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1. Mai Rhein Neckar

. 20.04.2006 21:52
Am 1. Mai die Naziaufmärsche in Heppenheim und Weinheim verhindern.

Treffpunkte für antifaschistische Gegenaktivitäten

Heppenheim
10:00 Uhr
Bahnhof

Weinheim
13:00 Uhr
Bismarckdenkmal

Infos zu den Aktionen gegen die Aufmärsche unter:

www.erstermai.ainfos.de

Aufruf des Bündnisses...

Naziaufmärsche am 1. Mai verhindern

Am 1. Mai 2006 wollen militante Neonazis aus dem Spektrum der freien Kameradschaften und Mitglieder der NPD in Heppenheim und Weinheim aufmarschieren. Sie werden versuchen, ihre menschenverachtende, rassistische und antisemitische Propaganda auf die Straße und in die Köpfe zu tragen. In Heppenheim wollen sich die Nazis um 10 Uhr am Bahnhof treffen, danach haben sie vor, mit der Bahn nach Weinheim zu fahren, um dort ab 14 Uhr zu marschieren. Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen - deswegen gilt es, den Naziaufmarsch unter allen Umständen zu verhindern.
Warum die Nazidemos verhindern ?

Oft hört man ja, die Nazis wollten nur Aufmerksamkeit. Wer sie einfach ignoriere, schade ihnen am meisten. Doch ganz so einfach ist es leider nicht. Die Erfahrung zeigt: Ob beim Saufen und Pöbeln am Bahnhof, beim Bedrohen und Zusammenschlagen von missliebigen Personen, dem Durchführen von Demonstrationen oder dem sogenannten "Kampf um die Parlamente": Das Schweigen und Wegschauen derjenigen, die kritisch über sie denken, das brauchen die Nazis ! Sie brauchen es genauso wie die Zustimmung ihrer Anhänger. Lassen wir ihre Rechnung nicht aufgehen ! Widersetzen wir uns dem Treiben der Unmenschen, die sich für Übermenschen halten. Verhindern wir die "Doppeldemo" !
Welche Nazis ?

Die Initiative in Heppenheim und Weinheim aufzumarschieren geht vornehmlich vom Aktionsbüro Rhein-Neckar aus. Beim "Aktionsbüro Rhein-Neckar" handelt es sich um ein überaus aktives Neonazi-Netzwerk in der Rhein-Neckar-Region, das insbesondere über Aufmärsche, Infostände oder Flugblattaktionen in Erscheinung tritt und zu den aktivsten Neonazistrukturen in ganz Deutschland zählt. Es ist ein Koordinierungspunkt, quasi ein "Dachverband", verschiedener neonazistischer Gruppen der Region, vor allem sogenannter "Freier Kameradschaften", wie z.B. die "Kameradschaft Bergstraße", oder die "Kameradschaft Kurpfalz".
Alles neu macht der Mai ? Sind Nazis jetzt sozial oder gar revolutionär ?

Nazis versuchen zunehmend sich als "Soziale Protestbewegung" zu verkaufen. Vor allem die sogenannten "Freien Kameradschaften" bezeichnen sich auch gerne als "revolutionär". Sie versuchen dabei auch immer wieder sich bestehenden sozialen Protestbewegungen anzuschliessen. Auch "klauen" sie gerne linke Slogans und Symbole. So ist z.B. der erste Mai der traditionelle Kampftag der Arbeiterklasse. Ihr Demo-Motto für Weinheim versucht an die Slogans der Antiglobalisierungsbewegung anzuknüpfen. Und im vergangenen Jahr nahmen Nazis aus der Region an einer Montagsdemo in Frankenthal teil.
Nazis gegen Kapitalismus ?

Zu diesem Zweck stellen sie heute ihre sogenannte "Kapitalismuskritik" in den Vordergrund. Diese ist analytisch verkürzt und antisemitisch. Unfähig, einigermaßen zu verstehen wie der Kapitalismus funktioniert, schieben sie den Grund für seine Existenz kurzerhand auf eine eingebildete "Jüdische Weltverschwörung". Nichts neues also bei den Nazis: am Ende sollen doch wieder Jüdinnen und Juden die Ursache allen Übels der Welt sein - das ist klassischer Antisemitismus. Statt aber wie früher offen rassistisch zu mobilisieren, z.B. gegen AsylbewerInnenberheime, schieben sie heute ihre sogenannte "Kapitalismuskritik" vor. Aber lassen wir uns nicht täuschen: Hinter der Maske "Soziale Bewegung" steckt genau die selbe braune Scheiße wie seit mehr als siebzig Jahren.
Nazis waren nie sozial, und sie werden es auch nie sein !

Damals wie heute basiert ihr Konzept auf Ausschluss und Vernichtung all derer, die nicht in ihr Bild von der sogenannten "Volksgemeinschaft" passen. Wie üblich halluzinieren die Nazis ihr eigenes "Volk" als ständig existenziell bedroht. Egal ob MigrantInnen, JüdInnen, Lesben und Schwule, KommunistInnen, GewerkschafterInnen oder Behinderte - wer nicht "reinrassig deutsch" und leistungsfähig genug ist, wird als "Volksfeind", "krank" oder "lebensunwert" denunziert. Wo sich den Nazis die Gelegenheit bietet, werden solche Menschen von ihnen drangsaliert, verfolgt und ermordet.
Und revolutionär sind Nazis auch nicht !

Auch wenn sie sich das Etikett anheften: revolutionär ist an Nazis gar nichts. Dazu müssten sie die derzeitige Gesellschaft grundlegend in Frage stellen. Genau das Gegenteil ist aber der Fall: Sie überspitzen lediglich Werte und Vorurteile die auch die heutige Gesellschaft bereits prägen.
Rassistische und antisemitische Ressentiments und die Vorliebe für Sekundärtugenden wie Ordnung, Sauberkeit, Pünktlichkeit usw. sind auch heute weit verbreitet. Die Nazis erfinden diese nicht selbst, sie übernehmen sie aus der Mitte der Gesellschaft und spitzen sie zu.
So weit - so peinlich - so dumm. Aber trotzdem gefährlich !

Dass sie dumm sind, macht sie nicht weniger gefährlich. Gefährlich werden sie vor allem durch falsch verstandene Toleranz, durch Wegschauen und Ignorieren. Gefährlich werden Nazis , wenn sie agieren können wie es ihnen gefällt. Wir erinnern aus diesem Anlass an den Schwur der befreiten Häftlinge des KZ Buchenwald. Dort heisst es: "Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel." Wir fühlen uns diesem verpflichtet.
Deshalb: Greifen wir ein ! Spucken wir den Nazis in die Suppe !
Verhindern wir ihr menschenverachtendes Treiben !
Am 1. Mai in Heppenheim und Weinheim - und auch sonst immer und überall !

www.erstermai.ainfos.de


Aufruf der

„Antifaschistischen Jugend Mannheim (ajm)“

zum 1.Mai 2006



Am 1.Mai wollen Nazis aus dem Spektrum der freien Kameradschaften und der NPD in Heppenheim und Weinheim einen Doppelaufmarsch veranstalten.

Die Nazis, die sich im „Aktionsbüro Rhein-Neckar“ organisieren, führten bereits im letzten Jahr einen Doppelaufmarsch durch. Dieser fand in Frankenthal und Worms statt. In Worms kam es in Folge übertriebener Polizeigewalt, welche sich ausschließlich gegen junge Antifaschistinnen richtete, zu Ausschreitungen.

Den Rechtsextremisten wurde der Weg jedoch freigeprügelt und die ca. 250 Neonazis, die aus ganz Süddeutschland angereist waren, konnten auf Ersatzrouten ihre menschenverachtende, rassistische und antisemitische Propaganda auf die Straße tragen.



Wir rufen dazu auf die Naziaufmärsche in Weinheim und Heppenheim zu verhindern!



Den Nazis darf kein Raum gegeben werden, um ihre faschistischen Inhalte auf die Strasse zu tragen. Die Anmelder der Demonstrationen, Lars Käppler und Christian Hehl sind ausgewiesene Neonazis und können auf eine beachtliche Laufbahn zurückblicken.



Christian Hehl, der in der Vergangenheit in zwischenzeitlich verbotenen Nazigruppen, wie „Blood & Honour“ oder der „Freiheitlichen Deutschen Arbeiterpartei (FAP)“ aktiv war, ist momentan Mitglied der NPD und half dieser beispielsweise im Landtagswahlkampf in Sachsen. Des Weiteren wurde Hehl bereits mehrfach verurteilt, unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung und Landfriedensbruch.



Lars Käppler, war Gründer der extrem rassistischen „Bewegung deutscher Volksgemeinschaft (BDVG)“, welche eine Abspaltung der NPD – Jugendorganisation „Junge Nationaldemokraten (JN)“ darstellte. Die BDVG veranstaltet Demonstrationen, Liederabende und pflegt beste Kontakte zu militanten Neonazis aus dem Spektrum der so genannten „Freien Kameradschaften“. Käppler ist mittlerweile bei der „BDVG“ ausgestiegen und nun Mitglied der NPD.





Wir als Antifaschistinnen sehen es als unsere Pflicht, am 1.Mai gegen die Nazidemonstrationen auf die Straße zu gehen und diese versuchen zu verhindern. Gleichzeitig warnen wir die Polizei davor, nicht wie letztes Jahr in Worms mit enormer Brutalität gegen Nazigegnerinnen loszugehen. Wer Antifaschistinnen von vornherein kriminalisiert und gegen diese gewaltsam vorgeht, betreibt eine Form der praktischen Politik, die den Nazis in jeder Form entgegenkommt und muss mit den entsprechenden Konsequenzen rechnen.



Solidarische Grüße nach Stuttgart!



Anbei möchten wir uns solidarisch mit den linksradikalen Aktivitäten zum 1.Mai in Stuttgart und anderen Städten zeigen. Obwohl in unmittelbarer Nähe der Doppelaufmarsch der Faschisten stattfindet, halten wir es für wichtig und unabdingbar, dass am traditionellen Tag der Arbeiterklasse linke Inhalte auf die Straße getragen werden. Die Funktion einer emanzipatorischen Linken an diesem Tage darf sich nicht „nur“ darauf beschränken, verschiedenen Nazis nachzureisen, um deren Aufmärsche zu verhindern.



In diesem Sinne:



Naziaufmärsche verhindern – Faschistische Propaganda stoppen!

Kapitalismus abschaffen – Für eine klassenlose Gesellschaft!

www.ajm.antifa.net

Für Infos über die regionale Nazistrukturen checkt:
www.Ludwigshafen.ainfos.de
www.mannheim.ainfos.de
www.autonomes-zentrum.org/
www.akantifa-mannheim.de
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