Rostock zahlt Millionen für G8 Treffen in Heiligendamm

bert röver 05.12.2005 18:56 Themen: G8 Heiligendamm Globalisierung
Die hoch verschuldete Hansestadt Rostock zahlt für den G8 Gipfel im Sommer 2007 Millionenbeträge (2.119.000 Euro) aus dem städtischen Haushalt. Finanzsenator Schröder(SPD) meinte noch am 1. September 2005, dass „eine finanzielle Beteiligung der Stadt in keiner Form geplant“ (Stellungnahme HRO 0402/05-SN) ist.
Rostock zahlt Millionen für G8 Treffen in Heiligendamm

Die hoch verschuldete Hansestadt Rostock zahlt für den G8 Gipfel im Sommer 2007 Millionenbeträge (2.119.000 Euro) aus dem städtischen Haushalt. Finanzsenator Schröder(SPD) meinte noch am 1. September 2005, dass „eine finanzielle Beteiligung der Stadt in keiner Form geplant“ (Stellungnahme HRO 0402/05-SN) ist. Schon am 27. September 2005 heißt es in einer Beschlussvorlage, dass drei Bauvorhaben außerplanmäßig städtisches Vermögen kosten werden. Diese Bauvorhaben sind „Bestandteil des Gesamtmaßnahmepaketes ... im Zusammenhang mit der Austragung des G8 Wirtschaftsgipfels“(Beschlussvorlage HRO 0866/05-BV). Es soll die Richard-Wagner-Straße in Warnemünde saniert werden, Die Bundesstraße 103 im Abschnitt Lichtenhagen und Warnemünde und eine Brückenrampe in Lütten-Klein (die vom IGA-Gelände auf die Stadtautobahn führt). Alle drei Bauvorhaben werden den Haushalt der Hansestadt belasten und sie werden im Rahmen der Infrastrukturvohaben für den G8-Weltwirtschaftgipgel 2007 in Heiligendamm geplant. Auf die Vorwürfe der Linkspartei.PDS doch städtisches Vermögen für den G8 Gipfel aufzuwenden reagiert Bausenator Grüttner (SPD) indem er schreibt, dass die finanzielle Beteiligung der Stadt „Wohl kaum als Beteiligung an den Kosten der Vorbereitung und Durchführung des Gipfels bezeichnet werden kann“ (Stellungnahme HRO 0441/05-SN).

Die Stadt ist hoch verschuldet und hat doch noch jede Menge Millionen für G8, IGA-Abwicklung und vieles andere mehr. Bei den Menschen und besonders bei den die es finanziell nicht leicht haben wird gekürzt (Benutzungsgebühren für Bibliotheken, Streichung der Fähre nach Gehlsdorf, Kürzungen im Kulturbereich usw.). die unsoziale Stadtpolitik wird von wohlhabenden Menschen gemacht, die alle möglichen Interessen verfolgen, aber sicher nicht die der vielen anderen Menschen in Rostock, die täglich für ein gutes Leben kämpfen müssen.
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Ergänzungen

eine Schweinerei nach der anderen kommt ans..

Name 05.12.2005 - 19:36
....Licht.
So hat ja auch Fundus und Kempinski(*) sich in die Kreisverwaltung eingekauft und die Bewohner Heiligendamms weggemobbt, um am ehemaligen Ort eine Luxushotelanlage entstehen zu lassen. Der Ort ist nun in Privatbesitz, das Unternehmen bekommt mit dem G8 Millionensummen öffentlicher Gelder in ihre private Kassen gespült.
Bericht aus Heiligendamm vom letzten Sommer:
Kleine Protestaktion ruft Security/Polizei auf den Plan
 http://de.indymedia.org/2005/07/122619.shtml
40 Familien wurden die Wohnungen gekündigt um Platz für dieses Biotop der Reichen zu schaffen. Öffentliche Wege wurden ohne Rechtsgrundlage eingezäunt, damit die so genannten Reichen unter sich bleiben. Der gewöhnliche Steuerzahler war aber gut genug, das ganze mit zweistelligen Millionenbeträgen zu bezuschussen.
 http://www.heiligendamm-zoo-fuer-reiche.de/

(*) Fundus/Kempinski-Gruppe: Teil des Berliner Filzes aus CDU, SPD, Baumafia, Bankgesellschaft usw., Politiker sind teilweise auch im Vorstand oder im selben Tennisverein - darüber hinaus ist das Unternehmen 1937 enteignet und "arisiert" worden. Altnaziconnections also vorhanden.

Bitte erst informieren, dann schreiben

Ich 06.12.2005 - 08:30
Sorry, lieber Kommentaror "Name" vor mir: Wenn Du über Kempinski schreibst "Teil des Berliner Filzes aus CDU, SPD, Baumafia, Bankgesellschaft usw., Politiker sind teilweise auch im Vorstand oder im selben Tennisverein - darüber hinaus ist das Unternehmen 1937 enteignet und "arisiert" worden. Altnaziconnections also vorhanden.", dann stimmt das so ganz eindeutig nicht.

Die Kempinski Hotel AG gehört nämlich mehrheitlich zur thailändischen Siam-Sindhorn-Gruppe ( http://www.wer-zu-wem.de/firma/Kempinski.html).

Informieren, aber richtig!

Korrektur 06.12.2005 - 09:41
Siam-Sindhorn-Gruppe gehört die Kempinski AG in München. Sie haben die Kette vor nicht all zu langer Zeit gekauft. Heute gehört der Siam-Sindhorn-Gruppe die Hotelkette, aber Betreiber sind teilweise andere. Zum Beispiel betreibt Allresto das Kempinski in München. In Berlin sind die Betreiber wie erwähnt Teil des mafiösen Filzes. Fundus ist eine Kölner Investorengruppe.
Nachzulesen ist alles hier: www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3426269309/302-8225406-8373626

Zur Arisisierung:
"Arisierung" des Restaurants Kempinski Das Weinrestaurant Kempinski befand sich ab 1926 am Kurfürstendamm 27. Berthold Kempinski war 1872 nach Berlin gekommen. Sein erstes Lokal eröffnete er in der Kronenstraße. Bald darauf wurde unter der Bezeichnung "M. Kempinski & Co." das Weinrestaurant Friedrich-/Ecke Leipziger Straße eröffnet. 1889 weihte man in der Leipziger Straße ein weiteres Speiserestaurant ein. Nach B. Kempinskis Tod wurden die Unternehmungen von seinen Erben weitergeführt. 1928 eröffneten sie das "Haus Vaterland" am Potsdamer Platz. Es war ein beliebter Treffpunkt für die damals in Berlin tätige Prominenz, wie Max Reinhardt, Heinrich Mann, Roda Roda u. a. Der von den Faschisten für den 1.4.1933 anberaumte Boykott jüdischer Geschäfte und Unternehmen traf die Inhaber auch dieses Restaurants. Einem Teil der Familie Kempinski gelang es, aus Deutschland in die USA zu emigrieren. Sie mußten ihren Besitz verkaufen. Das Restaurant Kempinski wurde "arisiert" und unter dem Namen "F. W. Borchardt" weitergeführt. Ein Enkel des eigentlichen Inhabers kehrte 1950 aus den USA zurück. Das Haus, das im Zweiten Weltkrieg zerstört worden war, wurde wieder aufgebaut und ab 1952 unter dem Firmenschild "Bristol Hotel Kempinski" eröffnet. Ab 1953 ging das Unternehmen "M. Kempinski & Co." in der Firma "Kempinski Hotel-Betriebs-AG" auf.

Mal davon abgesehen...

jibba 07.12.2005 - 16:12
... ist in Thailand ne Menge Nzaikapital nach dem Krieg hängen geblieben... u.a. deswegen, weil das dortige faschistische Regime (s.a. Umbenennung von "Siam" in "Thailand" ("Land der Thais" was v.a. die chinesische und vietnamesische minderheit ausgrenzt)) von den USA als besetztes Land eingestuft wurde und es deswegen auch keine Veroflgung der thai-kriegsverbrecher gab...

sonst schliesse ich mich der VorrednerIn an...