SS-Denkmal in Marienfels gestürzt

antifa 04.05.2004 01:19 Themen: Antifa
Ähnlich wie bereits 1988 im Göttinger Rosengarten wurde in der vergangenen Woche das umstrittene SS-Denkmal in Marienfels von Unbekannten in die ewigen Jagdgründe geschickt.
Unbekannte zerstören Denkmal der Waffen-SS

Marienfels (AP) Unbekannte Täter haben das umstrittene Denkmal der
Waffen-SS im Westerwaldort Marienfels zerstört. Wie die Polizei am
Freitag berichtete, wurde das etwa sechs Meter breite und drei Meter
hohe Denkmal offenbar in der Nacht zum Donnerstag umgestürzt. Dabei
sei die Steinkonstruktion nahezu vollständig zerbrochen.
Um das Mahnmal gibt es bereits seit Jahren Streit zwischen der
Gemeinde Marienfels und dem Kameradschaftsverband ehemaliger Soldaten
der Waffen-SS. Die Gemeinde drängt bereits seit längerer Zeit auf die
Entfernung des Denkmals. Ein auf 30 Jahre befristeter Pachtvertrag war
2001 ausgelaufen und wurde nicht verlängert. Die Gemeinde befürchtete,
dass sich das Denkmal für die gefallenen Soldaten der SS-Divisionen
"Leibstandarte Adolf Hitler" und "Hitlerjugend" zu einer Pilgerstätte
von Neonazis entwickelt.
Im vergangenen November demonstrierten in Marienfels rund 200
Mitglieder und Anhänger des Kameradschaftsverbands für den Erhalt des
Denkmals. Ihnen traten nach einem öffentlichen Aufruf von DGB, CDU,
FDP, Grünen und SPD rund 500 Demonstraten entgegen, die sich für die
Beseitigung des Mahnmals stark machten.
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Ergänzungen

pöbel marschiert

resist 04.05.2004 - 11:16
freie nationalisten haben schon ne demo angemeldet:
Daten der Demonstration:
Sonnabend, 8. Mai 2004,
Beginn Ortseingang Marienfels,
Beginn 14.oo (angemeldet bis 19.oo ) Uhr,
Kranzniederlegung ist angemeldet (daher ist das Mitbringen von Kränzen, Blumengebinden und Blumen sinnvoll),
Veranstalter sind reginoale freie Kräfte

Mit besten Grüßen
Christian Worch

...also arsch hoch und sich in den weg stellen....

Link

Antifa im Rheinland 04.05.2004 - 15:15
Gibt es zur angeblichen Faschodemo einen Link?
Oder irgendeinen anderen "Beweis" der Richtigkeit dieser Angaben?
Googeln ergibt nichts.
Man kann keine Gegenaktivitäten planen und ankündigen, wenn man nicht sicher gehen kann, dass überhaupt Faschos aufmarschieren.
Bitte also um seriöse Information.

Belege?

antifa 04.05.2004 - 15:29
Gibt es belegbare Informationen 1) zum Zerstören des Denkmals-
ich finde nämlich genau diese Meldung bei "Politikforum", bei dem sich größtenteils Faschos miteinander unterhalten. Da ist eine URL zur Meldung angegeben, die nicht stimmt.
2) zu den Aktivitäten der Faschisten?
Es könnte auch sein, dass man uns in eine Falle locken möchte-
ich komme selbst aus der Region und habe bisher nichts vom zertörten Denkmal mitbekommen. Wenn wir nämlich dort erscheinen und dort das übliche erwarten(Bullen,Faschos) könnte es gut sein-Marienfels liegt ziehmlich am Ar*** , dass da irgendwo Faschos lauern und uns in einen "Hinterhalt" locken- nur so eine Idee.
Also, bevor wir nicht wissen ob an beiden Meldungen was dran ist- man findet einfach nichts- werden wir auch keine Gegenaktivitäten zum angeblichen Faschoaufmarsch planen.

Aktionsbüro Norddeutschland

antifa 04.05.2004 - 15:46
Ich habe gerade einen Aufruf zum "Protest" gegen die "Schändung" des "Denkmals" in Marienfels auf der seite des "Aktionsbüro Norddeutschland" gefunden.


"[...]Wir haben davor gewarnt, Hand an dieses Ehrenmal anzulegen und die Ehre der Toten zu beleidigen! Nun müssen die Verantwortlichen die Konsequenzen ihres Treibens tragen.[...]"
Demnach wird der "Nationale Widerstand" eine Demonstration organisieren, nur über Zeit und genaue Ortsangaben war dort nichts zu finden...

Das genügt allerdings schon , um Gegenaktivitäten zu planen!
Marienfels-8.Mai - seit 2004 Faschistenfrei! :->

link

M 04.05.2004 - 15:53

RheinZeitung

antifa 04.05.2004 - 19:18
Umstrittenes SS-Ehrenmal zerstört

Einigung zwischen Gemeinde und Kameradschaftsverband torpediert - Tat wirft neuen Schatten auf kleines Taunusdorf

Ein Ehrenmal der Waffen-SS im kleinen Taunusort Marienfels hatte schon im vergangenen November für den größten Polizeieinsatz im Land gesorgt. Jetzt fürchtet die Gemeinde erneut Negativ- Schlagzeilen und Krawalle: Das umstrittene Monument wurde zerstört.

MARIENFELS. Ortsbürgermeister Axel Harlos schüttelt fassungslos den Kopf, als er am Wochenende auf dem Friedhof von Marienfels (Rhein- Lahn-Kreis) vor den Trümmern des Denkmals steht, das ihn und die Bürger seiner Gemeinde schon viel Kraft und Nerven gekostet hat: ein Ehrenmal der Waffen-SS, das dort vom Kameradschaftsverband der Soldaten der 1. und 12. Panzerdivision vor mehr als 30 Jahren errichtet wurde.

Unbekannte Täter haben das etwa sechs Meter breite, drei Meter hohe und 60 Zentimeter dicke Mal jetzt in einer Nacht-und-Nebel-Aktion umgestoßen. Beim Aufprall wurden die Gedenksteine zerstört. Auf dessen Bruchstücken hinterließen die Täter mehrere Farbschmierereien.

"Die Aktion ist absolut kontraproduktiv", kommentiert Ortschef Harlos und befürchtet erneut Unruhe in seiner Gemeinde. Gerade weil er nur 14 Tage zuvor einen Vertrag über die Entfernung des Mals mit dem Kameradschaftsverband unterzeichnet hatte, ist er wütend auf die unbekannten Täter. In dem Papier hatten Gemeinde und Kameradschaftsverband vereinbart, dass die Gedenksteine spätestens Ende 2005 vom Marienfelser Friedhof entfernt sind.

An einer friedlichen Lösung scheint den Zerstörern allerdings nicht gelegen zu sein. Die Tat - sie wurde laut einer Polizeimeldung vom Freitag schon in der Nacht auf Donnerstag begangen - wurde am Wochenende von allen Parteien im Rhein-Lahn-Kreis kritisiert. "Wir haben uns dafür eingesetzt, dass das rechte Mahnmal in Marienfels entfernt wird", sagt der Kreisvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Felix Schmitt, Organisator der Gegendemonstration gegen den Nazi-Aufmarsch im November. "Dennoch distanzieren wir uns scharf von dem Vorgehen der unbekannten Täter und hoffen, dass der Streit um das Mahnmal nicht wieder eskaliert", so Schmitt. "Selbstjustiz ist immer der falsche Weg", kommentierte der grüne Bundestagsabgeordnete Josef Winkler den Vorfall in seinem Heimatkreis. "Ich kann nur hoffen, dass der Friedhof nicht zur Pilgerstätte für Neonazis wird", so CDU-Kreisvorsitzender Matthias Lammert (MdL), den ein an unsere Zeitung gerichtetes falsches "Bekennerschreiben der Jungen Union" des Rhein-Lahn-Kreises sprachlos gemacht hat. "Das Schreiben ist eine Unverschämtheit", so Lammert. Es ist aber immerhin für die Polizei ein Anhaltspunkt, wer für die Zerstörung verantwortlich sein könnte.

"Ich kann nur an die Vernunft aller Beteiligten appellieren, dass Marienfels nicht wieder in den Mittelpunkt radikaler Auseinandersetzungen gerät", sagte Landrat Günter Kern (SPD). Sollten radikale Kreise nun meinen, Marienfels wieder zum Schauplatz für Randale machen zu wollen, würden die demokratischen Kräfte im Kreis wie im vergangenen Jahr deutlich machen, "dass wir hier keine Gewalt dulden", so der Kreischef. "Wer weiß, was uns jetzt erwartet", sagte gestern ein Marienfelser Bürger. Seinen Namen wollte er nicht veröffentlicht wissen. "Vielleicht war die Aktion ja auch das Ende der ewigen Diskussion." Bernd-Christoph Matern

Fascho Mobilisierung

Eifeler 05.05.2004 - 12:20
Es scheint den Faschos ernst zu sein mit der Mobilisierung nach Marienfels. In der Ansage vom 4. Mai macht das NIT Rheinland auch Werbung fuer den 8. Mai. Laut den Infos auf der Seite von denen soll es um 14.00 Uhr losgehen mit dem braunen Spuk.

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