Betreff: ECUADOR!

h. asga 22.04.2005 11:15 Themen: Soziale Kämpfe Weltweit
Ich versuche seit einigen Tagen diese verflixte e-mail zu schreiben und zu senden. Leider habe ich seit einer Woche nicht die Geduld, um mich konzentriert an den PC zu setzten. Die Ereignisse der Stadt sind einfach zu heftig. Ich möchte versuchen euch eine kleine Zusammenfassung zu liefern: Die Skandale, mit denen alles begann, die Ungehorsamen, der Versuch die Stadt mit gekauften Gegendemonstranten zu stürmen, die Flucht des Präsidenten, die Perspektiven des Systemwechsels...

Datum: 19. April 2005 11:42:49 MESZ

Lieber xxxx, liebe xxxx, xxx...

Ich versuche seit einigen Tagen diese verflixte e-mail zu schreiben und zu senden. Leider habe ich seit einer Woche nicht die Geduld, um mich konzentriert an den PC zu setzten. Die Ereignisse der Stadt sind einfach zu heftig. Ich möchte versuchen euch eine kleine Zusammenfassung zu liefern.

Präsident Gutierrez (Oberst Gutierrez) hat sein einigen Monaten jede Menge legale Tricks aus dem Ärmel gezogen. U.a. hat er im Dez den Gerichtshof aufgelöst und durch Richter seiner Partei ersetzt. Diese korrupte Richter haben jede Menge Dokumente aus den Archiven der Gerichtshöfe verschwinden lassen (Prozesse gegen Hochverschuldete Bankiers, Korruptionsprozesse gegen Parteimiglieder, usw.). Wenige Tage später wurden alle Prozesse gegen Ex-präsident Bucaram eingestellt. All diese Aktionen haben die Einwohner Quitos ins unendliche empört.

Letzten Mittwoch haben einige wenige Politiker versucht das Volk auf die Strassen Quitos zu kriegen. Die darauffolgende Demo war eigentlich schwach und aussichtslos. Im laufe des Tages hat ein unabhängiger Radiosender (la luna) seine Mikrophone dem Volk zur Verfügung gestellt. In wenigen Stunden sprachen hunderte Bürger ihre Meinungen und Frustrationen aus. Mehrere diser Menschen hatten den Vorschlag das komplette System auf den Kopf zu stellen. Vorschlag: sofortige zivile Ungehorsamkeit. Ergebnis: im Carolina- Park treffen die ersten 5000 Ungehorsamen ein. Das Fersehen erkennt unter den Gesichtern keine politischen Anführer. Die TV-Übertragung ist eher kurz - man will ja schliesslich das von Sponsoren finanzierte Abendprogramm nicht wegen dieser kleiner Menge verzögern. Zur gleichen Zeit melden sich hunderte Bürger von ihren Handys aus beim Radiosender "La Luna", der Vorschlag: wir werden ungehsorsam bis der Präsident - Nein - bis sie alle gehen!

Das Volk von Quito beschliesst nun die Stadt zu bewachen. Dies geschieht 8 Tage lang. Bis der Druck auf Polizei und Militär so gross wird, dass die etablierten Medien nun doch auf die fast 120.000 Menschen auf den Strassen schauen. Gestern Morgen war es soweit. Der Präsident bringt ca. 80 Buse aus allen Richtungen Ecuadors in Richtung Quito. Die Parole für die Bauern und Arbeitslose, die für ihren Einsatz 20U$D kriegen sollen lautet: Die Demonstration von Quito soll verschwinden! 10 Stunden lang schützen die Bürger der Hauptstadt die Zugänge Quitos. (Eine Andenstdt wie Quito, hat ca. 8 Eingänge, mehr erlauben die Berge nicht). Gleichzeitig marschieren Tausende und Tausende in die Innenstadt, richtung Palast. 14.40 Das Militär tritt zurück, die Blockaden der Soldaten werden Aufgelöst...(wir) tausende stürzen auf den Regierungsplatz.

Plötzlich landet ein Hubschrauber auf dem Dach des Regierungspalasts. Ex-Präsident Gutierrez flieht im Militärhubschrauber auf den Flugplatz. Dort steigt er rasch aus. Ein kleines Flugzeug hat Startgenehmigung und wartet auf ihn am Nordende der Flugpiste. Gutierrez steigt ein, schnallt sich an. Das kleine Flugzeug gibt gas und steuert die Startrichtung an. Der Tower gibt das OK durch. Der Flieger gibt gas. Noch steht die MAschine am Ort. Der Pilot will die Bremse lösen, doch Tausende Bürger beschlagnahmen die Flugpiste. Das Flugzeug gibt trotzdem Gas...doch am Ende der Piste stehen schon einige PKWs. Die Maschine fährt zurück zum Hubschrauber. Gutierrez verschwindet in eine Kaserne und von dort aus in die Brasilianische Botschaft.

Gliechzeitig wird der Vize-Präsident (ein Parteiloser Artzt) vom Kongress zum Präsidenten ernannt...leider wird der Kongress vom Volk besetzt. Präsident Alfredo Palacios kommt nur raus wenn er 3 Punkte in seine Agenda nimmt: 1.- Volkstabstimmung zu den wichtigsten Themen (Handelsabkommen, Plan Colombia, Manta- Base, usw.) 2.- Permanentes Volksparlament 3.- Neue Wahlen (unter einem neuen Wahlgesetz! Parteien kriegen nur 10-15% der Wahlplätze. Der Rest geht an Unabhängige) Palacios nimmt die Punkte auf. Seine Amtsrede ist einwandfrei.

Die Stimmung in der Stadt ist unglaublich...

Wir warten nun auf sehr interessante Zeiten!!! Hoffentlich machen wir etwas daraus!!!

Morgen gibts mehr...

Gruss

xxxx



no estuvo acaso desnuda desde mucho antes la escamosa víbora de la tierra y del árbol

hoy que caen las bombas maldigo los árboles prohibidos en medio de frutales vigilados por reptiles poco sinceros

öesis 23:23:23 Jürgen Pizarnik
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Ergänzungen

eine strassensperre...

h. asga 24.04.2005 - 22:54
...an diesem tag.