Weimar: Aktion für 11000-Kinder-Ausstellung

Ronkong Coma 23.10.2005 02:00 Themen: Antifa
Weimar 21.10.2005 - Kundgebung des Weimarer Aktionskomitees "11000 Kinder". 11000 Kindern gedenken - Deutsche Bahn AG verweigert Ausstellung über Auschwitz-Transporte.

Thüringer Konzernbevollmächtigter Brehm und Oberbürgermeister Germer sagen Unterstützung zu und schlagen den Weimarer Hauptbahnhof als möglichen ersten Ausstellungsort vor. Durchbruch oder leere Versprechungen?
Seit einem Jahr weigert sich die Deutsche Bahn AG eine Wanderausstellung über 11000 von Frankreich nach Auschwitz deportierte Kinder zu zeigen. Somit verweigert der millionenschwehre Konzern, der rechtliche Nachvolger der Deutschen Reichsbahn, welche damals für die Durchschläusung der deportierten Menschen auf dem deutschen Schienennetz verantwortlich war, seine Geschichtsaufarbeitung und stellt sich nicht seiner Mitverantworung am Tod unzähliger Menschen – typisch für die deutsche Geschichtsverdrängung.

In vielen Städten, durch welche die Deportationszüge rollten, haben sich Aktionskomitees zur Durchsetzung der Ausstellung auf den betroffenen Bahnhöfen gegründet. Doch jeder Protest wird von Seite der Bahn ignoriert. Die Deutsche Bahn will kein Gedenken an deutschen Bahnhöfen – sie möchte saubere Bahnhöfe für ein reicheres Deutschland.

Am 21.10.05 fand gegen 11:00 Uhr am Weimarer Hauptbahnhof eine Aktion des Weimarer Aktionskomitee statt.
Anlass war die Auszeichnung des Weimarer Hauptbahnhofes als bester deutscher Bahnhof 2005 durch die Jury „Allianz pro Schiene“. Die Auswahlkriterien dafür sind unter anderem Sauberkeit, Toiletten, Kundeninformation, Ticketkauf etc. Ein Kriterium fehlt: Umgang mit Geschichte und Erinnerung.

Ein weiterer Anlass für die Aktion des Komitees war die selbstgefällige Umbenennung des Weimarer Hauptbahnhofes in „Kulturbahnhof“. Dabei soll es nicht bei einem extra Schild bleiben, sondern es soll Kultur auch im Bahnhof betrieben werden. Hierfür wird selbstverständlich Geld ausgegeben, nicht aber für die Wanderausstellung über 11000 deportierte Kinder.

Seit März 2005 gab es Aktionen des Weimarer Aktionskomitees. Unter anderem einige Kundgebungen und Demonstrationen vor und im Bahnhof, eine Untersachriftensammlung, Pressearbeit und offene Briefe. Weder von der bundesweiten Konzernleitung, noch von der thüringer Drektionsleitung, noch von einem Verantwortlichen des Weimarer Hauptbahnhofs gab es darauf eine Reaktion.

Gegen 11:00 Uhr sammelten sich heute ca. 30 Menschen auf dem Bahnhofsvorplatz. Mit Transparenten, Redebeiträgen und Flugblättern wurde die Auszeichnungsjury und die geladenen Gäste (unter anderem der Oberbürgermeister der Stadt Weimar) auf die fehlerhafte Geschichtsaufarbeitung der Deutschen Bahn AG aufmerksam gemacht.

Während die AntifaschistInnen bei den letzten Aktionen mehr oder weniger erfolgreich als jugendliche Schreihälse abgewimmelt worden waren, waren der Konzernbevollmächtigte für den Freistaat Thüringen, Herr Brehm und der Oberbürgermeister von Weimar, Dr. Germer, nun durch die Presse, welche sich auch schon im Vorfeld sehr für die Kundgebung auf dem Bahnhofsvorplatz interessierte, gezwungen zu reagieren.

So gelang es zwei Aktivisten Herrn Brehm vor der versammelten Presse einen offenen Brief zu überreichen und ihn in ein Gespräch zu verwickeln. Angefeuert durch den Oberbürgermeister, welcher vor laufender Kamera verkündete, dass er mit den Jugendlichen sympathisiere, die berechtigt auf ein schwehrwiegendes Problem hinweisen, machte Herr Brehm seine Zusage, sich um eine Durchsetzung der Wanderausstellung auf dem Weimarer Bahnhof zu bemühen. Er bedankte sich für die höfliche Kooperation und in der ganzen Euphorie verkündete Herr Germer freudestrahlend, dass er es toll fände wenn der Weimarer Hauptbahnhof der erste wäre, auf dem die Wanderausstellung über die 11000 Kinder gezeigt werden würde.

Durch Presse und Fernsehen sind die beiden nun in den Zugzwang gesetzt, weiter mit dem Aktionskomitee, mit der bundesweiten Kampagne und den französischen Machern zu verhandeln. Seit dem einjährigen Schweigen der Deutschen Bahn AG, wäre nun zum ersten mal grünes Licht gegeben. Ob es sich um eine ernsthafte Zusage handelt, oder ob es nur leere Versprechen bleiben, wird sich bei den Verhandlungen zeigen.

Wir werden weiter berichten!


Weitere Informationen zum Thema: www.german-foreign-policy.com

Der offene Brief und die Presseberichte werden als Ergänzung veröffentlicht.
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Ergänzungen

Offener Brief

Ronkong Coma 23.10.2005 - 02:47
An die
Deutsche Bahn AG.
Bahndirektion Thüringen


Sehr geehrter Herr Brehm,
Sehr geehrte Damen und Herren,

wir sind das Weimarer Komitee 11000 Kinder, das aus jungen Menschen, Schülern, Studenten und Engagierten besteht, und unterstützen die Kampagne „11000 Kinder“ der www.german-foreign-policy.com!


Wir haben seit Anfang März 2005 mit verschiedenen Aktionen (Unterschriftensammlung, Kundgebungen, Demonstrationen, etc.) auf die verweigerte Geschichtsdarstellung der Deutschen Bahn AG. aufmerksam gemacht.
Die Deutsche Bahn AG. weigert sich weiterhin eine Wanderausstellung über 11000 zwischen 1942 und 1945 von Frankreich nach Auschwitz deportierte Kinder an deutschen Bahnhöfen zu zeigen.

Zahlreiche Aktionen, nicht nur in Weimar, wurden von der Deutschen Bahn ignoriert.

Wir fordern: - die Übernahme der Ausstellung von „fils et filles des deportes
Juifs de france“ auf Bahnhöfen in Deutschland

- die Ausstellung auch auf dem Weimarer Hauptbahnhof

- die Unterstützung der Ausstellung durch die Deutsche Bahn AG
sowie die Finanzierung der Ausstellung, deren Begleitung und deren
Sicherung !


Wir würden die Deutsche Bahn AG bei der Umsetzung unserer Forderung unterstützen. Bei einem fortgeführten Ausstellungsboykott bleiben wir mit Aktionen und Protest aktiv.

Mit freundlichen Grüßen





Anlagen:
- Offener Brief der www.german-foreign-policy.com
an die Deutsche Bahn AG. vom 12.02.2005
- Aufruf des Weimarer Aktionskomitee zum 21.10.2005

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Offener Brief an die Deutsche Bahn AG
vom 12.02.2005


An die
Deutsche Bahn AG
Konzernleitung
Potsdamer Platz 2
10785 Berlin

Sehr geehrter Herr Mehdorn,
sehr geehrte Damen und Herren,

wie Sie sicherlich erfahren haben werden, fanden am 27. Januar auf mehreren Bahnhöfen der DB Gedenkveranstaltungen statt, die den 11.000 deportierten Kindern und ihrem letzter Weg auf dem deutschen Schienennetz nach Auschwitz galten.

Bedauerlicherweise mußte die Mehrzahl dieser Gedenkveranstaltungen gegen den Willen Ihrer Konzernleitung durchgesetzt werden.

Ihre Weigerung, die Erinnerung an die 11.000 Kinder und an die Mordbeihilfe Ihres Vorgängerunternehmens auf den deutschen Personenbahnhöfen wachzuhalten, hat sowohl in der Bundesrepublik als auch im Ausland zu Protesten geführt. Dem Protest haben sich inzwischen über 250 Persönlichkeiten und Organisationen angeschlossen.

Nach unseren mehrmaligen Appellen und Bitten möchten wir Sie erneut auffordern, dem öffentlichen Gedenken beizutreten und sich an unserer
Initiative zu beteiligen. Der Wanderausstellung der französischen Organisation "Fils et Filles des Deportés Juifs de France" muß auf deutschen Publikumsbahnhöfen Platz eingeräumt werden.

Um das öffentliche Gedenken mit Fotos und Dokumenten noch in diesem Jahr bundesweit beginnen zu können, werden wir unsere Ausstellungsvorbereitungen bis zum 8. Mai 2005 abschließen.

Bis zu diesem Zeitpunkt, dem 60. Jahrestag des Sieges der Anti-Hitler-Koalition, wird es Ihnen sicherlich möglich sein, Ihre Haltung zu überdenken.

Zwischenzeitliche Gespräche über die Präsentation der Wanderausstellung auf den Durchgangsbahnhöfen der Todestransporte (u.a. Saarbrücken, Mannheim, Frankfurt a.M., Fulda, Apolda, Leipzig, Dresden, Görlitz) und über die Einbeziehung der lokalen Initiativen würden wir sehr begrüßen.

Wir möchten uns erlauben, Sie zugleich darauf aufmerksam zu machen, daß wir in Anbetracht der begangenen Verbrechen, an denen Ihr Vorgängerunternehmen beteiligt war, auf das öffentliche Gedenken an der Todesstrecke der 11.000 Kinder nicht verzichten werden.

Sollten wir auf eine positive Antwort Ihres Unternehmens bis zum 8. Mai vergeblich warten, werden wir für die Durchsetzung des Gedenkens in dem uns möglichen Umfang bundesweit Sorge tragen und die uns angebotene Handlungshilfe aus dem In- und Ausland gerne annehmen.

Mit freundlichen Grüßen

Prof. em. Dr. Martin Bennhold (Universität Osnabrück)
Tatjana Engel (Lehrerin)
Lothar Evers (Support for Survivors of Nazi Persecution International)
Prof. Dr. Gudrun Hentges (Fachhochschule Fulda)
Anne Klein (Historikerin)
Bernhard Nolz (Träger des Aachener Friedenspreises)
Hans-Rüdiger Minow (Regisseur)
Andreas Plake (Sozialwissenschaftler)
Prof. em. Dr. Wolfgang Popp (Universität Siegen)
Christoph Schwarz (Lehrer)

Presse

ronkong coma 23.10.2005 - 02:58
Weimar - Thüringer Landeszeitung vom 22.10.05

Niemand hatte dieses Mal mit dem Seitensprung gerechnet, mit dem Volkhardt Germer aus dem Protokoll herauszutreten pflegt, wenn es darum geht, an die exponierte Stellung Weimars zu Zeiten des Dritten Reichs zu erinnern. Der OB tut derlei unbeirrt, und wenn es sein muss, nimmt er auch keine Rücksicht darauf, dass jemand sich seine Feierlaune durch das finstere Thema nicht verderben lassen mag. Gestern zogen Germer und die Werbegemeinschaft Hauptbahnhof am selben Strang und bewegten den Bahn-Konzern, der von ähnlicher Trägheit ist wie eine Diesellok ohne Sprit, um ein paar Zentimeter. Könnte sein, dass der Weimarer Bahnhof demnächst zum Avantgardisten in der Aufklärung zumindest einer speziellen Facette seiner Rolle im Dritten Reich wird: Gut möglich, dass die Ausstellung "11 000 Kinder", die von Beate Klarsfeld angeregt wurde, in Weimar erstmals überhaupt auf einem deutschen Bahnhof gezeigt wird.

Der erste, der nicht mit Germers vehementer Parteinahme in dieser Sache rechnete, war der Konzernbeauf-tragte der Bahn AG. Eigentlich war Gerold Brehm nach Weimar gekommen, um mit den Fahrgastverbänden der Bahn eine güldene Tafel zu enthüllen. Sie zeichnet den hiesigen Bahnhof unter 40 Objekten, die in die engere Wahl kamen, als "Bahnhof des Jahres 2005" aus.

Die nächsten, die der OB überraschte, waren drei Dutzend Jugendliche aus der Gerberstraße. Als "Komitee 11 000 Kinder" gehen sie seit einem Jahr auf die Straße und in Bahnhöfe, um die Bahn AG zu der nämlichen Ausstellung zu überreden: Entlang der Strecke, auf der von 1942 an jüdische Kinder nach Auschwitz deportiert wurden, soll sie auf ausgewählten Bahnhöfen gezeigt werden.

Das Komitee hatte sich mit den Accessoires seines Protests vorm Bahnhof aufgebaut - und damit gerechnet, dass dieser Appell ebenso ungehört verklingt wie die fünf vorangegangenen Demonstrationen. Also sprach zunächst auch Gerold Brehm: Gegen Aufarbeitung spreize man sich nicht, doch die Bahnhöfe kämen als Ausstellungsort nicht in Frage. "Wir haben Frau Klarsfeld vorgeschlagen, die Dokumentation im DB-Museum Nürnberg zu zeigen, und darauf keine Reaktion erhalten." Damit war die Angelegenheit aus Sicht des Konzerns vom Tisch.

"Ich habe tiefstes Verständnis für dieses Anliegen", erklärte Germer inmitten der Feierstunde. Man werde gemeinsam mit der Werbegemeinschaft einen Brief an die Bahn-Konzernleitung schreiben, damit die Ausstellung in Weimar gezeigt werden könne. Woraufhin sich auch der Konzernbeauftragte etwas anders anhörte als eine Viertelstunde zuvor: "Wir werden das Anliegen der Konzernleitung vortragen."

presse

ronkong coma 23.10.2005 - 03:08
Weimar - Thüringer Allgemeine vom 22.10.05

Geteilte Sympathie

Im Spannungsfeld zwischen Lob und Kritik bewegte sich gestern die Enthüllung der Tafel "Bahnhof des Jahres 2005" am Hauptbahnhof. Neben den offiziellen Vertretern von Bahn und Stadt demonstrierten 20 Autonome gegen den Umgang der Bahn mit ihrer Vergangenheit im Nazideutschland. Es sollte ein ungetrübt fröhlicher Mittag werden. Zur Enthüllung des Schildes "Bahnhof des Jahres" trafen sich Rathaus, Bahn und die Allianz pro Schiene, ein strategisches Bündnis aus Verbraucherverbänden und Unternehmen. Doch das Lob für Kundenservice und Informationsbreite im KulturBahnhof wollten etwa 20 Jugendliche nicht uneingeschränkt stehen lassen.

Gleich zu Beginn der Protestkundgebung machte einer der jungen Leute klar, "dass unsere Kritik sich nicht gegen den Bahnhof, sondern gegen das Verhalten der Deutschen Bahn AG richtet". Angesichts des Polizeiaufgebotes von zehn Ordnungshütern bei gerade mal 20 friedlichen Demonstranten schien diese Klarstellung nötig.

Stein des Anstoßes ist eine Ausstellung über die Beteiligung der Reichsbahn an den Verbrechen des Holocaust. Bisher weigert sich die Bahn, diesen Aspekt ihrer Vergangenheit öffentlich darzustellen, verwehrt der Ausstellung über das Schicksal 11 000 deportierter Kinder Platz in den Bahnhöfen.

Der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, wollte den Zusammenhang zwischen der Kundenauszeichnung und der Vergangenheit des Bahnhofs nicht nachvollziehen: "Wir haben den aktuellen Stand des Bahnhofs bewertet, natürlich spielten dabei kulturelle Aspekte eine Rolle, die Historie aber nicht." Dementsprechend unbeeindruckt zeigte er sich von der Argumentation der Demonstranten.

Anders Gerold Brehm, Bahnbevollmächtigter für Thüringen. Er nahm eine Petition entgegen und sicherte zu, die Diskussion noch einmal in den Konzernvorstand zu tragen. Ein wenig hatte das wohl auch mit Oberbürgermeister Volkhardt Germer zu tun, der unverhohlen Sympathie für das Anliegen des Soziokulturellen Zentrums Gerberstraße zeigte. Er versprach den Jugendlichen, dass die Stadt sich in einem Brief an die Deutsche Bahn dafür einsetzt, die Ausstellung nach Weimar zu holen. "Gerade ein KulturBahnhof kann sich doch auch seiner Geschichte stellen", sagte der OB und fügte an: "Die Stadt Weimar setzt sich mit allen Facetten ihrer Geschichte auseinander."

filler

filler 23.10.2005 - 12:15
das klingt doch erstmal gut.
viel erfolg noch!

Berlin: Ausstellung zur Judendeportationen

Berliner 23.10.2005 - 15:36
'Judendeportationen' aus dem Deutschen Reich zwischen 1941 und 1945
Das Deutsche Technikmuseum portraitiert 12 Berliner Schicksale

ab Montag, 24.10.2005
Deutsches Technikmuseum Berlin,
Trebbiner Str. 9, 10963 Berlin-Kreuzberg

60 Jahre nach Kriegsende unternimmt das Deutsche Technikmuseum Berlin in einer neuen Ausstellungseinheit den Versuch, eine vollständige Übersicht der "Judentransporte" aus dem Deutschen Reich in Ghettos und Vernichtungslager zu geben.
Bereits seit 1988 widmet sich die Ausstellung zur Eisenbahngeschichte der Rolle der Reichsbahn bei der Ermordung europäischer Juden im Dritten Reich, dem dunkelsten Kapitel der deutschen Eisenbahngeschichte. Fahrplanmäßig fuhren Züge mit bis zu 1.000 Menschen in die Konzentrationslager und bürokratisch wurden dafür Tarife abgerechnet. Nach dem Krieg wurde die Mitwirkung der Eisenbahn am Völkermord lange verschwiegen. Als Symbol für diese Transporte steht im Lokschuppen des Deutschen Technikmuseums ein typischer gedeckter Güterwagen. Seitdem sind viele Museen diesem Beispiel gefolgt.
Die von Alfred Gottwaldt, Leiter des Fachgebiets Schienenverkehr, konzipierte Ausstellung präsentiert Bilder, Landkarten und Fahrpläne. An einer Medienstation sind die wichtigsten Daten sämtlicher "Judentransporte" zwischen 1941 und 1945 abrufbar. Außerdem werden 12 Transporte aus Berlin eingehender beleuchtet, das heißt deren Ziele, die Anzahl der Deportierten sowie 12 Menschen, von denen nur drei überlebten.

Im Zweiten Weltkrieg wurden 5-6 Millionen Juden ermordet. In der Zeit zwischen Oktober 1941 und Mai 1945 wurden mehr als 130.000 Juden aus dem Deutschen Reich in Ghettos und Vernichtungslager verschleppt. Die meisten von ihnen wurden bald nach ihrer Ankunft "im Osten" ermordet. Darunter waren mehr als 50.000 Menschen aus Berlin.
Die neue Ausstellungseinheit im Deutschen Technikmuseum Berlin beschreibt die Deportationsziele und zeichnet beispielhaft bestimmte "Judentransporte" aus Berlin zwischen 1941 und 1944 nach. Sie stellt außerdem die Schicksale einzelner Personen aus der Stadt und aus der Provinz Brandenburg vor, die damals "als Juden" gebrandmarkt und deportiert wurden.

Umfassende Informationen über sämtliche "Judentransporte" aus dem Deutschen Reich zwischen 1941 und 1945 können die Besucherinnen und Besucher der Medienstation in der Ausstellung entnehmen. Sie präsentiert Ergebnisse aus der Publikation "Die 'Judendeportationen' aus dem Deutschen Reich 1941-1945" von Alfred Gottwaldt und Diana Schulle, die in der Stiftung Neue Synagoge Berlin (Centrum Judaicum) präsentiert wurde und auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellt wird.

Nach jahrelanger Forschung von Alfred Gottwaldt und Diana Schulle geben die Ausstellung im Deutschen Technikmuseum Berlin und die Publikation erstmals eine vollständige Übersicht der Judentransporte aus dem Deutschen Reich.

 http://www.dtmb.de/Aktuelles/Neue_Dauerausstellungen/Deportationen/body.html

Öffnungszeiten:
Di-Fr 9:00-17:30 Uhr
Sa/So 10:00-18:00 Uhr

noch fotos

pingelang 23.10.2005 - 23:37
Hier noch ein paar Fotos von der Aktion!

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heute TLZ

dabeigewesener 24.10.2005 - 19:51
fand, dass war eine super aktion, konnten nochmal richtig druck machen!!! bleibt nur zu hoffen, dass die versprechungen vom oberbürgermeister und dem herr brehm sich bewahrheiten! jetzt müssen nur alle beteiligten dran bleiben!dabei wünsche ich viel gutes gelingen und ausdauer!
vielleicht kann ja jetzt auch bundesweit etwas erreicht werden und wir konnten auch den komitees in den vielen anderen städten mut machen, dass es sich lohnt weiterhin druck auf die DB zu machen!!!
DIE AUSSTELLUNG MUSS GEZEIGT WERDEN!!!!!!

hier noch der artikel von heute dem 24.10.2005 aus der Thueringer Landeszeitung:

"Gratulation zur Courage
Weimar.(TLZ) Die Ausstellung !11000 Kinder", mit der ein gleichnamiges Komitee auf deutschen Bahnhöfen an die Deportation jüdischer Kinder in den Jahren 1942 bis ´44 erinnern will, passe ausdrücklich in das Konzept des Weimarer Bahnhofs, der am Freitag als einer der besten und niveauvollsten Deutschlands ausgezeichnet wurde (TLZ berichtete). Das hat Stadtrat bündnisgrüne Rudolf Keßner bekräftigt. Gerade einem Kulturbahnhof stünde die Ausstellung, gegen deren Aufbau sich die Bahn AG bislang gewehrt hatte, gut zu Gesicht. Keßner dankt OB Volkhardt Germer, der am Freitag bekundet hatte, das Anliegen des Komitees mit einem Schreiben an die Konzernspitze zu unterstützen. Er hofft, dass Weimars künftiger OB ebenso viel Courage besitzen möge."

Ich finde, daws alles macht doch sehr viel Mut für weitere öffentlichkeitworksame Aktionen!

DIE AUSSTELUNG 11000 KINDER MUSS GEZEIGT WERDEN!!!

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gute aktion — ubu