Bericht zur Antifademo in Aschaffenburg

google 05.12.2005 10:33 Themen: Antifa
400 Menschen demonstrieren in Aschaffenburg gegen neonazistische Umtriebe. Trotz technischer Panne ein voller Erfolg für das "Bündnis gegen Rechts Aschaffenburg" und der Kampagne "Schöner leben ohne Nazis - für einen revolutionären Antifaschismus" des "Bündnis antifaschistischer Gruppen Hessen - BASH". Nazis tauchten nur vereinzelt am Rande der Demonstration auf - waren aber dennoch zahlreich in Aschaffenburg zugegen.
Trotz nasskaltem Wetter zog es ca.. 400 Menschen auf die Straßen Aschaffenburgs um auf die immer stärker in Erscheinung tretenden, rechtsextremistischen Umtriebe hinzuweisen. Mit leichter Verspätung setze sich die Demo gegen 14:30 Uhr in Bewegung. Da bereits nach wenigen hundert Metern ein technischer defekt am Lautiwagen die Lautsprecheranlage lahm legte, war die Außenwirkung auf PassentenInnen eher schlecht. Jedoch konnte dies durch das Verteilen von mehreren hundert Flugzetteln mit Informationen über die Demo und guter Stimmung mit lauten Parolen wieder etwas ausgleichen werden. Es wurden insgesamt an 3 Orten Kundgebungen abgehalten welche sich inhaltlich mit den mit rechtsextremen Strukturen in der Region Aschaffenburg und Lohr auseinander setzten. Zudem wurde in Beiträgen der autonomen antifa Aschaffenburg und Würzburg darauf hingewiesen das antifaschistisches Engagement nicht auf reine Anti-Naziarbeit beschränkt bleiben darf, sondern sich den Verhältnissen annehmen muss, die Rassismus, Unterdrückung und autoritäre und hierarchische Denkmuster und Verhaltensweisen Tag für Tag hervorbringen und reproduzieren.

Ankündigungen der Nazis am Samstag in Aschaffenburg zu demonstrieren trafen nicht ein. Dennoch waren diese vor Ort massiv präsent, trauten sich jedoch bis auf wenige Ausnahmen nicht an die Demonstration ran. Lediglich bei einer Kundgebung am Ende der Fußgängerzone kamen 2 Glatzen der Demo entgegen, wurden jedoch, nachdem einige Antifas diesen entgegenstürmten unter Bullenschutz "entfernt". Auch einige Anti-Antifa Fotographen waren vor Ort: mit dabei Falco Schüssler (ehemaliger Vorsitzender der mittlerweile verbotenen FAP Bayern). Laut Polizeibericht wurden in Vorkontrollen viele Waffen bei angereisten Nazis sichergestellt, u.a. Teleskopschlagstöcke und Gasmunition für Softair-Pistolen. Zudem wurden 24 CDs mit rechtsextremen Inhalt sicher gestellt, die sich wohl alle auf dem Index befinden.


Insgesamt kann die Demo trotz technischer Pannen als voller Erfolg gewertet werden. Schließlich war diese mit ausschlaggebend für die Schließung der Kneipe "zum Wikinger", da sich die Behörden durch den öffentlichen Druck zum Handeln gezwungen sahen. Auch in der regionalen Presse ist die Demo gut angekommen und wird als erfolgreich eingestuft.


Stark zu bemängeln bleibt die Sauferei vieler Leute die Teils so voll waren, das diese nicht mehr gerade stehen konnten. Auch wenn dies nur ein unbedeutend kleiner Teil war, kann nicht oft genug darauf hingewiesen werden, das Alk auf Demos nichts zu suchen hat. Leider konnten durch den Ausfall der Lautsprecheranlage nicht klar und deutlich genug während der Demo darauf hingewiesen werden.


Abschließend bleibt festzuhalten, das die große TeilnehmerInnenzahl sehr erfreulich war und es wirklich Spaß gemacht hat. Dies war mit Sicherheit nicht die letzte Aktion in Aschaffenburg denn es gibt weiterhin viel zu tun.


In diesem Sinne:

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Ergänzungen