Demo am 12.06. in Pirna - Bericht der [AFA13]

Antifaschistische Aktion 13 [AFA13] 19.06.2004 14:49 Themen: Antifa
Am 12.06.04 fand in Pirna anlässlich der am nächsten Tag anstehenden Kommunal- und Europawahlen eine Antifa-Demo unter dem Motto: "Kein Schöner Land - Linke Strukturen Stärken" statt. Diese richtete sich gegen den Naziterror und den vorherrschenden rassistischen Konsens in der Sächsischen Schweiz.
Zwischen 14.00 und 15.00 Uhr versammelten sich die ca. 500 TeilnehmerInnen, davon ungefähr 150 allein aus der Sächsischen Schweiz, am Treffpunkt im Friedenspark, wobei es seitens der Polizei massive Vorkontrollen gab, um die teilweise völlig widersinnigen Auflagen, durchzusetzen. Da es in der Sächsischen Schweiz seltener Antifa-Demos gibt, hatte das Ordnungsamt die Auflagen einer Nazidemo abgeschrieben. So mussten etwa 40 Personen barfuß laufen, da Springerstiefel nicht erlaubt waren. Wir möchten uns an dieser Stelle für deren Unannehmlichkeiten entschuldigen, müssen aber darauf hinweisen, dass wir den Auflagenbescheid erst sehr spät bekommen haben und es uns dadurch nicht mehr möglich war, vorher noch eine entsprechende Veröffentlichung zu machen.

Auf dem Weg vom Bahnhof zur Auftaktkundgebung traf eine Gruppe von mindestens 150 Antifas auf ein paar Nazis, die jedoch sehr schnell das Weite suchten. Lediglich Sebastian Reiche und Sven Hagendorf blieben stehen, kassierten dafür allerdings einige Hiebe mit Fahnenstangen bis die Cops einschreiten konnten. Kurz danach schikanierten die beiden einen linken Jugendlichen.
Andere Antifas, die einen Zug später ankamen, trafen kurz vorm Kundgebungsplatz auf eine Gruppe Nazi-Hools, allgemeine Unentschlossenheit und die Polizei verhinderten jedoch eine Konfrontation. Zur gleichen Zeit versammelten sich zu einer Kundgebung auf dem Ernst-Thälmann-Platz, nur ein paar hundert Meter weiter, etwa 200 Nazis zu einer Gegendemo und vereinzelte Grüppchen liefen in der ganzen Stadt verteilt herum.

Nach der Auftaktkundgebung lief die Demo in Richtung des Naziladen "Eagle", der zum Schutz seine Schaufenster mit Spanplatten und sein Schild mit einer Folie versehen hatte, los. Schon nach ein par Metern kam es zum ersten Zwischenfall, als eine größere Gruppe Nazi-Hools vor der Demo die Flucht ergriff. In der Nähe des Bahnhofs hatten sich ein paar Personen postiert um die Demo zu fotografieren. Diese wurden mit drei Beuteln Gülle bedacht.
Auf der Maxim-Gorki-Straße gab es zwei Renn-Einlagen auf die, die ganze Zeit über behelmten, Cops zu, die rückwärts direkt vor der Demo liefen (somit war die gesamte Demo von Polizei umstellt) und so die Fronttranspis verdeckten. Diese reagierten, wie im Übrigen während der gesamten Demo, äußerst aggressiv gegenüber den DemonstrantInnen, indem sie mit ihren Schlagstöcken brutal durch die Fronttranspis schlugen und Demo-TeilnehmerInnen anschnauzten. Auch drohten sie mehrmals die Demo aufzulösen. Sie setzten damit die allgemeine Meinung bzw. Ablehnung der Bürger gegenüber dieser Demo praktisch um. Etwa zur gleichen Zeit setzte sich die Nazi-Demo in Bewegung, die sich am Anfang im Abstand von etwa zehn Minuten hinter uns auf der selben Route befand. Die Nazidemo wurde trotz der im Vorfeld auf verschiedenen Naziwebseiten veröffentlichten Gewaltaufrufe genehmigt. Pirna ist und bleibt tolerant.

Auf der Einsteinstraße fand unsere erste Zwischenkundgebung mit einem Redebeitrag der Antifaschistischen Aktion Gera statt. Kurz danach gab es nocheinmal eine Rangelei zwischen den ersten Reihen mit der Polizei, da diese die mehrmalige Aufforderung aus dem Lauti, das Laufen direkt vor der Demo zu unterlassen, ignorierte. Dabei wurde eine Person in Gewahrsam genommen und es gab Verletzte.

In der Kurve zur Rottwerndorfer Straße stand ein Auto, dessen Fahrer das dringende Bedürfnis hatte zu posen und die DemonstrantInnen zu beleidigen. Kurz danach, auf dem Kundgebungsplatz vor dem BGS-Gelände, wo ein Redebeitrag über die rassistische Praktiken des BGS gehalten wurde, gab es eine Durchsage, dass der besagte Poser, Sandro Brückner, gerade einen Unfall gebaut hat.

Die Nazis hatten mittlerweile ihre Demo aufgelöst und versuchten sich an einer Sitzblockade hinter unserer Demo (wir kamen jedoch später noch einmal an dieser Stelle vorbei, da waren die Nazis allerdings schon nicht mehr da). Eine kleinere Gruppe rannte auf die Demo zu, überlegte sich das jedoch ziemlich schnell anders, als sich der hintere Teil der Demo aufgrund einer Lautidurchsage umdrehte.

Die nächste Zwischenkundgebung, mit einem Redebeitrag über die Nazistrukturen in der Sächsischen Schweiz, fand auf der Clara-Zetkin-Sraße vor der Fahrschule Gregor statt, die NPD-Kreisgeschäftsführer und Mitglied des Bundesvorstandes der NPD, Uwe Leichsenring gehört. In der Scheibe der Fahrschule steckte bereits eine Bierflasche.

Dann ging es zurück zum Friedenspark und von da noch einmal Richtung Bahnhof. Auf der Gartenstraße, kurz vor der mittlerweile geschlossenen Drogerie Sonneneck, deren Besitzerin ein Schild angebracht hatte, das KundInnen in AusländerInnen und Deutsche teilte, kam es dann noch einmal zu einem Zwischenfall, als Cops mit Pferden von hinten in die Demo ritten, weil ihnen die DemonstrantInnen nicht schnell genug an den, in einer Seitenstraße stehenden Nazis, vorbei gingen. Die Demo-TeilnehmerInnen fingen an laut zu klatschen und zu pfeifen und machten damit die Pferde verrückt. Daraufhin kam es zu Rangeleien. Kurz vorm Bahnhof wurde die Demo gegen 19.00 Uhr schließlich beendet.
Auf dem Weg zum Bahnhof soll es noch zu einer Festnahme gekommen sein.

Insgesamt sei gesagt, dass wir mit dieser Demo sehr zufrieden sein können. Wir haben es geschafft in Pirna eine große, entschlossene und lautstarke Demo durchzuführen. Wir haben uns nicht von der Aggressivität der Polizei einschüchtern lassen. Die Nazis haben ihr Ziel, die Demo bzw. deren TeilnehmerInnen anzugreifen, nicht annähernd umsetzen können, auch wenn sie die ganze Zeit am Rand der Demo präsent waren und die Polizei die Nazis oft bis auf einige Meter an die Demo heranließ.

Als Kritik sei angebracht, dass unangebrachte Sprüche, wie "Eure Eltern sind Geschwister" gerufen wurden und das wir aufgrund der genau vor den Fronttranspis laufenden PolizistInnen nur sehr langsam gehen konnten, was aufgrund der etwas längeren Strecke äußerst ermüdend war.

Am Abend fühlten sich die Nazi-Hools dann wieder stark und zogen in einer Gruppe von ungefähr 30 Leuten durch die Innenstadt. In der Nacht kam es zu einem Angriff auf vier Jugendliche, wobei einer von ihnen verprügelt wurde.

Einen Tag vor, und einen Tag nach der Demo wurden im Raum Pirna von Nazis gefakete Flyer über angebliche Ziele einer Antifaschistischen Aktion Pirna, verteilt. So wurde Dirk Schitzkat beobachtet, wie er solche Flyer in einem Döner-Imbiss in der Pirnaer Innenstadt verteilte.

Außerdem wurde im Vorfeld der Demo eine Internet-Seite erstellt, auf der die Gruppe "White Wenndy" Bilder von AntifaschistInnen und Aktionen veröffentlichen will. Außerdem sind auf der Seite schlecht gestellte Poser-Fotos von der Gruppe zu sehen. So sollte die Person, die im unteren Bild den Kick ausführt, spätestens nach dem Drücken des Auslösers vom Foto nach hinten umgekippt sein. Auch wirken die ersten beiden Personen oben links und die fünfte Person in der selben Reihe nicht sonderlich entschlossen, so ein Psychologiestudent aus Dresden. Die Gruppe "White Wenndy" besteht aus bekannten Hooligans, die regelmäßig in einer Turnhalle in Cotta trainieren.

Und noch eine Anmerkung zum Artikel der "Sächsischen Zeitung", vom Montag (14.06.04). Hier wird der Eindruck erweckt, als ob sich die Demonstration "Kein schöner Land - linke Strukturen stärken!" gegen die "Aktion Zivilcourage" gerichtet hätte, Zitat: "Die Linken kritisierten unter anderem den Markt der Kulturen sowie die in ihren Augen zu Festorganisatoren verkommene Aktion Zivilcourage." Der Bezug zu den Nazis und dem rassistischen Konsens in weiten Teilen der Bevölkerung wurde gänzlich ausgeblendet. Natürlich ging es uns in erster Linie um eine Kritik an den Verhältnissen, dafür bedarf es einer Analyse und natürlich auch einer Benennung der Fehler, die wir vor Ort sehen. Man kann eben Nazis nicht mit "gut Zureden" in der Schule, oder dem Organisieren von "MIA" Konzerten zurückdrängen, genauso wenig wie im Stadtrat von Pirna oder Podiumsdiskussionen wie beim "Tag der Sachsen 2003". Die Kommunalwahlen haben aktuell das aufgerechnet, was hier in den letzten Jahren konzeptionell passiert ist ... nichts! Gegen den rechten Konsens und den alltäglichen Naziterror, hilft eben doch nur eine starke Linke! Antifaschismus kann man niemanden "überstülpen" und nicht staatlich verordnen. Antifaschismus muss seine Arbeitsweise an den Ursachen ausrichten und nicht an den Symptomen etwas Falschen "herumdoktern". Insofern haben wir auch etwas zu denen, sich als die "einzig Wahren" präsentierenden zu sagen. Die Quittung für die Entpolitisierung und "antirassistische" Party-Politik haben wir zu tragen. Die Nazis der NPD erweiterten in erschreckender Weise ihren politischen Einfluss. Von damals einem Kreistagsmandat und drei Stadtratsmandaten sind die "Nationaldemokraten" auf fünf Kreistagsmandate und zwölf Stadt- und Gemeinderatssitze expandiert. Für uns ist nun klar, dass Schluß sein muss mit dieser Politik, welche die Nazis integriert und hofiert. Wir müssen weiter für eine entschlossene, antifaschistische Alternative eintreten, uns Freiräume erkämpfen und diese verteidigen. Antifaschismus wird hier keine Worthülse bleiben, sondern praktisch umgesetzt. Wir wollen und können nicht wegschauen und uns in Selbstbeweihräucherung ahlen, solange Nazis, Rassisten und Antisemiten das Bild dieser Region bestimmen.

Bedanken möchten wir uns bei allen Gruppen, die uns bei der Vorbereitung und Mobilisierung der Demo geholfen haben, insbesondere Dresden, Berlin und Gera.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Wahrnehmungsstörungen?

anonym 19.06.2004 - 15:59
Als einer der wenigen langjährigen Antifaschisten aus Pirna möchte ich mich kritisch zu einigen Punkten vor, während und nach der Demo äußern.

1. Die Außenwirkung war mehr als schlecht wie das Medienecho bereits erahnen lässt. Einige Sprechchöre waren schon nicht mehr provokativ, sondern nur noch menschenverachtend, mal abgesehen davon, dass diese dem Motto der Demo gar nicht gerecht wurden. Das Feedback auf meiner Arbeit war dementsprechend und hat die antifaschistische Position sicher nicht gestärkt.

2. Ich hätte mir gewünscht, dass sich die Antifas auch nach der Demo noch in der Stadt aufhalten wie es in Großstädten oft üblich ist. Leider war dem nicht so und für die wenigen einheimischen, aber auch die aus der Nähe kommenden AntifaschistInnen, die nicht mehr genug waren, um eine Gruppe zu bilden, begann der eigentliche Spießrutenlauf erst im Nachhinein. Ich selbst war davon allein aufgrund meines relativ hohen Alters und meiner "zivilen" Kleidung nicht betroffen.

CDU-Fraktionschef war bei SS-Kameradschaftstr

antifa 19.06.2004 - 16:01
"Fraktions-Chef der CDU war bei SS-Kameradschaftstreffen

18.06.2004

SPD-Landrat wirft Egon Wochatz vor, Ruf des Kreises zu schädigen

Der Machtkampf zwischen Landrat Dieter Friese (SPD) und CDU-Fraktionsvorsitzendem Egon Wochatz nimmt an Schärfe zu. Hinter verschlossenen Türen kritisierte Friese im Kreisausschuss, dass der frühere Spremberger Bürgermeister Wochatz an einem Treffen ehemaliger SS-Angehöriger teilgenommen hat. Wochatz bot gestern an, die Fraktionsgeschäfte bis zur Klärung der Angelegenheit ruhen zu lassen. CDU-Fraktion und Kreisvorstand werden am Dienstag darüber beraten.

Im Kreisausschuss verwies Friese nach RUNDSCHAU-Recherchen auf einen Brief, der an Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) und Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) ging. Friese äußert sich darin «in tiefer Sorge um den Ruf der Stadt, des Landkreises, des Ministerpräsidenten und des Innenministers» - denn die beiden führenden Männer des Landes waren am ersten Juni-Wochenende in Spremberg, als dort die Folklore-Lawine mit großer internationaler Beteiligung stattfand.

Brief an den Ministerpräsidenten

Gleichzeit trafen sich in dort Angehörige der ehemaligen SS-Division Frundsberg, die im April 1945 an Kämpfen um Spremberg beteiligt war. Wochatz räumte ein, an zwei Tagen bei dem Treffen gewesen zu sein - «wie in jedem Jahr» . Als Bürgermeister und Gründungsmitglied des örtlichen Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge habe er persönliche Kontakte, weil in Spremberg die Umbettungsstätte für die Kriegsgräber des Tagebaubereiches Welzow liegt. Außerdem führt der ausgebildete Geschichtslehrer «historisches Interesse» an.

Wochatz betonte gegenüber der RUNDSCHAU, nicht an der Kranzniederlegung auf dem deutschen Soldatenfriedhof teilgenommen zu haben. Dort sei Älteren der Auftritt einer jüngeren Gruppe «unangemessen» erschienen, als diese sich - teilweise mit Stahlhelm - zu einer «Ehrenwache» postierten, so Wochatz mit Verweis auf Informationen aus der «Seniorengruppe» . Die Organisatoren des Treffens seien ein eher loser Verbund von Vereinen. Offenbar seien dieses Mal auch zwei andere Gruppen dabei gewesen, darunter die Stahlhelmgruppe und eine Gruppe Amerikaner, die Zeitzeugenaussagen sammelten. Er selbst werde angesprochen, wenn es um die Terminplanung gehe, so Wochatz, da die Teilnehmer in Spremberger Hotels übernachteten. Wer aber zum Beispiel die Versammlungsräume bestelle, wisse er nicht.

Zurückhaltung bei Fraktionen

Auf Anfrage äußerten sich die Fraktionsvorsitzenden der PDS und SPD zurückhaltend. Man sollte der CDU zunächst Zeit geben, sich über den Vorfall zu verständigen, so Diethelm Pagel (PDS). Jörg Rakete (SPD) äußerte sich ähnlich, betonte aber, dass die Anwesenheit des Vorsitzenden einer Kreistagsfraktion bei einem SS-Treffen dem Ansehen des Kreises schade. Es sei ein falsches Zeichen: «Die SS war eine verbrecherische Organisation.» CDU-Kreistagsfraktion und CDU-Kreisvorstand werden sich am Dienstag treffen, so Kreisvorsitzender Michael Haidan. Wochatz hat gestern angeboten, die Fraktionsgeschäfte vorläufig ruhen zu lassen.

Vor sechs Jahren hatte es in Spremberg Diskussionen gegeben, als Wochatz - damals Rathaus-Chef - ohne Wissen der Stadtverordneten Gespräche mit Vertretern der SS-Kameradschaft zur Aufstellung eines Gedenksteins geführt hatte.

Der Hinweis auf die Nähe zu SS-Angehörigen kommt in einer Phase der scharfen politischen Auseinandersetzung zwischen Friese und Wochatz. Wochatz fährt als Vorsitzender der größten Kreistags-Fraktion einen scharfen Kurs gegen Friese. Aktuell geht es um den überarbeiteten Haushaltsplan.

Quelle: LR"
 http://www.inforiot.de/news.php?topic=news&article_id=3165

@pseudo-linker

xxx 19.06.2004 - 19:20
meinst du nicht das mann mit parolen wie "die flut war geil" sich nicht auch die letzten sympathien in der bevölkerung verspielt und die leute in die arme der faschisten treibt?

erst nachdenken

abc 19.06.2004 - 22:22
Warum die Nazis nicht krankenhausreif geprügelt wurden? Nun, erstmal ist es nicht die Art der Antifa in deutlicher Überzahl auf zwei Nazis einzudreschen. Zweitens handelt es sich um örtliche Nazi-Kader, die bei schwereren Verletzungen sicher einen Rachefeldzug gegen die örtlichen Antifas gestartet hätten. Es hat also etwas mit Weitsicht und Taktik zu tun! Denk mal drüber nach!

mehr pfotos

pfote 20.06.2004 - 00:37
kurz nebenbei: da findet EIN MAL in Pirna eine Antifa-Demo statt und schon melden sich angebliche langjährige pirnaer antifaschisten und erklären alles als mist. (hallo zivilcourage?!!) und das das mit der lokalpresse nicht so geklappt hat, ist der demo wohl nicht vorzuwerfen.

zum punkt: es gibt erste pfotos von den naziposern in pirna und noch ein paar mehr demo-pfotos.

 http://venceremos.antifa.net/regional/pirna/demo120604.html

(den links zu den fotosites einfach folgen!)

zur Außenwirkung

Antifa 20.06.2004 - 12:40
Die war natürlich sehr durchwachsen, die Redebeiträge und die Ansagen im Lauti waren eigentlich ganz in Ordnung. Das Problem war eher, dass sich Eingie wieder aufgeführt haben, wie ein paar Stadtkinder aus dem Westen, die den dummen Ossis mal zeigen wo es lang geht. Dieses "Kühe, Scheine, Ostdeutschland!" mag ja der eine oder andere ganz witzig finden, und Nazis mag es auch ärgern. Sonst ist es politisch gesehen völlig sinnlos und kontraproduktiv. Es geht tatsächlich nicht darum Beliebtheitswettbewerbe zu gewinnen, trotzdem will man ja Sympathien und nicht noch mehr Antipathien schaffen. Wenn der "langjährige Pirnaer Antifaschist" schreibt, dass das Feedback auf seiner Arbeit entsprechend war, kann ich mir das sehr gut vorstellen. Wie eine Pirnaer Antifaschistin, woanders auf indy schonmal ausgeführt hat, wird niemand als Linksradikaler geboren. Wenn man daher kommt und sich wie ein Vollidiot aufführt und den Leuten sinnlosen Müll an den Kopf wirft, hat man vielleicht was für sein eigenes identitäres Wohlbefinden getan, und vielleicht sogar bei dem einen oder anderen Zuschauer eine Bewußtseinsänderung ausgelöst, von der dann aber eher die Nazis profitieren. Vielleicht ist es zu peinlich, aber eigentlich wollen wir ja schon, dass die Menschen irgendwann mal friedlich zusammen leben, ohne Grenzen, egal ob durch Nation, Klasse, Geschlecht...es kann doch nicht so schwer sein, dass immer wieder einzufordern, und die Menschen dazu zu bringen sich damit auseinander zu setzen. Mit "Kühe, Schweine, Ostdeutschland!" macht man es ihnen jedoch furchtbar einfach, genau das nicht tun zu müssen.

@anonym
Die Demo wurde direkt wieder im Bahnhof in die Züge verfrachtet, da war nix mit noch ein bißchen in Pirna rumhängen. Zumal es schon gegen 20:00 Uhr war und Einige noch einen längeren Heimweg vor sich hattten.

kleine Erg. zu mia

Linker 20.06.2004 - 14:32
"oder dem Organisieren von "MIA" Konzerten zurückdrängen"

ja, mia sind in dem Zusammenhang echt unpassend

Check:

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 5 Kommentare an

@ anonym — linker

Zusammentreffen mit Antifas — schnabeltasse

@selbst denken — schnabel T

Inhaltliche gesichtspunkte — muss ausgefuellt werden

@schnabeltasse — Antifa