"Weltjugendtag" schon als Begriff eine Lüge !

Daniel Seiderer 17.08.2005 19:06 Themen: Kultur
Der kurze Artikel beweist, daß der sogenannte Weltjugendtag eine begriffliche Fehlbildung darstellt und treffender "Weltjungkatholikentag" heißen müßte. Ergänzend folgen zwei wichtige Kurz-Kommentare von Eugen Drewermann, Reinhard Bender und einen Teil Joseph Ratzingers "Botschaft an die Jugend" aus der BILD-Zeitung.
Allerorten wird momentan über den sogenannten "Weltjugendtag" in Köln berichtet. Dabei wird meist kritiklos die Bezeichnung der Veranstalter übernommen.

"Weltjugendtag" suggeriert, daß es sich um eine repräsentative Veranstaltung der Jugend dieser Welt handelt. Das ist nicht der Fall.

Was ist beispielsweise mit den jungen

- Hinduisten
- Buddhisten
- Protestanten
- Atheisten
- ... ?

Wer vertritt sie in Köln?

Bei der Veranstaltung in Köln handelt es sich um eine Versammlung junger, oftmals strenggläubiger Katholiken. So wäre eine treffendere Bezeichnung "Weltjungkatholikentag". Diese Bezeichnung würde ein authentischeres Bild vom Charakter der Veranstaltung in Köln vermitteln.


Hierzu drei Ergänzungen von Eugen Drewermann, Reinhard Schneider und Joseph Ratzinger aus der BILD-Zeitung:

1) Zwischenzeitlich hat auch der bekannte Kleruskritiker Eugen Drewermann ( Näheres siehe www.wikipedia.de ) Kritik an dem Kölner Katholen-Spektakel angemeldet. Der sogenannte Weltjugendtag sei ein bloßes "Spaßevent"). Gegenüber der taz ( www.taz.de ) äußerte er: "Die katholische Kirche muß wissen, ob sie Teil der Unterhaltungsidustrie werden möchte". Zudem müsse sie sich fragen, "ob es ihr wirklich genügt, unabhängig von allen möglichen Inhalten, ein Massenevent zu veranstalten, bei dem das Dabeisein und das Mitmachen, das Spaßergebnis gewissermaßen, das Hauptziel sein soll".

2) Reinhard Bender warnt vor dem Rattenfänger, pardon, Joseph Ratzinger alias Papst Benedikt XVI. Er sei ein gefährlicher christlicher Fundamentalist, der unter der Tarnung eines Wolfes im Schafspelze die von Menschen aufgestellten Katholen-Dogmen unerbittlich durchsetzt: Pillenverbot, Kondomverbot, Heiratsverbot für Priester (Zölibat), Verbot des Priester-, Bischofs-, Kardinals- und Papstamtes für Frauen. Bender meint: "Diese irregeleitete Jugend in Köln tut mir leid. Sie braucht tatsächlich einen Guru, weil sie zu faul und/oder unfähig dazu ist, ihren eigenen Verstand zu gebrauchen. Diese Katholenveranstaltung in Köln ist ein peinliches Spektakel vermeintlicher Gutmenschen, die die Geschichte hoffentlich bald wieder vergißt!".

3) Den Vogel schoß wieder einmal die BILD vom 15.08.2005 ab. Auf ihrer ersten Seite titelt sie:

"Exklusiv in BILD: Die Papst-Botschaft an die Jugend der Welt"

Außer allgemeinem Getue und Gefasel schreibt der 78jährige Ratzinger:

"Und wir werden lernen, wenn wir uns weggeben zuerst einmal, wenn wir nicht auf uns zurückschauen, sondern bereit sind, für die anderen da zu sein, mit dem Herrn uns für die Welt, für die Menschen in der Not und für den Frieden einzusetzen, dann wird das Leben größer und schöner."

Aha - für die MENSCHEN!!! Damit outet sich Ratzinger wieder einmal als christlichen Fundamentalisten. Tiere sind ihm egal. Man kann sie ruhig mittels Tierversuchen quälen, in Massentierhaltungen stecken oder verzehren. War es nicht der Vorgänger Woytila, der erklärt hatte, man dürfe Tiere nicht lieben? So gesehen steht Ratzinger auch hier in der schlimmen Tradition seines unseligen Vorgängers.
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Ergänzungen