MUC - Burschenschaften unerwünscht

burschis? no thanks! 27.09.2005 15:59 Themen: Antifa
Burschenschaftshäuser gehören zu dem alltäglichen Bild vieler Großstädte. Fast unbemerkt werden dort viele Fäden gezogen. Sie sind Teil des rechten Rands dieser Gesellschaft und manchmal erfreuen sie sich auch eines Blickes ...
Wer vor ca. 1 ½ Wochen frühmorgens die Schwanthalerstr. entlang ging, dem bot sich ein fast vollständig „entglastes“ Burschenschaftshaus. FußgängerInnen kommentierten diesen Zustand mit den Worten: „Die mag wohl hier jemand nicht“ – diese Feststellung scheint zutreffend zu sein, die Hintergründe von stark verwurzelten Rechtkonservatismus mit dem Übergang bis hin zu militanten Neonazistrukturen sind hinreichend bekannt und wurden des öfteren festgestellt.

Nicht zuletzt soll an dieser Stelle an die Burschenschaft „Danubia“ in Bogenhausen erinnert werden, in deren „Gemäuere“, einer Bogenhausener Villa, ein militanter Neonazis, Christoph Schulte, aus dem Umfeld der damals noch aktiven Kameradschaft „Süd“ mehrere Tage Unterschlupf fand und von dort aus, seine Flucht nach Holland planen konnte.

Zuvor fand ein brutaler Überfall auf den Griechen Artemios C. statt, der diesem damals fast das Leben kostete. Eine Geburtstagsparty aus dem Umfeld des „Freizeitverein Isar 96 e.V. um den alten GdNF-Kader Fred Eichner hatte sich damals, in einer Kneipe in der Zenettistr. „ein-stell-dich-ein“ gegeben. Mit von der Partie „Norman Bordin“, heutiger Kopf der Kameradschaft München.

Burschenschaftler stellen nicht das klassische Klischee vom militanten Neonazis dar, sie ziehen lieber die Fäden – sie sind die „fein rausgeputzten“, nickelbebrillten „Kurzhaar-Buben“, wohlsituiert und als Söhne Industrieller an ein "anderes Niveau" gebunden. Miltante Neonazis sind die Kehrseite und sie sind ebenso wichtig und inhaltlich nicht weit entfernt, außer dass man sich lieber nicht selbst die Hände schmutzig macht.

Veranstaltungen mit Horst Mahler (  http://lexikon.idgr.de/m/m_a/mahler-horst/mahler-horst.php ) oder Prof. Dr. Ernst Nolte (  http://lexikon.idgr.de/n/n_o/nolte-ernst/nolte-ernst.php ) gehören zu der ideologischen Unterfütterung ebenso hinzu, wie die Beteiligung an den, bis auf dieses Jahr, jährlich stattfindenen Rudolf-Hess-Gedenkmärschen in Wunsiedel.

Die Geldgeber von Burschenschaften, von der schmucken Villa, bis zur schnicken Garderobe sitzen meist in den „etablierten Kreisen der Gesellschaft“: Professoren, gut bürgerliche Bonzen, Staatsanwälte und andere konservative Arschlöcher ...

Der Übergang ist fließend, vom rechten Rand der CSU, über Rechtspopulisten bis hin zu den militanten Kameradschaften.

Burschenschaften gibt es Dutzende in München und sie fallen einem/einer schon gar nicht mehr auf: Eins steht fest – sie stehen auschließl. rechts der CSU und bilden einen ekligen braunen Dunstkreis, der ab und zu „Durchzug“ durchaus vertragen kann ...
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Ergänzungen

weitere infos

herr hadubrand 27.09.2005 - 19:01
weitere infos gibts unter diesem link:
 http://www.nadir.org/nadir/archiv/Antifaschismus/Burschenschaften/verbindungen-kappen/inhalt.htm
ist halt über marburg, wird aber sehr vieles drin deutlich gemacht, was sich auch auf andere städte übertragen lässt.
wichtig ist halt das schon unterschieden wird [was nichts besser macht] zwischen den verbindungen bzw ihren dachverbänden.
die deutsche burschenschaft steht da am äußersten rechten rand und ist definitiv völkisch und nationalistisch. ist nicht schwer das zu sehen, wenn mensch sich so deren homepages anguckt. pflichtschlagend sind sie nicht.
die corps sind eher so im erzkonservativen bereich einzuordnen, sie sind pflichtschlagend, müssen halt ihren kopf hinhalten. und lernen damit "erzogen" zu werden und zu erziehen.
es gibt weitere verbände, liberalere - aber harmlos ist keiner.

Gegen Faschisten jeder Couleur

Antifa Freiburg 27.09.2005 - 20:30
In Freiburg gab es eine antifaschistische Offensive von März bis Juni 2005 gegen verschiedene Freiburger Korporationen:
 http://www.antifa-freiburg.de/spip/antifa.php3?id_article=418&design=3

Immer noch lesenswert ist der Vortrag von Jörg Kronauer:
Studentenverbindungen: Anachronismus an den Hochschulen?
 http://www.antifa-freiburg.de/spip/antifa.php3?id_article=193&design=3

und noch mehr infos

s! f! 28.09.2005 - 09:33
ja, studentische korporationen werden leider immer noch von der allgemeinheit unterschaetzt. da ist es wichtig, dem immer wieder entgegenzutreten und zu informieren. einen sehr ausfuehrlichen und thematischen ueberblick bietet da auch die seite..: www.burschis.de.vu :..

[unter anderem mit links zu anderen relevanten seiten]


und gerade jetzt zum semesterbeginn darauf achten:

studentischen korporationen entgegentreten. entfernt ihr infomaterial, klaert erstsemester auf, die von burschis angesprochen werden. manchmal sind es auch nur kleine anzeigen fuer die zimmer auf ihren haeusern oder veranstaltungshinweise. weg damit!

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Anmerkung: — Möschebusch

hirnlos! — dubios