Marcos an das baskische Volk

tierr@ 09.02.2006 22:46 Themen: Weltweit
Der Sender der EZLN, "Radio Insurgente", übertrug in den
letzen Tagen eine persönliche Botschaft Marco´s, in der er
sich für die Ungeschicklichkeit bei seinem Vermittlungs -
versuch zwischen Spanien, ETA und dem baskischen Volk
2002 / 2003 entschuldigte ....
Marcos Comandante ordearen mezua, Euskal Herriari
Askapena

Gut, probieren wir, ob wir auf Sendung sind... Hier ist Radio Insurgente, die Stimme der Nationalen Zapatistischen Befreiungsarmee ( EZLN ) aus dem Südosten der mexikanischen Berge. Wir unterbrechen hiermit die Sendung von Hala Bedi Irratia im Baskenland ( Euskal Herria ), um einen Gruss an alle Zuhörer zu schicken, an alle Männer, Frauen, Kinder und SeniorInnen des Baskenlandes; unsere Brüder und Schwestern im Kampf um die Befreiung und Wiederanerkennung der Völkerrechte. Wir wollen alle einladen und Ihnen ausserdem Glückwünsche zu Ihrem 20. Geburtstag als Freies Radio übersenden. Wir wollen alle einladen, zur Teilnahme an dem, was durch die VI Erklärung auf internationaler Ebene an Erhebungen am Enstehen ist. Wir sagen nicht, was zu tun ist; wir laden die Leute, die sich in Opposition befinden ein, teilzunehmen, Vorschläge einzubringen und aus allem ersehen wir bereits eine Übereinstimmung darin, wohin dieses grosse Treffen um zu sehen, wie wir uns mit den Reichen und Mächtigen konfrontieren, geht.

Deshalb nutzen wir das Medium Radio Hala Bedi Irratia hiermit auch für eine ehrliche Entschuldigung meinerseits beim gesamten baskischen Volk, für unsere, für meine persönliche Ungeschicklichkeit, als wir den Versuch unternahmen, eine inständige Bitte im Baskenland wegen der Angriffe, unter welchen die dortige Bevölkerung leidet, durchzusetzen. ( Rückblende siehe Berichtende ). Wir hoffen, dass dieselbe Entschiedenheit, mit der Sie kämpfen, Sie dazu bewegt, uns die Entschuldigung zu gewähren, um welche wir bitten. Im Übrigen würden wir uns sehr freuen, wenn wir uns dabei irgendwann, an irgendeinem Ort sehen würden, wenn diese Welt, das Baskenland, die Indiovölker Mexikos und alle Leute, die für ihre Befreiung kämpfen, sich dort treffen, wo sie sich treffen müssen: Unten und links.
In diesem Sinne also, viele Grüsse, bis dann. Wir kehren zurück zur Übertragung von Radio Insurgente, der Stimme jener, die keine Stimme haben, der Stimme der EZLN, gesendet aus den Bergen des mexikanischen Südostens, speziell für das Baskenland.
( ... )

ANALYSE von Walter Wendelin und Rubén Sánchez, während der diesbezüglichen Pressekonferenz von ASKAPENA ( Baskische Internationale Organisation )

Nach einer kurzen Inhaltsangabe der Botschaft: Wir haben diese Pressekonferenz einberufen, um Euch diese Botschaft zu übermitteln und damit Ihr sie selbst anhören könnt.
Diese Botschaft erreicht uns in genau dem Moment, indem wir uns in einer enormen Solidaritätskampagne mit den ursprünglichen Völkern befinden, die zum Ziel hat, die vielfältige Realität kennenzulernen, die sie repräsentieren und damit zu beginnen, Schritte zu ihrer eigenen Artikulation einzuleiten, damit sie für sich selbst sprechen und diese schlechte Gewohnheit brechen, derzufolge "vermeintliche" Experten über eine Realität informieren und diese analysieren und zwar in Parametern, die zu oft nichts zu tun haben, mit der Wirklichkeit, den Zielen/Motiven und Kämpfen, deren Protagonisten diese Völker sind.

Teilhabende an dieser Pressekonferenz:
Radio Hala Bedi Irratia - Rubén Sánchez - Walter Wendelin - Mitglieder von Askapena.

ERSTENS:
Wie wir schon sgaten, befinden wir uns in einer Kampagne der Solidarität mit den ursprünglichen Völkern.
Eine Kampgane die den "indigenistischen" Visionen entfliehen will, die uns diese Völker nur als Realität für Studien aus anthroposophischer Sicht präsentieren, als ob es sich um eine vom Aussterben bedrohte Tierart handeln würde. In diesem Sinn unterscheiden sich die uns vorgelegten Studien über diese Völker kaum von jenen über die Wale. Man erklärt uns, was sie essen, physische Charakteristik, die Farben ihres Federschmucks oder welche Kleidung sie bei ihren Ritualen tragen,... aber es wird uns nichts berichtet über die Repression oder den Genozid, welchen sie durch Regierungen und multinationale Konzerne unterworfen sind; nichts über den Raub ihres Lands und ihrer Ressourcen. Die Berichte über ihre Kämpfe, Ziele und ihren Lebensatem als Volk, sind dürftig.

Mit dieser Kampagne wollen wir all´ dies zur Sprache bringen und eine Solidarität von Volk zu Volk schaffen. Jene Solidarität zwischen Völkern die kämpfen, um ihr Recht auf Existenz, als Souverän, als Kapazität der eigenen Entscheidung über ihre Gegenwart und Zukunft.Mit dieser Kampagne wollen einen Beitrag leisten, zu dem Protagonsimus der Gegenwart und der Zukunft dieser Völker und dabei dem Protagonismus applaudieren, der in Bolivien nach Jahren der Kämpfe sein Ziel erreicht und sich mit dem Aymaraindianer Evo Morales als Präsidenten eines Staates, dessen Mehrheit paradoxerweise aus Urvölkern besteht, konkretisiert hat.
Diese Kampagne wurde ins Leben gerufen, als sich, angeregt durch das Volk in Chiapas, die sogenannte "Andere Kampagne" in den Vereinigten Staaten von Mexiko ( Estados Unidos de México) zu entwickeln begann; als der Versuch gestartet wurde, die am meisten Benachteiligten und die ursprünglichen Völker zu vereinen; Realitäten die im allgemeinen als Überforderung erscheinen. Während des Versuches also, einen Ort für Zusammenkünfte, Ausdruck und Kampf zu finden, wie Marcos es in seiner Botschaft formuliert hat: M@n trifft sich "unten und links".

Zum Schluss dieser Pressekonferenz wollen wir unseren Anschluss an die VI Erklärung bekunden und alle sozialen, gewerkschaftlich und politisch Tätigen in Euskal Herria dazu aufrufen, sich der Erklärung ebenfalls anzuschliessen... diesem zweifachen Gedanken, dass es an der Zeit ist, dass die ursprünglichen Völker die Entwürfe des eigenen Schiksals selbst in die Hand nehmen und ebenso Zeit , dass alle diejenigen, die unter dem aktuellen politischen, ökonomischen und kulturellen Modell leiden, zu ProtagonistInnenn von dessen Umwandlung werden.
Für den Anschluss an die VI Erklärung aus den Lakandonen:
www.zeztainternazional.ezln.org.mx

ZWEITENS:
Hala Bedi, freies und internationalistisches Radio: Solidarität unter den Völkern, Kommunikationsmedien, Freien Radios, Stimme derer ohne Stimme

ASKAPENA zur SECHSTN ERKLÄRUNG AUS DEN LAKANDONEWÄLDERN

Die internationalistische, baskische Organisation ASKAPENA möchte ihren Anschluss an die Inhalte der VI Erklärung und die neuen, zapatistischen Initiativen, die durch sie ausgelöst werden, bekunden.

Die Solidarität der Unabhängigen Linken und des baskischen Volkes im allgemeinen, mit dem zapatistischen Kampf, hat bereits eine lange Geschichte. Seit dem bewaffneten Aufstand am 01. Januar 1994, haben wir jeden einzelnen Schritt, der von den rebellischen, indigenen Gemeinden von Chiapas in ihrem würdigen Kampf, gegen das kriminelle, kapitalistische Regime, in seinem Ringen um die Weltherrschaft, unternommen wurde, mit grösster Aufmerksamkeit verfolgt. Zudem glauben wir fest an folgendes Prinzip: Wenn Solidarität nicht praktisch ist, ist sie keine Solidarität. Deshalb haben wir, sowohl in Euskal Herria, als durch die Reisen als Brigarden oder Delegationen nach Chiapas, immer mehr getan, als eine blosse verbale Unterstützung des gerechten, zapatistischen Anliegens zu leisten. In dieser neuen Phase, bekräftigen wir erneut unsere Solidarität und unsere Bereitschaft, dem Weg weiter zu folgen, der vor 12 Jahren beschritten wurde.
Der gemeinsame Feind, der uns unterdrückt, ist höchst mächtig, aber nicht unbesiegbar. Deshalb ist in diesem Prozess des Kampfes gegen den Kapitalismus, die Solidarität nicht nur ein ethisches Prinzip, sondern eine Notwendigkeit für den Widerstand und den Sieg. Obwohl wir den Gedanken teilen, dass wir den grössten Teil im Kampf gegen den imperialistischen Kapitalismus, im eigenen Land leisten müssen, innerhalb des eigenen Volkes, indem wir zu dessen eigenen Prozess seiner nationalen, sozialen und identischen Befreiung beitragen, sind wir davon überzeugt, dass dies Einzelne und wir alleine, nicht können. Von daher bestätigt sich die Notwendigkeit des solidarischen Internationalismus und die Kämpfe und lehrreichen Erfahrungen zu teilen. Der zapatistische Kampf ist auch unser Kampf; seine Erfolge oder Rückschläge sind auch unsere.

In diesem Sinn interpretieren wir die Einladung der VI Erklärung aus den Lakandonewäldern, als Vertiefung der Verbindungen seitens der und mit den Zapatist@s mit allen anderen Kämpfen in Mexiko und in der Welt, sich mit diesen zu solidarisieren und ein nächstes intergalaktisches Treffen zu realisieren. In diesem Sinn schliesst Askapena sich diesem Projekt an.

Aus Euskal Herria, ursprüngliches Volk in Europa, ein revolutionärer Gruss
Gora munduko herrien borrokak!
Gora internazionalismoa!!!
7 de febrero de 2006
( Quellartikel:  http://clajadep.lahaine.org/articulo.php?p=6176&more=1&c=1)
( ... )

( Dokumentation: ¡ Zapatista international !:  http://www.de.indymedia.org/2005/11/133739.shtml )

KURZER RÜCKBLICK
Am 25. November 2002 hatte Marcos in einem Kommunique dazu aufgerufen, den baskischen Konflikt unter Teilnahme aller gewillten BaskInnen und nationalspanischen "Instanzen" öffentlich zu debattieren, um zu einer einheitlich zufriedenstellenden und friedlichen Lösung zu kommen. Aus diesem Vorschlag heraus entwickelte sich eine breite Kontroverse aller erdenklichen BefürworterInnen und GegnerInnen, quer durch die Medien. Marcos schlug schliesslich weiter vor, mit wenigen zapatistischen Begleitern im April 2003 auf die Kanarischen Inseln zu kommen, um selbst an der Dabatte teilzunehmen. Hierzu forderte er den spanischen Entscheidungrichter bei Terrorismusfällen, Baltasar Garzón, auf, freies Geleit zu sichern. Der arrogante und zynische Ton, mit dem Garzón reagierte, provozierte Marcos dazu, ihn öffentlich als Clown und Faschisten zu bezeichnen. Eine weitere Hürde, über welche der zapatistische Interventionsversuch letztlich stürzte, war die Reaktion der ETA auf Marcos` Bitte, einen Waffenstillstand von 177 Tagen, für den Zeitraum der öffentlichen Diskussion, zu proklamieren. Die ETA antwortete scharf, dass sie nicht gewillt sei, an irgendeiner Form von Pantomime zu partizipieren und dass es Marcos´an Respekt vor dem baskischen Volk fehle, das "die Indigen@s Europas" verkörpere. Mit dieser öffentlichen Antwort schlug ETA den Waffenstillstand aus.

Siehe auch unter:
EZLN=ETA?
 http://www.indymedia.de/2002/12/37537.shtml
bzw. wegen der geänderten URL kann der Artikel dazu von 2002 :
nur über Eingabe von -EZLN=ETA? 2002 in der Suche gefunden werden

Die "Andere Kampagne" - Zwischenbericht 1
 http://de.indymedia.org/2006/01/136465.shtml
Die "Andere Kampagne" / Zwischenbericht 2
 http://de.indymedia.org/2006/01/136899.shtml
Die"Andere Kampagne" / Zwischenbericht 3
 http://de.indymedia.org/2006/02/137698.shtml
Die "Andere Kampagne" - Zwischenbericht 4
 http://de.indymedia.org/2006/02/138092.shtml
HINTERGRÜNDE:
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Ergänzungen

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fux 10.02.2006 - 01:12
http://|www|.indymedia.|de|/2002/12/37537.shtml
http://|de|.indymedia.|org|/2002/12/37537.shtml
=
 http://de.indymedia.org/2002/12/37537.shtml

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recht lustig — antifa

anifa — lalala

Indy kein Diskussionsforum — muss ausgefüllt werden

Bücher können helfen, aber die Realität — ... sieht man nur vor Ort

nun... — eurocentro sux