150 Nazis greifen Antifa-Demo in Chemnitz an

Antifaschistische Aktion Gera [AAG] 26.09.2004 20:36 Themen: Antifa
Die Kampagne "Schöner leben ohne Naziläden" von Antifa-Gruppen aus Sachsen
begann am 25. September mit einer Demonstration in Chemnitz, an der sich 400
Personen beteiligten. Sie richtete sich gegen den Naziladen "Backstreetnoise" und das dazugehörige Plattenlabel "PC-Records", welche sich im Chemnitzer "Heckertgebiet" befinden. Nazis griffen diese an. [mehr]
Antifaschistische Demonstration in Chemnitz von 150 Nazis angegriffen

Die Kampagne "Schöner leben ohne Naziläden" von Antifa-Gruppen aus Sachsen
begann am 25. September mit einer Demonstration in Chemnitz, an der sich 400
Personen beteiligten. Sie richtete sich gegen den Naziladen "Backstreetnoise"
und das dazugehörige Plattenlabel "PC-Records", welche sich im Chemnitzer
"Heckertgebiet" befinden.

Im Vorfeld des 25.09.2004 kam es zu Drohungen gegenüber den Organisatoren, in
denen Nazis via E-mail ankündigten, die Veranstaltung angreifen zu wollen.

Mit lautstarken Parolen wie "Chemnitz wir sind da - Autonome Antifa" startete die Demonstration von der W.-Sagorski-Straße aus durch das Heckertgebiet. In mehreren Redebeiträgen äußerte, unter anderen auch eine Anwohnerin ihre Befürchtungen gegen die Aktivitäten der Nazis. Der Großteil der Bewohner/innen hörte den lautstarken Tönen auf ihren Balkonen zu.
Als sich der Demonstrationszug dem Naziladen in der Robert-Siewert-Straße
näherte,gab es kraftvolle Sprechchöre wie "Feuer und Flamme dem
Backstreetnoise".
Vor diesem versammelten sich seit dem Vormittag etwa 150 örtliche und
angereiste Nazis. Unter ihnen auch eine große Anzahl an Personen aus dem
Hooligan und Securityspektrum und aus dem Umkreis der verbotenen und
bundesweit bekannten Skinheads Sächsische Schweiz (SSS).
Schon zu diesem Zeitpunkt bewarfen diese die Antifaschist/innen mit Eiern. In der Folge kam es immer wieder zu Angriffen, bei denen die anwesenden Nazis versuchten in die Demonstration zu stürmen und die Route zu blockieren. Dabei
wurden mehrere Personen durch Faustschläge, Holzlatten und andere
Wurfgeschosse verletzt. Außerdem wurden antisemitische und antizionistische
Parolen wie "Juden raus" und "scheiß Judenstaat" skandiert.
Die Demonstrant/innen konnten die Übergriffe durch massiven Widerstand
abwehren woraufhin sich einige Nazis zurückziehen mussten.
Mit der Situation komplett überfordert war, die sächsische
Bereitschaftspolizei, welche die Lage komplett verkannte und sich letztendlich
darauf beschränkte präsent zu sein. So ist zu erklären, dass es zu keinerlei
Festnahmen von Nazis kam. Unverständlich, dass der MDR davon sprach, dass die Polizei Angriffe verhindern konnte (MDR Aktuell 25.09.04).

Die Anwesenheit von aus ganz Sachsen angereisten Nazis verdeutlicht nur zu
gut, die Bedeutung des von Hendrik Lasch und Silvio Strauch betriebenen
Naziladens "Backstreetnoise" und des Plattenlabels "PC-Records".
Hendrik Lasch, der auch Inhaber der Internetdomain "www.backstreetnoise.com"
ist, war schon in der Gruppe "CC88" aktiv, die in der zweiten Hälfte der 90er
Jahre Konzerte mit Nazibands in Chemnitz veranstaltete und Fanzines wie "White
Supremacy" und "Foier Frei" herausgab. Vor einem Jahr zeigte ein Blick auf die
genannte Homepage auch, welche Verbindungen der Laden hat: Fotos zeigten die
einflussreichen "Blood & Honour" Bands "Warhammer" und "Blue Eyed Devils" vor
dem Geschäft.
Im Backstreetnoise selbst können sich Nazis u.a. mit der seit zirka einem Jahr
in der Szene beliebten Marke "Thor Steinar" einkleiden, dessen Besitzer Axel
Kopelke selbst vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuft wird (Polylux
22.09.04).
Mit ihrem Label "PC-Records" unterstützen sie auch den erst kürzlich
juristisch verbotenen CD-Sampler "Anpassung ist Feigheit" der "Aktion
Schulhof", welche aus 56 internationalen Kameradschaften, Skinheadgruppen,
Musiklabels und Versandgeschäften besteht.
Silvio Strauch betreibt in Dresden ein weiteres Geschäft, das "Outline" in der
Leipziger Straße 163., welches ebenfalls Nazikleidung vertreibt.
Das "Backstreetnoise" und seine Besitzer nehmen somit, auch wenn sie dies in
Interviews in der "Chemnitzer Freien Presse" leugnen, einen zentralen Punkt in
der sächsischen Naziszene ein.

Die Geschehnisse vor und während der Demonstration und die Reaktionen der
Nazis zeigen, dass die Kampagne ihre Wirkung nicht verfehlt. Das
"Backstreetnoise" hat in aller Öffentlichkeit gezeigt, woher sein Publikum
kommt und die Situation in der 260 000 Einwohnerstadt ist eindeutig geworden.
Seit Jahren konnte sich dort ungestört eine vernetzte und gut organisierte
Naziszene etablieren.

Wir fordern die Schließung des "Backstreetnoise" und rufen den Vemieter, das
Bundesvermögensamt, zur Kündigung des Mietvertrages auf!

Deswegen werden wir die Kampagne "Schöner leben ohne Naziläden" weiterhin
unterstützen und auf die Verhältnisse aufmerksam machen. Die nächste
Demonstration wird am 27. November in Pirna stattfinden und sich u.a. gegen den Naziladen "Eagle" richten. Aktuelle informationen gibt es dazu im Internet unter  http://www.stoppnazilaeden.de.vu.

Wir kommen wieder - Nazistrukturen und rechten Lifestyle angreifen!
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Ergänzungen

stich ins wespennest

xthrowdownx 27.09.2004 - 00:21
tja, war sicher ein fieser stich ins wespennest! wir müssen diese affen da besuchen und angreifen wo sie sich sicher fühlen. selbst wenn diesmal nicht viel gemacht werden konnte ist es ein eindeutiges signal, um mal aufmerksamkeit auf diese braunen flecken der landkarte zu lenken! das die faschos sehr nervös waren sieht mensch an dem verhalten der ladenbesitzer, extra mit einem sonderausverkauf, bier und bratwurst anhänger um sich zu scharen...

das ganze war wichtig, richtig und ein guter anfang!!!

mehr ging nicht

auch anwesend 27.09.2004 - 12:16
nein, mehr ging leider nicht. die demonstration war als bündnisdemo angelegt, die 400 teilnehmerInnen kamen daher auch aus unterschiedlichen kreisen. es waren alte, familien ,mit kindern usw. dabei. im moment der naziangriffe ging es hauptsächlich darum die demo zusammenzuhalten und halbwegs ruhig dort vorbeizukommen. der einen lückigen polizeikette gewissermaßen noch in den rücken zu fallen, hätte u.u. fatale folgen geabt. eine massenschlägerei mit 150-200 nazihools, 100 bullen und 400 leuten bündisdemo wäre nicht mehr kontrollierbar gewesen und die gefahr der verletzung vieler demoteilnehmerInnen gegeben.
die polizisten vor ort waren selbst den angriffen ausgesetzt und haben aus meiner sicht noch das beste aus der situation gemacht. die drohungen und die anwesenheit von soviel nazis waren im vorfeld der polizei bekannt. spätestens vor ort (also ab 12 uhr) wäre noch genug zeit für verstärkung gewesen. wieso die einsatzleitung (auch für ihre eigenen kollegen) ein derartiges risiko eingeht bleibt völlig unverständlich.
hier solltenoch mal nachgebohrt werden

Presse Lügen...

Autonome Antifa 27.09.2004 - 13:26
"Bambule im Heckertgebiet: Sonnabendnachmittag trafen an der Dittersdorfer/ Ecke Wladimir-Sagorski-Straße etwa 400 linke Demonstranten und 250 Rechte aufeinander. Erst flogen wilde Beschimpfungen, dann Schottersteine und Zaunlatten. 24 Krawallmacher wurden festgenommen"

der Artikel ist voll mit Lügen.Festnahmen habe ich auf der Antifa Demo nicht beobachten koennen.
 http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=686060

chemnitz wird nur ganz kurz erwaehnt:

 http://www.fr-aktuell.de/ressorts/nachrichten_und_politik/deutschland/?cnt=510977

 http://www.nd-online.de/artikel.asp?AID=60335&IDC=16

Den Text von der Freien Presse gibt es nur gegen Bezahlung...:

 http://freiepresse.de/TEXTE/NACHRICHTEN/LOKALES/CHEMNITZ/

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 6 Kommentare an

400 zu 150 — egal

läst die glatzen platzen — no pasaran

werbung — vermieter