Urananreicherung - Nadelöhr der Atomindustrie

Uranita 05.10.2004 13:21 Themen: Atom
Uranabbau und kein Ende.....

Die Firma Urenco baut ihre Urananreicherungsanlagen in Gronau und Almelo aus und versucht damit eine Versorgung mit Brennstoff für viele Atomkraftwerke zu sichern
Urananreicherung in Gronau und Almelo - Nadelöhr der Atomindustrie

Eine von weltweit 16 Urananreicherungsanlagen (UAA) befindet sich im westfälischen Gronau (bei Ahaus), eine
weitere 30 km von Gronau entfernt im niederländischen Almelo. Die Anlagen gehören dem Urenco-Konzern, der
in Großbritannien eine weitere UAA betreibt und auch in den USA Fuß zu fassen versucht.
Die UAAs in Gronau und Almelo sollen beide massiv erweitert werden, die Urananreicherungsanlage in Gronau auf eine ca. dreifache Kapazitä. Damit können dann bis zu 35 Atomkraftwerke pro Jahr mit Brennstoff versorgt werden. In Gronau soll außerdem das bundesweit einzige Lager für Uranoxid gebaut werden. Beantragte Lagerkapazität: Ca. 60.000 Tonnen. Die Urananreicherung ist eine der Stellen, an denen die enge Verbindung zwischen militärischer und ziviler Nutzung der Atomenergie deutlich wird. Technisch wäre es nach Umbauarbeiten kein Problem, in Gronau das Uran so hoch anzureichern, dass es zum Bau von Atombomben geeignet ist. Bei der Urananreicherung entsteht eine große Menge an abgereichertem Uran, das als Atommüll entsorgt werden muss. Ein Teil wird als „Wertstoff“ von Gronau nach Russland zur faktischen Entsorgung geschafft. Offiziell ist von Neu-Anreicherung die Rede. Mengen atomaren Mülls bleiben so in Russland.
Der „Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz“
(BBU) und örtliche Bürgerinitiativen wie der Gronauer Arbeitskreis Umwelt (AKU) befürchten denkbare Störfälle in beiden Uranfabriken, bei denen das radioaktive und chemisch sehr giftige Uranhexafluorid freigesetzt werden könnte. Beide Anlagen sind nicht gegen Flugzeugabstürze gesichert. Mit dem Betrieb der beiden Anlagen sind nahezu wöchentliche Urantransporte z. B. von Großbritannien nach Almelo oder von Gronau nach Rußland verbunden. Bei einem Transportunfall mit Uranhexafluoridfreisetzungen müßte die Bevölkerung kilometerweit evakuiert werden. Weitere Aspekte, die als Einwände gegen den UAAAusbau auf beiden Seiten der Grenze vorgetragen werden, befassen sich mit dem menschenfeindlichen Uranabbau,
mit der unlösbaren Entsorgung der radioaktiven Anreicherungsabfälle und mit der Problematik, dass Urananreicherungsanlagen
zur Gewinnung von Uran für Atombomben genutzt werden können.

Wir haben es weltweit mit mehreren hundert Uranminen und mehrere Hundert Atomkraftwerke. Urananreicherungsanlagen dagegen nur 16 Stück, ohne die kein Brennstoff für Atomkraftwerke produziert werden kann. Wenn es also gelänge, eine dieser Fabriken stillzulegen, dann könnte der Widerstand hier sehr großen Einfluß haben, denn alles Uran muß auf dem Weg zum Atomkraftwerk durch eine von diesen 16 Anlagen hindurch. Und zwei davon, die beiden oben schon erwähnten, Gronau und Almelo haben wir förmlich vor unserer Nase sitzen und beide werden gerade dazu noch ausgebaut. Urantransportblockaden in diesem Jahr zeigen erfolgreiche Ansätze dieses Nadelöhr der Atomspirale zu thematisieren.

Bundesweit mobilsieren viele Initiativen seit Wochen für den kommenden Samstag den 09.10., dann soll zum Bauzaun der Urananreicherungsanlage Gronau gegangen werden, um Aufmerksamkeit auf den Ausbau der Anlage zu lenken: Passend heißt das Thema: "Den Hahn zudrehen". Wer mehr zu der Veranstaltung am Samstag und der Urananreicherungsanlage wissen möchte, mehr dazu gibt es unter www.uaa-gronau.de zu erfahren.......
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Ergänzungen