Spontane Kundgebung vor Daschners Haustür

antifa 19.11.2004 16:46 Themen: Antifa Repression
Einen Tag nach der Prozesseröffnung gegen den ehemaligen Frankfurter Polizei-Vize Wolfgang Daschner protestierten ungefähr 20 Antifaschisten vor seiner Haustür in Taunusstein (Hessen).
Sie verteilten Flugblätter in der Nachbarschaft und zeigten ein Transparent mit der Aufschrift "Freiheit stirbt mit Sicherheit - Hessen vorn: Überwachung.Folter.Abschiebung."
In einem Redebeitrag kritisierte der Sprecher der autonomen antifa [f], Lars Mertens: "Es ist infam, dass sich der ehemalige Polizeivize als Opfer garstellt. Daschner ist vielmehr eine Schlüsserfigur in einer insenzierten Kampagne für den weiteren Abbau der letzten Grundrechte." Der Versuch die Androhung von Folter in "unmittelbaren Zwang" umzulügen und damit zu rechtferigen verleihe dem Vorgang nur noch besondere Brisanz.

Ziel der spointanen Kundgebung sei gewesen, deutlich zu machen, dass "auch Schreibtischtäter Namen und Adressen" hätten. Mertens weiter: "Die Akteure der reaktionären Formierung dieser Gesellschaft werden auch weiterhin damit rechnen müssen, dass ihre heuchlerische Vorstadt Idylle nicht ungestört bleibt."

Die Reaktion der Nachbarn des Herrn Daschner habe dabei gezeigt, dass der Protest richtig gewesen sei. Ein Demonstrantin erzählte: "Wir wurden beim Flyer verteilen fast durchgehend von agressiven Anwohnern als "Kommunistenschweine", "Verrückte", "Ausländer" und "arbeitsscheues Gesindel" bezeichnet.
Der antifa Sprecher dazu: "Herr Daschner, als Prototyp des autoritären Charakters der er ist, befindet sich offenbar in guter Nachbarschaft."

Als die spontane Kundgebung schon beendet war erschienen nach Angaben der Teilnehmer plötzlich eine große Anzahl Polizisten, die ebenfalls ziemlich agressiv vorgegangen seien. Bei einigen Demonstrantinnen wurden die Personalien festgestellt, sowie Flugblätter und ein Transparent beschlagnahmt.

"Die überzogene Reaktion der Polizeibeamten zeigt, dass wir in ein Wespennest gestochen haben. Sollte sich zeigen, dass nun weiter versucht wird, die unliebsamen Demonstrantinnen einzuschüchtern und zu kriminalisieren - müssen wir wohl wiederkommen." so Lars Mertens abschließend. "Den Weg kennen wir ja jetzt..."

Zeitgleich fanden Aktionen in weiteren Städten gegen Folterbefürworter statt. Darunter u.a. gegen den pseudo Linken Oskar Lafontaine.
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