Bericht zur Antifa-Demo - 01.10. Halberstadt

Antifaschistsiche Alternative Harz 10.10.2005 22:54 Themen: Antifa
"Schöner leben ohne Naziläden!" am 01. Oktober in Halberstadt -
Erste antifaschsitische Demonstration seit Langem - ein Erfolg!
"Schöner leben ohne Naziläden!" am 01. Oktober in Halberstadt -
Erste antifaschsitische Demonstration seit langem ein Erfolg!


Mehr als 100 Antifaschisten tarfen sich am 1.Oktober gegen 13 Uhr, um ihren Protest gegen den Naziladen "Ragnarök" (Kühlinger Strasse) in Halberstadt kundzutun. Zwar schien das Wetter sich gegen uns verschworen zu haben, doch der Regen liess bald nach und man zog lautstark durch die belebte Halberstädter Innenstadt.

Schon am Hauptbahnhof waren ca. 20-30 Nazis anwesend und versuchten die Teilnehmer der antifaschistischen Demonstration zu "stören".
Mensch konnte sich ein Grinsen beim Anblick der Nasen nicht verkneifen.
Nicht nur dem typischen Klischee von Naziskins mit Springerstiefeln und Bomberjacke wurde man mal wieder völlig gerecht.
Einige Nasen, sogenannte „autonome Nationalisten“, versuchten schwarz gekleidet und vermummt im Antifa-Look Eindruck zu schinden und zu irritieren.

Nach der ersten Kundgebung der Demonstration am Amtsgericht Halberstadt kam es dann zu ersten Störversuchen durch die Faschisten, die sich aber relativ schnell wieder verflüchtigten.

Im Zentrum von Halberstadt, auf dem Marktplatz vor dem Rathaus angekommen, wurde ein weiterer Redebeitrag der Antifaschisten verlesen.
Viele Menschen unterbrachen ihren Einkaufsspaziergang und ließen sich über die Ausmaße rechter Gewalt im Harz informieren.

Nach der Kundgebung kam es zum ersten Angriff der Nazis auf die antifaschistische Demonstration an diesem Tage.
Teils vermummt und unter erheblichen Alkoholeinfluss stürmten die Nasen aus einer Seitengasse, die zum Naziladen Ragnarök führt, und griffen die Antifaschisten mit Flaschen und Steinen an.

Zum Glück war die Mehrzahl der Angreifer so stark alkoholisiert, dass sie ihr Ziel meist verfehlten. Nicht nur Antifa's wurden angegriffen, Wurfgeschosse verfehlten oft nur knapp herumstehende Menschen, die sich zu diesem Zeitpunkt nur zufällig am Fischmarkt aufhielten:

ERSTES EIGENTOR DER NAZIS AN DIESEM TAG!

Nachdem der Angriff seitens der Antifaschisten abgewehrt werden konnte, zog die Demo weiter. Die Abschlusskundgebung, die unmittelbar vor dem Naziladen stattfinden sollte, wurde unsererseits verlegt.
Aus sicheren Quellen erfuhr mensch, dass sich ein Nazimob lautstark gröhlend auf dem Weg zum linksalternativen Jugendclub Zora begeben hatte.
Um diesen vor eventuellen Attacken durch die Faschisten zu schützen, beschloss man, die Route zu ändern und die Antifa-Demo direkt vor der Zora zu beenden, was sich später als eine kluge Entscheidung erwies.

Auf dem letzten Stück zur Zora traf die antifaschistische Demonstration dann auf die Nazis.
Lautstarker Protest erhob sich. Die Polizei versuchte, beide Gruppen auseinanderzuhalten und die Nazis vom Weg abzudrängen. Nachdem dies offenbar gelungen war, ließ man sich nicht weiter aufhalten und demonstrierte unter lautstarken Sprechchören die letzten Meter bis zur Zora, wo die Antifaschisten kräftig begrüsst wurden.
Wenige Minuten nach dem Ende der Demo starteten die Nazis nun mehrmals Versuche, die Zora zu stürmen, mussten allerdings recht bald feststellen, dass ihr Vorhaben zum Scheitern veruteilt war. Die Antifaschisten konnten die Zora erfolgreich verteidigen, bis schliesslcih auch die Einsatzkräfte die Situation erfassten und die Nazis „auf Sicherheitsabstand“ brachten.

Bis spät am Abend waren die Faschisten in Halberstadt unterwegs, vor allem vor dem „Ragnarök“ in der Kühlinger Strasse und in der Nähe eines Wohnprojektes in Halberstadt.
Auch am Sonntag versammelte sich eine Gruppe Nazis in der Nähe der Zora, die Nacht blieb allerdings ruhig.

Zum Verhalten der Polizei kann gesagt werden, dass diese sich gegenüber den Antifaschistischen doch relativ ruhig hielt. 100 Beamte der Landespolizei und 20 Beamte der Bundespolizei waren im Einsatz.

Im Großen und Ganzen kann mensch von einem Erfolg für lokale antifaschistische Strukturen sprechen.
Den Nazis gelang es zwar, die Demonstration zu stören, doch für die Naziszene im Harz war dieser Tag wohl nicht besonders von Erfolg gekrönt.
Dafür waren nicht nur zahlreiche Festnahmen und Verletzungen (meist selbstverschuldet) auf brauner Seite verantwortlich.
Ca. 100 Nazis trafen sich während der Antifa-Demo vor dem Ragnarök.
Obwohl Nazi wochenlang für den Sommerschluss-Verkauf des Ragnaröks an diesem Tage und das „gemeinsame Biertrinken“ mobilisiert hatte (u.A. waren neben der „Wernigeröder Aktionsfront“ auch Nazis aus der restlichen Harzregion, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Berlin anwesend), konnte die großkotzige Ankündigung, die antifaschistische Demonstration und die Zora „plattzumachen“, nicht verwirklicht werden.

Auch in einem Fernseh-Bericht des Regionalfernsehens Harz (RFH) über die Ereignisse in Halberstadt kamen die Faschos nicht gut weg.
Einer der anwesenden stolzen Deustchen erkärte sich zu einem Interview bereit und wollte wohl Verständnis für sein Anliegen gewinnen…
Mit einer Hexenmaske „vermummt“ und wohl leicht angetrunken stellte er sich der Kamera für eine unglaubliche, alles übertreffende Schilderung der Dinge aus brauner Sicht mit vor Überzeugungskraft nur so strotzenden Argumenten… mehr oder weniger ;)

Der Bericht kommt regelmäßig zur vollen Stunde auf oben genannten Fernsehsender.
Vielleicht könnte jemand das Ding mal hochladen!
Bilder werden folgen………

NOCHMALS DANKE AN ALLE MENSCHEN, DIE UNS AN DIESEM TAG UNTERSTÜTZT HABEN!


Nazistrukturen bekämpfen!
Antifaschtischen Widerstand organisieren!
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Ergänzungen

hmm...erfolg?

... 10.10.2005 - 23:13
ich weiss ja nicht, ob die demo ein erfolg war:immerhin konntet ihr nicht direkt vor den naziladen sondern musstet das autonome zentrum und somit eigene strukturen schützen- natürlich eine richtige und notwendige entscheidung! trotz allem haben die nazis somit die route der antifa-demo de-facto bestimmt. und auch angriffe auf "unsere" demos sind ja nicht unbedingt üblich, normalerweise trauen sich die arschlöcher das nicht...bleibt also ein fader beigeschmack und vor allem EIN AUFRUF AN ALLE ANTIFAS AUS DEN METROPOLEN; DIE GENOSS/INNEN IN STRUKTURSCHWACHEN REGIONEN ZU UNTERSTÜTZEN; ZB. AM SAMSTAG 15.10. IN BETZDORF/WESTERWALD!!!

na und?

antifa 10.10.2005 - 23:43
Für eine antifaschistische Dmeonstration mit 100 Teilnehmern (1 Monat Mobilisierungszeit), die erste Aktion seit langem gegen zunehmende Naziübergriffe und deren Aktionen, kann in Halberstadt durchaus als ERFOLG angesehen werden.
Halberstadt gilt als eine der Nazihochburgen im Harz.
Natürlich war mit Widerstand seitens der Nazis zu rechnen.

Natürlich bleibt ein fader Beigeschmack, doch...

Heute ist nicht alle Tage, wir kommen wieder, keine Frage!

solidarität jetzt!

antifa gö 11.10.2005 - 12:08
statt hier rumzulabern und die leute zu kritiesieren, sollten wir lieber überlegen wie man antifas in der provinz unterstützen kann.
ich finde es richtig und wichtig (vorallem aber mutig) dort linke strukturen wieder aufzubauen.
also macht weiter so im harz!

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AFA-weekend in Göttingen:
28.10. demo "no love for the nation" 18h markt
29.10. nazaufmarsch sabotieren! 0-24h all areas

mehr infos:
www.puk.de/aundk + www.puk.de/redicalm + www.puk.de/ali

Meiner Ansicht nach

Ergänzer 11.10.2005 - 13:43
Meiner Ansicht war es die Bevölkerung klar zu machen, was eigentlich in Halberstadt abgeht.Viele Mitbürger hatten das wohl gar nicht auf ihrem Schirm, aber nach dem Wochenende werden Sie es wissen.Vorallem weil einige Restaurantbetreiber wegen dem NAzipack erhebliche Einkommenseinbußen gehabt haben,weil etliche Kunden vor Angst abgehauen sind.
Das Video von RFH wäre eine gute IDEE.
es schwiert auch ein Video der Nazis rum, das irgendwie in Linke Hände geraten ist.Also wer das hat, auch mal hochladen.

Antifa-Demo in Halberstadt

Batista 12.10.2005 - 06:59
Hier das Video von den Nasen vor dem Ragnarök- Kühlinger Strasse 26 in Halberstadt!!!Wer wen erkennt, bitte ergänzen!!!

demo war kein erfolg

sandamstrand 12.10.2005 - 21:12
Mir fällt es schwer nachzuvollziehen warum die Demo ein Erfolg gewesen sein soll. Sicher, es gab in der Region lange keine öffentliche Antifa-Aktion mehr, aber nur weil Leute auf der Straße waren ist es noch lange kein Erfolg. Vielmehr ist deutlich geworden wie selbstbewusst die Nazis inzwischen sind und das alle regionalen Antifas das unterschätzt haben. Als Erfolg empfinde ich es auch nicht wenn man sich gegen die Nazis erwehren konnte. Fakt ist, sie konnten schalten und walten wie sie wollten. Normalerweise können sie sich kaum an eine Antifa-Demo herantrauen, in HBS konnten sie die Demo sogar militant angreifen. Was bleibt ist doch wohl die Erkenntnis das es nicht reicht mal kurzfristig eine Demno zu machen, sondern das grundsätzlich überlegt werden muss mit welcher Strategie man sich dagegen am besten wehren kann.

Die Realität in der Region ist nun mal das die Nazis nicht mehr wie Anfang/Mitte der 90er nur hirnlose Deppen sind, die es uns damals abgesehen von ihrer Militanz nicht allzu schwer gemacht haben, sondern das es einfach eine andere Generation ist, die einiges dazu gelernt hat. Da reicht eine "fast spontane" Minidemo eben nicht. Aber zumindest hat es einige Leute wach gerüttelt und noch ist nicht aller Tage abend.

@The UnKnown
Die Nazi-Demo in WR ist eine Reaktion die Aktion von "Oi-Skins" die in WR einige Nazis verbeult haben. In der Presse und auch auf der Seite der WAF ist zwar von Antifas die Rede, aber das ist quatsch.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 6 Kommentare an

bla — verfasser

weis net — war dabei

kleine städte — demotourist *g*

Schlechter Zeitpunkt — Autonomer Antifaschist

Auf nach — Igge