Neonazi-Demo in Dörverden erlaubt !?

Andy Waffeleisen 18.11.2005 14:59
VG Stade hebt Versammlungsverbot für NPD/JN Demo am 20.11 in Dörverden auf. Antifa-Gruppen rufen zum Protest an der Strecke auf!
Am Sonntag, dem 20.11.2005, wird in Barme (bei Dörverden) der insgesamt vierte Sonntagsspaziergang gegen das Neonazi-Zentrum im „Heisenhof“ stattfinden. Veranstaltet wird dieser Spaziergang vom Dörverdener Bündnis für Toleranz und Demokratie. Dieses bürgerliche Bündnis wird, nach eigenen Angaben, wie geplant von Barme zum „Heisenhof“ marschieren und will nicht in „Konfrontation“ mit den Nazis treten. Das heißt „Friede, Freude, Eierkuchen“ anstatt Sitzblocken und einer „Naziaufmärsche verhindern“-Demo.

Denn vor wenigen Wochen hat nun auch die NPD/JN Verden-Rotenburg einen Aufmarsch in Dörverden angekündigt. Die Nazis der NPD wollen zusammen mit „Freien Nationalisten“ unter dem Motto: „Solidarität mit dem Heisenhof! - Schöner leben mit nationalen Zentren!“ marschieren. Um 11.30 Uhr wollen sie vom Bahnhof in Dörverden losmarschieren. Bereits in den letzen Tagen wurden „Aufrufe“ von den Neonazis vom Heisenhof (Malte Bormann, Matthias Schulz, Daniel Fürstenberg, Janine Blass, Daniel Flasz, Manuel Goroncy, Rigolf Hennig und Sven Wellhausen) in Dörverden verteilt. In diesem heulen sie sich mal so richtig aus über „das hetzerische Treiben von System und Antifa“, kündigen an „an diesem Tag ihre Kampagne ‚Schöner leben mit Nationalen Zentren’“ zu starten und stellen fest „Verden ist nicht Hetendorf“.

Anfang dieser Woche wurde vom Landkreis Verden aufgrund eines „polizeilichen Notstandes" ein Versammlungsverbot ausgesprochen. Denn ebenfalls am Sonntag wird der Castor Transport nach Gorleben stattfinden und Noch-Bundeskanzlers Schröder in Hannover verabschiedet. Somit hätte die Polizei, nach eigenen Angaben, „nicht genügend Kräfte frei, um mögliche Zusammenstöße zwischen den Neonazis und zu erwartenden Gegendemonstranten zu verhindern.“

Dieses Verbot wurde heute vom Verwaltungsgericht (VG) Stade wieder aufgehoben. Die Nazis dürfen marschieren! Die Behörden werden jedoch Ort und Zeit des Aufmarsches beschränken können und eventuell noch eine Beschwerde beim OVG Stade einlegen.

Seit Tagen rufen „Antifa Gruppen aus der Region“ zum kreativem Protest an der Strecke auf! Da sich jedoch noch kurzfristig Veränderungen einstellen können (ein eventuelles erneutes Verbot) sollen Interessierte sich unter www.heisenhof-dichtmachen.tk informieren. Falls es zu Änderungen kommen sollte, werden diese dort veröffentlicht.
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Ergänzungen

Jürgen Rieger und seine Projekte

(muss ausgefüllt werden) 19.11.2005 - 04:27

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...und morgen nach Hannover! — falsch geparktes mopped