WJT 05: Ja zum Ablass - Nein zu Kritikern
Gestern ging es bereits durch die Medien, heute ist es Gewissheit - Papst Benedikt gewährt den Gläubigen beim WJT einen vollständigen Ablass aufgrund der zahlreichen Bitten vieler Pfarrer. Wer im Religionsunterricht nicht aufgepasst hat: Ablass ist teilweiser oder vollständiger Sündenerlass. Im Mittelalter war es möglich, gegen Geld so genannte Ablassbriefe zu erwerben, mit denen Sünden erlassen wurden. Wenn diese Schulden nicht abgezahlt wurden, musste der Mensch mit der Gewissheit leben, seine Schulden nach seinem Tod im Fegefeuer "abzusitzen", bis er in den "Himmel" aufgenommen wird. Heute spricht die Kirche als Organisation doch lieber von einem "Ort der Reinigung", anstatt von dem doch etwas abschreckendem Begriff "Fegefeuer" - ansonsten hat sich in den letzten Jahrhunderten jedoch nicht viel an dem Begriff Ablass geändert. Damals wurden auf diesem Wege die Kassen der Kirche gefüllt und die Geldbeutel des Volkes dementsprechend geleert. Aber auch noch heute ist der Ablass nicht ganz "kostenlos":
Quelle: Berliner Morgenpost: Voraussetzungen für den Ablaß seien Beichte, die entschlossene Abkehr von allen Sünden, der Kommunionsempfang und Gebete, erklärte Kardinalgroßpönitentiar Francis Stafford. Anderen Gläubigen, die nicht beim Weltjugendtag dabei sind, aber während des Großevents dafür beten, daß junge Katholiken in der Ausübung ihres Glaubens gestärkt werden, erhalten einen Teilablaß.
Was mit dem "ungläubigen" Rest geschieht wird nicht näher erwähnt...
Außerdem berichtete heute das neue Volksblatt über ein Interview mit Joachim Kardinal Meisner. Mit seiner Predigt am 6. Januar 2005 im Kölner Dom, in der er die Abtreibung mit dem Holocaust verglich, hatte er bereits große Kritik geerntet.
Eben dieser Kardinal erklärte gestern in einem Interview, dass Kritiker wie Hans Küng oder Eugen Drewermann am WJT nicht erwünscht wären. Laut ihm "braucht man die Drewermanns und Küngs und die von vorgestern nicht." Küng stellt schon lange die Unsittlichkeit der Verhütung, die Unerlaubtheit der Abtreibung und die Verweigerung der Priesterweihe für Frauen in Frage.
Was sich nun, wenige Tage vor dem Weltjugendtag, auftut ist erschreckend und verwirrend. Anscheinend geht seit der Ernennung Ratzingers zum Papst wieder ein starker konservativer Ruck durch die katholische Kirche. Die Predigt des Papstes am WJT in Köln wird gespannt erwartet.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
Ergänzungen
Drewermann
Penetenzia agitur!
weenn dass geld im kasten klingt...
also wie sagten damals die blasshändler"Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt
viele grüse von florian geyer
Antiklerikale Festspiele zum Papstbesuch in K
Montag, 15. August, 20 Uhr,
Lesung aus Oscar Wilde:
"Der Priester und der Meßnerknabe",
LC36/Infoladen, Ludolf Camphausenstrasse 36,
U-Bahn 3, 4 und 5: Hans-Böckler-Platz/Bhf. West
VeranstalterInnen: KetzerKollektiv
http://www.queergestellt.de/
Donnerstag, 18. August, 12:30 Uhr,
KIRCHENAUSTRITTSHAPPENING mit begleitender Kundgebung,
vor dem Amtsgericht, Justizzentrum Luxemburgerstraße,
VeranstalterInnen: KetzerKollektiv
http://www.queergestellt.de/
Donnerstag, 18. August, ab 21 Uhr,
"Hits from Hell",
Kneipenabend im Q-Hof,
Limburger Str. 29, Nähe Friesenplatz
VeranstalterInnen: KetzerKollektiv,
http://www.queergestellt.de/
Freitag, 19. August, 16.30 Uhr,
Demo/Prozession: 1. Kölner FreiGeisterzug
Auftakt: Eifelplatz,
Zwischenkundgebung: Sachsenring/Prinzengardeweg Denkmal,
Ende: Ubierring (vor der Gaststätte Spielplatz)
http://www.religionsfreie-zone.de/
Freitag, 19. August, 18 Uhr,
Sankt-Prekarius-Prozession,
"Erlöse uns von der Lohnarbeit!",
Rudolfplatz,
http://www.cjb.cc/members/prekarius/
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Ablasslehre falsch dargestellt
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Ratze mach et — WJT
@ WJT — no church