Wizards of OS

Sebastian Krekow 10.06.2004 01:12 Themen: Globalisierung Kultur Medien Netactivism
Heute beginnt in Berlin die interdisziplinäre Konferenz Wizards of OS, welche hunderte Vertreter und Netzwerke der "Befreiungsbewegungen des Wissens" aus aller Welt zusammenbringt. Während sich der erste "Wizards of OS" 1999 um Freie Software allgemein drehte, versuchte der zweite Kongress 2001 die Frage der Übertragbarkeit des Prinzips auf andere Wissensformen zu diskutieren. Der dritte "Wizards of OS" will weiter gehen. Dabei stehen Lösungen und Erfolgsbeispiele im Mittelpunkt. "Wizards of OS" will zeigen, daß freie und offene Kooperation funktioniert. Ein Höhepunkt dürfte die Präsentation eines Ad-Hoc-Netzwerks sein - ein selbstorganisierendes und dezentrales Funknetzwerk zum Datenaustausch, ähnlich dem Mobile Mesh. (siehe auch Artikel: "Fly Utopia!" - community networks in Berlin)
Webseite: wizards-of-os.org
Berichterstattung: bei Telepolis
"Wizards of OS ... bringt eine interdisziplinäre Gruppe führender Gelehrter und Praktiker vom Planeten des freien Wissens zusammen. Auf diesem Planeten tut sich viel. Überall erzeugen Menschen Informationen und tauschen sie aus. Sie arbeiten zusammen, um ein solides Fundament aus freier Technologie zu bauen und Kathedralen des Wissens - von allen, für alle - wie Wikipedia zu errichten. Einige bemühen sich, die Wissenschaft wieder zu ihren philosophischen Grundlagen zurückzuführen: zum uneingeschränkten Austausch an Ideen und zu der Freiheit, die wesentlich ist für Forschung und Innovation.....Schließlich grenzt dieser Planet unmittelbar an eine andere Welt. Eine Welt, in der Wissen und Kultur mit Stacheldraht eingezäunt sind und in der kreative Arbeit unter Nicht-Weitergabe-Verpflichtung stattfindet, und ihre Ergebnisse in gesetzlich gehärtete Black Boxes eingekapselt werden. Hier gibt es eine klare Trennung zwischen professionellen Produzenten von Information und Kultur und ihren Konsumenten."aus dem Telepolis-Special: Der Planet des freien Wissens vom 1.6.04


Gestern abend begann die Konferenz bereits inoffiziell mit einem Workshop zum Wave-Löten in der C-Base. Von heute an bis Sonntag mittag finden im Berliner Congress Center am Alexanderplatz zahlreiche Workshops, Panels, Vorträge, Projektvorstellungen und mehr statt. Die Vortragenden kommen aus den USA, Kanada, Argentinien, Südafrika, Ghana, China, Ungarn, Bulgarien, Polen, Serbien, Grobritannien und anderen Ländern. Inhaltlich geht es um Copyright-Problematiken, Freie Software und Freie Standards, Freie Medien, Offene Archive und Systeme. Abends finden Parties statt und werden Filme gezeigt. Das Programm findet sich hier: WOS-Programm-Intro.


Aufbau am Mittwoch mittag


Ein Höhepunkt wird die Präsentation des Ad-Hoc-Netzwerks, welches das OLSR-Protokoll verwendet, (siehe auch Mobile Mesh) sein. Während der Konferenz organisieren C-Base und BerlinBackBone als "Feldversuch" ein MobileMesh-Netzwerk, welches nicht nur im BCC, sondern in ganz Mitte verfügbar sein soll.


Vorbereitung aufs Netzwerk-Experiment


Die Ausstellung der "Public Library" stellt Projekte und künstlerische Arbeiten aus verschiedenen Ländern vor, die sich mit künstlicher Verknappung von Informationen und Kulturgütern befassen. Dabei wird bewusst auf verschiedene Weise das geltende Copyright-Regime unterlaufen. Das Projekt textz.com, welches Literatur frei zur Verfügung stellt, oder die Situationist International Library sind dabei bekanntere Ansätze.


Ausstellung: Public Library



Ein Experiment, welches die Manipulierbarkeit des Netzes zeigt



Bibliothek der Situationisten und ausgedruckte Werke von Textz.com, die das Copyright-Regime unterlaufen
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Ergänzungen

Passend dazu

ErgZ 10.06.2004 - 01:36
Passend dazu:

Weltumspannendes P2P-Radio
 http://www.heise.de/newsticker/meldung/48074

Nutch: die freie Suchalternative zu Google
 http://www.heise.de/tp/deutsch/special/wos/17592/1.html

ausserdem sehr interessant:
Information teilen - freier Zugang statt Datenvermarktung
 http://de.indymedia.org/2004/06/85308.shtml