Verband der Geigenbaulehrlinge Mittenwald

Onlinedemonstrant 06.04.2005 00:59 Themen: Netactivism
Liebe Leute, beteiligt euch bitte dringend an der Online-Umfrage, um die Randgruppe der Gewerbetreibenden zu unterstützen. Es steht bislang 61,% zu 39 % für die Brendtenfeier



www.gewerbeverband-mittenwald.de/information.html

Umfrage zu den Feierlichkeiten des Kameradenkreises der Gebirgstruppe zu Pfingsten am Hohen Brenten

Bitte beurteilen Sie die Auswirkungen auf den Tourismus in Mittenwald und die Folgen für die Geschäftswelt.
Sind Sie für eine Fortführung der Traditionspflege unter allen Umständen, oder sind Sie - bei Verständnis für die Aufarbeitung der Vergangenheit - gegen eine Fortführung der Feierlichkeiten im Interesse unserer Existenzsicherung im harten Tourismusgeschäft.
Bitte nehmen Sie sich kurz Zeit für die Umfrage.

Sie haben 2 Möglichkeiten:
1. Anonym mit Ja oder Nein
2. mit persönlicher Stellungnahme - hier werden nur
sachlich seriös verfasste Eingaben mit Absender-
angaben und Telefonnummer bearbeitet.






Pfingsttreffen der Truppenkameradschaft der Gebirgstruppe

Sollte die Gedenkfeier am Hohen Brendten weiterhin stattfinden?

Ja
Nein
Das Treffen hat keinen negativen Einfluss auf den Tourismus
Interessiert mich nicht









Wollen Sie mehr zum Thema beitragen?

Wir freuen uns auf Ihren Beitrag: [klicken]




08.03.05
Lesen Sie [hier] den ungekürzten Text des Leserbriefes des Tourismusdirektors Klaus Ronge, welcher am 05.03.05 im
Garmisch-Partenkirchner Tagblatt leider nur in Auszügen
veröffentlicht wurde.






Für Basisinformationen über den Bund der Selbständigen / Deutschen Gewerbeverband besuchen Sie bitte den “BDS-Bayern”







Stellungnahme zum Zeitungsartikel „Kleine Anzeige mit großer Wirkung“
Garmisch-Partenkirchner Tagblatt vom 05.04.2005

Dem Gewerbeverband lag daran, die Stimmung nach einem öffentlichen Vorstoß von Herrn Ronge unter den Mitgliedern abzuchecken. Nur die Mitglieder wurden zunächst angeschrieben. Die Anzahl der messbaren Rückmeldungen war sehr gering und ist in etwa dem Verhalten unserer Mitglieder zuzuordnen. Das Ergebnis war eigentlich schon auswertbar, und sprach sich eindeutig für die Brendtenfeier aus.
Auch waren unsere Zugriffe letzte Woche bereits auf 3 – 5 pro Tag zurückgegangen. Die Notiz im Kreisboten war anhand der Zugriffszahlen nicht messbar.

Die Truppenkameradschaft selbst, namentlich Herr Schütt und Herr Ostler haben das Ganze jetzt zum öffentlichen Thema gemacht, nicht der Gewerbeverband!!!
Diese Herren machen aus einer reinen internen Mitgliederbefragung - und die Zugriffszahlen belegen, dass es dabei geblieben wäre - im Augenblick ein Politikum.

Leider wird mittlerweile nicht mehr unterscheiden was der Sache hilft und was nicht.
Die Umfrage hat Klarheit für eine Position des Gewerbeverbandes gebracht, denn der Verband ist seinen Mitgliedern gegenüber rechenschaftspflichtig. Es ist legitim, fair und erforderlich, sich zuerst ein Bild über die Stimmung im Bereich seiner Mitglieder zu machen, bevor man eine Position vertritt.

Der öffentliche Vorstoß hat eine möglicherweise betroffene Interessengruppe wieder mobilisiert, für die das Thema eigentlich zu Gunsten der Brendtenfeier erledigt gewesen wäre.

Eine weitere Auswertung der Umfrage wird nicht mehr nur der Meinung unserer Mitglieder entsprechen, sondern es ist davon auszugehen, dass der Einfluss anderer Richtungen das Umfrageergebnis ab jetzt bestimmen wird.
Die Umfrage bleibt noch ca. 14 Tage bestehen, wobei für die interne Auswertung der Schlussstrich gezogen wurde.

Aufrufe wie “Wir sollten uns überlegen, ob wir nicht in Garmisch-Partenkirchen einkaufen sollten” stimmen uns bedenklich, denn solche Aussagen zeigen uns, wie eng der Spielraum für eine sachliche Diskussion im Dienste einer Sache ist.
Vielleicht sind es gerade diese eingefahrenen Positionen, die eine vernünftige Lösung so schwer machen. [zurück]


Offener Brief zum Thema Gedenkfeier am Hohen Brendten

Das Pfingsttreffen des Kameradenkreises ehemaliger Gebirgsjäger ist bereits wieder in den Schlagzeilen. Der Arbeitskreis „Angreifbare Traditionspflege“ und die VVN kündigen ihre Demonstrationen und Protestkundgebungen an, Medien berichten, Zeitungen schreiben und wie in den letzten Jahren stehen Mittenwald zu Pfingsten 2005 „heiße Tage“ bevor. Leider redet keiner davon, wie sehr dies dem Ort und dem Tourismus Mittenwalds schadet. Als Tourismusdirektor halte ich es für meine Pflicht, auf diesen erheblichen Schaden aufmerksam zu machen und dazu aufzufordern, diesen zu begrenzen.

Schaden für Mittenwald entsteht nicht allein durch die geplanten Protestkundgebungen und Demonstrationen. Nein, der Schaden für Mittenwald beginnt schon heute, geraume Zeit vor der Veranstaltung. Schon jetzt versuchen Gegner der Brendtenfeier, unseren Internetauftritt mit Parolen zu verschmutzen. Auch dieses Jahr werden negative Berichte in verschiedensten Medien erscheinen, und es wird dabei ein nicht gerade positives Bild von Mittenwald gezeichnet. Schon jetzt – wie in den vergangenen Jahren auch - rufen uns besorgte Gäste an, ob man in Mittenwald überhaupt noch Urlaub machen kann? Andere meinen gar, dass Mittenwald durch und durch mit Nazis und Verbrechern besetzt sei und sagen ganz bewusst ihren Urlaub ab. Und die Urlauber, die zu Pfingsten wieder bei uns weilen, werden das große Polizeiaufgebot und die Demonstrationen nicht gerade mit Freude zur Kenntnis nehmen. Die Berichterstattung in den Medien ist momentan noch weitgehend auf Deutschland begrenzt, eine Ausweitung steht jedoch bevor. Im Mai 2005, während der Pfingstferien, treffen sich die Geigenbauer aus verschiedenen Teilen der Welt zum Geigenbauwettbewerb. Wollen wir wirklich Gäste aus der ganzen Welt mit Demos und Protestkundgebungen konfrontieren?
Können wir uns das leisten? Ich meine, nein!

Mittenwald und die Nachbarorte Krün und Wallgau unternehmen enorme Anstrengungen, um in einer äußerst schwierigen Phase des Tourismus bestehen zu können. Es darf nicht sein, dass diese Bemühungen durch ein stures Festhalten an einer Traditionsveranstaltung zunichte gemacht werden.

Sicher ist die Frage berechtigt, muss sich der Kameradenkreis der Gebirgsjäger einer kleinen Gruppe von Demonstranten beugen? Es sollte aber auch die Frage erlaubt sein: Muss man 60 Jahre nach Beendigung des 2. Weltkriegs auf dieser Traditionsveranstaltung in der herkömmlichen Form beharren? Kann man sich keiner anderen Möglichkeit öffnen, um der Verstorbenen und gefallenen Kameraden zu gedenken? Böte nicht der Volkstrauertag eine ähnliche Gelegenheit dazu? Nachzugeben kann unter diesen Umständen auch ein Zeichen von Stärke sein!

Ich rufe alle Verantwortlichen auf, den Tourismusort Mittenwald vor weiterem Schaden zu bewahren. Mittenwald, die Gastronomie und Hotellerie, Vermieter und Beherbergungsbetriebe, aber auch Einzelhandel und Gewerbe leben vom Tourismus, nicht von einer Traditionsveranstaltung. Diese kann aber, wenn sie unter den derzeitigen negativen Begleitumständen beibehalten wird, den Tourismus nachhaltig schädigen. Ich bitte alle Verantwortlichen, sich dieser Tatsache bewusst zu sein und ernsthaft und verantwortungsvoll die herkömmliche Brendtenfeier zu überdenken. Es muss weiterer Schaden für den Tourismusort Mittenwald abgewendet werden!

Klaus Ronge, Tourismusdirektor
PS: Der Tourismusausschuss hat sich in seiner Sitzung am 3.3.05 geschlossen der Meinung und Argumentation des Tourismusdirektors angeschlossen.


Gap 5.April 2005

Kleine Anzeige mit großer Wirkung
Gewerbeverband fragt: „Brendtenfeier - Ja oder Nein?“

Mittenwald - Das bevorstehende Pfingsttreffen (15. Mai) der Gebirgstruppe zieht immer weitere Kreise. Nun hat sich der Mittenwalder Gewerbeverband zu Wort gemeldet. Bei seiner Online-Initiative stellt er die Frage: „Brendtenfeier - Ja oder Nein?“ Am Wochenende war dieser Aufruf auch in einer Wochenzeitung geschaltet. Was für Vorsitzenden Josef Schandl ein ganz normales Ansinnen ist, empfindet der Kameradenkreis als reine Provokation.



„Allein schon die Idee ist eine Frechheit“, schimpft Erich Schütt, Mitglied der Truppenkameradschaft 234. „Wir sollten uns überlegen, ob wir nicht in Garmisch-Partenkirchen einkaufen sollten.“ Und der ehemalige Soldat legt noch nach: „Sollen wir uns von Kommunisten gängeln lassen, von roten Socken, die aus dem Norden Deutschlands den Mittenwaldern ihren Stempel aufdrücken wollen?“ Er jedenfalls hätte gedacht, die heimische Bevölkerung steht zu „Ihrem Denkmal auf dem Hohen Brendten.“

Ähnlich äußert sich Hans Ostler, Chef der Mittenwalder Ortskameradschaft: „So was ärgert mich natürlich.“ Der Gewerbeverband sei doch bloß eine Randgruppe, die nun auf einmal Stimmung mache. „Dabei verdienen die Einzelhändler hier gut mit der Bundeswehr.“

Josef Schandl, Initiator der Aktion, versteht die Aufregung nicht. Von dem Aufmarsch linker Demonstranten seien schließlich alle in Mittenwald betroffen. „Da haben wir das Recht, uns zu äußern.“ Das Ganze geschehe im Übrigen im Zusammenwirken mit der Tourist-Information. Deren Leiter Klaus Ronge betont: „Die Aktion ist zu begrüßen. Ich stehe ihr sehr positiv gegenüber, denn sie spiegelt eine breite Meinung wider.“ Der Tourismus-Direktor geriet zuletzt selbst ins Kreuzfeuer der Kritik, als er in einem offenen Brief Sinn und Zweck der Brendtenfeier hinterfragte (wir berichteten).

Bürgermeister Hermann Salminger - er verhandelte gestern über drei Stunden mit dem Demo-Leiter der Brendtengegner, Jörg Runte, über den Ablauf der Mittenwalder Kundgebungen - kann der Schandl-Offensive nichts Gutes abgewinnen: „Dadurch wird immer mehr ein Keil zwischen Kameradenkreis und Gemeinde getrieben.“ Man solle lieber das Problem gemeinsam lösen.

„Ich sehe das nicht so dramatisch“, betont Josef Schandl. „Wir unterstützen mit dieser Aktion niemanden, wir verhalten uns völlig neutral.“ 14 Tage soll die Befragung im Internet noch laufen. Die Ergebnisse werde man dann der Marktgemeinde zur Verfügung stellen. Einer ersten Zwischenbilanz zufolge liegen die Befürworter des Pfingsttreffens ganz klar vorne. Von 210 Einsendungen stimmten 61 Prozent pro Brendten, 30 Prozent dagegen, neun Prozent enthalten sich. „Das waren aber erst die Einträge vor unserer Werbung“, erklärt Schandl. „Jetzt kommt auch die Öffentlichkeit zu Wort.“

Wer bei der aktuellen Online-Befragung mitmachen möchte, kann sich unter der
Adresse www.gewerbeverband-mittenwald.de im Internet einklicken und sein Votum abgeben.

Lesen Sie hierzu auch den Kommentar: > Aktion legitim



CHRISTOF SCHNÜRER



Aktion legitim
KOMMENTAR

Auch wenn es manche im Kameradenkreis nicht gerne hören wollen: Es ist legitim, dass der Gewerbeverband zum Thema Brendtenfeier eine Internet-Umfrage macht. Warum soll man moderne Kommunikationsmittel nicht dazu nutzen, um in einer strittigen Sache zu einem Meinungsbild in der Bevölkerung zu kommen?

Das hilft der Gemeinde und den Veranstaltern des Pfingsttreffens. Ebenso statthaft ist es, wenn sich Tourismus-Direktor Ronge wegen der einhergehenden Demonstrationen Sorgen um den Fremdenverkehr macht. Ja, sein mutiges Vorpreschen, sein Flaggezeigen ist nicht hoch genug einzuschätzen. Denn dadurch findet endlich eine Auseinandersetzung mit einem historisch heißen Thema statt. Nun sind alle Mittenwalder gefragt - der Gewerbeverband macht`s möglich. (CHRISTOF SCHNÜRER)

Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 3 Kommentare an

ja wo denn bitte? — arno nyhm

uuups — arno nyhm