Direkte Aktion gegen Imperialismus in München

Passantin 24.01.2006 22:22 Themen: Antifa Militarismus
Farbliche Verschönerungen sowie Demontage von Schildern in Mümchen im Vorfeld der Sicherheitskonferenz 2006.
Gerade sah ich im Vorbeigehen, dass das Kriegerdenkmal in der Thalkirchnerstr. mit Farbbeuteln und Parolen verschönert wurde. Ferner fehlten die Beschilderung zweier Straßen "im Kolonialviertel von Trudering" an sämtlichen Kreuzungen, sowie sind einige der Schilder symbolisch mit schwarzer Lackfarbe überpinselt und mit Sprühschablonen in weißer Farbe umbenannt. Betroffen war die gesamte v.-Trotha-Str. und die Waterbergstr.

Einige Straßenschilder wurden mit der Parole „Imperialismus tötet – damals wie heute“ versehen.

Hierbei soll wohl auf die dunklen Kapitel der deutschen Kolonial-Geschichte hingewiesen werden.
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Ergänzungen

Hintergrund

Historiker 24.01.2006 - 22:29
"Hierbei soll wohl auf die dunklen Kapitel der deutschen Kolonial-Geschichte hingewiesen werden. "

hmm, der Hintergrund dürfte wohl der sein:

Bei der Berliner Konferenz 1884 teilten die europäischen Kolonialmächte den afrikanischen Kontinent unter sich auf. Deutschland unterwarf die Gebiete der heutigen Staaten Togo, Namibia, Kamerun, Tansania, Ruanda und Burundi. Vom Handel mit „Kolonialprodukten“ profitierten in erster Linie europäische Kapitalisten. Die Ausbeutung der Kolonien ermöglichte den Herrschenden durch soziale Zugeständnisse die Befriedung der ArbeiterInnenklasse in Deutschland. Für die Menschen in den kolonialisierten Gebieten brachte die deutsche Herrschaft den Raub ihrer Lebensgrundlagen, Zwangsarbeit, Prügelstrafe, Vertreibungen, rassistische Diskriminierung durch deutsche SiedlerInnen und Kolonialbeamte. In allen Kolonien wehrten sich Menschen gegen die Unterdrückung und so gab es zahlreiche Aufstände um die Jahrhundertwende: Zwischen 1891 und 1895 war die Region bei Buea in Kamerun ein Herd von Aufständen. In Togo gab es mehrere kleinere Aufstände zwischen 1895 und 1899. 1904 erhoben sich in Namibia die Herero und Nama. Sie hatten genug von Landraub durch deutsche SiedlerInnen, rassistischer Gewalt und Diskriminierung und betrügerischem Kolonialhandel. Nachdem der anfänglich erfolgversprechende Aufstand der Herero durch erdrückende waffentechnologische Überlegenheit vernichtet worden war, gelang es den Nama-KämpferInnen, deren bekanntester Anführer Jakob Morenga war, die deutschen „Schutztruppen“ bis 1908 in einen Guerillakrieg zu verwickeln. In Tansania begann 1905, als Antwort auf die erdrückende Steuerlast und die Zwangsarbeit auf Baumwollfeldern, der Maji-Maji-Aufstand, der sich schnell über „ethnische“, kulturelle und politische Grenzen hinweg zu einer Massenbewegung entwickelte. Auf den Widerstand der Kolonialisierten antworteten die deutschen Truppen überall mit Terror und Massenmord: In Togo ist nahe der Stadt Yendi noch heute ein Massengrab gefallener Dagomba-KriegerInnen zu sehen. Dem Vernichtungskrieg gegen die Herero und Nama fielen die 60 000 Menschen zum Opfer: Nach dem Massaker am Waterberg, verewigt im Namen der Truderinger Waterbergstr., verdursteten weit über 10 000 Menschen, nachdem sie von den Maschinengewehren der Deutschen, die alle Wasserstellen besetzt hatten und jedeN erschossen, der/die sich ihnen näherte, in die Omaheke-Wüste getrieben worden waren. Viele Tausend Überlebende starben in den darauffolgenden Jahren in den Konzentrations- und Zwangsarbeitslagern der deutschen Kolonisatoren. Angeführt wurde der Vernichtungsfeldzug von General von Trotha, nachdem bis heute eine Straße in Trudering benannt war. Noch viel mehr Menschen starben durch die Niederschlagung des Maji-Maji-Aufstandes in Tansania. Die deutschen „Schutztruppen“ beantworteten die Guerillataktik der Maji-Maji mit einer Politik der verbrannten Erde – Zerstörung von Dörfern, Ernten und Vorräten und Zuschütten von Brunnen – die zu einer verheerenden Hungerkatastrophe führte. Die Zahl der Opfer des deutschen Vernichtungskrieges in Tansania wird auf 100 000 bis 300 000 geschätzt. Die deutschen Kolonialtruppen wüteten nicht nur auf dem afrikanischen Kontinent: Deutsche Soldaten waren maßgeblich beteiligt an der Niederschlagung des Boxeraufstandes in China. Sie brachten brutalen Terror gegen die chinesische Bevölkerung, ganz im Sinne der „Hunnenrede“ von Kaiser Wilhelm II. Er forderte, der chinesischen Bevölkerung „kein Pardon“ zu geben, so dass „niemals wieder ein Chinese es auch nur wagt, einen Deutschen auch nur scheel anzusehen.“ Die deutschen Kriegsverbrechen in China werden in München-Trudering in Form der „Taku-Fort-Straße“ gewürdigt.
Der Umgang des deutschen Staates mit seiner verbrecherischen Kolonialgeschichte ist bis heute von Totschweigen und Verhöhnung der Opfer geprägt: Den Herero und Nama haben deutsche RepräsentantInnen, wie zum Beispiel die damalige Entwicklungshilfe-Ministerin Heidemarie Wiezorek-Zeul bei ihrem Besuch in Namibia, 2004, außer folgenlosen Lippenbekenntnissen nichts zu bieten. Entschädigungsforderungen der Nachkommen der Opfer werden konsequent abgebügelt. Der Vernichtungskrieg in Tansania ist in Deutschland bis heute so gut wie unbekannt. Forderungen, die Kolonialstraßennamen in München-Trudering umzuändern, stoßen auf erbitterten Widerstand der Münchner Rathaus-CSU und eines Großteils der AnwohnerInnen.
Aber in dieser Ignoranz drückt sich mehr aus, als nur mangelndes „Geschichtsbewusstsein“:
Der kriegerische Terror, die Ausbeutung, Versklavung und Ermordung der Kolonisierten fanden auch nach der offiziellen Dekolonisation ihre logische Fortsetzung in einer imperialistischen Weltordnung, in der eine kleine, reiche Elite sich den Großteil der globalen Reichtümer aneignet. Die ehemaligen deutschen Kolonien gehören, wie alle früheren Kolonien, zu dem Teil der Welt, dessen Rolle im kapitalistischen Weltmarkt in der Lieferung billiger Rohstoffe und Agrarprodukte - Baumwolle aus Tansania, Kakao aus Kamerun, Phosphat aus Togo... - für die Profite europäischer und nordamerikanischer Staaten und Konzerne besteht; zu dem Teil der Welt, in dem Millionen an den Folgen von Unterernährung und heilbaren Krankheiten sterben und der Großteil der Menschen unter miesesten Arbeitsbedingungen ums Überleben kämpft. Auch heute sind Repression, Terror und kriegerische Gewalt integrale Bestandteile der Aufrechterhaltung der imperialistischen Weltordnung. In zahlreichen Afrikanischen Staaten, unter anderem in Togo und Kamerun sorgen diktatorische Regime im Interesse europäischer Kolonialmächte für „Ruhe und Ordnung“. Die Staaten der NATO und der EU führen weltweit Kriege für den gesicherten Zugriff auf Rohstoffe, Absatzmärkte und für die Kontrolle von „Unruheherden“, gleich welcher Art. So wie vor 100 Jahren die imperialistischen Mächte ihre Kolonialkriege, nicht selten mit ihrem angeblichen „zivilisatorischen Sendungsauftrag“ legitimierten, werden die imperialistischen Kriege der heutigen Zeit mit dem „Kampf gegen Terroristen und Schurkenstaaten“, der Verteidigung von „Menschenrechten“, dem Durchsetzen von „Demokratie“ oder der „Friedenssicherung“ begründet, ungeachtet der Tatsache, dass Gewalt und Diktatur in den Ländern der sogenannten Peripherie oft genug Bürgerkriege nach sich ziehen und direkte Folge von kapitalistischen Weltmarktinteressen und imperialistischer Einflußnahme sind. In der Praxis präsentieren sich der „Frieden“ und die „Demokratie“, von denen die Herrschenden sprechen, in Form von „NATO-Response-Forces“, „EU-Battle-Groups“ und der Errichtung unbefristeter militärischer Besatzungsregime.

negativaktion

fichie 25.01.2006 - 13:54
Wer diese sache abgezogen hat dem fehlt jedes hirn und verstand. Die waldtruderinger anwohner/innen im "kolonialviertel" haben sich mit unterschriftsaktionen zu fast 100% gegen die strassenumbenennungen gewehrt und werden die schilderschmierereien verurteilen. Das beschmieren von denkmälern jeder art ist ohnehin scheiße der primitivsten Art und findet auch keinen beifall.
Also alles kontraproduktiv.

hallo indymedia, wenn ihr dies rausschmeißt ist es mir auch egal, aber es wäre sinnvoll, diesen "aktivisten" mal zu zeigen, was sie falsch machen - sie können nur daraus lernen.

"Imperialismus tötet – damals wie heute"

Autonome Gruppe 25.01.2006 - 18:01
Offenbar antiimperialistische bzw. antikolonialistische Aktionen in Trudering und am alten Südfriedhof.

München. Sich als "autonome Gruppe" deklarierende AntiimperialistInnen/ AntikolonialistInnen haben in der Nacht zum Mittwoch das Kriegerdenkmal am Alten Südfriedhof in der Thalkirchner Str. mit "Farbbeuteln und Parolen eingesaut" und die Straßenschilder der "Waterbergstr." und der "von-Throtha-Str." abmontiert bzw. in "Hererostr." und "Morengastr." umbenannt. Offenbar wollen die AktivistInnen damit dem positiven Bezug des "Kolonialviertels" auf die Niederschlagung der Herero durch deutsche Truppen unter Lothar von Trotha 1904 beenden und die Opfer deutscher Kolonialgewalt ehren.



Wir dokumentieren hierzu eine uns zugesendete Erkärung:





Kein Vergeben. Kein Vergessen.



Erklärung zur Straßenumbenennung in München-Trudering und zum Farbangriff gegen das Kriegerdenkmal am alten südlichen Friedhof.



Imperialismus tötet – damals wie heute



Wir haben in der Nacht vom 20. auf den 21. Januar das Kriegerdenkmal in der Thalkirchnerstr. mit Farbbeuteln und Parolen eingesaut. Außerdem haben wir in der Nacht vom 23. auf den 24. Januar die Beschilderung zweier Straßen „im Kolonialviertel von Trudering“ an sämtlichen Kreuzungen abmontiert und entsorgt, sowie einige der Schilder symbolisch mit schwarzer Lackfarbe überpinselt und mit Sprühschablonen in weißer Farbe umbenannt. Betroffen war die gesamte v.-Trotha-Str. und die Waterbergstr.

Die Waterbergstr. war nach dem Ort des Massakers an den Herero und Nama in Namibia, die v.-Trohta-Str. nach einem der schlimmsten Kriegsverbrecher des deutschen Kolonialismus benannt. Die bisherige Straßenbenennung brachte den positiven Bezug auf die Täter und die Ignoranz gegenüber den Opfern des deutschen Kolonialismus zum Ausdruck. Wir haben einige Straßenschilder mit der Parole „Imperialismus tötet – damals wie heute“ versehen. Zur Erinnerung an den Widerstand der Kolonialisierten und dessen brutale Niederschlagung durch deutsche „Schutztruppen“ haben wir die Straßen in „Herero-Straße“ und „Morenga-Straße“ umbenannt.



Auf dem Kriegerdenkmal im alten südlichen Friedhof sind, neben Soldaten des 1. Weltkriegs, die Namen von Angehörigen der Kolonial-“Schutztruppen“ verewigt. Wir haben das Denkmal mit Farbbeuteln verziert und mit aktuellem Bezug die Parole „SiKo angreifen“ angebracht. Mit unserer Aktion wollen wir auf die Ignoranz des deutschen Staates gegenüber den Opfern kolonialer Ausbeutung und Kriege und gegen den Frieden mit den Tätern aufmerksam machen. Wir wollen ein Zeichen gegen die ungebrochene imperialistische Kontinuität der Ausplünderung der Welt durch europäisches Kapital, ihrer kriegerischen Durchsetzung und Absicherung und gegen das rassistische Migrationsregime setzen.



Zum historischen Hintergrund:



Bei der Berliner Konferenz 1884 teilten die europäischen Kolonialmächte den afrikanischen Kontinent unter sich auf. Deutschland unterwarf die Gebiete der heutigen Staaten Togo, Namibia, Kamerun, Tansania, Ruanda und Burundi. Vom Handel mit „Kolonialprodukten“ profitierten in erster Linie europäische Kapitalisten. Die Ausbeutung der Kolonien ermöglichte den Herrschenden durch soziale Zugeständnisse die Befriedung der ArbeiterInnenklasse in Deutschland. Für die Menschen in den kolonialisierten Gebieten brachte die deutsche Herrschaft den Raub ihrer Lebensgrundlagen, Zwangsarbeit, Prügelstrafe, Vertreibungen, rassistische Diskriminierung durch deutsche SiedlerInnen und Kolonialbeamte.



In allen Kolonien wehrten sich Menschen gegen die Unterdrückung und so gab es zahlreiche Aufstände um die Jahrhundertwende: Zwischen 1891 und 1895 war die Region bei Buea in Kamerun ein Herd von Aufständen. In Togo gab es mehrere kleinere Aufstände zwischen 1895 und 1899. 1904 erhoben sich in Namibia die Herero und Nama. Sie hatten genug von Landraub durch deutsche SiedlerInnen, rassistischer Gewalt und Diskriminierung und betrügerischem Kolonialhandel. Nachdem der anfänglich erfolgversprechende Aufstand der Herero durch erdrückende waffentechnologische Überlegenheit vernichtet worden war, gelang es den Nama-KämpferInnen, deren bekanntester Anführer Jakob Morenga war, die deutschen „Schutztruppen“ bis 1908 in einen Guerillakrieg zu verwickeln. In Tansania begann 1905, als Antwort auf die erdrückende Steuerlast und die Zwangsarbeit auf Baumwollfeldern, der Maji-Maji-Aufstand, der sich schnell über „ethnische“, kulturelle und politische Grenzen hinweg zu einer Massenbewegung entwickelte. Auf den Widerstand der Kolonialisierten antworteten die deutschen Truppen überall mit Terror und Massenmord: In Togo ist nahe der Stadt Yendi noch heute ein Massengrab gefallener Dagomba-KriegerInnen zu sehen.



Dem Vernichtungskrieg gegen die Herero und Nama fielen die 60 000 Menschen zum Opfer: Nach dem Massaker am Waterberg, verewigt im Namen der Truderinger Waterbergstr., verdursteten weit über 10 000 Menschen, nachdem sie von den Maschinengewehren der Deutschen, die alle Wasserstellen besetzt hatten und jedeN erschossen, der/die sich ihnen näherte, in die Omaheke-Wüste getrieben worden waren. Viele Tausend Überlebende starben in den darauffolgenden Jahren in den Konzentrations- und Zwangsarbeitslagern der deutschen Kolonisatoren. Angeführt wurde der Vernichtungsfeldzug von General von Trotha, nachdem bis heute eine Straße in Trudering benannt war. Noch viel mehr Menschen starben durch die Niederschlagung des Maji-Maji-Aufstandes in Tansania. Die deutschen „Schutztruppen“ beantworteten die Guerillataktik der Maji-Maji mit einer Politik der verbrannten Erde – Zerstörung von Dörfern, Ernten und Vorräten und Zuschütten von Brunnen – die zu einer verheerenden Hungerkatastrophe führte. Die Zahl der Opfer des deutschen Vernichtungskrieges in Tansania wird auf 100 000 bis 300 000 geschätzt. Die deutschen Kolonialtruppen wüteten nicht nur auf dem afrikanischen Kontinent: Deutsche Soldaten waren maßgeblich beteiligt an der Niederschlagung des Boxeraufstandes in China. Sie brachten brutalen Terror gegen die chinesische Bevölkerung, ganz im Sinne der „Hunnenrede“ von Kaiser Wilhelm II. Er forderte, der chinesischen Bevölkerung „kein Pardon“ zu geben, so dass „niemals wieder ein Chinese es auch nur wagt, einen Deutschen auch nur scheel anzusehen.“ Die deutschen Kriegsverbrechen in China werden in München-Trudering in Form der „Taku-Fort-Straße“ gewürdigt.



Der Umgang des deutschen Staates mit seiner verbrecherischen Kolonialgeschichte ist bis heute von Totschweigen und Verhöhnung der Opfer geprägt: Den Herero und Nama haben deutsche RepräsentantInnen, wie zum Beispiel die damalige Entwicklungshilfe-Ministerin Heidemarie Wiezorek-Zeul bei ihrem Besuch in Namibia, 2004, außer folgenlosen Lippenbekenntnissen nichts zu bieten. Entschädigungsforderungen der Nachkommen der Opfer werden konsequent abgebügelt. Der Vernichtungskrieg in Tansania ist in Deutschland bis heute so gut wie unbekannt. Forderungen, die Kolonialstraßennamen in München-Trudering umzuändern, stoßen auf erbitterten Widerstand der Münchner Rathaus-CSU und eines Großteils der AnwohnerInnen.



Aber in dieser Ignoranz drückt sich mehr aus, als nur mangelndes „Geschichtsbewusstsein“:

Der kriegerische Terror, die Ausbeutung, Versklavung und Ermordung der Kolonisierten fanden auch nach der offiziellen Dekolonisation ihre logische Fortsetzung in einer imperialistischen Weltordnung, in der eine kleine, reiche Elite sich den Großteil der globalen Reichtümer aneignet. Die ehemaligen deutschen Kolonien gehören, wie alle früheren Kolonien, zu dem Teil der Welt, dessen Rolle im kapitalistischen Weltmarkt in der Lieferung billiger Rohstoffe und Agrarprodukte - Baumwolle aus Tansania, Kakao aus Kamerun, Phosphat aus Togo... - für die Profite europäischer und nordamerikanischer Staaten und Konzerne besteht; zu dem Teil der Welt, in dem Millionen an den Folgen von Unterernährung und heilbaren Krankheiten sterben und der Großteil der Menschen unter miesesten Arbeitsbedingungen ums Überleben kämpft. Auch heute sind Repression, Terror und kriegerische Gewalt integrale Bestandteile der Aufrechterhaltung der imperialistischen Weltordnung. In zahlreichen Afrikanischen Staaten, unter anderem in Togo und Kamerun sorgen diktatorische Regime im Interesse europäischer Kolonialmächte für „Ruhe und Ordnung“. Die Staaten der NATO und der EU führen weltweit Kriege für den gesicherten Zugriff auf Rohstoffe, Absatzmärkte und für die Kontrolle von „Unruheherden“, gleich welcher Art. So wie vor 100 Jahren die imperialistischen Mächte ihre Kolonialkriege, nicht selten mit ihrem angeblichen „zivilisatorischen Sendungsauftrag“ legitimierten, werden die imperialistischen Kriege der heutigen Zeit mit dem „Kampf gegen Terroristen und Schurkenstaaten“, der Verteidigung von „Menschenrechten“, dem Durchsetzen von „Demokratie“ oder der „Friedenssicherung“ begründet, ungeachtet der Tatsache, dass Gewalt und Diktatur in den Ländern der sogenannten Peripherie oft genug Bürgerkriege nach sich ziehen und direkte Folge von kapitalistischen Weltmarktinteressen und imperialistischer Einflußnahme sind. In der Praxis präsentieren sich der „Frieden“ und die „Demokratie“, von denen die Herrschenden sprechen, in Form von „NATO-Response-Forces“, „EU-Battle-Groups“ und der Errichtung unbefristeter militärischer Besatzungsregime.



In diesem Sinne setzen wir unsere Aktion in Bezug zum Widerstand gegen das Treffen der herrschenden Kriegselite, die vom 03. bis 05. Februar bei der NATO-Kriegskonferenz in München zusammenkommt.





Wir wollen:

– Sofortige Entschädigung der Nachkommen der Opfer des deutschen Kolonialismus, in Namibia, Tansania und anderswo!

– Weg mit den Kolonialstraßennamen in München-Trudering – her mit einer Herero-Str., Morenga-Str. und Maji-Maji-Str.!

– Schluß mit rassistischer Flucht- und Migrationsabwehr! Keine Lager und keine Abschiebungen nirgendwo!

– Zusammen kämpfen gegen die NATO- und EU-Kriegspolitik – kein Friede mit dem Imperialismus! NATO-Kriegskonferenz angreifen!

– G8 Gipfel in Heiligendamm zum Desaster machen!

Autonome Gruppe

SiKo München -

Anti Imp 25.01.2006 - 18:07
Hier werden Kriege vorbereitet
 http://germany.indymedia.org/2006/01/136784.shtml

Trudering...

Ganjahead 26.01.2006 - 16:51
Wir von der Grünen Jugend München, haben auch schon einmal eine Kampagne zur Umbenennung dieser Straßen gestartet, doch wollten offenbar die Anwohner das Nicht. Die scheinen ganz zufireden zusein damit. Die Schert es einen Scheißdreck, dass von Trotha ein Mörder war.
Aber was wäre es für ein Aufschrei wenn es eine Adol-Hitler-Straße gäbe, oder eine Reinhard-Heydrich-Straße? Das zeigt immernoch das Mangelnde Interesse an den Verbrechen der Deutschen in Afrika. Nach dem Motto der Kolonialschuldlüge, oder "Bitte nicht noch eine Schuld!" oder "andere wie die Engländer waren auch nicht besser oder einfach: "Was interessiert mich der shit, ich polier lieber meinen Mercedes!"

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