Antifa Demo in Achim bei Bremen

Antifa12 02.10.2004 17:13 Themen: Antifa
Heute fand in Achim bei Bremen eine antifaschistische Demonstration gegen örtliche JN/NPD Strukturen sowie den "Heisenhof" statt, es beteiligten sich ca. 700 Menschen daran.
Am heutigen Samstag, dem 02.10.2004, fanden sich am Achimer Bahnhof mehrere hundert Menschen ein, um gegen die vermehrten faschistischen Umtriebe in Achim und überall zu demonstrieren. Zur Begrüßung hatten Nachts die Achimer möchte-gern-Nazis Hakenkreuze und SS-Runen auf umstehende Müllcontainer und Parkschilder gesprüht.
Nach dem obligatorischen Verkünden der Demoauflagen begab sich der Zug in Richtung des Achimer Marktplatzes, wo die erste Zwischenkundgebung stattfand.
Es ging weiter zum Haus des NPD-Kaders Florian Cordes. Hier machte sich zum erstenmal die Bullerei bemerkbar, die ansonsten eher mit der Regelung des Verkehrs beschäftigt war, indem sie Cordes Haus komplett umstellten.
So war ein Dialog mit den Nazis leider nicht möglich.
Cordes hatte sich zur Verstärkung noch Malte B. und ein paar weitere Kameraden eingeladen, welche eifrig fotografierten und ansonsten ein wenig ängstlich aus den Fenstern des ersten Stockwerks schauten.
Wieder in der Innenstadt angekommen, fand die Abschlußkundgebung auf dem Schulhof der Hauptschule statt.

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Ergänzungen

Zu Riegers Heisenhof

23 02.10.2004 - 18:11

Ein paar Ergänzungen

xyz 02.10.2004 - 18:51
Mit ein paar Ausnahmen deckt sich der Bericht mit meinen Impressionen, wollte aber noch ein paar Punkte ergänzen:
- es waren zu Höchstzeiten (nach der Rede am Marktplatz) sogar etwas mehr als 700 Leute (grobe Zählung 740)
- Die Polizei hatte bereits kurz nach Beginn die Demo gestoppt, weil sich zahlreiche TeilnehmerInnen, v.a. an der Spitze, vermummt hatten. Es ging dann aber recht schnell weiter und am Ende waren eher noch mehr Menschen vermummt - ohne das es weiteren Stress gab
- am 23.10. planen NPD & "freie Kameradschaften" einen Aufmarsch durch Hannover. Auch hier sind Gegenaktivitäten in Planung - informiert euch unter  http://www.antifa-action.de oder  http://www.redlinden.de

Zu Riegers Heisenhof

23 02.10.2004 - 21:01
Sorry für den Fehler oben hier der richtige Beitrag:
 http://de.indymedia.org//2004/08/90949.shtml

Solidarische Kritik im openposting-Bereich @

aussie 02.10.2004 - 23:34

Offizielle Presseerklärung, Fotos folgen ...

kick it! Bremen 03.10.2004 - 00:05
In Achim demonstrierten heute knapp 700 Menschen gegen die sehr aktive Nazi-Szene in der Region. Nachdem letzte Woche ein "Aufmucken gegen Rechts"-Konzert in Verden stattfand, war die Demo eine weitere Aktion, mit dem Ziel, die Nazis nachhaltig zurückzudrängen.
Hier die offizielle Presseerklärung, Fotos folgen...

Pressemitteilung

Heute haben 700 Menschen in Achim (bei Bremen) unter dem Motto "weggucken hilft nicht gegen Nazis" demonstriert. Die Demo hat ein eindeutiges Zeichen gegen die erstarkende neofaschistische Szene in der Region, die sich um die JN Verden gruppiert, gesetzt. Trotz der absurden Auflagen durch die Polizei (es durften z.B. keine Handzettel verteilt werden), des provokativen und stets filmenden Polizeiaufgebots und diverser frischer Nazi-Schmiereien an der Demo-Route, startete die Demonstration gut gelaunt und lautstark Richtung Innenstadt. In Redebeiträgen wurde auf faschistische Übergriffe durch die Nazi-Gruppe um den in Achim lebenden Florian Cordes eingegangen, vor dessen Haus auch protestiert wurde. Außerdem wurde der Kauf des nahe gelegenen Heisenhofs durch den bekannten Nazi-Anwalt Jürgen Rieger thematisiert, der den Jungnazis damit ein Zentrum schafft und daraus langfristig ein bundesweites "Schulungs- und Veranstaltungszentrum" für alte und junge FaschistInnen machen will. Außerdem plant er dort ein Forschungszentrum einzurichten, wo es um Fruchtbarkeitsforschung zu "Erhalt und Sicherung der deutschen Rasse" im Sinne der Lebensborn-Projekte im Dritten Reich gehen soll.

Auch auf die Achimer "Unabhängige Bürgergemeinschaft" wurde hingewiesen. Diese Vereinigung veranstaltet unter dem Deckmantel einer gutbürgerlichen Diskussionsrunde Veranstaltungen mit bekannten FaschistInnen, die zu verschiedenen Themen aus dem nationalistischen und revanchistischen Spektrum referieren.

Vielleicht auch aufgrund der öffentlichen Thematisierung der jüngsten Ereignisse wurde die Demonstration von AnwohnerInnen und PassantInnen interessiert und meist positiv aufgenommen. Vor allem SchülerInnen beteiligten sich zahlreich an der Veranstaltung, was auch an der Vorbereitung der Demo durch Achimer SchülerInnen aus dem Jugendparlament in Zusammenarbeit mit regionalen Antifa-Gruppen lag.

Im Anschluss an die Demonstration fand in der Achimer Hauptschule noch ein kostenloses Konzert mit Infotischen, Kaffe und Essen statt. Insgesamt wurde der Tag von den Beteiligten als voller Erfolg gewertet und war somit ein gelungener Auftakt für weitere Aktionen in der Region, mit dem Ziel den Nazis "keine Kneipe, keine Straße und keinen Raum" (aus dem Aufruf) zu überlassen.

kick it! Bremen

Bremen, 2.10.2004

Fotos @

AuA-NW 03.10.2004 - 00:07

DÖRVERDEN : Demoschilder an Ortseingängen

chronist 05.10.2004 - 15:55
 http://syke.mzv.net/news/stories/verden/?id=54442

Parteien wollen verschiedene Signale gegen Rechtsextremismus setzen

CDU und SPD-Fraktionen stellen Anträge im Rat / Resolution für Frieden und Freiheit / Demonstrationsschilder an Ortseingängen

DÖRVERDEN · Ein Signal gegen den politischen Extremismus vor der eigenen Haustür wollen die Parteien in Dörverden setzen. Sowohl CDU als auch SPD haben entsprechende Anträge im Rathaus zur Beratung gestellt.

Eine Resolution planen die Vertreter der CDU-Fraktion. "Wir wollen, dass die Menschen in Dörverden und in ganz Deutschland in Frieden und Freiheit leben können", so der Anspruch vom Fraktionsvorsitzenden Adrian Mohr. "Die Gemeinde will daher keine Brutstätte für antidemokratisches und unmenschliches Gedankengut sein. Einer Etablierung der Wilhelm-Tietjen-Stiftung auf dem Heisenhof in Drübber ist mit allen rechtsstaatlichen Mitteln entgegenzuwirken", lautet der Antrag. Unterstützen werde die CDU die von örtlichem Präventionsrat und Forum Zukunft geplante Diskussions-Veranstaltung, die über Rechtsextremismus und die Aktivitäten von Jürgen Rieger informieren will. Mohr: "Wir stellen uns hinter die Aussage von Bürgermeister Herbst, dass für Leute wie Rieger und seine Gefährten in unserer Gemeinde kein Platz ist."

Plakativ und deutlich sichtbar will die SPD ihren Unmut über die neuen Nachbarn auf dem Heisenhof an den Ortseingängen äußern. So sollen seitens der Gemeinde in Ergänzung der Ortseingangsschilder und mindestens in deren Größe Demonstrationsschilder mit der Aufschrift "Rechtsextremismus: Nein, Danke!" aufgestellt werden.

Die dafür notwendigen Haushaltsmittel sollen, so der SPD-Antrag, außerplanmäßig bereit gestellt, eine Genehmigung der Schilder durch die Behörden beantragt werden.
[05.10.2004]

Nazi RIEGER & Heisenhof sorgen für Spannungen

dpa / Weser Kurier (eingener Bericht in KrZ) 05.10.2004 - 16:07
 http://www.weser-kurier.de/20041005/btag_1145_32303034313030353030383836.php

Heisenhof sorgt für Spannungen

Verfassungsschutz fürchtet Auseinandersetzungen im Kreis Verden

Dörverden (dpa). Niedersachsens Verfassungsschutz befürchtet Auseinandersetzungen zwischen rechten und linken Gruppierungen im Landkreis Verden. Dort hat der Hamburger Neonazi-Anwalt Jürgen Rieger bekanntlich über eine Stiftung ein Anwesen gekauft. "Das Verhältnis zwischen diesen Gruppen in der Region ist gespannt. Wechselseitige Übergriffe sind nicht auszuschließen", sagte Verfassungsschutzpräsident Volker Homuth. Rieger selbst habe inzwischen Schutzmaßnahmen auf dem Heisenhof in Dörverden veranlasst.

Nach den Worten des Verfassungsschutz-Chefs ist Rieger Vertreter "eines obsessiven Rassismus", der immer wieder menschenverachtende Thesen verbreite. "Mit Sorge beobachten wir, dass Rieger auf diese Weise Einfluss auf junge Menschen zu nehmen versucht", sagte Homuth. Deshalb führe seine Behörde in der Region Infoveranstaltungen durch, in denen vor den Umtrieben Riegers gewarnt werde.

Rieger hatte das über 20 000 Quadratmeter große ehemalige Bundeswehrgelände im April erworben. Der Rechtsextremist ist den Behörden schon lange bekannt. 1998 wurde sein Tagungszentrum in Hetendorf bei Celle verboten. Derzeit gebe es aber keine konkreten Erkenntnisse, die auf eine Nutzung des Gutshofes in Dörverden als Tagungszentrum hindeuteten, sagte Homuth. "Angesichts der Verbindungen Riegers in den Rechtsextremismus ist allerdings zu befürchten, dass sich der Heisenhof zu einem Objekt strategischer Planung entwickelt." Rieger habe enge Kontakte zu neonazistischen Kameradschaften. Außerdem habe der Neonazi immer wieder starke Sympathien für die NPD zum Ausdruck gebracht.

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