Das Internetforum der "Freien Kameradschaften Rhein Neckar"

apabiz 03.02.2006 21:47 Themen: Antifa Netactivism
Das Internetforum der "Freien Kameradschaften Rhein Neckar"
Erste Einschätzung des apabiz / Berlin, 3. Februar 2006

Im Internet ist seit gestern, dem 2. Februar 2006, das kürzlich "gehackte", interne Forum der "Freien Kameradschaften Rhein-Neckar" und des "Aktionsbüros Rhein-Neckar", veröffentlicht.
Das apabiz hat in Absprache mit antifaschistischen Initiativen aus der Rhein-Neckar-Region diese Informationsquelle gesichtet und kommt nach erster Auswertung der Unter-Foren (threads) zu der Erkenntnis:

- Die Informationsquelle ist authentisch
- Die 2000 in Deutschland verbotene Neonazigruppe "Blood & Honour" hat im Großraum Rhein-Neckar Nachfolgestrukturen gebildet
- Von "Blood & Honour" wurden 2005 in Südhessen schwere Straftaten begangen
- Neonazistische Kameradschaften der Region verfügen über ein breites Spektrum kultureller und politischer Aktivitäten
- Zwischen dem Kern der militanten "Kameradschaften" im Rhein-Neckar-Kreis und der NPD besteht engste Zusammenarbeit
- Bei der Wahl der NPD-Kandidaten für die Landesliste Rheinland-Pfalz zur bevorstehenden Landtagswahl hat es möglicherweise Manipulationen gegeben



Kurzüberblick über das Forum und das Aktionsbüro Rhein-Neckar

Beim "Aktionsbüro Rhein-Neckar" handelt es sich um ein überaus aktives Neonazi-Netzwerk in der Rhein-Neckar-Region, das insbesondere über Aufmärsche, Infostände oder Flugblattaktionen in Erscheinung tritt und zu den aktivsten Neonazistrukturen in ganz Deutschland zählt. Es ist ein Koordinierungspunkt, quasi ein "Dachverband", verschiedener neonazistischer Gruppen der Region, vor allem sogenannter "Freier Kameradschaften".

Betrieben wurde das Forum über den Server der südhessischen Rechtsrock-Homepage "hatecoretk.com" und dessen Betreiber Thomas B. Die Forumsverwalter sind bzw. waren die bekannten Szeneaktivisten Phillip S. aus Viernheim und Matthias H. aus Ludwigshafen, letztere eine Führungsperson des "Aktionsbüro Rhein-Neckar".

Ca. 75 Personen waren seit 2004 angemeldet und beteiligten sich mehr oder minder aktiv an den Diskussionen im Forum. Ca. 50 von ihnen sind dem apabiz bereits bekannt: Als Teilnehmer neonazistischer Aufmärsche, als Mitglieder oder Führungspersonen neonazistischer Kameradschaften oder auch der NPD. Neben "Szenegrößen" wie Christian Hehl (Direktkandidat der NPD zur Bundestagswahl 2002), Malte Redeker aus Ludwigshafen (Anführer der militanten "Hammerskins Westmark"), Rene Rodriguez-Teufer aus Viernheim ("parteifreier Kandidat" auf Platz 3 der NPD-Landesliste zur bevorstehenden Landtagswahl in Rheinland-Pfalz und nach eigener Darstellung Angehöriger des "Führungskreis des nationalen Widerstandes im Rhein-Neckar-Gebiet") "outen" sich in diesem Forum auch einige Personen als Neonazis, die bislang nicht im Blickfeld der Öffentlichkeit standen, wie zum Beispiel eine angehende Rechtsanwältin bzw. Rechtsanwaltgehilfin aus Rastatt.



Die Informationsquelle ist authentisch

Das apabiz kommt nach erster Analyse zu dem Schluss, dass die vorliegende Quelle authentisch und unverfälscht ist. Bei vielen Forumsmitgliedern handelt es sich um Personen, die seit Jahren als neonazistische Aktivisten im Rhein-Neckar-Raum auftreten. Es wird in diesem Forum genauso schlüssig wie detailliert über Aktionen diskutiert, die tatsächlich stattgefunden haben, ebenso sind einige Forumsbeiträge identisch mit Beiträgen, die zuvor schon über andere neonazistische Verteiler in Umlauf gebracht wurden.

Die eindeutige Zuordnung vieler "Forumsnamen" zu real existierenden Personen lässt sich über die im Forum abgelegten Personenprofile herstellen, aber auch über die zum Teil detailierten Auskünfte in Forumsbeiträgen betreffend ihrer Personen und politischen Funktionen. Zudem waren "Forumsnamen" zum Teil schon vorher aus anderen Quellen bekannt und konnten zum Teil schon vorher den jeweiligen Personen zugeordnet werden.

Zudem weisen wir darauf hin, dass schon in den Monaten zuvor mehrere neonazistische Foren und Internetseiten "gehackt" und veröffentlicht wurden. In keinem einzigen Fall gab es Hinweise auf Manipulationen seitens der "Hacker". Im Gegenteil: Das vor wenigen Monaten "gehackte" und veröffentliche Forum des "Freien Widerstandes" (www.freier-widerstand.net) wird von Behörden als authentisch eingestuft, Informationen daraus lösten nach Erkenntnissen des apabiz mehrere Ermittlungsverfahren aus und wurden unter anderem auch zur Verbotsbegründung eines geplanten neonazistischen Aufmarsches herangezogen.

In der nachfolgend Einschätzung wurden von Seiten des apabiz alle Forumszitate im Originalschreibweise belassen. Lediglich Leerzeilen wurde aufgrund der besseren Übersichtlichkeit und Platzersparnis herausgekürzt.



Neonazistische Kameradschaften der Region verfügen über ein breites Spektrum kultureller und politischer Aktivitäten

Neben dem Austausch alltäglicher Banalitäten oder Materialien zur politischen Schulung, diente das Forum insbesondere zur Bewerbung, Besprechung und Koordination des vielfältigen Aktivitäten. Ein Beispiel hierfür bietet ein Auszug der Kommunikation im Vorfeld eines Aufmarsches in Heilbronn am 17. September 2005, nachzulesen im thread1082_1.html:
11.09.2005 - 19:21 oli(54a7578b)
Hallo,
Wer von euch hat denn vor nach Heilbronn zu fahren??
Wie wäre es denn (wenn wir genug Leute sind) mit dem Zug nach Heilbronn fahren?? Ich finde es immer lustig mit dem Zug!
Angenommen wir sind eine Schlagkräftige Truppe :wink: , dürfte es ja kein Problem sein, weit ist ja auch nicht!!
MkG Oli

11.09.2005 - 23:38 KarlKruppstahl(54a79c44)
bin dabei.
Zug wäre gut, wenn genug Leute mit fahren...

13.09.2005 - 20:22 oli(54a76fa2)
Hallo allerseits! Wenn wir nicht mind. mal 15 bis 20Leute zusammen kriegen (was ja kein thema sein sollte!!!) brauchen wir garnet erst mit dem Zug zu fahren!! Wäre auch eine Schande, wenn wir das nicht hinbekommen, Wunsiedel über 100 Leut vom ab, und Heilbronn nicht mal 10!!! :?
Mannheim Hbf
Heilbronn Hbf
17.09.05 ab: 09:59 an: 11:49 Fahrzeit 1:50 RB, € 14,60 EUR

...

14.09.2005 - 12:24 oli(54a76fa2)
@ Mario Hab das mit der anderen Verbindung verpeilt! :roll:
Von mir aus, können wir gerne mit demZug fahren! Genug Leute werden wir ja wohl doch werden! TP: wann und wo, direkt von MA Hbf is net so gut, wegen Parkplätzen, oder geht das da??
Wer fährt denn aufs Konzert, und kommt denn deshalb nicht auf Demo? (ausser Organisatoren natürlich) Das fände ich ganz schön beschissen!!

...

Durch die Forumsbeiträge wird bestätigt, dass die Kameradschaften in der Rhein-Neckar-Region, insbesondere aber die Kameradschaft Bergstraße, bemüht sind, über ein breites Spektrum kultureller und politischer Aktivitäten rechten Jugendlichen eine Erlebniswelt zu bieten und so in die Szene zu integrieren.

Auch wird deutlich, dass Gruppen wie die Kameradschaft Bergstraße und die Kameradschaft Kurpfalz keineswegs einen "losen Zusammenhang" darstellen, sondern klare Hierarchien und Organisationsstrukturen aufweisen und neben den "kulturellen" Aktivitäten (beispielsweise sogenannte "Liederabende", zu denen neonazistische Liedermacher eingeladen werden) insbesondere die eigene politische Schulung in den Mittelpunkt stellen.
Regelmäßig stattfindende "Kameradschaftsabende" werden von Aktivisten verschiedener Kameradschaften gemeinsam geplant und inhaltlich vorbereitet. Das "gemütliche Beisammensein" steht nicht im Mittelpunkt dieser Treffen, sondern ist nur deren Ausklang.
Als Beispiel hierfür kann eine per Rundmail verschicke Einladung zu einem "Kameradschaftsabend" in der Region Hockenheim am 9. September 2005 dienen (thread 1100_1.html):
30.08.2005 - 22:16 Matthias(5438e2af)
Kameradschaftsabend
Der nächste große Kameradschaftsabend findet am Freitag, den 9.09.05 in der Region Hockenheim statt. Beginn des Kameradschaftsabends ist wieder 20 Uhr.
Treffpunkt: A6 oder B36 Ausfahrt Schwetzingen, Richtung Schwetzingen Nord, OMV Tankstelle 19.30Uhr
Ablauf des Kameradschaftsabends:
1. Begrüßung + Termine - Moderator
2. Weltanschauliches Thema / Nationale Bewegung nach 1945 - KS Hockenheim/Schwetzingen
3. Person der deutschen Geschichte / Vorstellung einer Person aus dem 3. Reich / Vorstellung eines Ritterkreuzträgers - KS Kurpfalz
4. Brauchtum/Kulturelle Stätte - KS Bergstrasse / KS Worms
5. aktuelles politisches Thema - Viernheim/Freundeskreis Rhein-Neckar
6. Gemütlicher Teil
Bis dann
Matthias

Dies widerspricht einmal mehr ebenso verbreiteten wie verharmlosenden Ansicht, wonach bei diesen Gruppen (sub)kulturelle Identitäten bzw. gemeinsamer Alkoholkonsum im Vordergrund stünden.



Von Blood & Honour wurden 2005 in Südhessen schwere Straftaten begangen

Darüber hinaus lassen sich aus den Forumsbeiträgen Details über interne Szenekonflikte und damit verbundene schwere Straftaten herauslesen.

Wie zuvor schon in der neonazistischen Szene publiziert wurde waren interne Streitigkeiten der Grund für den Überfall auf ein Rechtsrock-Konzert am 5. November 2005 in Mitlechtern (bei Heppenheim), welches von der südhessischen Neonazigruppe "Nibelungensturm Odenwald" organisiert worden war. Nach übereinstimmenden Auskünften der Forumsbeiträge, die sich zudem mit Beiträgen in anderen - zum Teil öffentlichen - Foren decken, stürmten 25-30 Aktivisten "von Blood & Honour" das Konzert, verletzten den Konzertveranstalter Michael W. aus Reinheim durch einen Schlag mit einem Totschläger so erheblich am Kopf, dass dieser ins Krankenhaus musste. Zudem bedrohten sie Konzertbesucher mit Messern und abgeschlagenen Flaschen und stahlen die Eintrittsgelder.
Martin G. aus Seidenbuch, eine der Führungsfiguren der Kameradschaft Bergstraße, beschreibt den Überfall im thread1319_1.html am 6. November 2005:
06.11.2005 - 13:32 Odenwaelder(54a7c02a)
So dann will ich mal über den gestrigen Abend berichten, ich denke mir das ich erstmal sehr objektiv sein werde und alles aus der Sicht des Betrachters beschreibe, so kann sich auch jeder ein objektives Bild und so seine eigene Meinung zu den Vorfällen am gestrigen Abend in Mittlechert (Südhessen, Odenwald) zu machen....
Wo fange ich an?
Ok, von vorne :wink:... Wir kamen hin mit ein paar Leuten um den Kameraden des NSO noch ein wenig beim aufbau und vorbereiten zu helfen.
Es waren von Anfang an schon recht wenig LEute da, was sich auch nicht mehr sonderlich steigern sollte, auf dem Konzert waren auf den ganzen Abend gesehen vll 60 - 80 LEute, eigentlich schade weil die Halle sehr geil war und die Vermieter der Halle auch. Nun ja zurück zum geschehen, die erste BAnd spielte auf, welche weiss ich nicht, waren eh alles komische Bands :wink: Aber war auch ok. Naja, gegen 22 Uhr wollte ich die Sanitären Anlagen aufsuchen und als ich die Tür öffnete, stand ich vor einer Wand von Menschen die bislang nicht auf dem Konzert waren. Schnell konnte ich erkennen wer denn da anklopft, es waren die Jungs von B und H (Sektion nenne ich hier mal nicht, da es sicher auch gemischt war). Sie stürmten in die Halle, stellten sich in die Mitte des Raumes, dann ging es los. Sie rannten über die Theke, schnappten sich jeden mit einem NSO T Shirt, sie schlugen und traten dann jeweils zu 5. auf die am Bodenliegenden ein, rissen jedem sein NSO T Shirt vom Leib.... Dem Wxxx (Name im Originaltext ausgeschrieben, apabiz) wurde von einem sehr bekannten 28er ein Totschläger auf den Kopf gehauen, das resultat eine klaffende 6 cm lange Platzwunde am Kopf...
Jedem der helfen wollte, bzw nicht zum Niebelungensturm gehörte, wurden abgebrochene Bierflaschen an den Halsgehalten und gesagt wenn man sich einmal bewegen würde, würde man die Flasche in den Hals bekommen, ebenfalls wurde mit Messern hantiert...
Ich meine am Rande wurde natürlich telefoniert, auch meine Schwester wollte LEute über die sache informieren, ihr viel vor Aufregung das handy aus der Hand, wo dann der Jenige, der auch den Wxxx (Name im Original ausgeschrieben, apabiz) mit dem Teli schlug, hinkam und drauf rum trampelte, mit dem Schlagstock draufschlug und sich kaputt lachte! Ebenfalls wurde die Kasse mit den Eintrittsgeldern der Dame am Eingang gewaltsam entrissen... Dann sah man noch Den NSO Banner mit samt den Tshirts auf dem Sportplatz verbrennen bis die Horde sich unter gelächter in ihre 7 Autos setzten und davon fuhren...
.....

Bereits eine Woche vor dem Konzert gab es in Kreisen der Kameradschaft Bergstraße schon Informationen über den geplanten Überfall. So schreibt Christian K. von der Kameradschaft Bergstraße im thread1287_1.html am 31. Oktober 2005:
31.10.2005 - 11:59 Kxxx(c35d3c8c)
...
es ist schon alles ziemlich riskant weil sie ja wohl auch wieder die übelsten rotz bands eingeladen haben die mit sicherheit auch mit dem ein oder anderen b&h ler kontakt haben! den vertrottelten badenkorps sänger haben sie auch gefragt ob sie spielen wollen und er meinte am samstag das es dort krachen könnte was er gehört habe....
man sollte es auf jeden fall mit den nsoi lern abklären. ist ja wxxx sein ding und nicht unseres! die werden, wenn sie kommen, sich den wxxx (Name im Original ausgeschrieben, apabiz) schnappen und evtl denjenigen der sich dazwischen stellt. glaube aber nicht das zxxxxx (Name im Original ausgeschrieben, apabiz) einen von uns vermöbelt! ein paar von uns kennen ihn ja auch.
....

Über diesen Überfall berichtete schon das in Berlin erscheinende Antifaschistische Infoblatt in seiner Ausgabe 70 (Winter 2006) und benannte - in Bezugnahme auf eine andere Quelle aus der neonazistischen Szene - auch die Person, die von den Neonazis der Rädelsführerschaft bei diesem Überfall bezichtigt wird: Michael Z. aus dem Westerwald, seit Anfang der 90er Jahre bereits als Neonazi bekannt. Bis zum Verbot von Blood & Honour im Jahre 2000 wurde Michael Z. der Gruppe "Blood & Honour Montabaur" zugerechnet. Seit mehreren Jahren ist er nach Erkenntnissen des apabiz in Rocker- und Rotlichtkreisen aktiv.

Obwohl dieser Überfall seit über zwei Monaten in einschlägigen Foren breit diskutiert wird und dabei auch von anderen Quellen der Name des mutmaßlichen Rädelsführers genannt wird, sind bislang keine polizeilichen Maßnahmen bekannt. Es scheint so, als hätten sich die Neonazis im südhessischen Raum eine Parallelwelt geschaffen, in der sie weitgehend tun und lassen können, was sie wollen - und wo sie nicht einmal für einen bewaffneten Raubüberfall Konsequenzen zu erwarten haben. Mit der Offenlegung des Forums hat die Polizei nun unter anderem eine reiche Auswahl an Informationen und an Augenzeugen, die die Ermittlungen sicher weiterbringen werden.

Im Verlauf der Forumsdiskussion werden mögliche Reaktionen auf diesen Überfall besprochen. Christian Hehl und andere spielen mit dem Gedanken, Anzeige zu erstatten. Dies gibt eine Diskussion im thread1319_1.html wieder:
06.11.2005 - 16:52 Hehli(5439ee1c)
Ich sag es ganz ehrlich hätte man sich danach hingesetzt die Leute angezeigt dann hätte jeder von denen wegen gemeinschaftlichem Raubüberfall Körperverletzung vieleicht sogar versuchter Totschlag 5 Jahre zu erwarten.Ach ja weiterführung einer verbotenen Vereinigung kommen auch dazu.
Jetzt kommen die Einwände man sollte untereinander die Polizei aus dem Spiel lassen...Scheißdreck genauso viel hab ich mit denen zu tun soviel wie Scheiße am Schuh zu mir gehört, gehören die zu etwas das sich national nennt.
Pack ist das nichts anderes und nur weil manche Leute mit denen Geschäfte machen wurde so etwas immer herunter gespielt.
Muss erst einer der unseren getötet werden damit etwas passiert?
Ich hab seit Jahren mit diesem Pack streß Anfang des Jahres hab ich ihnen ein 10 gegen 10 ohne Waffen angeboten im Hooligan stil
da ham sie sich auch raus gemogelt.
Ich muß schon lange aufpassen auf welche Partys und Konzerte ich alleine gehe das ist für mich ein geringer Preis dafür das ich Vor diesem Pack nie den Schwanz eingezogen habe!

....

06.11.2005 - 17:28 Mario(c35d3c8c)
Ich denke auch, dass eine Anzeige hier der Beste Weg wäre! Für mich sind das auch keine Leute von uns, sondern nur eine Schwerkriminelle Gang! Wenn jemand glaubt im eigenen Lager Schutzgeld erpressen zu können und bewusst das Risiko von schweren Verletzungen bei Kameraden eingeht, ist einfach nur schwerkriminell. Deshalb sollte man sich schon innerlich davon verabschieden, dass so ein Pack zu uns gehört. Am Besten anzeigen und hoffen das die endlich in den Bau wandern.

Andere hingegen präferieren radikalere Methoden. So schlägt Christian K. von der Kameradschaft Bergstraße am 7. November 2005 im thread 1320_1.html vor, den Arbeitgebern der Angreifer zu "drohen":
07.11.2005 - 18:18 Kxxx(c35d3c8c)
...
man könnte aber versuchen rauszubekommen wo die besagten leute arbeiten und wie die antifa den unternehmen drohen wie sie es ja auch beim wxxx (Name im Original ausgeschrieben, apabiz) gemacht haben...
würde zwar nicht viel bringen aber nur um den wichsern eine reinzu würgen und evtl verliert ja so einer dann seinen job-insofern die kacker arbeit haben!
....

Und Oliver W. aus Zwingenberg-Rodau meint darauf im selben thread:
07.11.2005 - 21:04 oli(54a77cd6)
Das sind nun eben mal die Franken Assis und die White Unity! Die agieren ja wie so eine Kanackenbande, bei den Kanacken ist das doch auch so, wenn du den grössten umschlägst, dann haben die schiss! Kann also nicht mal irgendein dahergelaufener Russe den Zxxxxx (Name im Original ausgeschrieben, apabiz) umlegen? Ich leg einen 1000er hin! Sofort! Und wenn er noch 3 um die Ecke bringt, noch nen 1000er!



Die 2000 in Deutschland verbotene Neonazigruppe "Blood & Honour" hat im Großraum Rhein-Neckar Nachfolgestrukturen gebildet

Das Forum bestätigt die Darstellung von AntifaschistInnen, die seit Jahren darauf hinweisen, dass das Netzwerk Blood & Honour nach dem Verbot im September 2000 zumindest im der Rhein-Neckar-Region weiter existiert.
Selbst die in dem Forum diskutierenden Neonazis gehen von einer Weiterführung Blood & Honours aus und erwähnen in diesem Zusammenhang neben Michael Z. namentlich auch den Karlsruher Hartwin K., Betreiber des Labels Ragnarök Records und Mitveranstalter des durch einen polizeilichen Großeinsatz verhinderten Konzertes am 21. Januar 2006 in Karlsruhe.

Der Neonazi Christian Hehl schreibt zum Beispiel in der Diskussion über den Überfall auf das Konzert in Mitlechtern in einem Beitrag vom 7. November 2005 (thread1319_1.html):

07.11.2005 - 13:59 Hehli(5840a109)
...
Fragt mal wie der H. dazu steht! schlieslich ist er 2ter Chef von dieser Gang...und überlegt sich jeder ob er da noch CDs und ähnliches kauft oder überhaupt Produkte von Ragnaröc Records!
Seine E-Mail ist  ragnaroek2000@gmx.de
Sollte jeder mal nachfragen!

Bemerkenswert ist: In den zahleichen Forumsbeiträgen zu diesem Thema wird fast ausnahmslos über Personen von "Blood & Honour" geschrieben - so, als hätte es das Verbot von Blood & Honour niemals gegeben. Es werden - im Gegensatz zur "öffentlichen" Diskussion - nur selten die szeneüblichen Codierungen verwendet wie zum Beispiel die "28" (die 2 und 8 stehen hierbei synonym zu den jeweiligen Buchstaben im Alphabet, B und H), auch wird im Forum nach erster Durchsicht nicht auf die "Division 28" eingegangen, die in Südwestdeutschland und in Süddeutschland als Nachfolgestruktur von Blood & Honour auftritt und deren Exponenten nach Kenntnissen von Antifaschisten zum Teil identisch sind mit den Personen und Gruppen, die in dem Forum "Blood & Honour" zugeordnet werden.
Verwiesen wird noch einmal auf den bereits wiedergegebenen Beitrag von Christian Hehl im thread1319_1.html:
06.11.2005 - 16:52 Hehli(5439ee1c)
Ich sag es ganz ehrlich hätte man sich danach hingesetzt die Leute angezeigt dann hätte jeder von denen wegen gemeinschaftlichem Raubüberfall Körperverletzung vieleicht sogar versuchter Totschlag 5 Jahre zu erwarten.Ach ja weiterführung einer verbotenen Vereinigung kommen auch dazu.
...



Zwischen dem Kern der militanten "Kameradschaften" im Rhein-Neckar-Kreis und der NPD besteht engste Zusammenarbeit

Die Zusammenarbeit zwischen "Freien Kameraden" und der NPD erstreckt sich nicht nur auf eine gemeinsame Kandidatenliste bei der Landtagswahl 2005 in Rheinland-Pfalz. Darüber hinaus soll das "Aktionsbüro Rhein-Neckar" insbesondere im Wahlkampf die NPD unterstützen. Konkret geht es um die Durchführung von Infoständen, dem Verteilen von Flugblättern und Zeitungen, dem Aufstellen von 25.000 Plakaten und dem Sammeln von 2400 Unterschriften. Hinweise darauf, was die "Freien Kameradschaften" hierfür von der NPD erhielten bzw. erhalten, finden sich in einem Beitrag von Matthias H. aus Ludwigshafen vom 17. Oktober 2005 im thread1232_1.html:
17.10.2005 - 20:12 Matthias(5438d695)
Also es kommt viel Arbeit auf uns zu.
Motivationen sollte sein, dass Nationalsozialisten auf dr Liste sind und bei einem Einzug ins Parlament, 3 bekennende Nazis (Rene, Hehli, Sven) dabei sind. Außerdem habne wir neben der Stimmungsmache noch eine gute finanzielle Vereinbarung getroffen.
.....
Am Ende des Wahlkampfs soll es eine Freisaufparty für alle Wahlhelfer geben!!!
Nur mal so zur Info

Interessant an dieser Email ist zudem, dass sich Mitglieder der "Freien Kameradschaften" im internen Mailverkehr stolz als "bekennende Nazis" bezeichnen, was sie im öffentlichen Auftreten aus strategischen und juristischen Gründen meist vermeiden, oft gar von sich weisen.

Hinweise auf Details der Vereinbarung zwischen NPD und den "Freien Kameradschaften" finden sich in einem Beitrag im thread1232_1.html von "Marc" am 19. Oktober 2005. Darin wird eine E-Mail des (mittlerweile abgesetzten) Landesvorsitzenden der NPD in Baden-Württemberg, Günter Deckert aus Weinheim, wiedergegeben:
19.10.2005 - 09:27 Marc(c35d3c8c)
Habe gerade per epost folgendes erhalten
Absender:  guenter.deckert@freenet.de
Thema: "Freie" und LTW Rh.-Pfalz
In einer Erklärung der "radikalen und sozialistischen Kräfte" in und um Rh.-Pfalz vom 8. Okt. wird behauptet, daß die "Freien" in Rh.-Pfalz, deren "harter Kern" unter 30 Leuten liegen dürfte, für die Unterstützung der NPD gefordert haben:
1) Drei ihrer Macher unter den ersten Zehn - dem ist der LPT Rh.-Pfalz am Wochenende bereits nachgekommen.....
2) 10.000 Euro - unabhängig vom Wahlausgang.
Lt. einem Zxxx (Name im Original ausgeschrieben, apabiz) - der Name sagt mir nichts, muß auch kein Klarname sein - soll P. Marx diesen Bedingungen, von denen die erste bereits erfüllt ist, zugestimmt haben. - Indes wohnt einer der Kandidaten im hessischen. Viernheim zwischen Mannheim und Weinheim; taktischer Umzug indes nicht ausgeschlossen.
WAS bekommen eigentlich die NPD-Aktivisten für ihren Einsatz? - Über eine Erstattung von Sachkosten braucht man nicht zu reden, indes wenn es um ein "Honorar" geht.
Offen auch, ob der "Klüngel der Freien" versuchen wird, seine "Spezialthemen" in den Wahlkampf einzubringen...
De.



Bei der Wahl der NPD-Kandidaten für die Landesliste Rheinland-Pfalz hat es möglicherweise Manipulationen gegeben

Es findet sich im Forum ein Dialog, der Hinweise darauf gibt, dass bei der Nominierung der Kandidaten für die Landesliste der NPD zur Wahl in Rheinland-Pfalz im März 2006 die vorgeschriebenen gesetzlichen Bestimmungen nicht eingehalten wurden.
In einer "Erklärung freier Kräfte zur Landtagswahl in Rheinland-Pfalz", "gepostet" von Matthias H. im thread1232_1.html am 15. Oktober, wird folgendes bekannt gegeben:
15.10.2005 - 23:22 Matthias(5438ecf1)
08.10.2005 Erklärung freier Kräfte zur Landtagswahl in Rheinland-Pfalz
Große Teile der parteifreien Strukturen aus Rheinland-Pfalz unterstützen fast überall den Wahlkampf der NPD zur Landtagswahl in Rheinland-Pfalz am 26. März. Es konnte eine viel versprechende Lösung zwischen parteifreien Kräften und der Partei gefunden werden. Mit der Wahl der parteifreien Kandidaten René Teufer, Sven Lobeck und Mario Mathes auf die Plätze 3, 6 und 8 der Landesliste hat der NPD-Landesverband Rheinland-Pfalz deutlich gezeigt, daß eine Bündnispolitik in Rheinland-Pfalz gewünscht und notwendig ist, wenn man einen erfolgreichen Wahlkampf führen möchte. Die Kandidaten Teufer, Lobeck und Mathes stehen seit vielen Jahren im Kampf für ein nationales und sozialistisches Deutschland und haben als Repräsentanten des radikalen Teils des nationalen Widerstandes mit der Kandidatur den Landtagswahlkampf in Rheinland-Pfalz zu einer Plattform für wirklich systemalternative Politik gemacht.
...

Datiert ist diese "Erklärung freier Kräfte zur Landtagswahl in Rheinland-Pfalz" auf den 8. Oktober 2005, worauf Forumsmitglied "Andreas" am Morgen des 16. Oktober, wenige Stunden, nachdem Matthias H. diese "Erklärung" ins Forum stellte, folgendes bemerkt:
16.10.2005 - 08:54 Andreas(d9f7aeed)
Woher wustest du das schon ne Woche vor der Listenwahl????? :lol:
Bitte Datum berichtigen :!:
---------
edit:
Habe eben gerade gesehen das es auf der AB-Seite schon berichtigt ist nur in der Rundmail ist es falsch und das ist ja halb so wild.

Zur Erinnerung: In Baden-Württemberg wurde die NPD wegen eines fehlerhaften Wahlverhaltens bei der Nominierung der Kandidaten der Landesliste zur Landtagswahl 2006 gar zwischenzeitlich von der Wahl ausgeschlossen. Am 25.08.05 hat der Bundeswahlauschuss einer Beschwerde der NPD gegen den Ausschluss jedoch stattgegeben und die Landesliste zugelassen.

Die zitierten Einträgen im Forum sind selbstverständlich kein Beweis für Manipulationen bei der Nominierung der Kandidaten zur Landesliste in Rheinland-Pfalz. In Anbetracht der Vorkommnisse in Baden-Württemberg scheint jedoch eine nachträgliche Überprüfung der Rechtmäßigkeit und Zulässigkeit der Landesliste geboten.



Schlussbemerkung und Fazit des apabiz

Das apabiz betont, dass diese Stellungnahme nach einer ersten Durchsicht des umfangreichen Datenmaterials erfolgt ist und lediglich einige augenscheinlich bedeutende Punkte thematisiert. Eine genaue Aufarbeitung der Informationen im regionalen Kontext wird von antifaschistischen Gruppen, Initiativen sowie von den Medien in der Rhein-Neckar-Region geleistet werden müssen.

Erst am Mittwoch war unser Mitarbeiter Michael Weiss in Ludwigshafen um an der Evangelischen Fachhochschule einen Vortrag zum Thema "White Noise" abzuhalten. Seine dort geäußerte und von vielen Besuchern der Veranstaltung mitgetragene Einschätzung, dass die Rhein-Neckar-Region eines DER bundesweiten Zentren neonazistischer Aktivitäten und Organisierung ist, wird durch die nun vorliegenden Informationen nachdrücklich bestätigt.

Die in der Rhein-Neckar-Region existierenden Strukturen und Freiräume wirken wie ein Magnet auf Neonazis aus dem Umland und von weiter her. Mit ca. 20 im Jahre 2005 durchgeführten Konzerten, von denen nur wenige polizeilich aufgelöst wurden, war im letzten Jahr in der Rhein-Neckar-Region eine der bundesweit höchsten Konzentrationen neonazistischer Konzertaktivitäten festzustellen. Zudem ist eine deutliche Orientierung von neonazistischen Gruppen aus anderen Regionen, zum Beispiel aus Rastatt oder aus Südhessen, hin zum Ballungsraum Mannheim-Ludwigshafen erkennbar.
Die Attraktivität des Neonazi-Standortes Rhein-Neckar verdeutlicht auch die Tatsache, dass zwei der zentralen Personen des Aktionsbüros Rhein-Neckar, Malte Redeker und Matthias H., in den vergangenen Jahren aus anderen Regionen (bzw. aus der Schweiz) nach Ludwigshafen zogen. Weitere Aktivisten der Hammerskins und der "Freien Kameradschaften", das belegen u. a. die Forumseinträge, haben in den letzten Monaten ihre Wohnsitze aus dem südlichen Baden-Württemberg oder aus Osthessen in die Rhein-Neckar-Region verlegt. Ein zugezogener "Hammerskin" soll beispielsweise die Eröffnung eines Tätowier-Ladens in Frankenthal planen, was die neonazistische Infrastruktur weiter ausbauen würde.

Besondere Sorge bereiten die derzeitigen Bemühungen des Aktionsbüros Rhein-Neckar, das über 3000 Quadratmeter große und mit mehreren Wohn- und Nutzgebäuden versehene Grundstück eines ehemaligen Weingutes in Grünstadt-Kirchheim (Rheinland-Pfalz) käuflich zu erwerben. Die Kaufverhandlungen mit dem Eigentümer laufen derzeit. Die ehemalige Scheune des Anwesens wurde von Neonazis bereits gepachtet und in den letzten Wochen zum "Clubhaus" umgebaut. Erste Veranstaltungen, u.a. eine Rednerveranstaltung mit dem NPD-Landesvorsitzenden Rheinland-Pfalz, Peter Marx, haben dort bereits stattgefunden. Sollte der Pachtvertrag bestehen bleiben oder sollten die Neonazis das Gelände gar käuflich erwerben können, so würde sich einem der strukturstärksten neonazistischen Zusammenhänge in Deutschland ein erneuter Freiraum öffnen, dessen "Qualität" und Strahlungskraft die Probleme der Region potenzieren würde.

Das apabiz verbindet mit der Veröffentlichung des Forums die Hoffnung, dass mit den nun zugänglichen Informationen es antifaschistischen Kräften der Region wie auch den Ermittlungsbehörden möglich sein wird, diesem fortschreitenden Strukturaufbau und der umfassenden Erlebniswelt und Parallelwelt der Neonazis in der Rhein-Neckar-Region endlich wirksam entgegen zu treten.


Für Nachfragen steht das apabiz gerne zur Verfügung.

Antifaschistisches Pressearchiv und Bildungszentrum (apabiz)
Lausitzer Straße 10, 10999 Berlin
Telefon / Fax: 030 / 611 62 49
e-mail:  mail@apabiz.de
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Ergänzungen

Termine für den Südwesten

... 04.02.2006 - 04:12
"Nazis in die Defensive drängen ... und die Räume Dicht machen"
Antifaschistische Demonstration am 11. März in Ludwigshafen
 http://ludwigshafen.ainfos.de/


"Seek and delete! - NPD-Strukturen aufdecken und entsorgen"
Demonstration gegen die NPD-Landeszentrale am 18. März in Pirmasens
 http://www.antifa-sw.de.vu/


Nazigroßaufmarsch in Mannheim
Das "Aktionsbüro Rhein-Neckar" plant am 8. April eine Großdemonstration in Mannheim. Die Neonazis rechnen selbst mit über 1000 Teilnehmern.
 http://www.akantifa-mannheim.de/

UiUiUi

Clown 04.02.2006 - 10:02
Leider bin ich aktuell in der Nazi Szene nicht so bewandert, aber was das Apabiz da rausgesucht ist ne klasse Sache:) Wird ne Menge Ärger geben für die Nazis, sowohl untereinander als auch durch die Justiz(ausser die verpennen das ein weiteres mal), aber deutlicher kann es ja nicht sein das B&H weiter aktiv sind. Und dann überfallen die noch ihre "eigenen" Leute, welch Freude da aufkommt. Eine Nazibande klaut der anderen die Kohle und nimmt ne Veranstaltung auseinander. Klasse, und dann die Diskussion Anzeige ja oder nein,lol, das ist ein echte Freude. Danke an die glorreichen Hacker, sensationelle Arbeit. Bin gespannt was bei rumkommt und warte hier schon auf neue, noch amüsantere Fakten. Mal sehen wer bald in der Naziszene mächtig Ärger bekommt.

danke

lala 04.02.2006 - 13:33
danke für diesen gut geschriebenen und interessanten artikel. er ist wirklich sehr informativ. kannte das apabiz noch garnicht und bin froh, was dazu gekernt zu haben.
national sozialistische stukturen aufdecken!
im R-N-K und überall!

...

... 04.02.2006 - 17:44
Die Erklärung zur Wahlkampfunterstützung ist beinahe ortgleich zu der Erklärung freier Kräfte aus NRW. Das was in NRW vorgemacht wurde, scheint in RLP übernommen worden zu sein.

Maulwurf

leser 04.02.2006 - 18:40
gute Arbeit!
Im Thread thread1171_1.html steht das ein DKP? Mitglied Infos an die Kameradschaft weitergibt. Jedenfalls ist diese Person aktives Mitglied in der WASG. Dem Beitrag nach hat diese Person an einer Wanderung der WASG teilgenommen. Die Bilder von der Wanderschaft stehen unter  http://www.w-worms.de/ es sind max nur 15 Leute. Den Thread sollte man auf jeden Fall an die Genossen weiterleiten und vor dieser Person warnen.

Braunes Hessen

Anmerkung 05.02.2006 - 14:38
Eine Anmerkung zur Formulierung "und der umfassenden Erlebniswelt und Parallelwelt der Neonazis", sowie der Hoffnung, die hessischen Behörden würden aktiv werden.
Daß es in Polizei und Justitz rechte Strukturen gibt und man immer ein bischen rechts vom Mainstream ist, ist kein Geheimnis. Auch nicht, daß diese Strukturen teilweise in lokalen Dimensionen das Grundgesetz außer Kraft setzen können. Hessen ist jedoch ein Bundesland, in dem diese Strukturen überwiegen. Nicht nur die Neonazis schaffen sich eine Parallelgesellschaft, sondern fast der gesamte Polizei- und Justitzapparat. Beispiele gibt es viele:

- "In hessischen Haftanstalten herrschen nach Ansicht eines Gerichts rechtswidrige Zustände. Anwälte sehen die Gewaltenteilung in Gefahr.... Nach Informationen der SPD-Landtagsabgeordneten Nancy Faeser sind 200 Klagen von Gefangenen allein in der JVA Butzbach anhängig... Seit Jahren beklagen Verfahrensbeteiligte, wie der Justizvollzug Hessens mit Häftlingsrechten umgeht. Das Landgericht Marburg bemängelte bereits früher, Gerichtsbeschlüsse würden "nicht oder nur mit großer Verzögerung" umgesetzt.... dass sich das Ministerium über Gerichtsentscheide hinwegsetze und "die Gewaltenteilung weitgehend außer Kraft gesetzt" sei."
 http://www.fr-aktuell.de/fr_home/startseite/?sid=ed758bf08f6dfd2241982700be5d45b0&cnt=799312

- Zahlreiche Beispiele, wie in hessischen Kleinstädten Menschen, die als Linke bekannt sind (ich meine jetzt nicht jugendliche Antifas, sondern z.B. Überlebende des Holocaust, linke Sozialdemokraten, Gewerkschafter) von der Stadt gemobbt werden. Am Mobbing ist teilweise auch der gesamte Behördenapparat beteiligt...
z.B.:  http://www.althand.de/

- rechtswidrige Verurteilungen - siehe die Reaktionen auf die Aktionen der Projektwerkstatt...

- Folter von gefangenen ist in Hessen i.a. sehr positiv aufgenommen worden, die Debatte ging von diesem Bundesland aus.

- Folteropfer soll Abschiebungskosten bezahlen
 http://www.nds-fluerat.org/rundbr/ru8586/abfolter.htm

Diese Verhältnisse haben natürlich Tradition in Hessen. 1933, als die NSDAP deutschlandweit auf etwas mehr als 30% kam, wurde sie in einigen Teilen Hessens mit bis zu 70% gewählt - in einigen Dörfern um Marburg sogar bis 100% ( http://www.althand.de/hakwah.html).
Das Klima in dem Bundesland ist bedrückend und von absoluter Intoleranz und Hass geprägt, selbst viele Linke definieren sich über ihren Hass auf andere Menschen und prügeln sich mit anderen Linken oder hetzen die Behörden aufeinander (besonders erwähnt werden müssten hier die Marburger und Giessener AntiDs, aber auch die Projektwerkstatt-Leute scheinen manchmal irgendwelche Psychos auszuleben - was man aber angesichts der Verhältnisse verstehen kann). Die Alten wählen meist CDU (so hohe Zustimmung wie in Bayern oder Bawü: immer bei 46 bis 50 Prozent), aber auch nur deswegen, weil die CDU in Hessen rechtsextreme Positionen vertritt (der Ministerpräsident wird ja nicht ohne Grund "Hessen-Hitler" genannt). Aber es gibt auch Hochburgen der NPD, wie z.B. Ehringshausen und Königstein..
Von daher: ich glaube nicht, daß die lokalen Behörden irgendwas aufklären werden.

@Maulwurf

mein name 05.02.2006 - 15:51
Es gibt dazu noch weitere Threats. Im Forum der linken Wiederstandsgruppe hat er sich aber auch schon geoutet, denke innerhalb der Wiederstandsgruppe sollte das schon bekannt sein. Nur dass hier Kontakte (min. seit Juni 2005) bestehen ist aber eine ganz andere Qualität. Vielleicht sollten seine Genossen versuchen Kontakt mit ihm aufzunehmen und seine politische Einstellung nochmals diskutieren.

Übernahme in statt-web

Fritz Güde 05.02.2006 - 17:14
Wir haben uns erlaubt, eine Zusammenfassung des sehr informativen Artikels in www. stattweb.de zu übernehmen und ihn von der anderen Seite her- der der mehr oder weniger fußkranken Offiziell-NPd zu ergänzen.
wir wären für weitere Mitteilungen aus dem noch nicht erschlossenen Rest der web-site sehr dankbar. Kontakt über  redaktion@stattweb.de
Mit solidarischen Grüßen F.Güde

Matthias Hermann und Phillip Sindermann

Hans B. 12.02.2006 - 13:48
Neonazis, die an der Spitze von Freien Kameradschaften und überregionalen Kameradschaftsbünden stehen, Demonstrationen organisieren und dort als Redner auftreten, sind imho Personen des öffentlichen Lebens und dürfen als solche mit Namen genannt werden.

Phillip S. aus Viernheim = Phillip Sindermann ( Philipp Sindermann )("rebel4life")
 http://ludwigshafen.ainfos.de/Indyhatecoretk.htm

Matthias H. aus Ludwigshafen = Matthias Hermann ( Matthias Herrmann )
 http://de.indymedia.org/2005/11/132048.shtml
Dresden 11.02.06:  http://de.indymedia.org/2006/02/138642.shtml - Bild 7 und 9 mit blauer Mütze und Nickelbrille

Christian Hehl -  http://de.wikipedia.org/wiki/Christian_Hehl

René Rodriguez-Teufer aus Viernheim -  http://de.wikipedia.org/wiki/Ren%C3%A9_Rodriguez-Teufer


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