FBI beschlagnahmt Festplatten von IMC-Server

(übersetzt v. yetzt) - von www.indymedia.org - update 10.10. 08.10.2004 12:08 Themen: Indymedia Medien Netactivism Repression
Update Donnerstag, 14.10.: Die widerrechtlich beschlagnahmten Festplatten, sind seit gestern abend wieder beim Provider. Viele Fragen bleiben offen. Die Aktion beschäftigte gestern auch das EU-Parlament. Die US-Bürgerrechtsorganisation EEF kündigte an, rechtliche Schritte wegen Verstoß gegen Artikel 1 der US-Verfassung einzuleiten (siehe Meldung bei golem.de)Auch Indymedia erwägt rechtliche Schritte.
Global Support Declaration
Meldung bei Indy.UK |...bei Heise.de | ...bei slashdot

Vor einer Woche: Am Donnerstag, den 7.10. forderte das FBI den Hostingprovider Rackspace auf, Festplatten der Indymedia-Server in Großbritannien und San Antonio (Texas) auszuhändigen. Rackspace, auf deren Servern mehr als 20 IMCs gehostet wurden, fügte sich dieser Anordnung und händigte die Festplatten aus, was dazu führte, dass einige Indymedia Webseiten vom Netz genommen oder in ihrer Funktionalität beeinträchtigt wurden. (weiterlesen)
Der Grund für die gerichtliche Anordnung oder wer momentan im Besitz der Festplatten ist, bleibt für Indymedia unklar. Einer italienischen Nachrichtenagentur, sowie einem AFP-Interview mit FBI-Sprecher Joe Parris zufolge, handelte das FBI auf Verlangen aus Italien und der Schweiz. Am Freitag erklärte Rackspace, daß sie die Server in Folge einer Anordnung unter dem Mutual Legal Assistance Treaty (MLAT) ausgehändigt hätten. Das MLAT ermöglicht Verfahren, in welchen sich Länder gegenseitig Unterstützung bei internationalem Terrorismus, Entführung und Geldwäsche zukommen lassen. Das Gericht verbietet Rackspace, weitere Äusserungen dazu abzugeben. (Artikel/Presseerklärung dazu: Italien und die Schweiz verlangten Beschlagnahmung von Indymedia Servern)
Aidan White, Generalsekretär der International Federation of Journalists (IFJ) sagte. "Wir wurden Zeugen einer intolerierbaren und agressiven internationalen Polizeioperation gegen ein Netzwerk spezialisiert in unabhängigem Journalismus. Der Weg wie dies getan wurde, riecht eher nach einer Einschüchterung von legitimer journalistischer Recherche als nach Verbrechensverfolgung." (IFJ-Statement)

Artikel erschienen u.a. bei: slashdot.org | heise.de | golem.de | netzeitung | guardian | zmag.org | weitere

- Sonderseite
- Indymedia-Erklärung von Dienstag

Italien: Proteste gegen den Verusch, Indymedia dicht zu machen

Update Sonntag: "Die Staatsanwältin von Bologna, Marina Plazzi, erklärte unterdessen, daß sie wegen der möglichen »Unterstützung des Terrorismus« gegen Indymedia ermittle. [...] Deutlich weniger zurückhaltend geben sich die parlamentarischen Vertreter der italienischen Regierungsparteien. Mario Landolfi, Sprecher der postfaschistischen Aleanza Nazionale (AN), erklärte am Samstag, die Beschlagnahme der Computer diene »der Durchsetzung des Rechts«. Bereits im November hatten 17 Abgeordnete von AN, darunter die Enkelin von Benito Mussolini, in einer gemeinsamen Erklärung die Schließung von Indymedia gefordert."
aus einem Artikel in der Jungen Welt vom Montag: Spur der Zensoren führt nach Rom und Zürich

Zur gleichen Zeit wurde ein weiterer Server entfernt, auf dem BLAG (eine Linux Distribution), Radiostreams für verschiedene Radiostationen und diversen Kleinkram liefen.

Da die Zwangsanordnung an Rackspace und nicht an Indymedia gerichtet war, kennt Indymedia den Grund für diese Maßnahmen nicht. Im Gespräch mit Indymedia-Mitarbeitern gab Rackspace an, dass "sie Indymedia nicht über die Anordnung informieren dürfen". Auch andere Internetdienstleister haben in ähnlichen Situationen schon Knebelanweisungen bekommen, dass Sie die Betroffenen nicht über das Geschehende auf dem Laufenden halten dürfen.

Für Indymedia ist unklar, wie und warum ein Server, der sich ausserhalb des Territoriums der USA befindet, von einer US Behörde beschlagnahmt werden kann.

Die letzten Monate haben einige Angriffe der US Regierung auf unabhängige Medienstrukturen mit sich gebracht. Im August versuchte der Geheimdienst mittels einer Zwangsmaßnahme die Arbeit des New Yorker IMC vor dem Republikanischen Parteitag zu unterbinden, in dem dieser versucht hatte, einen US- und einen Niederländischen Internetdienstleister zur herausgabe von Server-Logdateien zu zwingen. Letzten Monat ließ die Kommunikationsbehörde FCC Radiostationen in den ganzen USA schließen. Vor zwei Wochen forderte das FBI Indymedia auf, ein Foto, das schweizer Zivilpolizisten zeigte, von der Seite des IMC Nantes (Frankreich) zu entfernen und später wurde zwei IMC Mitarbeiter in Seattle wegen der selben angelegenheit vom FBI besucht. Auf der anderen Seite waren Indymedia und andere Unabhängige Medienstrukturen erfolgreiche mit Siegen gegen beispielsweise Diebold und den Pat riot Act. Jetzt jedenfalls haben die US-Behörden IMCs auf der ganzen Welt abgeschaltet.

Die Liste der betroffenen IMCs beinhaltet Ambazonia (Süd-Kamerun), Uruguay, Andorra, Polen, West Massachusetts, Nizza, Nantes, Lilles, Marseille (all France), Euskal Herria (Baskenland), Liege, Ost und West Fandern, Antwerpen (all Belgium), Belgrad, Portugal, Prag, Galizien, Italien, Brazilien, Vereinigtes Königreich, Ein Teil der deutschen Indymedia Seite und die globale Indymedia Radio Seite.

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Ergänzungen

Hintergründe

Mr.X 08.10.2004 - 12:20
Die Nachrichtenagentur AP (CNN) verbreitete heute einen Artikel über die Beschlagnahme. Als Grund wird die Berichterstattung von Indymedia-NewYork anlässlich des Republikaner-Parteitages () genannt. So sollen zum Beispiel von einem anonymen Poster Namen und Informationen von Delegierten veröffentlicht worden sein.
Posting of GOP delegate data investigated
 http://www.usatoday.com/tech/news/internetprivacy/2004-08-31-indymedia-posts-addys_x.htm
(wer will kann den Artikel übersetzen und als Ergänzung posten)

Zur Razzia bei Radio Santa Cruz:
Radio Santa Cruz, ein seit 10 Jahren ohne Lizenz sendendes Piratenradio wurde am 30. September in einer FCC Razzia geschlossen. Die Präsidentenwahl naht und die Situation unabhängiger Medien in den USA verschärft sich.
mehr:  http://santacruz.indymedia.org/feature/display/11595/index.php
Fotos:  http://santacruz.indymedia.org/newswire/display/11678/index.php

Heise berichtet auch über den Vorfall

Verlinkung 08.10.2004 - 12:28
Indymedia: Festplatten beschlagnahmt

In London wurden die Festplatten eines Servers des unabhängigen Medien-Center Indymedia beschlagnahmt. Von dem Ausfall sind weltweit über 20 Indymedia-Projekte betroffen. Über die genauen Hintergründe gibt es noch keine Angaben.
Entgegen erster Berichte wurden die Festplatten wohl nicht bei einer FBI-Razzia beschlagnahmt, sondern vom Provider Rackspace selbst entnommen und den US-Behörden übergeben. Nach den bisherigen Angaben soll eine Anordnung des FBI für die Beschlagnahme verantwortlich sein. Die Anordnung ging direkt an den US-Provider, der in seiner Londoner Niederlassung einen Server für das alternative Medienprojekt betrieb. Indymedia selbst wurde nicht von dieser Anordnung informiert.

weiterlesen:  http://www.heise.de/newsticker/meldung/51953

Slasdot berichtet auch

Link 08.10.2004 - 12:47

Unterschiede zwischen Genoa 2001 -Davos 2004

Matt 08.10.2004 - 13:09
Differences between Genova 2001 and Davos 2004

The murder of Genova was more than just a murder - it was a psy-op operation based on a manufactured photo, meant to let the opposition understand that a new era (the police state) started :
 http://matt-marriott.faithweb.com/opposition/global_protest.html

Notice that in the US the photo of the "rescue" of Elian was staged with the same purpose (among other things)
 http://matt-marriott.faithweb.com/elian_e.html

Many people didn't get the message and as late as 2004 there were still peaceful demonstrators marching against the Davos Economic Forum.
The international police force had previously sealed the whole area leading to the Davos valley. This meant that people living in the first village of that valley, just three miles away, had to do the whole roundtrip through Davos (100 miles) to reach their homes.
As the demonstrators marched in Chur (about 40 miles from Davos) they prepared the trap in the train station of Landquart.
Preparing the stage for the showdown included cutting the canton of Grisons, largest of Switzerland, from the rest of the country, at Landquart, from 2 P.M. on.

As the demonstrators's trains reached Landquart, at 4 P.M., on their way back to Zürich, something not seen in Switzerland since the 1930ies, as unemployed were murdered while demonstrating in the streets, happened again.

Would there be a Davos 2005, there would be no more peaceful demonstrators marching against Davos in the canton of Grisons.
Check here why there will probably be no Davos 2005 :
 http://www.goldismoney.info/forums/showthread.php?t=13571

Mehr Berichte anderswo

Mr.X 08.10.2004 - 13:10
Polizeiaktion gegen Indymedia
 http://derstandard.at/?url=/?id=1818415

Aufregung um Beschlagnahmung von Indymedia-Server
 http://www.golem.de/0410/34048.html

FBI blockiert Indymedia
 http://www.netzwerkit.de/Members/vanders/politik/news_item.2004-10-08.5884147337

20 „Indymedia“-Dienste abgeschaltet
 http://www.rbi-aktuell.de/Medien/08102004-07/08102004-07.html
(vorsicht! rechte- bzw. querfrontseite)

In einigen Medien taucht noch die Vermutung auf, daß es wegen Portraitfotos von Zivilpolizei bei Indymedia-Nantes passiert worden sei. Aber die Variante, die AP/CNN anbietet (wegen der RNC-Berichterstattung) halte ich für wahrscheinlicher.

Artikel aus USA Today Online vom 31.8.04

tlc 08.10.2004 - 13:16
Merke: Dieser Artikel ist bereits vom 31. August 2004!


Posting der Daten von GOP-Delegierten wird untersucht

von Curt Anderson, Associated Press

Wie offizielle Stellen am Montag mitteilten, untersucht der Secret Service das Posting von Namen und persönlichen Informationen tausender Delegierter des Republikanischen Nationalen Parteitages in New York im Internet.

Die Untersuchung konzentriert sich auf anonyme Postings auf einer Website, die vom Independent Media Center betrieben wird, das sich selbst als "ein Netzwerk kollektiv betriebener Medien zur Verbreitung radikaler, genauer und leidenschaftlicher Wahrheit"

Die American Civil Liberties Union (ACLU), deren Rechtsanwälte die Administratoren der Website vertreten, übergaben dem Secret Service am Montag schriftlich die e-Mail-Adressen der Administratoren. Die ACLU betonte jedoch, dass diese nicht verantwortlich seien für das Posting von Listen mit GOP-Delegierten, da die Site jedem der das möchte Anonymität garantiert.

"Diese Art der Ermittlung ist tatsächlich eine Form der Einschüchterung und eine Botschaft an Aktivisten dass sie für offene Worte einen Preis zu zahlen haben werden", sagte Ann Beeson, Rechtsberaterin der ACLU. "Das Posten öffentlich zugänglicher Informationen über Menschen die im öffentlichen Interesse stehen sollte nicht Anlaß für Ermittlungen sein."

Vertreter des Secret Service gaben keinen Kommentar ab und bestätigten lediglich dass die Untersuchung fortgesetzt werde. Dagegen äußerten Vertreter der Bundes-Staatsanwaltschaft, die aufgrund der laufenden Ermittlungen anonym bleiben wollten, es gebe die Befürchtung dass Delegierte aufgrund des Postings der Delegiertenlisten bedroht oder gewaltsam angegriffen werden könnten und ihre persönlichen Daten mißbraucht werden könnten.

Auf der Indymedia Site finden sich mehrere Listen von Delegierten der Republican National Convention, darunter eine die mehr als 2.000 von ihnen auflistet. Sie beinhaltet Namen, Wohnadressen, e-Mail-Adressen und die Hotels im Großraum New York, in denen viele abgestiegen sind.

"Die Delegierten sollen nicht nur erfahren was die Leute über die Plattform denken, die sie hier verabschieden werden, sondern auch dass sie nicht willkommen in New York City sind", steht in einem Posting, das erstmals am Montag in der New York Times erwähnt wurde.

Ein Bundesgericht in New York hat den Web Hosting Service "Calyx Internet Access" vorgeladen, um Kontaktinformationen zu Indymedia zu erhalten. Der Präsident von Calyx, Nicholas Merrill, sagte dazu dass er zunächst eine freiwillige Herausgabe der Informationen an den Secret Service verweigert hatte und stattdessen eine entsprechende Vorladung verlangte, um die Privatsphäre seiner Kunden zu schützen. Calyx wird rechtlich ebenfalls von der ACLU vertreten.

nix geht über echte Druckerzeugnisse

Drucker 08.10.2004 - 13:18
So wichitig ich die "neuen" Medien auch für die antikapitalistische Linke halte, so will ich hier anmerken, dass Die Beschlagnahmung der Festpallten mal wieder eindeutig zeigt, dass die Linke sich niemals von "echten" Druckerzeugnissen verabschieden darf. Die Verwendung des Internet und speziell von Computern ermöglicht ungeahnte Möglichkeiten der Zensur und Meinungsunterdrückung, die m.E. bisher von vielen (noch)nicht als Gefahr wahrgenommen wird.

in diesem Sinne
solidarische grüße!

zu rbi

ich 08.10.2004 - 15:17
in rbi werden oft standpunkte von rechts vertreten, dabei wird oft die sprache genutzt, die man auch von npd und co kennt. rbi bezeichnet alles, was nach antifaschismus riecht als "antideutsch" - so auch indymedia.
ich würde rbi nicht als querfront bezeichnen. eher sowas wie "sozialistisch und national" oder so.

VORSICHT: US-Spionage

http://www.pgpi.org 08.10.2004 - 15:23
gut gewappnet in den neuen kalten krieg:

ECHELON

1.) Da hört doch wer mit ...

. . . und sie ignorieren die Privatsphäre von Privatpersonen und Unternehmen. Projekt 415 ist ein streng geheimes Überwachungsnetzwerk. Es kann innerhalb eines Jahres Billionen von Verbindungen anzapfen. ECHELON kann spionieren bei wem es will und wann es will!


2.) Was ist eigentlich ECHELON ?

Entworfen und koordiniert von der NSA, wird das ECHELON Netzwerk dazu benutzt, gewöhnliche e-Mails, Faxe, Telexe und Telefongespräche, die über das globale Telekommunikationsnetz geführt werden, abzuhören.

Im Gegensatz zu vielen anderen elektronischen Abhörsystemen, die während des Kalten Krieges entwickelt wurden, ist ECHELON in erster Linie für nicht-militärische Ziele entwickelt worden: für Regierungen, Organisationen, die Wirtschaft und für Einzelpersonen in praktisch jedem Land. Es kann jeden treffen, der mit dem Ausland (und manchmal sogar innerhalb des eigenen Landes) kommuniziert, überall auf der Welt.

Das ECHELON System ist nicht dazu entwickelt worden, einen bestimmten e-Mail- oder Fax-Zugang abzuhorchen. Es ist vielmehr so, dass das System große Mengen an Unterhaltungen mit Computern abhört, um interessante Nachrichten von den Massen an uninteressanten Informationen herauszufiltern.

Eine Kette von geheimen Abhörmöglichkeiten ist in der ganzen Welt errichtet worden, um alle Hauptkomponenten der internationalen Telekommunikations-Netzwerke anzuzapfen. Dazu gehören diverse Abhörsatelliten für Kommunikation, einige landbasierte Kommunikations-Netzwerke und andere Funkkommunikationsarten.

ECHELON verknüpft all diese Möglichkeiten und versorgt die USA und ihre Verbündeten mit der Fähigkeit, eine große Menge der Kommunikation auf dieser Welt abzuhören. Die Computer an jeder Station im ECHELON Netzwerk suchen automatisch durch die Millionen von abgehörten Mitteilungen nach denen, die vorprogrammierte Schlüsselwörter enthalten.

Die Schlüsselwörter enthalten alle relevanten Namen, Plätze, Themen etc. , was halt vielleicht so gesagt werden kann. Jedes Wort von jeder Mitteilung die abgehört wird, wird von jeder Station automatisch darauf durchsucht, ob sie ein bestimmtes Schlüsselwort von der Liste enthält, oder nicht. Die Tausenden von simultanen Mitteilungen werden in "Echtzeit" gelesen, wie sie in die Station eingehen, Stunde für Stunde, Tag für Tag, bis der Computer "Nachrichtendienst-Haarnadeln im Telekommunikationsheuhaufen" findet.

Die Computer in den Stationen rund um den Globus sind als die „ECHELON Wörterbücher“ bekannt. Computer, die automatisch den Datenverkehr nach Schlüsselwörtern durchsuchen, existieren seit den 1970er Jahren, aber das ECHELON System wurde von der NSA entwickelt, um all diese Computer miteinander zu verbinden und den Stationen zu erlauben, als Teil eines Ganzen zu funktionieren.


3.) Wie arbeitet ECHELON ? ...

Ein Blick ins Wörterbuch:

Die Wörterbuchcomputer des ECHELON Systems sind verbunden über ein stark verschlüsseltes, dem Internet gleichen, Kommunikations-Netzwerk. Sie ermöglichen entfernt gelegenen Nachrichtendienstnutzern, von verschiedenen Sammelstellen aus eine Abfrage zu stellen, und die Ergebnisse automatisch zu empfangen.

Die Schlüsselkomponenten des ECHELON - Systems sind lokale "Wörterbuch" Computer, welche eine riesige Datenbank zu einzeln angegebenen Zielen/Themen aufbewahren. Sie beinhaltet Namen, interessante Themen, Adressen, Telefonnummern, und andere Suchkriterien. Eingehende Nachrichten werden mit diesen Kriterien Verglichen. Der Computer notiert automatisch technische Details wie Zeit und Ort des Abhörens von dem Ausschnitt des Abgehörten, so dass Analysten, in welche Agentur der Ausschnitt auch komme, wissen, wo es herkommt und was es ist.

Zum Schluss schreibt der Computer einen vierstelligen Code (für die Kategorie mit den Schlüsselwörtern aus der Mitteilung) an das untere Ende der Mitteilung. Dieses ist wichtig. Es bedeutet, dass wenn alle abgehörten Nachrichten zum Schluss zusammen in der Datenbank an einem Hauptquartier der Agenturen aufbewahrt werden, die Nachricht zu einem bestimmten Thema für spätere Nachforschungen wieder aufgefunden werden kann.

Anfordern und Erhalten von Informationen von den Wörterbüchern erfordert Verfahrensweisen die jedem vertraut sind der schon einmal das Internet benutzt hat. Die Wörterbuch Sortierung und Auswahl kann mit der Benutzung von Suchmaschinen verglichen werden, welche Internetseiten aussuchen, die Schüsselwörter oder Sätze und festgelegte Beziehungen beinhalten. Die Fortschrittliche Funktion der Wörterbuchcomputer könnte vielleicht mit e-Mails verglichen werden.


4.) Wofür wird Echelon benutzt ?

Es ist jede Menge Wissen über potentielle Terroristen und jede Menge Wirtschaftsinformationen gesammelt worden. Besonders intensiv wurden alle Länder, die an den GATT-Verhandlungen teilnehmen beobachtet. Aber bis jetzt ist der höchste Vorrang der Spionageallianz, den größeren Verbündeten dabei behilflich zu sein, ihre Interessen in der Welt durchzusetzen. Jeder und alles von dem die Regierung nicht überzeugt ist, kann zum Ziel werden.


5.) Wer kontrolliert Echelon ?

Die Personen, welche in ECHELON involviert sind, betonen, dass es keine formale Kontrolle über die Bestimmung einer eventuellen Zielperson oder Gründe für deren Beobachtung gibt. Ein führender National Security Council (H. Teicher) sagt offiziell:

"[Aber] Ich würde nie nie sagen in diesem Geschäft, weil am Ende des Tages sind nationale Interessen nationale Interessen ... So sage niemals nie - besonders in diesem Geschäft."


6.) Ethische Bedenken ...

Während einer Debatte des Europaparlamentes 1998 zum Thema "Transatlantic relations / ECHELON system" äußerte Kommissar Bangemann im Namen der Kommission folgendes:

"Wenn dieses System (ECHELON) existieren würde, wäre es eine nicht tolerierbare Attacke gegen die individuelle Freiheit, den Wettbewerb und die Sicherheit der einzelnen Staaten".


7.) Missbrauch von NSA Daten für wirtschaftliche Zwecke ...

Auf einem Treffen zwischen der NSA, der CIA und dem Handelsministerium ("Department of Commerce") am 05. Mai 1977, beschloss und erlaubte man die Bildung eines neuen geheimen Ministeriums, die "Behörde für Nachrichtenverknüpfungen" ("Office of Intelligence Liaison"). Seine Aufgabe war, "ausländische Nachrichten" von Interesse, dem Department of Commerce auszuhändigen. Die Bildung dieser Behörde sah dabei einen formalen Mechanismus voraus, bei dem die NSA - Daten zur Unterstützung von kommerziellen und wirtschaftlichen Interessen benutzt werden können. 1993 vergrößerte Präsident Bill Clinton die US-Nachrichtenunterstützung für kommerzielle Organisationen, indem er einen neuen Ausschuss bildete, den "Nationalen Ausschuss für Wirtschaft" ("Natonal Economic Council"), der den National Security Council lähmte. Ehemalige Nachrichtendienstler und andere Experten geben Tipps, die auf dem regelmäßig ausgespähten Datenaustausch zwischen dem Commerce Department und US Firmen basieren, um Ihnen beim Gewinnen von Verträgen in Übersee zu helfen.

Panavia European Fighter Flugzeug und Saudi Arabien

1993 beschrieb der ehemalige Geheimdienstsprecher Howard Teicher, dass die europäische Panavia Company wegen Verkäufen nach dem mittleren Osten extra überwacht wurde. "Ich wiederhole, dass die Worte ´Tornado` oder ´Panavia` - Informationen, die zu dem bestimmten Flugzeug gehörten - die wichtigsten Zielworte für uns waren, über die wir Informationen haben wollten".

Airbus und Saudi Arabien

Bezugnehmend auf einen gutinformierten Pressebericht: "von einem kommerziellen Kommunikationssatelliten aus, hebt die NSA alle Faxe und Telefongespräche zwischen dem europäischen Konsortium Airbus, der Saudi National Airline und der Saudi-Arabischen Regierung aus. Die Behörde fand heraus, dass Airbusagenten einem saudischen Offiziellen Bestechungsgelder anboten. Sie gab die Information an offizielle Vertreter in den USA weiter, diese drückten das Gebot der Boeing Co. und der McDonnell Corp., welche letztes Jahr in dem $6 Billionen Dollar Wettbewerb gewonnen haben".

Internationale Wirtschaftsverhandlungen

Einige Zeugen zitieren aus erster Hand von Verhandlungen, bei denen die USA Informationen für nationale und wirtschaftliche Vorteile genutzt haben. Diese Informationen beinhalteten Zieldaten über die Emissions-Standartwerte von chinesischen Fahrzeugen; über 1995er Wirtschaftsverhandlungen über den Import von japanischen Luxusautos; über die französische Teilnahme an den GATT Wirtschaftsverhandlungen im Jahre 1993; und über die Asien-Pazifik Handelskonferenz (APEC) im Jahre 1997.


8.) Politik des Europaparlaments ...

Der parlamentarische Beschluss der Konferenz über die "Transatlantische Beziehungen / ECHELON - System" von 1998 forderte nach "schützenden Maßnahmen bezugnehmend auf wirtschaftliche Informationen und effektive Verschlüsselung". Man erwartet, dass dieses ermöglicht wird, durch das Entwickeln von einem Tiefenverständnis von gegenwärtigen und zukünftigen Kommunikationsspionagefähigkeiten.

Auf der technischen Ebene, werden schützende Maßnahmen vielleicht am Besten auf die Verteidigung vor fremder Kommunikationsspionagetätigkeit konzentriert, indem man den Zugang verweigert, oder wo dieses unpraktisch oder unmöglich ist, schützt man fortlaufende Nachrichteninhalte und vereinigte Datenverkehrsinformationen durch den generellen Gebrauch von Kryptographie (Verschlüsselungstechnik).

Wie die SOGIS Gruppe aus der Kommission bemerkte, sind die unterschiedlichen Staatsinteressen der Staaten eine komplexe Angelegenheit. Größere Staaten haben substanzielle Investitionen in Kommunikationsspionagefähigkeiten getätigt. Diese Tatsache führt zu internen und internationalen Streitigkeiten. Technische Lösungen sind nicht offensichtlich. Es sollte möglich sein, ein gemeinsames Interesse zu definieren, um Maßnahmen zu entwickeln, mit denen zukünftige Angriffe von außen kommender Kommunikationsspionageaktivitäten, die direkt gegen europäische Staaten, ihre Einwohner und wirtschaftliche Aktivitäten gehen, abgewehrt werden können.


Eine zweite Ebene von gegenwärtigen Konflikten bezieht sich auf die Bedürfnisse der Staaten, Kommunikationsbelauschung mit legalen Ermittlungsrechten zu versehen. Die technischen und legalen Prozesse, die zur Durchführung von legalen Lauschangriffen zum durchsetzen von Recht beteiligt sind, unterscheiden sich erheblich von denen, welche von Nachrichtendiensten verwendet werden. Teilweise wegen des Fehlens von parlamentarischem und öffentlichem Bewusstsein für Kommunikationsspionageaktivitäten, diese Unterscheidung ist oft überzogen, insbesondere von Staaten, die stark in Kommuinikationsspionage investiert haben. Jeglicher Versuch zwischen legalen Lauschangriffen, die von Seiten des Gesetzes her erlaubt sind und Lauschattacken für Geheimdienste, zu unterscheiden ist bisher fehlgeschlagen und das bedeutet für die Menschenrechte einen Schritt ins Grab. Eine klare Grenze zwischen Gesetzesdurchführungs- und "Nationaler Sicherheits-" Belauschung ist essentiell für den Schutz der Menschenrechte und fundamentalem Frieden.

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt, werden Internetbrowser und andere Software, die in fast jedem Personalcomputer benutzt wird, vorsätzlich behindert, das heißt, dass "sichere" Mitteilungen, die sie versenden, ohne Probleme von der NSA gelesen werden können, falls sie dort gesammelt werden. US Hersteller sind dazu verpflichtet, diese Einstellungen laut US-Exportgesetzen einzurichten. Ein Stufensystem ist wichtig. Es könnte ein Zählwerk in Erwägung gebracht werden, bei dem, wenn Systeme mit ausgeschalteten Cryptographiesystemen außerhalb der Vereinigten Staaten verkauft werden, sollten sie Erforderlicherweise übereinstimmen mit "offenen Standards", so dass Dritte und andere Staaten vielleicht zusätzliche Applikationen bereit stellen, welche den Sicherheitsgrad soweit wiederherstellen, wie ihn auch US-Benutzer geniessen können.

Es ist bedauerlich, das öffentliche Informationen nicht zu bekommen waren über den Spielraum der politischen Prozesse innerhalb und außerhalb der EU, welche zu der Formulierung der Existenz von neuen aufgezwungenen Gesetzen, den "Benutzer Bedürfnissen" geführt hat. Als eine dringende Angelegenheit, sollte der gegenwärtige Politikbildungsprozess der öffentlichen und parlamentarischen Diskussion in Mitgliedsstaaten und der EP zugänglich gemacht werden, so dass eine gute Balance zwischen der Sicherheit, den Persönlichkeitsrechten der Bürger und Kommerzieller Unternehmungen , den finanziellen und technischen Interessen von Kommunikationsnetzwerksoperatoren und Serviceanbietern und der Notwendigkeit Gesetzesbildungsaktivitäten, die schweres Verbrechen und Terrorismus bekämpfen, gehalten werden kann.


9.) Schlussfolgerung ...

Denken Sie immer daran, dass jemand zuhören könnte. Dieses bezieht sich auf jede Form Ihrer Kommunikation, egal ob Telefon, Fax oder e-Mail.

Bedenken Sie dieses ist eine große Verletzung Ihrer individuellen Freiheit und eine große Verletzung der Menschenrechte.

Es gibt aber Möglichkeiten Ihre individuelle Privatsphäre zu schützen:

Benutzen Sie auf jeden Fall starke Verschlüsselungstechnologie
(Kryptographie)!!!


Ein Beispiel für gute und zuverlässige Verschlüsselung ist PGP (Pretty Good Privacy).

PGP ist ein open source Programm für Datei- und e-Mail-verschlüsselung. Die Verschlüsselungsalgorithmen, welche PGP verwendet, können zur Zeit noch nicht von ECHELON entschlüsselt werden. ( Nach meinen Informationen wäre ich mir da nicht so sicher...)

PGP ist mittlerweile der de - facto Standard für Verschlüsselung von sensiblen Daten. Der Marktanteil im Bereich der e-Mailverschlüsselung liegt bei ca. 80 Prozent.

Eine freie Version von PGP erhalten Sie bei:  http://www.pgpi.org


10.) Referenzen ...

· Duncan Campbell and Linda Melvern, "America's Big Ear on Europe," 1980
· Duncan Campbell"Big Brother Is Listening ...
· James Bamford, The Puzzle Palace, 1983 Chapters 8-10
· Jeffrey T. Richelson, The U.S. Intelligence Community, 1989, Chapters 8 + 12
· Intelligence Online report on UKUSA cooperation, 1996
· US Office of Technology Assessment reports on electronic surveillance, 72-96
· European Parliament, Assessment of the Technologies of Political Control, 1998
· CAQ (CovertAction Quarterly) 1998 report on ECHELON
· Atomic Science Magazine, 03´00 Article on Echelon
· National Security Agency Web site:  http://www.nsa.gov:8080
· Cyberrights Web site:  http://www.cyberrights.org
· Spiegel Online Web site:  http://www.spiegel.de

@ Drucker

Maxe 08.10.2004 - 15:34
Ich kann Dir nur teilweise zustimmen. Auch Druckerzeugnisse können leicht verboten werden (siehe Radikal u.a.), Druckerzeugnisse sind teuer und erreichen weniger Leute. Wenn Indy als Zeitung rauskommen würde, wären wohl nicht mehr die mehreren zehntausend user zu erreichen.

Vorsicht mit P2P

Filesharer 08.10.2004 - 17:41
@Klaus
In P2P Netzen wird so ziemlich Alles von den Obrigkeiten ungeliebtes verbreitet. (Hab alledings keine Ahnung, ob die Liste der Abgeordneten schon und in welchen Netzen geshart wird).
Jedoch sollten sich alle die einen P2P-Clienten betreiben darüber im klaren sein, das sie ihre IP-Adresse zusammen mit einer Liste der gesharten Dateien ständig unverschlüsselt übers Netz verbreiten. Es ist, da die ISP's auskunftspflichtig sind, für Stafverfolgungsbehörden absolut kein Problem den Nachweis zu erbringen, ob und welche g.g.f. illegalen Inhalte eine einzele Person verbreitet hat.
Der einzige Schutz besteht in der dezantralität der Verbreitung, sprich das die StrafverfolgerInnen einfach nicht genug sind um alle FilesharerInnen zu ermitteln. Diese theoretische Sicherheit, nutzt einem Individum das ins Visier der Ermittler geraten ist jedoch gar nichts. Und eine einzelne Person kann sich in der Regel schlechter wehren als eine Organisation.
Interessant ist das noch in der Entstehung befindliche MUTE-P2P Netzwerk. Hier werden die IP-Adressen 128-Bit RSA verschlüsselt, was dezeit das Maximum an Sicherheit beim Filesharing darstellen sollte.
Genaueres:  http://mute-net.sourceforge.net

@pgpi
Wenn es die NSA oder ähnliche Organisationen darauf anlegen können sie sicherlich auch GPG oder PGP verschlüsselte E-Mails entschlüsseln, aber der Rechenaufwand hierfür ziemlich ist hoch.
Und sie müssen jede verschlüsselte E-Mail entschlüsseln bevor sie Lexigraphisch gescannt werden kann. Je mehr E-Mails verschlüsselt werden, umso mehr Rechenaufwand für ECHELON.

So langsam bekommt das int. Aufmerksamkeit

Andreas Heinlein 08.10.2004 - 22:00
Auf die Art kommt Indymedia auch mal in die bürgerliche Presse... :-(

Auf Google-News ist es vor ein paar Stunden aufgetaucht, demnach berichten auch  http://derstandard.at ,  http://net-tribune.de und  http://netzeitung.de;  http://theregister.co.uk berichtet auch.

Neue Infos gibt's nicht wirklich, alles mehr oder weniger von den Agenturmeldungen abgeschrieben.

Europäische Behörden haben FBI beauftragt

muss ausgefüllt werden 09.10.2004 - 11:43
Anscheinend wurde die Beschlagnahme des britischen Indymedia-Servers durch das FBI nicht von US-amerikanischen Behörden gestartet, sondern von Behörden in der Schweiz und in Italien.

Einen englischen Bericht gibts hier
 http://de.indymedia.org/2004/10/96078.shtml

Mehr Infos gibts auf der Indymedia Global Sonderseite  http://indymedia.org/en/static/fbi (englisch)

Übersetzung von http://indymedia.org

... 09.10.2004 - 15:43
Italienische und Schweizer Behörden baten um die Beschlagnahme des IMC Servers

Heute, 8. Oktober 2004, hat Indymedia erfahren, dass die Aufforderung, von einer US Firma in UK gehostete Indymedia Server zu beschlagnahmen, von Regierungsbehörden aus Italien und der Schweiz stammt. Mehr als 20 Indymedia Indymedia Seiten, mehrere Internet Radio Streams und andere Projekte waren auf den Servern gehostet. Sie wurden am 7. Oktober offline genommen, nachdem eine entsprechende Anordnung an Rackspace Inc., einer von Indymedias Web Hosting Providern, gegangen ist. Der Grund für die gerichtliche Anordnung oder wer momentan im Besitz der Server ist, bleibt für Indymedia unklar. Laut Meldungen der italienischen Nachrichtenagentur und einem Agence France-Presse (AFP) Interview mit FBI Sprecher Joe Parris, handelte das FBI auf Verlangen aus Italien und der Schweiz. "Es ist keine FBI Opteration," sagte Paris gegenüber AFP. "Durch eine Rechtshilfeabkommen, wurde die Massnahme im Interesse eines Drittstaates vollzogen." (1) Früher am heutigen Tag publizierte Rackspace eine Mitteilung, wonach sie die Server in Folge einer Anordnung unter dem Mutual Legal Assistance Treaty (MLAT) ausgehändigt hätten. Das MLAT ermöglicht Verfahren, in welchen sich Länder gegenseitig Unterstützung in Untersuchungen betreffend internationalem Terrorismus, Entführung und Geldwäsche zukommen lassen. Das Gericht verbietet Rackspace, weitere Äusserungen dazu abzugeben. (2) Ein Indymedia Systemadministrator sagte: "Wir wissen nicht, ob Rackspace unter Schweige-Anordnung steht oder welche rechtlichen Restriktionen sie zu solchem Handeln zwang, oder ob ihre Rechtsabteilung genügend Zeit hatte, die Aufforderung zu studieren." Aidan White, Generalsekretär der International Federation of Journalists (IFJ) sagte folgendes. "Wir wurden Zeugen einer intolerierbaren und agressiven internationalen Polizeioperation gegen ein Netzwerk spezialisiert in unabhängigem Journalismus. Der Weg wie dies getan wurde, riecht eher nach einer Einschüchterung von legitimer journalistischer Recherche als nach Verbrechensverfolgung." (3) Indymedia verurteilt die Tatsache, dass gar 24 stunden nachdem zwei Server vollständig abgeschaltet wurden, Indymedia immer noch nicht keinerlei Informationen über die Gründe der Anordnung erhält. Mit dem Abschalten von zwei Servern, wurden mehr als 20 Indymedia Seiten in verschiedenen Ländern weltweit sowie andere unabhängige Projekte beeinträchtigt. Indymedia empfindet diese extrem eingreifende Operation als eine ernste Bedrohung für die Redefreiheit weltweit. Indymedia insistiert, dass die Server zurückgegeben werden, da jeder Tag ihrer Funktionsuntüchtigkeit und der Unzugänglichkeit von Indymedia's nicht ersetzbaren Daten, grosser materieller Verlust für das Indymedia Netzwerk weltweit bedeutet. Anmerkungen: (1) AFP Meldung (2) Mitteilung von Rackspace, 8 Okt. 2004: "In the present matter regarding Indymedia, Rackspace Managed Hosting, a U.S. based company with offices in London, is acting in compliance with a court order pursuant to a Mutual Legal Assistance Treaty (MLAT), which establishes procedures for countries to assist each other in investigations such as international terrorism, kidnapping and money laundering. Rackspace responded to a Commissioner's subpoena, duly issued under Title 28, United States Code, Section 1782 in an investigation that did not arise in the United States. Rackspace is acting as a good corporate citizen and is cooperating with international law enforcement authorities. The court prohibits Rackspace from commenting further on this matter." Mehr Informationen zu MLAT hier (3) IFJ Statement (4) Indymedia Freiwillige können nur über mögliche Gründe spekulieren. Leute von Indymedia Schweiz vermuten, die Anordnung könnte mit Fotos zu tun haben, die auf der Seite von IMC Nantes publiziert wurden und zwei schweizer verdeckte Polizeiermittler während des G8 in Evian zeigen. In den vergangenen Wochen hatten Schweizer bzw. Genfer Regierungsbehörden kontakt zum FBI. Das FBI gelangte kürzlich sowohl an Rackspace als auch an einen Indymedia Aktivisten aus Seattle betreffend dieser Angelegenheit. Aber laut Mitteilung von Rackspace an Indymedia vom Dienstag, sei diese Angelegenheit abgeschlossen. Für seinen Teil, kann Indymedia Italien nur annehmen, dass die Aufforderung durch die Haltung der italienischen Regierung gegenüber Indymedia motiviert ist, die spätestens seit dem G8 in Genua (2001) offen feindlich ausgetragen wird. (5) Mehr Hintergrundinformationen (6) Kontakt: imc-press(at)indymedia.org or +1-415 867 9472


Homepage::  http://translations.indymedia.org/Translations/1097317599/index_html

helft euch selber

durutti 10.10.2004 - 01:20
hallo,
ich finde es beschissen das die indymedia strukturen so angreifbar sind. ich bin wirklich auf dieses netzwerk angewiesen in punkto regionaler aktivitäten wie auch international. diese plattform ist für mich täglich interessant und ich lese sie jeden morgen wie ein spiesser seine zeitung.
unglaublich was grad läuft.
da es bei uns auch bestimmt einige leute mit computerkenntnissen gibt sollte es doch nicht so schwer sein ein forum über internetsicherheit, ip-verschlüsselung und dergleichen einzurichten. wäre hilfreich für regionale und überregionale strukturen.
wieso kann man server nicht in urugway einrichten??? das muss bestimmt nicht immer über die westliche welt laufen. um uns dem zugriff zu entziehen wäre es hilfreich über eine verlagerung zu diskutieren. zugriff haben wir weltweit. nur es kann nicht angehen, das irgendwelche fbi- fritzen hier die seiten sperren und die kompletten server kriegen. so hilflos sind wir auch nicht und ich finde wir haben es ihnen da zu einfach gemacht.
im netz ist so vieles nicht findbar und warum sollte es die wichtigste linke plattform im netz sein??????

also in zukunft neue möglichkeiten erwägen und auch so handeln.
so was darf nicht mehr passieren!!!


weiter so indy und alle die dran teilhaben.
freier journalismus darf nicht zensierbar sein!


gruß an alle
euer durutti

Mehr Feedback dazu

Mein Name 10.10.2004 - 05:21
In anderen Ländern ist das Thema bis in die Mainstream-Presse gedrungen. In Deutschland wird es zumindest von den wichtigsten Netz-Magazinen und Foren wahrgenommen.

Hier noch mal eine willkührliche Auswahl an weiteren Links zu Artikeln oder Beiträgen in Foren über die Sache. Interessant ist dabei, in welchen Szenen/Ecken die Sache wahrgenommen wird.
 http://shortnews.stern.de/start_ppp.cfm?id=540927&free_id=1&rubrik1=Brennpunkte&newsticker=1
 http://www.futuregeek.de/Archiv/2004/10/08/indymediaorg_server_bei_razzia_beschlagnahmt.php
 http://www.oldenburgforum.de/thread2318.html
 http://www.emuleforum.net/t93793.html
 http://www.webmag24.de/content/view/905/
 http://www.weltverschwoerung.de/postt14607.html
 http://www.netzwerkit.de/Members/vanders/politik/news_item.2004-10-08.5884147337/view
 http://www.symlink.ch/article.pl?sid=04/10/07/2136229&mode=nocomment
 http://www.puk.de/puk/article.php?sid=621&mode=thread&order=0&thold=0
 http://www.net-tribune.de/article/081004-14.php
 http://www.forum.zmag.de/viewtopic.php?p=502
 http://www.svenscholz.de/
 http://www.netzpolitik.org/index.php?p=106
 http://frederic.twoday.net/stories/3574
 http://www.thinknerd.org/?q=node/view/891
 http://de.internet.com/index.php?id=2031414§ion=Marketing-News
 http://www.dachboden-wg.de/forum/portal.php?article=2&sid=81615c7c376db74aee5a7c2fdfaea42f

Zwischenzeitlich war Indy auch bei den  http://www.blogstats.de/ ganz weit oben - unglaublich viele Blogger haben die Meldung auf ihre Seiten genommen :-)
( http://www.blogstats.de/index.php?url=indymedia)

Als einzige Tageszeitung hat die Junge Welt drüber berichtet ( http://www.jungewelt.de/2004/10-09/006.php)...

uruguay

der baum 10.10.2004 - 14:47
Indy-Server nach Uruguay zu verlegen ist sicher eine ziemlich schlechte Idee, weil dort Netztraffic wesentlich teurer ist und die Latenzzeiten (also die Wartezeit bis eine Seite ankommt) in den Gebieten, wo die meisten Nutzer sind, wohl ziemlich unerträglich würden. Außerdem würde ich mich auch nicht auf die politischen Verhältnisse in Uruguay verlassen.
Die einzig sinnvolle und mit heutigen Möglichkeiten machbare Konstellation zur Vermeidung solcher "Zwischenfälle" wäre eine Kette redundanter Backup-Server, die für sich gegenseitig einspringen wenn es Probleme gibt. Aber das wäre wohl auch nicht so billig (obwohl, der Gesamt-Traffic wächst nur geringfügig - es müsste "nur" ein Provider gefunden werden, der jedesmal wenn eine Platte beschlagnahmt wird, sofort einen neuen "Kopf"-Server bereitstellt, auf den dann eine Kopie der Daten von einem Privat-Rechner kopiert wird ... *träum*).

Zeitungsartikel 12.10.2004

egal 12.10.2004 - 01:26
Typisch:
"Mein Name 10.10.2004 04:21" verlinkt www.weltverschwoerung.de
und feiert die völkisches und in Teilen, offen antisemitische
Junge Welt ab (Werner Pirker + Co), als angeblich einzige Tageszeitung die darüber berichtet hat.

Schwerer Schlag ins Netz
Das US-amerikanische FBI geht gegen das Medien-Netzwerk Indymedia vor und konfisziert deren Server
VON TORSTEN KLEINZ
 http://www.fr-aktuell.de/ressorts/kultur_und_medien/medien/?cnt=523935

FBI zieht Stecker
Die unabhängige Nachrichtenplattform Indymedia ist wegen angeblich "terroristischer Aktivitäten" ins Fadenkreuz der US-Bundespolizei geraten VON PETER NOWAK
 http://www.taz.de/pt/2004/10/12/a0216.nf/text.ges,1

»Anschlag auf die Pressefreiheit« Polizeiaktionen gegen unabhängiges Nachrichtenportal »Indymedia«
Von Peter Nowak
Nutzer des unabhängigen Nachrichtenportals »Indymedia« hatten in den letzten Tagen Probleme, die Internetseiten aufzurufen. Grund war eine bislang beispiellose Polizeiaktion.
 http://www.nd-online.de/artikel.asp?AID=61151&IDC=2

@ XXXX

ein Opfer von Dir 12.10.2004 - 01:35
Wieder einmal billige Demagogie und Verleumdung!

1. Diffamierung/Verfälschung von Dir: Bis heute hat keine andere Zeitung außer JW über die Sache geschrieben. Taz, ND un FR berichten erst in der morgigen Ausgabe davon. Zu dem Zeitpubkt als besagter Kommentar erschien, war es nur die JW.

2. Diffamierung/Verfälschung von Dir: Aufklärer hat auch nichts abgefeiert, sondern genannt. Du postest dagegen gerne Nazi-Zitate und jammerst rum, wenn das dann gelöscht wird

3. Diffamierung/Verleumdung von Dir: Du bezeichnest die JW als völkisch, mit den üblichen zusammengesponnen Behauptungen.

Mods: Bitte löscht solche Verleumdungen. Ihr wißt genau, was für ein psychopatischer Spinner das ist.

@ tommeck 08.10.2004 13:22

Anti Querfront 12.10.2004 - 02:32
Bezüglich deiner Frage:
wieso isses querfront??

RBI ist connected mit Kalaschnikow/ Stefan Pribnow etc
RBI hat einer der weltweit führenden Ausschwitz Leugner
Gerhoch Reisseger lange Zeit als Autor geführt
und vieles mehr...

Die zweite Reihe - Eine Querfrontrecherche (in 4 Teilen)
 http://de.indymedia.org/2003/08/58827.shtml
 http://de.indymedia.org/2003/08/58876.shtml
 http://de.indymedia.org/2003/08/59573.shtml
 http://de.indymedia.org/2003/08/59860.shtml


Indymedia Presseerklärung #3 (Übers.)

af 12.10.2004 - 11:33

zu spät mister fbi

indyialisierung aller lebenslagen 13.10.2004 - 03:56
die festplatten befindet sich längst in den köpfen der einzelnen

Repressionen gegen Indymedia gehen weiter

af 14.10.2004 - 13:21

Die Aktion beschäftigte gestern auch die EU

frage 14.10.2004 - 15:28
@"Die Aktion beschäftigte gestern auch das EU-Parlament."

warum ist dazu noch nichts veröffentlicht worden?

zu den zivi-bildern

M 14.10.2004 - 19:39
es wäre schon und gerade jetzt wichtig die bilder der zivi-cops massenhaft zu spiegeln (ganz billig geht es ja bei tripod, geocities, brinkster ect.), um deren illegales verhalten auf den gipfelprotesten in die öffentlichkeit zu bringen und deren anonymität zu nehmen. außerdem wird so die rechtliche grundlage eines evtl. prozesses zur farce.

Indymedias Hardware wurde zurückgegeben...

af 16.10.2004 - 05:36
...doch viele Fragen bleiben offen:

 http://de.indymedia.org/2004/10/96313.shtml

Link zu den besagten IMC Nantes Fotos

Fotosearch 30.10.2004 - 21:38
Auf
 http://www.andrew.cmu.edu/user/mtoups/nantes/copsinnantes.htm
findet man die Fotos, die die Institutionen, um welche es sich nun auch gehandelt habe, die die Rackspace-Server-Konfiszierung durchgezogen haben.

Indiz dafür, dass es sich wirklich um Polizisten in zivil handelt, sind das Tuch und der Helm. Einige der Erstürmer der Usine in Genf waren mit Kopftuch oder Motorradhelmen vermummt.
Videos von der Erstürmung der Usine findet man u.a. auf
htp://www.kanalb.de

nutzt anonyme Kommunikation...

Computermensch 18.11.2004 - 04:08
z.B. Freenet ist eine gute Variante um kritische Informationen zu verbreiten.
Dort kann nichts zensiert werden, und die Anonymität ist sender- sowie empfängerseitig sichergestellt.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 12 Kommentare an

Was ist mit p2p? — Klaus

Meine Meinung — dazu

@maxe — ali

@linker? — Anna Chi

"IDF,USA, ANTIDEUTSCHE ANTIFA" — Parole in Erfurt

@ ein Opfer — egal