VJJ uebernimmt Berliner und Brandenburger DJV

s 09.06.2004 23:35 Themen: Medien
Der rechtslastige Verband Junger Journalisten (VJJ) übernimmt den Berliner und Brandenburger Journalistenverband im DJV
Nachdem es unter dubiosen Umständen zur Wahl von Torsten Witt vom Berliner Verband Junger Journalisten (VJJ) zum stellvertretenden Landesvorsitzenden des DJV Brandenburg gekommen ist, hat nun auch der VJJ-Vorstand die Führungspositionen im Berliner Journalistenverband uebernommen. Zum Vorsitzenden in Berlin wurde mittels Stimmen aus dem geenterten Brandenburger Verband fuer die Wahl zum Berliner Verband der bisherige Vorsitzenden Alexander Kulpok gewaehlt, unter dessen Fuehrung es zu erheblichen Unregelmaessigkeiten kam. Als Mitglieder im neuen Vorstand wurden u.a. gewaehlt: Jörg Wachsmuth (VJJ), Jan Luther (VJJ)

Bereits in der Geschäftsführung des DJV Berlin taetig ist Silja Christina Stancke, seit Jahren Finanzreferentin des VJJ.

Der VJJ, der nun in beiden Landesverbänden erhbelichen Einfluss ausübt und im DJV schon angekündigt sich ganz erheblich um Medienpolitik zu kümmern, ist bzw. war ein Verein der Jugendpresse. Schon immer hatte er eine erzkonservative Ausrichtung, personelle Verbindungen existieren zur einflussreichen Jungen Union aus dem Reinickendorfer Umfeld um den füheren CDU-Vorsitzenden Frank Steffel. Desweiteren gibt es nachgewiesene Kontakte zum "nationalen" Umfeld (Horst Mahler, NPD). Interessant ist auch, dass es guten Verbindungen des VJJ zu einflussreichen Kreisen innerhalb des Springerverlages gibt. Wichtig ist es deshalb, da unter dem Einfluss des neuen Vostandes sich der Berliner DJV gegen eine Fusion von "Berliner Zeitung" und "Tagesspiegel" ausgesprochen hat, wogegen in beiden Zeitunghaeusern die Mitarbeiter der bisher nicht genehmigten Fusion durchaus wohlwollend gegenüber stehen.

Was dahinter steckt ist eindeutig: Die "Nachwuchsjournalisten" vom VJJ möchten Einfluss im Berliner Mediensumpf bekommen. Das ansich ist nichts verwerfliches, stutzig muss einen aber machen, dass sich damit "rechte" Ansichten und Strategien in einem offiziell anerkannten und einflussreichen Verband hegemoniale Strukturen aufbauen können. Das sich diese Strukturen bereits "erfolgreich" bemerkbar machen, zeigte sich u.a. 2003, als der Radiosender JAM FM in Berlin überraschend eine leistungststarke Frequenz in Berlin bekam. Moderator, Webmaster und einflussreicher Kopf des Senders ist: Jörg Wachsmuth, VJJ-Mitglied, jetzt Vorstand im Berliner DJV.

Nun kann man sich sicherlich sagen: ok, eine offene, alternative und linke Medienszene braucht diese Leute im DJV nicht. Diese, of gehörte Sichtweise greift zu kurz, denn genau die Strukturen, die jetzt wieder versucht aufgebaut bzw gestaerkt werden sollen, verhindern z.b. seit Jahren ein "freies" Radio in Berlin.

Mehr und gute Informationen unter:
 http://www.burks.de/recherchegruppe/
 http://www.ish.com/___1086349965928.html
 http://www.berlinerjournalisten.de/
 http://www.djv-berlin.de

(Der Autor war in Unkenntniss der Lage fuer einige Zeit Mitglied des VJJ)
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Ergänzungen

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s 10.06.2004 - 11:02

Christian Spilgies

s 10.06.2004 - 11:24
Christian Spilgies, ebenfalls VJJ (Aufsichtsrat), gehört ebenfalls dem neuen DJV Berlin-Vorstand an.

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