Ist Tabak Rechtsextrem

JK 25.10.2004 15:58 Themen: Antifa Bildung Ökologie
Aufgrund eines Gerüchtes veranstalteten die Greenkids Magdeburg e.V. in Magdeburg einen Informationsabend zu den Verbindungen von fragwürdigen Organisationen und Tabakkonzernen.
Gerüchte
Die Veranstaltung begann mit dem weitverbreiteten Gerücht, dass der Philip Morris Konzern (heute zu Altria gehörend) mit dem KuKluxKlan zusammenarbeiten würde. Dazu wurden auch die berühmten KuKluxKlan Zeichen betrachtet, die auf den Zigarettenschachteln von Marlboro zu finden sind.
Es wurde jedoch festgestellt das es keinerlei Beweise gibt für eine solche Zusammenarbeit und sogar einige Indizien dagegensprechen. So ist Philip Morris der Gründer des Konzerns 1854 nur in England aktiv gewesen. Sehr unwahrscheinlich also das er den KuKluxKlan überhaupt kannte.
Geschichtliche Verknüpfungen
Trotzdem wurde danach darauf aufmerksam gemacht das es schon einige fragwürdige Bündnisse zwischen Organisationen und Tabakkonzernen gab und gibt.
Obwohl der Tabakkonsum zuerst in Europa meistens verboten war, sogar Papst Urban der VIII. verbot das konsumieren von Tabak als unchristliche Sitte. und die Strafen Teilweise drakonisch waren. breitete sich die Droge schnell aus. Wegen der Sucht und den fehlenden wirksamen Methoden zur Tabakkontrolle, setzten immer mehr der Herrschende auf eine Legalisierung des Tabaks um Geld zu bekommen. Neben der bis heute üblichen Steuer haben auch einige Könige (z.B. der engl. König James I) gleich ein königliches Tabakmonopol eingeführt um ihre Königshäuser zu finanzieren.
Konsumiert wurde zuerst in der Oberschicht und unter Seeleuten. Im laufe der Zeit nahmen aber auch immer mehr Soldaten die Droge. Schon im 30 Jährigen Krieg verbreitete sich dadurch der Tabak durch die Soldaten in ganz Deutschland. Ab dem Krimkrieg wurde sogar in immer mehr Kriegen Tabak direkt an die Soldaten verteilt. Insbesondere die beruhigende Wirkung sollte die Soldaten dazu bringen die modernen Kriege besser zu bestehen.
Dazu nutzten die Tabakfirmen die politisch beliebten Persönlichkeiten als Werbeträger. So konnte an dem Informationsabend ein Sammelalbum über die "Großen der Weltgeschichte" (von 1916) und über "Adolf Hitler" betrachtet werden welche von den Zigarettenfirmen herausgegeben wurden. Diese für jugendliche Konstruierten Bücher konnten mit bunten Bildern gefüllt werden, welche in den Zigarettenschachteln zu finden waren. Das Sammelbuch "Adolf Hitler" wurde dabei vom Zigaretten Bilderdienst herausgegeben, die Auswahl der Bilder lagen aber in den Händen des Reichs-Bildberichterstatters der NSDAP. Dadurch zeigt sich, dass die Behauptung der NSDAP, sie sei am Wohle der Volksgesundheit gelegen, falsch ist.
Auch in den Zuteilungen des Staates ab 1940 fanden sich immer Zigaretten. Selbst für Nichtraucher. Das führte dazu das Zigaretten immer weiter verbreitet wurden und auch als Tauschmittel dienten. Auch auf der anderen Seite gehörten Zigaretten zum natürlichen Marschgepäck natürlichen Marschgepäck.
Insgesamt nahm die Zahl der Raucher in beiden Weltkriegen um ein vielfaches zu. Die Zigarettenkonzerne lieferten gerne an das Militär, oft auch zu besonders günstigen Konditionen. Offiziell um die eigenen Soldaten zu unterstützen. Naheliegend wäre jedoch auch das sie auf eine starke Steigerung der Raucher nach dem Krieg hofften. So wurden viele Marken (z.B. Marlboro, Lucky Strike u.a. ) schon seit langen an die US Army extra für die Soldaten geliefert.
Tabakkonzerne Heute
Auch nach dem zweiten Weltkrieg arbeiten die Zigarettenkonzerne noch mit den Herrschenden zusammen. So sind unter anderen in der heutigen Regierung, viele Politiker auch für die Tabakkonzerne aktive. Als Beispiele wurde die "blaue Stunde" im Bundestag, die Spenden an fast alle Parteien oder die Zusammenarbeit beim Gesundheitsprogramm der Sachsen-Anhaltinischen Landesregierung mit der Philip Morris Stiftung erwähnt.
Die EU Kommission hat sogar den Zigarettenkonzernen Philip Morris und R.J. Reynolds vorgeworfen auch mit der Mafia zusammenzuarbeiten um Zigaretten unverzollt nach Deutschland zu schmuggeln . Die Verfahren gegen Philip Morris wurde jedoch gegen eine Zahlung von 1,25 Mrd. Euro eingestellt.
Auch der amtierende Präsident Bush wird von Tabakkonzernen unterstützt. So erhielt er im laufenden Wahlkampf eine Unterstützung in Höhe von .6,5 Millionen US Dollar von AltriaDas solche Unterstützungen durchaus auch Früchte tragen sieht man daran das der Tabakanbau unter Bush wieder gestiegen ist. Und auch in Zukunft erhoffen sich die Tabakkonzerne einiges von Bush. einiges von Bush.
Resumee
Natürlich gibt es solche Verknüpfungen sicher auch in anderen Bereichen unserer kapitalistischen Welt. Erstaunlich ist jedoch das es sich beim Tabak um eine relativ starke Droge handelt, die einen grossteil ihrer Konsumenten umbringt. Auch das die Herrschenden ein Interesse haben das niemand mehr raucht scheint mir nach diesem Abend unlogisch, da sie selbst sehr gut an dieser Sucht verdienen und weiter daran arbeiten immer mehr Menschen süchtig zu machen.
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Ergänzungen

@freiluft

weist 25.10.2004 - 23:07
Das Kriterium ist, inwieweit ein Rauschmittel zu psychischer und insbesondere physischer Abhängigkeit führt, und wie stark diese ist.

Trotz aller Versuche, und derer gab es unzählige, ist es z.B. nicht gelungen, bei Cannabisprodukten irgendeine Form von physischer Abhängigkeit nachzuweisen - das einzige, was irgendwann vorliegt, ist ein gewisser Gewöhnungseffekt, der nach wenigen Tagen Nichtkiffen beginnt zu verschwinden und nach ca. 3 Wochen vollständig fort ist, egal, wie potent das gerauchte Kraut ist. LSD ist auch ein marginales Risiko in dieser Hinsicht, aber das könnte auch dran liegen, daß gute Studien mangels Langzeit- und Intensivkonsumenten dieser nicht gerade einfach zu handhabenden Substanz eher spärlich sind.

Am anderen Ende der Skala stehen Nikotin, Alkohol, Kokain, gewisse Amphetamine und Opiate. Gewohnheitsmäßiger Konsum führt bei diesen Rauschmitteln (und auch Tabak macht breit. Subtil, aber es ist so. Wer's nicht glaubt: 3 Wochen nicht rauchen* und dann 'ne Filterkippe auf Lunge. Was ihr dann merkt, ist nicht nur die CO-Vergiftung!) nach kurzer Zeit zu einer Veränderung der Produktion verschiedener Neurotransmitter und der Änderung von Transmitterrezeptoren im ZNS (welche Transmitter und Rezeptoren das sind, ist von Rauschmittel zu Rauschmittel unterschiedlich). Diese ist im Gegensatz zu der Gewähnung z.B. bei Cannabis nicht oder nur sehr schwer rückgängig zu machen: ohne Zufuhr des Rauschmittels leidest du also letztlich an einer Fehlfunktion des ZNS. Unschön, weil bestimmte Sachen (Amphetamine sind da generell echte Stinker; gemeiner als Koks tatsächlich) zudem Nervengifte sind, die nicht wie Alkohol undifferenziert deine Birne weichkochen, sondern selektiv diejenigen Nervenzellen abtöten, auf die sie wirken: die emotionale Verflachung und die motorischen Probleme von Leuten, die lange Zeit oder in größeren Mengen Amphetamine konsumiert haben, sind in der Szene ja geläufig; Gedächtnisschäden und Sprachstörungen sind da eher ein Nebeneffekt wie beim Alk. Wo bei Amphetaminen aufgrund der Neurotoxizität eher Langzeitschäden dominieren und der Entzug weniger gemein ist, ist dieser Effekt bei Opiaten, Kokain und eben auch Nikotin vorherrschend; Alkohol punktet auf beiden Gebieten. Warum der Turkey bei H und Alkohol so brachial ist, bei Nikotin und Koks eher 'bloß' extrem unangenehm, liegt daran, daß erstgenanntere Substanzen stärker auf diejenigen Komponenten des ZNS wirken, die für die Schmerzwahrnehmung zuständig sind. Objektiv gesehen ist aber ein Nikotinentzug kaum weniger heftig als von Heroin wegzukommen; man ist zwar kein sabberndes Elend, aber würde genauso für eine Kippe seine Großmutter erschlagen oder ausrauben. Daß man es nicht tut, ist der leichten Verfügbarkeit der Droge zu verdanken.

Wie mensch sieht, besteht zwischen der Potenz einer Substanz als Rauschmittel und als Droge absolut kein Zusammenhang. Datura stramonium (weißer Stechapfel) oder D. metel und Ayahuasca/Yage sind z.B. unter den nichtsynthetischen Rauschmitteln so ziemlich diejenigen mit der massivsten Wirkung. Genau darum ist aber das Suchtpotential eher gering - niemand, der noch einigermaßen klar in der Rübe ist, wird sich so oft auf einen Stechapfeltrip begeben, daß er/sie einen Abhängigkeitseffekt zeigt; die bekannteste Nebenwirkung von Ayahuasca ist massives Erbrechen und eine bis zu 2 Wochen andauernde schwere Unverträglichkeit einer ganzen Reihe von Nahrungs- und Genußmitteln (grob gesagt, alles was reichlich Eiweiß hat oder irgendwie stimulierend wirkt).

Medizinisch gesehen wäre es am sinnvollsten, Nikotinabhängigkeit als eine gleich gravierende und behandlungsbedürftige Erkrankung wie Heroinabhängigkeit zu betrachten. Aber die unterschiedliche kulturelle Rolle und Akzeptanz dieser Rauschmittel verhindert das. Und die ist nun wiederum historisch gesehen eine eher zufällige Erscheinung: was dem Chinesen vor 100 Jahren sein Opiumpfeifchen war, ist dem modernen Westeuropäer sein Schnaps oder Bier, ohne daß die negativen gesellschaftlichen Auswirkungen sich sonderlich unterscheiden würden - für die Gesellschaft an sich wäre Opium anstatt Alkohol womöglich vorteilhafter, aufgrund der Tatsache, daß das Gewaltpotenzial eines Opiumrauschs wesentlich geringer ist. Die Kriminalisierung des jahrtausendealten Rauschmittels Cannabis in jüngster Zeit (was in diesem Fall 'seit den 1930ern' bedeutet) wiederum ist offenbar primär darauf zurückzuführen, daß die westliche Welt unter Führung der USA den Faserhanfanbau in Mexiko, der nebenbei auch gutes Weed abwarf, als eine Gefahr für strategisch wichtige Industrien und einen Nachteil für inländische bzw koloniale Produzenten anderer Pflanzenfasern (Sisal, Jute, Baumwolle etc) ansah.

Eine relativ gute (für ein Mainstream-Produkt) Zusammenfassung der Geschichte verschiedener illegaler Rauschnmittel findet sich hier  http://www.indypeer.org/query.php?title=illegal+drugs&description=&minsize=&maxsize=&minyear=&maxyear=&minduration=&maxduration=&language=&keyword=&type=&result_ids=26+183+184+185+186; eine beispielhafte Darstellung, wie die Tabakindustrie neue Märkte erschließt und welche Folgen das hat (es handelt sich ja nur um eine planlose, panische Flucht) hier  http://www.indypeer.org/show_file_page.php?file_id=311. Für alle fachlichen Fragen zu Rauschmitteln hat sich  http://www.erowid.org als die default-Anlaufstelle etabliert. Generell ist der Konsum berauschender Substanzen, ohne sich im Klaren darüber zu sein, was mensch da tut, unbedingt abzulehnen. Ansonsten habe ich persönlich immer gute Erfahrungen mit den 2 weisen Ratschlägen eines polytoxikomanen Bekannten gemacht:
1) Triff niemals im Rausch Entscheidungen, die dein Leben massiv verändern oder beeinflussen, sondern wenn überhaupt erst danach.
2) Fährst du einen schlechten Film, sei dir im Klaren, daß du unter Einfluß einer berauschenden Substanz stehst, und daß das auch wieder vorbeigehen wird. Reite den Sturm aus. (Was z.B. Stechapfel so heikel macht, ist, daß solche Überlegungen normalerweise nicht mehr möglich sind, weil KonsumentInnen mit schöner Regelmäßigkeit der Auffassung sind, daß sie gar nicht drauf sind, auch, wenn Stunden damit verbringen, nicht existente Gegenstände von einem Ort an den anderen zu transportieren: die 'Realitätsdichte' eines ordentlichen Stechapfelrauschs ist durch in Europa gängige Substanzen nicht zu übertreffen)

* Gar nicht so einfach, hm?

@Weist

Warhead 26.10.2004 - 03:36
Cannabis mag für dich und mich eine lockere Sache sein.
Aber nimm doch einem dahindösenden Dauerkiffer seine Materie einfach mal weg.Nach ein paar Stunden wird er hysterisch und aggressiv in der Gegend herumrasen und an deine Türe klopfen...mit einer Axt.Psychotiker bekommen hübsche Schübe,spätestens nach Fünf Minuten verwandelt sich ein friedlicher Psychotiker in ein Wutmonster wie ihn Hironymus Bosch nicht besser hätte malen können.
Was Amphetamine betrifft muss ich dir doch entschieden entgegentreten,es besteht keinerlei Suchtaffinität,du verwechselst das mit Metamphetamin,auch Kristall genannt.Vor dem Zeug hab ich wirklich Respekt,die Folgen von Dauergebrauch sind verheerend.Hitler ist ein gutes Beispiel dafür,sein Leibarzt Dr.Morell machte aus ihm einen Speedjunkie.
Im Übrigen,wer sich mit Datura abgibt,mit Peyotl,Yage,Trichterwinde,der weiss meist was er da tut und hat auch die nötige Reife,und den Respekt vor der Droge ohne sich von ihr verschlingen zu lassen.Wer das kann,kann auch mit allen anderen Drogen verantwortungsvoll umgehen.
ich nehme an auch du hast auf der Suche nach yage gelesen

Drogen und Literatur

Warhead 26.10.2004 - 17:23
Unterwegs,Im Wendekreis des Krebses,Naked Lunch,das Bildnis des Dorian Grey,Fiesta,wem die Stunde schlägt...die Literatur wäre um so vieles ärmer gäbe es diese ganzen Säufergeschichten,geschrieben von manischen Säufern,Rauchern,Yunkies und Koksern,nicht.
Für Bunuel war es intellektuelle Musse in einer Bar zu sitzen,bei einem warmen Single Malt,dazu eine Kubanische,da kamen ihm die besten Eingebungen...und wehe dem der anrollt und ihn vollquatscht"He Mann,rauchen verursacht Krebs!"
Ich wüsste von keinem enthaltsamen Veganer der je grosse Literatur zuwege gebracht hat,höchstens etwas über enthaltsame Veganer,wie das hier von Mühsam

Wir essen Salat, ja wir essen Salat
Und essen Gemüse von früh bis spat.
Auch Früchte gehören zu unsrer Diät.
Was sonst noch wächst, wird alles verschmäht.
Wir essen Salat, ja wir essen Salat
Und essen Gemüse von früh bis spat.

Wir sonnen den Leib, ja wir sonnen den Leib,
Das ist unser einziger Zeitvertreib.
Doch manchmal spaddeln wir auch im Teich,
Das kräftigt den Körper und wäscht ihn zugleich
Wir sonnen den Leib und wir baden den Leib,
Das ist unser einziger Zeitvertreib.

Wir hassen das Fleisch, ja wir hassen das Fleisch
und die Milch und die Eier und lieben keusch.
Die Leichenfresser sind dumm und roh,
Das Schweinevieh - das ist ebenso.
Wir hassen das Fleisch, ja wir hassen das Fleisch
und die Milch und die Eier und lieben keusch.

Wir trinken keinen Sprit, nein wir trinken keinen Sprit,
Denn der wirkt verderblich auf das Gemüt.
Gemüse und Früchte sind flüssig genug,
Drum trinken wir nichts und sind doch sehr klug.
Wir trinken keinen Sprit, nein wir trinken keinen Sprit,
Denn der wirkt verderblich auf das Gemüt.

Wir rauchen nicht Taback, nein wir rauchen nicht Taback,
Das tut nur das scheussliche Sündenpack.
Wir setzen uns lieber auf das Gesäss
Und leben gesund und naturgemäss.
Wir rauchen nicht Taback, nein wir rauchen nicht Taback,
Das tut nur das scheussliche Sündenpack.

Wir essen Salat, ja wir essen Salat
Und essen Gemüse von früh bis spat.
Und schimpft ihr den Vegetarier einen Tropf,
So schmeissen wir euch eine Walnuss an den Kopf.
Wir essen Salat, ja wir essen Salat
Und essen Gemüse von früh bis spat.

Was ist denn nun Sucht?

Maike 26.10.2004 - 18:43
Ich halt's ja für ein Gerücht, dass Nikotin süchtig macht. Vor einem Monat hab ich mir das Rauchen von einem Tag auf den anderen abgewöhnt - ohne Entzugserscheinungen. So weit ich weiß, bekommt auch sonst niemand Entzugserscheinungen, wenn er/sie zu rauchen aufhört. Aber die GEWOHNHEIT ist natürlich noch vorhanden und erzählt einem, man müsse dringend eine rauchen. Genauso heftig sind übrigens die "Entzugserscheinungen" bei nicht-stoffgebundenen Süchten. Auch das hab ich im letzten halben Jahr ausprobiert, als ich nämlich sämtliche Daddelspiele von meinem PC löschen musste (Solitär und so), weil jeder Versuch, durch pure Willensstärke davon wegzubleiben, völlig gescheitert war. Also, das mit dem Rauchen war einfacher!!! Obwohl ich mit einer Unterbrechung von 3 Jahren ca. 15 Jahre lang Raucherin war.

Die spannende Frage ist, wem nützt die Fehlinformation, dass Rauchen körperlich süchtig macht? Letztlich der Tabakindustrie und dem kräftig mitverdienenden Staat, denn wenn sich die Raucher/innen für süchtig halten, rauchen sie weiter. Das funktioniert wie Hypnose: "Du *kannst* nicht aufhören... bzzz... Du *kannst* nicht aufhören... bzzz..."

Klar kann man! Aber man muss erstmal klar haben, weshalb man überhaupt aufhören will und wie man den "leeren Platz" in seinem Leben gestalten möchte. Beim Rauchen geht es nicht in erster Linie um die tolle Wirkung des Nikotins (die ist nun wirklich öde!), sondern darum, dass man was in den Fingern hat, dass man mit anderen zusammen ein verbindendes kleines Ritual aufführen kann, dass man einen lässigen Lebensstil bevorzugt und zeigen möchte, dass man am Leben nicht so fürchterlich hängt, dass man sich vielleicht wirklich selber schaden und Schmerzen zufügen möchte, dass es vielleicht auch die Wut auf andere ist, die man durch Rauchen an sich selbst auslässt, dass man vielleicht raucht anstatt zu essen, wenn einem der Magen knurrt, und dass man furchtbar fett werden würde, wenn man essen würde anstatt zu rauchen, und und und. Bislang vermisse ich bei dieser ganzen Kampagne die Frage, welchen Sinn das Rauchen überhaupt im Leben eines Rauchers/ einer Raucherin hat.

Eine tatsächliche, stoffgebundene Sucht, die hierzulande krass verharmlost wird, ist Alkoholsucht. Der Turkey beim Alkohol kann lebensgefährlich sein. Dann nennt man ihn Delirium Tremens... Daran ist z.B. meine Mutter gestorben.

Neulich fand ich auf der Straße einen Alkoholiker, der war nicht mal mehr in der Lage, mir die Frage zu beantworten, ob ich einen Krankenwagen rufen soll. Nicht, dass er im üblichen Sinne bewusstlos gewesen wäre... Nö, er redete wie ein Buch, bloß über Sachen, die weiß der Kuckuck wann passiert sind. Geistig total hinüber, der Mann. Ich überlegte mir dann, dass er erstmal wieder nüchtern werden müsste, bevor er entscheiden kann, ob er weitertrinken möchte oder nicht, und suchte 'ne Telefonzelle auf. Statt Krankenwagen kamen aber die Bullen. Die kannten ihn schon, wussten, wo er wohnt, und brachten ihn nach Hause. Auf meinen empörten Einwand, dass der Mann an einer tödlich gefährlichen Krankheit leidet und nicht mehr zurechnungsfähig ist und von daher in ein Krankenhaus gehört, meinte der eine Polizist, das wisse er alles und ich hätte völlig Recht, aber die im Krankenhaus würden ihn blöderweise nur über Nacht drinbehalten!

Da sehe ich tatsächlich Nazi-Ideologie: So ein Alkoholiker wird hier doch als "lebensunwertes Leben" betrachtet und darf ruhig verrecken. Medizinische Hilfe wird nur äußerst widerwillig gewährt. Bei einer alleinerziehenden Mutter hab ich mal mitgekriegt, dass sie mindestens ein Jahr auf einen Therapieplatz warten musste, wo sie ihre kleine Tochter mitnehmen konnte. Derweil kriegte das Kind (damals 4-5 Jahre alt) sämtliche Ausraster und Abstürze der Mutter voll mit, wo jeder nichttrinkende Erwachsene die Flucht ergriffen hätte... Auch das wird verharmlost.

Ach, ich muss aufhören!!! Der Hass kocht grade wieder in mir über. Hat ma einer 'nen MG?

OCB = le pen

kennsenich 27.10.2004 - 00:01

die OCB kiffer papers sollen le pen oder dessen frau gehören:

hat mir 1ner vor 2 jahren erzählt. wenn das bitte recherchiert werden kann-
wäre das 1 feiner hinweis für dreher mal umzusteigen auf
linke papers -

aber nicht TAZ

gruss kennsenich


gegen nazitabak

antifa hannover 30.10.2004 - 01:41
am 1.11. in Hannover Klagesmarkt findet eine großdemo gegen Malboro Statt,
Antifa heisst gegen Zigarreten
Gegen Fascho Tabak
gegen Kettenraucher
gegen Philip Morris
gegen Raucher
gegen braune Zähne
und und und

Kolonialware

sojourner 16.11.2004 - 17:45
Vielleicht ist es angebracht, daran zu erinnern,
dass Tabak eine Kolonial-Ware ist. Vor diesem Hintergrund
ist die Diskussion, wer beispielsweise wann und wo
mit Phillip Morris kungelt, schon fast überflüssig.

@kennsenich

Wissender 10.01.2007 - 13:28
Die Geschichte um le Pen und OCB ist nur ein Gerücht, welches seinen Ursprung in Spanien hat: Guckst du hier:
 http://www.cannabislegal.de/cannabisinfo/fakes.htm

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Nazi-Posting löschen — Van Nelle

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... — Lammy

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Starker Tobak — Tobak Stark

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