Berlin: Wieder Stress in der Yorck59

Unterstützerin 06.01.2005 17:12 Themen: Freiräume Repression
Heute morgen, den 6. Januar, bekamen die Bewohner der Yorckstraße 59 unerwünschten Besuch. Malermeister Lampert, welcher von Marc Walter (Hausbesitzer)/Boris Gregor Marweld (Hausverwalter) widerrechtlich einen Mietvertrag für einen Teil der 2. und 3. Etage ausgestellt bekommen hat, brach das Schloss in der 2. Etage auf. Als die Bewohner von der Aktion mitbekamen und heftig ihren Protest dagegen aussprachen, verständigte Lampert die Polizei. Abschnittsleiter Kallin (Abschnitt 52) entschied sich jedoch dafür, das Lampert wegen nicht geklärtem Rechtsstreit die Räume nicht betreten dürfe.
Heute Morgen, um ca. 10:30, wurde Malermeister Lampert dabei entdeckt, wie er mit Gewalt das Schloss in der 2. Etage (DruzBar) aufbrach. Malermeister Lampert ist in der Yorck59 kein unbekannter. Bereits am 28. Dezember war er mit Polizeiverstärkung in die Yorckstraße eingedrungen (  http://de.indymedia.org/2004/12/102605.shtml ). Er beruft sich dabei auf einen von Marweld/Walter ausgestellten Mietvertrag, welcher einen Teil des 2. und 3. Stockwerkes umfasst. Dass dieser wegen des offenen Rechtsstreites um die Räumlichkeiten in der Yorck59 keine Gültigkeit besitzt interessiert Lampert wenig.
Als die BewohnerInnen ihren Protest gegen die Aktion von Lampert aussprachen, reagierte dieser aggressiv und bedrohte die BewohnerInnen, ein tätlicher Angriff von Lampert auf einen Bewohner konnte zum Glück verhindert werden. Lampert rief die Polizei. Die ersten Eintreffenden Beamten stellten sich auf die Seite von Lampert, sie waren auch der Meinung er hätte Anspruch auf die Räume.
Von Seiten der Polizei wurde Verstärkung angefordert, nach Angaben eines Polizisten um die BewohnerInnen, welche mit Personen-Ketten ihre Räumlichkeiten schützten „aus dem Weg zu räumen“. Nach ca. 20 Minuten erschien dann auch schon Herr Kallin, Leiter des Abschnittes 52. Der Fall Yorck59 ist dort nämlich zur Chefsache erklärt worden. Nach kurzer Lageeinschätzung ließ Herr Kallin verlauten, dass er der Meinung sei, dass Herr Lampert keinerlei Zutrittsrecht zu den Räumen der Yorck59 besitzt und die Polizei sich nicht in ein Zivilrechtliches Verfahren einmischen kann. Herr Lampert, welcher mittlerweile einen hochroten Kopf bekommen hatte, drohte sich eigenmächtig Zutritt zu den Räumen zu verschaffen, worauf Abschnittsleiter Kallin ankündigte, in diesem Fall Maßnahmen gegen ihn einleiten zu müssen. Daraufhin verließen Herr Lampert und sein Schlosser aufgebracht das Grundstück, versuchte aber noch einige BewohnerInnen zu fotografieren.
Nach kurzer Inspektion der Aufgebrochenen Tür im 2. OG verließ auch die Polizei das Gelände.

Indyartikel zum Thema Yorck59

31.12  http://de.indymedia.org/2004/12/102740.shtml
29.12.  http://de.indymedia.org/2004/12/102605.shtml
26.12  http://de.indymedia.org/2004/12/102477.shtml
14.12  http://de.indymedia.org//2004/12/101793.shtml
02.12  http://de.indymedia.org//2004/12/100555.shtml
01.12. http://de.indymedia.org//2004/12/100471.shtml

Video mit Marweld: Bauattacke auf die Yorck (05.07.04)
 http://www.umbruch-bildarchiv.de/bildarchiv/ereignis/050804yorck59.html


Presse:

RBB Beitrag vom 05.01.05 (mit Video):  http://www.rbb-online.de/_/abendschau/beitrag_jsp/key=rbb_beitrag_mini_1791611.html
Taz vom 06.01.05:  http://www.taz.de/pt/2005/01/06/a0237.nf/text.ges,1

Taz vom 06.01.05  http://www.taz.de/pt/2005/01/06/a0230.nf/text

Neues Deutschland vom 05.01.05:
 http://www.nd-online.de/artikel.asp?AID=65393&IDC=5

Berliner Morgenpost vom 05.01.05:  http://morgenpost.berlin1.de/content/2005/01/05/bezirke/726503.html

Junge Welt vom 31.12.05:  http://www.jungewelt.de/2004/12-31/018.php

Junge Welt vom 28.12.05:  http://www.jungewelt.de/2004/12-28/019.php
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Ergänzungen

Ist Lampert ein Angestellter von Walter?

Frager 06.01.2005 - 18:55
Der Malermeister schien bestimmt kein einfacher neuer Mieter zu sein. Wer er da mit Schlosser und Fotoapparat anrückt, in Wohnungen einbricht usw., dann scheint er eher beauftragt worden zu sein. Wird Zeit, daß Kriminelle wie Walter/Marweld endlich hinter Gitter kommen. Ist ja unerträglich dieser Typ.

Marwelds Auto

Unterstützerin der Yorckstraße 59 06.01.2005 - 20:26
Boris Gregor Marweld, wohnhaft in Charlottenburg fährt einen schwarzen Mercedes Combi mit dem Nummernschild B-NC-5805

@ Frager

Zeugin 06.01.2005 - 21:52
Ich glaube auch nicht, dass er ein einfacher Mieter ist. In seinem ersten Besuch akzeptierte er, er hatte die Räume nicht gesehen. Er meinte, es sei nicht nötig die Räumlichkeiten anzuschauen. Für ihn reichte mit den Unterlagen!!!
Selber die Bullen hatten totgelacht!!

Lampert

... 06.01.2005 - 22:09
Es ist wahrscheinlich das Malermeister Lampert von Marweld ein paar Aufträge in Marwelds/Walters Häuser versprochen bekommen hat, wenn dieser uns nervt. Vielleicht auch einfach nur etwas Kohle, wovon Marweld ja wahrscheinlich genug hat.

Presseerklärung

Bewohnerin 06.01.2005 - 22:21
Presseerklärung

Die widerrechtlichen Aktionen von Boris Gregor Marweld, dem Hausverwalter des Wohnprojekts Yorckstrasse 59 gehen weiter.

Am 6.1.05 gegen 10.30 Uhr versuchte sich der von Herrn Marweld eingesetzte angeblich neue Mieter, Malermeister Lampert, eigenmächtig den Zugang zu den beiden Etagen zu verschaffen. Er wurde von BewohnerInnen des Hauses dabei überrascht, als er gerade dabei war mit einem Kollegen das Schloss einer der Etagentüren auszubauen. Diese Wohn- und Arbeitsräume waren am 24.12.04 von der Hausverwaltung rechtswidrig zugemauert worden. Nach Rücksprache mit unseren Anwälten sind die Mauern eingerissen worden. Seitdem sind die Räume für die BewohnerInnen sowie die Antirassistische Initiative Berlin (ARI) wieder zugänglich (siehe www.yorck59.net).

Die Polizei (Abschnitt 52) wurde informiert und beschloss nach Prüfung der Sachlage erst mal nicht einzugreifen, weil es sich um einen Zivilprozess handelt. Sie wiesen aber Lampert darauf hin, dass er die Räume nicht betreten darf. Dies geschah zum Erstaunen von Lampert, dessen Anliegen letzte Woche von der Polizei unterstützt wurde.

Es wird ein Gespräch mit den BewohnerInnen des Hauses, dem Anwalt und VertreterInnen des Bezirks angestrebt. Dieser wird von der Bezirksbürgermeisterin, Frau Reinauer, organisiert, die sich mit der Yorckstrasse 59 solidarisch erklärt hat. Auch der Bundestagsabgeordnete, Herr Ströbele, hat sich mit der Polizei (Abschnitt 52) in Verbindung gesetzt um die Ereignisse der letzten Wochen zu klären.

Mit freundlichen Grüssen

Die BewohnerInnen der Yorckstrasse 59 und die Antirassistische Initiative Berlin

Selbst schuld!

Ex-Yorckbewohner (einer von hunderten?) 06.01.2005 - 23:42
Wer die Yorck in Kenntnis der darin ansässigen Projekte mit Entmietungsplänen kauft oder sich zum Lakaien eines solchen Käufers macht, ist selbst schuld und kann sich freuen, wenn das dicke Ende wohl bisher noch ausgeblieben ist. Schnäppchen auf dem Immobillienmarkt gibt es genug, dummer Fehler gewesen, den Dauerstress zu kaufen. Dieser Stress war absehbar und dieser Spekulanten-Neuzugang wie auch seine willfähigen Deppen haben meinen Mitleid nicht, wie "erwachsen" und spiessig ich inzwischen auch geworden sein mag. Zieht euch lieber warm an (Solange ihr noch nicht konkurs gegangen seid)!

Zu Duldungsstarre

N.N. 07.01.2005 - 00:21
Leider ist das nicht ganz so,weil die Rechnung "Wilde Jugend-Erwachsen und Einkaufen/Einmieten nicht für alle aufgeht.Mein Mietshaus in einer Kreuzberger Seitenstraße ist kürzlich saniert worden,die MieterInnen haben einen Sommer lang den Baulärm,der die Wohnungen teils /tagsüber unbewohnbar gemacht haben,über sich ergehen lasen,in Ausicht auf eine Heizung,die nur einige der MieterInnen wirklich wollten,es gab noch einen Zwischenfall,wegen der in der Regenrinne nistenden Mauersegler mußte das Gerüst tiefergelegt
werden,und nach erfolgtem Heizungseinbau erhielt die sonst arbeitslose Haus-
meisterin die Kündigung ihres Jobs und einige von Sozialleistungen abhängige MieterInnen im Seitenflügel die Kündigung ihrer Wohnung.

Wie in einem Hausbesetzermärchen

N.N. 07.01.2005 - 00:36
oder in Texten zu Viertelpolitik und Sanierung aus den Achtziger Jahren meldete der Vermieter Umbau zu (für solchereins) unbezahlbaren Doppel-oder Maisonettewohnungen an und kündigte so auch gerade geschlossene Verträge (er ließ " trockenwohnen",ohne vorher darüber zu informieren.
Im Zuge der Besichtigungen versuchte der neue Vermieter (das Haus hatte er von einer Übergangsgesellschaft erstanden,mit Gewalt und dann in Polizeibegleitung (wer hatte die eigentlich gerufen ?) die Wohnung einer Mieterin zu betreten und gewann den gegen ihn deswegen angestrengten Prozess,der zur Zufriedenheit aller Beteiligten verlief,der Betroffene mußte natürlich auch ausziehen .Eine Kreuzberger Nische ist hin,eine aus der Nachbarschaft zugelaufene Edelkatze kündigte neue Verhältnisse in der Nachbarschaft an,die eigentlich noch tragbare Kneipe an der Ecke hat eine
elektrisch verschlossene und elektrisch zu öffnenede Tür und lässt Gäste nach Ansehen ein,im Zuge der Beendigung der Mietverhältnisse gab es noch eine sexistische Beleidigung einer,die ausgezogen ist,und das Haus,übrigens in der Nähe des Ortes,an dem einige ein Haus für ein soziales Zentrum partybesetzt hatten, ist fassadenrenoviert.Übrigens nicht im "Berliner" Stil der umgebenden Gebäude.

Berichtigung

Zeugin2 07.01.2005 - 08:32
Nicht richtig ist, das Kallin (Abschnittsleiter), Lampert(angeblicher neuer Mieter) gesagt hat, er dürfe die Räume nicht betreten. Die Aussage war: Er würde ihm davon abraten, zu versuchen die Räume zu betreten. Dies würde er mit grosser Wahrscheinlichkeit nur mit Gewaltanwendung durchsetzen können. Dies würde dann unter das Strafrecht fallen und dann müsste die Polizei einschreiten.

Anzeige wegen Hausfriedensbruch

frager2 07.01.2005 - 15:01
gibt es denn keine anzeige gegen lampert? und warum hat erst er selbst die polizei gerufen und nicht ihr???

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