Barcelona :: FORUM DER KULTUREN?

Ecuador Llaktakaru (Papeles para Tod*s) 05.06.2004 16:44 Themen: Freiräume Globalisierung Kultur
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Mai 2004

Marketinggeschäft, Quelle von Immobilienspekulation, urbanes Schaufenster der "Marke Barcelona", Waschküche von falschen Erkenntnissen, Jahrmarkt, Gully von Investitionen, Werbefläche für plündernde multinationale Konzerne, Galerie berühmter Persönlichkeiten, Pseudomuseum des Banalen, Zirkus-Festival des Theaters und der Musik, Lockvogel für Touristen, Spiegel der Selbstgefälligkeit der Wirtschafts- und Politikmächte, Geschäft.
All das und mehr....im Weltforum der Kulturen Barcelona 2004.

All das und weniger....denn es ist weder "Forum" noch "Welt-" und auch nicht "de Kulturen". Das einzige womit der betrügerische Aufruf des Events nicht lügt ist "Barcelona 2004", aus offensichtlichen Gründen. Ein guter Beweis: vom bombastischen Originaltitel dieser Inszenierung ist ein knappes "Forum Barcelona 2004" übrig geblieben.

Kommen und schauen Sie!

Sie sind so zahlreich die Visionen, die Stimmen und die Nuancen, dass sie ausserhalb des Forums geblieben sind....Einige aufgrund der "Unbequemlichkeit" die sie für die alles umfassenden und verallgemeinernden Mächte vermuten, andere weil sie keine Stimme haben und man sie niemals für sich selber hat sprechen lassen, der Rest aufgrund des nicht "wichtig genug Seins" für die Agenten des Events.

Die "kulturelle Vielfalt" wird als eine der prinzipiellen Achsen des Forum verkündet, aber die sponsornden Firmen treten ohne Scham oder irgendeine Art von Autokritik für die Aktivitäten, die sie ausbeutend, zerstörend, plündernd, arm machend, tausendjährige "Kulturen" ausrottend, in weiten Gebieten der Welt realisieren, auf.

Die Kulturen werden bis zum Extrem des Verwandelns in strikte Touristensouvenires reduziert und vereinfacht. Mittels des folkloristischem Kostüms und der Versorgung mit exotischer Gastronomie, um den strenggläubigen Snobismus zu befriedigen, der Unterschiede toleriert ohne nach den Gründen des Leidens zu fragen.
Aus jedem Kontext isoliert, umschreiben sie die Kulturen als ein Produkt mehr auf dem Markt der globalisierten Konsumgesellschaft.

Wir, die Kulturen, sind kein Zoo! Wir sind etwas Lebendes, das in den Strassen spriesst, das lacht, lebt, arbeitet und sich vergnügt. Wir sind das, was wir hinter uns lassen und das was wir in Richtung Zukunft errichten. Wir sind weder ein Experiment noch eine Medienattraktion: ob sie wollen oder nicht, das Zusammenleben der Vielfalt verlangt die Übernahme des Unterschiedes, der auf der Natur der Gleichgültigkeit basiert.

Lassen sie uns in Ruhe! Kontra Forum, ihrem Machthunger und der konservativen Perversität standhalten.

Wir, die Kulturen, bleiben draussen!
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Ergänzungen

zum weiterlesen

graswurzelrevolution 06.06.2004 - 13:43
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