Der Fall Pömmelte

Anne Katrin Fellmar 16.01.2006 16:56 Themen: Antifa
Nach dem rassistischen Überfall in Pömmelte bemüht man sich in der Region um Schadensbegrenzung.
Nach dem medialen Echo auf einen rassistischen Überfall in Pömmelte (Kreis Schönebeck; Sachsen-Anhalt) ist man in der Region um Schadensbegrenzung bemüht. Am heutigen Montag soll nach Recherchen von Antifaschistinnen eine Bürgerversammlung in Pömmelte unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden, die das schlechte Image des Ortes zum Thema haben soll. Nach Berichten der Nachrichtenagentur epd wollen Vertreter von Kirchen und Kommune in der kommenden Woche ein Aktionsbündniss "Gegen Gewalt" in Pömmelte ins Leben rufen, dass einen Aktionsplan umsetzen soll.
Vor dem Hintergrund eines Berichts von Spiegel TV war die neonazistische Kameradschaft Schönebeck am vergangenen Wochenende bemüht, sich von den Tätern und ihrer Tat zu distanzieren. Bei einem kurzfristig durch die JUNGE NATIONALDEMOKRATEN Sachsen-Anhalt veranstalteten Infostand in der Schönebecker Innenstadt verteilten rechtsextreme Aktivisten Flugblätter, in denen sie einen Zusammenhang zwischen der Tat und ihren politischen Aktivitäten bestritten.
Seit 1999 sind organisierte rechtsextreme Aktivitäten in Schönebeck und Umgebung nachweisbar. Mentoriert wurden diese in der Vergangenheit durch den KV Magdeburg der NPD bzw. die Magdeburger Kameradschaft Festungsstadt. Erst im November 05 hatte die KS Schönebeck eine Demonstration "Gegen Kinderschänder" in Schönebeck durchgeführt.

Bei ihrer Kundgebung zum 61. Jahrestag der Bombardierung der nahe Schönebeck gelegenen Stadt Magdeburg am vergangenen Samstag, fehlten die Anhänger der KS Schönebeck offenbar. Rund 400 Neonazis nahmen an diesem seit 1996 stattfindenden Aufzug auf dem Magdeburger Westfriedhof teil. Gegendemonstranten waren von der Polizei abgedrängt worden.

Der Überfall in Pömmelte ist nur ein Glied in einer ganzen Kette rechtsextrem und fremdenfeindlich motivierter Gewaltstraftaten in Sachsen-Anhalt. Zeitungsberichten zufolge soll es bereits in diesem Jahr 8 Gewalttaten gegeben haben. Das Opfer des Übergiffs war bereits schon einmal von identischen Tätern geschlagen worden.

Am kommenden Freitag will sich der Landtag Sachsen-Anhalt in einer aktuellen Stunde mit den Vorfällen in Pömmelte befassen.
Bürgergruppen und Initiativen kritisierten in der vergangenen Woche das mediale Handeln von Landesinnenminister Jetzorski. Dieser hatte das Opfer im Krankenhaus besucht, und einen Fussball überreicht. Jetzorski übte früher die Funktion des Landrats in Schönebeck aus.
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Ergänzungen

heute um 21.45

xxx 16.01.2006 - 19:33
soll dazu was auf ARD kommen.

...

Harzer 16.01.2006 - 20:05
Nur mal nebenbei:
Unser werter Herr Innenminister hat dem Jungen keinen Fussball, sondern einen Polizei-Teddy überreicht.
Ich denke mal, dass ich mir jeglichen Kommentar dazu sparen kann..

Das organisierte Nazis im Harz wie die Kameradschaft Schönebeck sich wie so oft jeglicher Verantwortung entziehen und sich von den Tätern distanzieren, ist nichts Neues.
Personen und Gruppen, die durch ihre rassistische und völkische Ideologie den Nährboden für den Terror auf der Strasse bereiten, sind genauso zur Rechenschaft zu ziehen wie die Täter, die den Worten Taten folgen lassen.

Seit Beginn dieses Jahres registrierte die "Mobile Opferberatung" bereits mehr als 8 gewalttätige Übergriffe in Sachsen-Anhalt.

Schon in den frühen Morgenstunden am 01.01.06 griff eine Gruppe Nazis in Quedlinburg mehrere nicht-rechte Einzelpersonen hintereinander an.
2 alternative Jugendliche wurden von etwa 15 Nazis durch gezielte Stiefeltritte ins Gesicht stark verletzt.

Ebenfalls in den frühen Morgenstunden des 1. Januar 2006 wurden in Gräfenhainichen zwei Männer vietnamesischer Herkunft von einer Gruppe von Rechten angegriffen und zusammengeschlagen. Bei mehreren Hausdurchsuchungen wurden bei den Nazis Munition, Schwarzpulver und diverse Chemikalien gefunden.

Der "Vorfall" in Pömmelte, wie er so gern von offiziellen Seiten genannt wird, ist durchaus kein Einzelfall.
Doch durch die äusserste Brutalität, die der Junge bei diesem Angriff erleiden musste, liess sich nciht so leicht klein reden.
Ein grosser Aufschrei - Doch was wird sich ändern? Für den Jungen? Für die Täter? Für die alle anderen Nicht-Rechten und Nicht-Deutschen? Für uns???

Was mittlerweile zum Alltag gehört, sollte endlich nicht mehr einfach so hingenommen werden! Vielleicht ist es auch das deutlichste Zeichen, um allen antifaschistischen Menschen in Sachsen-Anhalt endlich klarzumachen, dass blosses Reagieren auf Naziaufmärsche nicht mehr ausreicht.

Keine ruhige Nacht für Nationalisten und Rassisten!

Was geschah in Pommelte?

Name 17.01.2006 - 11:24
Fünf Neonazis quälen schlagen in einem Dorf in Sachsen-Anhalt ein zwölfjähriges Kind krankenhausreif, über eine Stunde lang, und keiner hat was gesehen. Das ganze begann in einem öffentlichen Bus, mindestens der Busfahrer muß also was gesehen haben. Man weiß die Details, weil die Nazis das mit ihrem Fotohandy dokumentiert haben! Und der arme Junge wohnt auch noch in einem Kinderheim. Der Haupttäter heißt "Francesco L" (ja auch ein typisch Arischer Name) und gab als Motiv an, er sei "doch ein Ausländer" gewesen.
Bericht mit Videodoku:  http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,395233,00.html

PS: schade, daß es viele bei Indynicht drauf haben, allgemeinverständliche Berichte zu schreiben. Die Infos hätten im Artikel stehen sollen.

Du bist Dutschland

Bananenmann 17.01.2006 - 13:38
im web gefunden....

What happened?

Harzer 17.01.2006 - 14:42
Am 9. Januar 2005 wurde in Pömmelte, LK Schönebeck, ein 12-jähriger Junge aufgrund seiner Hautfarbe von fünf Personen angegriffen und durch Schläge und Fußtritte schwer verletzt. Über eine Stunde quälten die Täter im Alter von 14-19 Jahren den Jungen. Was genau passierte, ist noch nicht vollständig klar. Die Misshandlung wurde mit einem Foto-Handy gefilmt. Die Täter drückten eine glühende Zigarette im Auge des Jungen aus, bedrohten ihn mit einer Gas-Pistole, zwangen ihn, ihre Stiefel zu lecken und ihre Fragen mit "Jawohl, mein Führer" zu beantworten.

Das Opfer liegt im Krankenhaus und muss jetzt wohl mehr oder weniger für den riesigen Medienhype und die Imageaufbesserung des Innenministers herhalten. Der Innenausschuss des Landtages in Sachsen-Anhalt wird sich in den nächsten Wochen einige Stunden mit dem Thema Rechtsextremismus beschäftigen - Ob allerdings den unzähligen schönen Worten Taten folgen und welche das sein werden, sollten wir kritisch verfolgen. Nicht selten folgte einem derartigen "Aufruhr" in Medien und politik ein wahrer Kreuzzug im Kampf gegen jeglichen Extremismus, bei dem nicht selten auch aktive Antifas mit gewalttätigen Nazis in einen Topf geworfen werden.

In Pömmelte handelt sich bereits um den 2. Angriff auf den Jungen. 5 Nazis wurden vorläufig festgenommen, außer einem 19-Jährigen sind die Täter wieder auf freiem Fuss - Grund: Keine Wiederholungsgefahr...

Radiobeiträge dazu

radio 18.01.2006 - 11:25
auf dem Freien Radio Radio Corax in Halle gab es am Donnerstag bzw. am Montag zwei Interviews dazu, siehe:

 http://freie-radios.info/portal/content.php?id=11149
 http://freie-radios.info/portal/content.php?id=11183

fragen und Antworten...

Mannsfelder 18.01.2006 - 14:05
@Feministische Antifa....

die einzigsten Antifa gruppe von denen ich Höchstpersöhnlich was weis ( sachsen-anhalt ) ist Halle/saale, Magdeburg, glaube Wernigerode un Gräfenhainichen.... aber naja mehr auch nicht werden bestimmt nich viele leute sein... weis nicht hab da keine Ahnung
von einer Neugründung hab ich auch nen paar gerüchte gehört ( Antifa Sangerhausen ) weis einer was davon?


So un jetz nochwas...

In Lutherstadt Eisleben sind auch Nazis, ( is zwar jetz nich vergleichbar mit der misshandlung aber reimt euch 1 und 1 zusammen.. )
und diese Birnen Haben sich erst anfang den jahres Am Bahnhof mit ca. 40 Team Green mitgliedern geschlagen un die Birnen waren nur 15....

Dann gehts weiter auf meiner schule ist die Braune fraktion auch stark vertreten da hört man schonmal das eine oder andere gespräch. ich weis nich obs nur prollis sind oder nich auf jeden fall meinen die immer " Jah gestern abend erst mal wieder 3 Nigger zusammen gelegt ... da übliche halt.. ( einen von denen hab ich in halle am 17.06.05 aufm nazi fackelmarsch gesehn )

Es ist nur noch eine Frage der Zeit biss sich hier ne Organisierte Kameradschaft aufbaut.... und das gewalt Potential ist auch sehr groß!

hier muss was passiern!


Und zu Pömmelte,
Hab auch gehört dass Angebliche Kameradschaft Magdeburg und Schönebeck sich die 3 Kinder, Kameraden ( wie auch immer )
schnappen wollen... hm naja ich bin ma gespannt!

Radio....

Mannsfelder 19.01.2006 - 13:30
Vorhin im Radio wurde Gesagt die Magdeburger Kriminal Polizei hat nun doch Haftbefehl gegen einen 2ten der 5 Jugen erlassen
welcher das nun aber genau ist habe ich nicht Mitgekriegt

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Was tut die Antifa — Feministische Antifa

Geografie usw. — egal

Feiglinge — Falkenflug-w