Anmerkung der Moderationsgruppe: Trotz der Bitte, de.indymedia.org zum Veröffentlichen von eigenen Berichten und selbst recherchierten Reportagen zu nutzen, wurde hier ein Text aus einer anderen Quelle, ein Flugblatt, eine Presseerklärung oder eine Stellungnahme einer Gruppe reinkopiert.
Es ist nicht das Ziel von Indymedia ein umfassendes Infoportal mit Kopien möglichst vieler vermeintlich wichtiger und lesenswerter Texte anzubieten. Indymedia will eine Plattform für engagierte MedienmacherInnen und ihre eigenen Inhalte bieten. Die strategische Zweitveröffentlichung von Texten gehört nicht zu den Zielen dieses Projektes.
Bitte lest zu diesem Thema auch die Crossposting FAQ.

Wecker-Konzert in Halberstadt abgesagt

Wurstfachverkäuferin 09.03.2006 14:10
In Halberstadt ist auf Druck der NPD ein Konzert des Liedermachers Konstantin Wecker im Rahmen seiner "Antifa-Club-Tour 2006" abgesagt worden...
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Das gabs doch alles schon mehrfach auf Indy

A. 09.03.2006 - 14:29
Sowohl auf Indymedia gabs dazu schon einiges, als auch in der Mainstreampresse. Google-News findet zur Zeit 62 Artikel zum Thema.

Vor einer Woche erschien ein sehr ausführlicher Artikel auf Indymedia dazu. Darin ging es nicht nur um die Probleme im Nazidorf Halberstadt, sondern auch um die Probleme die man in Hoyerswerda hatte. Auch dort wurde das Konzert nicht zugelassen. Der PDS-Bürgermister war der Meinung, daß es in Hoyerswerda keine Nazis gäbe - wozu also so ein Konzert?
 http://de.indymedia.org/2006/03/140343.shtml

Vorgestern erschien dann im Neuen Deutschland ein Artikel, welcher sich speziell mit dem Verbot in Halberstadt beschäftigte. Dort wurde dann auch noch mal auf den Indymedia-Artikel verwiesen. Link:  http://www.nd-online.de/artikel.asp?AID=86859&IDC=2

Den ND-Bericht schien dann jemand von der Tagesschau gefunden zu haben, die das dann gestern vormittag übernommen haben, mit eigenen Recherchen. Allerdings ist der tagesschau ein Fehler unterlaufen: ein weiteres geplantes Konzert in Jena wird als "Ausweichkonzert" bezeichnet. Das stimmt natürlich nicht, Jena war von beginn als 4.Konzertort geplant. Auch dort gab es Drohungen der Nazis, vor denen man dort jedoch nicht nachgibt.

Im Laufe des gestrigen Tages übernahmen immer mehr Mainstream-Medien die Darstellung der tagesschau, wobei der Spiegel auch noch mal ein Interview mit Wecker führte. Abends erschien dann auch auf der Webseite der Tagesschau noch mal ein ausführlicherer Bericht und ein Interview.
Mittlerweile haben mehr als 60 Medien Artikel dazu veröffentlicht. Meistens natürlich von dpa übernommen.

Kleiner Skandal nebenbei: Die Verantwortlichen im braunen Halberstadt setzen in Rechtfertigungsversuchen Antifaschismus mit Nazis (also z.B. dem Anzünden von Menschen) gleich.

So. Und beim nächsten mal schaust Du selbst erst bei Indymedia und Google-News nach, bevor Du andere die Arbeit für Dich machen lässt ;-)


PS: langsam sollte man sich mal überlegen, an die ausländische Presse Mails zu den Verboten, sich gegen Nazis zu engagieren (siehe auch die Verbote der durchgestrichenen Hakenkreuze) und der anderen Entwicklungen zu schicken.

Landrat hält Absage von Konzert für richtig

MDR 09.03.2006 - 15:54
Aber es gibt doch immer wieder schöne neue Entwicklungen:

 http://www.mdr.de/nachrichten/meldungen/2601189.html

Landrat hält Absage von Wecker-Konzert für richtig

Die Absage eines Konzertes in Halberstadt nach einer Drohung der NPD hat Empörung und Unverständnis ausgelöst. SPD-Bundes-Vorstandmitglied Niels Annen und die innenpolitische Sprecherin der Links-Fraktion Ulla Jepke nannten die Vorfälle unglaublich. Man dürfe den Drohungen Rechter nicht nachgeben. Der Generalsekretär des Zentralrats der Juden Stephan J. Kramer sagte, der Vorfall sei eine Bankrotterklärung der Politik vor der NPD. Der Liedermacher Konstantin Wecker sollte am Mittwochabend in einer Schule in Halberstadt auftreten. In einem Brief hatte die NPD damit gedroht, eigene Veranstaltungen in Schulen einzuklagen. Daraufhin war das Konzert abgesagt worden. Es fand stattdessen in einer Schule in Jena statt.

Der Halberstädter Landrat Rühe hält unterdessen die Absage des Konzertes von Konstantin Wecker weiter für richtig. Der einzige Fehler sei die ursprüngliche Sondergenehmigung des Konzertes in der Aula eines Gymnasiums gewesen. Rühe sagte, eigentlich dürften in Schulen des Landkreises keine Veranstaltungen stattfinden, bei denen Eintrittsgelder erhoben werden. Er habe zugesagt, damit der Veranstalter, das Soziokulturelle Zentrum Zora, die Gelder einnehmen könne und damit eine indirekte Förderung erhalte. Nachdem die NPD in einem Brief damit gedroht habe, eigene Veranstaltungen in Schulen einzuklagen, habe er Anfang Februar einvernehmlich mit Zora entschieden, den Termin abzusagen.

zuletzt aktualisiert: 09. März 2006 | 14:56
Quelle: MDR 1 RADIO SACHSEN-ANHALT

Der NPD ein Dorn im Auge

Focus 09.03.2006 - 16:09
Unglücklicherweise fällt als erstes dem Focus der augenfällige Widerspruch zwischen der Argumentation der NPD und ihrer eigenen Schulhof-CD auf. Sehr interessant ist auch die Äußerung des Landrates Henning Rühe, der die militanten Neonazihorden einmal mehr als "Radaubrüder" verniedlicht.


focus.msn.de/bildung/buecher/konstantin-wecker_nid_25 962.html

von FOCUS-Redakteur
Michael Stepper

Konstantin Wecker

Der NPD ein Dorn im Auge

Konstantin Wecker
Bild gross
Konstantin Wecker nimmt kein Blatt vor den Mund


| 09.03.06, 15:39 Uhr |

Die NPD hat einen geplanten Auftritt des Liedermachers Konstantin Wecker in einer Schule in Sachsen-Anhalt platzen lassen. Jetzt stellt sich die Frage, inwiefern Schulen als politisch neutrales Terrain gelten.
Weitere Informationen

Aus seiner politischen Gesinnung hat der Liedermacher Konstantin Wecker nie einen Hehl gemacht. Aus diesem Grund kündigte er sein für Mittwochabend geplantes Konzert im Käthe-Kollwitz-Gymnasium in Halberstadt vollmundig unter dem Titel „Nazis raus aus dieser Stadt“ an. Kurzerhand wurde der Auftritt in Halberstadt abgesagt und in eine Schule nach Jena verlegt.

Hintergrund: Die NPD-Fraktion des Landkreises hatte von der antifaschistischen Aktion Wind bekommen und gedroht, sollte das Konzert stattfinden, in Zukunft an der Schule der NPD nahestehende Bands auftreten zu lassen. Ihr Argument: Schulen seien ein politisch neutraler Ort. Daher seien politisch motivierte Konzerte von Schulen fern zu halten. Ein Grund, warum die selbsternannte Volkspartei bislang wohl lieber „Deutsch-Rock“-CDs auf Schulhöfen verteilt.

Die Bombe platzt

Laut Henning Rühe, Landrat des Kreises Halberstadt, teilte man der ausrichtenden linken Gruppierung Zora bereits am 9. Februar mit, dass der Mietvertrag mit der Schule für das geplante Konzert nicht zu Stande kommt. Man wollte der NPD nicht die Möglichkeit bieten, Rechtsrock-Konzerte an Schulen zu etablieren.

„Herrn Wecker und seiner Band hätte jede andere Auftrittsmöglichkeit zur Verfügung gestanden. Allerdings nicht kurzfristig zum 8. März.“ Warum man jetzt allerdings so ein Aufsehen um den geplatzten Schultermin mache, sei ihm nicht klar. Seit dem 9. Februar hätte man sich nach einer anderen Lokalität umsehen können. „Hätte die NPD allerdings nicht interveniert, wäre dem Konzert auch in der Schule nichts im Wege gestanden", so Rühe.

Open Air für den Sommer geplant

Konstantin Wecker kündigte inzwischen auf seiner Internetseite an, im Sommer ein großes Antifa-Open-Air zu veranstalten. Rühe wäre das ganz recht, denn „je mehr Leute für solche demokratischen Konzerte gewonnen werden, um so weniger Radaubrüder werden sich dort blicken lassen.“

Kulturzeit auf 3sat

egal 09.03.2006 - 19:42
Kulturzeit auf 3sat hat soeben ausführlich über den Skandal berichtet, siehe hier:  http://www.3sat.de/kulturzeit/


Wiederholungen:

morgen:

01.20 Kulturzeit (3sat)
06.20 Kulturzeit (3sat)
09.05 Kulturzeit (3sat)