Die andere Kampagne der Zapatistas

Wolfram Metzig 06.01.2006 23:47 Themen: Globalisierung Weltweit
Die friedliche Rebellion der indigenen Zapatista um Subcomandante Marcos startete am 1.1.2006 in San Cristobal de las Casas, Mexiko.
Am 1.1.2006 startete am Abend die "Otra Campaña" - Die andere Kampagne, der Marsch der Zapatistas. Diese Kampagne, die bereits vor 6 Monaten angekuendigt wurde ist die friedliche Fortsetzung der zapatistischen Revolution vor genau 12 Jahren. Damals wurden San Cristobal. Ocosingo und weiter Gebiete in Chiapas, Mexico, von der EZLN (Zapatistische Armee der Nationalen Befreiung) eingenommen.

Wie 1994 heisst es wieder "Ya Basta", es ist genug. Genug der Ausbeutung, Unterdrueckung und Marginalisierung der indigenen Bevoelkerung. Genug der Ausbeutung und der Privatisierung durch Staat und multinationale Konzerne. Der Zapatismus und die "Otra Campaña" verstehen sich zwar grundsaetzlich auch weiterhin als eine Resistenzbewegung der indigenen Bevoelkerung. Jedoch ist sie gleichzeitig ein Protest gegen die Globalisierung und den Neoliberalismus, sowie Rassismus und Diskriminierung jeglicher Art. Die "Otra Campaña" ist eine Bewegung von links unten fuer die Menschen im unteren Glied der Kette.

Subcomandante Marcos, sowie die gesamte Fuehrungsriege der Zapatistas, werden von nun an 6 Monate durch Mexiko reisen und mit den Menschen und sozialen Organisationen vor Ort an einer besseren Zukunft arbeiten. Nach Beendigung der Reise durch Mexiko wird der Weg nach Europa und in viele Laender dieser Welt, fuehren.

Gestern fanden sich tausende in San Cristobal de Las Casas ein, um den Worten der EZLN-Kommandatur zuzuhoeren und friedlich zu protestieren. Den Touristen vor Ort bot sich ein eindruckvolles Schauspiel. Der Platz vor der Katedrale, sowie die Strassen waren ueberfuellt. Viele Anwesende hatten sich mit ihren "Pasa Montañas", den schwarzen Wollmuetzen mit Sehschlitz, vermummt.

Alles blieb friedlich. Die Regierung hat versprochen "El Sub" gewaehren zu lassen. Ein Restrisiko fuer ihn und seine Mannschaft bleibt jedoch bestehen.

Gerade eben erreicht mich die Nachricht, dass der Marsch fuer 2 Tage unterbrochen ist, da Comandante Ramona, eine wichtige Figur in der Delegation der Zapatistas, an Krebs gestorben ist.
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Ergänzungen

audio

radio corax 07.01.2006 - 14:57
auf freieradios.net

Pasa montañas

krischtl 07.01.2006 - 19:34

Moechte eigentlich nur etwas berichtigen. Es ist zwar richtig das 1000de in San Cristobal friedlich zum demonstrieren gekommen sind. Aber es sollte doch erwaehnt sein das der entscheidend groessere teil,(geschaetzte 15.000 menschen!!!!)der mit "Pasa Montañas" vermummten Gesichtern,Indigenas aus dem ganzem Umland waren. Diese waren extra zum Protest nach S.D.d.C. angereist, und haben sich nicht etwa vermummt um den Touris ein spektakulaeres Bild zu bieten, sondern als Schutz vor polizeilicher und militaerischer Verfolgung! Ausserdem sollen die Masken ein Symbol fuer die zugehoerigkeit, unterstuetzung und verbundenheit mit den Zapatisten symbolisieren!

Mein tiefstes bedauern ueber den Tod von comandante Ramona moechte ich aber auf diesem Wege auch noch ausdruecken! Es waehre wuenschenswert wenn es noch viel mehr so starke Frauen wie Sie auf dieser Welt gaebe!!!
Vivan las mujeres rebeldias!!!


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