HH Hafenstr.: Einmal im Leben pünktlich sein
Denkt man heute an die Geschichte der Hafenstrasse, denkt man gleichzeitig an Hausbesetzungen und die Achtziger.
Der Hafenstrassenkonflikt war nicht nur ein Konflikt zwischen Immobilienmaklern, Hamburger Senat und Hausbesetzer-Szene.Die Hafenstrasse wurde zu einem Paradebeispiel für symbolische Politik, für einen Konflikt zwischen Gesellschaft und Staat. Am Sonnabend, den 24. April 2004, kurz vor 7.00 Uhr wurde die Hafenstrasse von über 100 LKW und Wohnwagen besetzt. Die Polizei riegelte die Gegend ab und setzte Wasserwerfer, Räumfahrzeuge, Knüppel und Tränengas ein. Fahrzeuge wurden von Polizisten aufgebrochen, beschädigt und abtransportiert. Teilnehmende einer Solidemo, die um 12.00 Uhr in der Innenstadt begann, wurden durch die Hamburger Polizei eingekesselt.
Der Hafenstrassenkonflikt war nicht nur ein Konflikt zwischen Immobilienmaklern, Hamburger Senat und Hausbesetzer-Szene.Die Hafenstrasse wurde zu einem Paradebeispiel für symbolische Politik, für einen Konflikt zwischen Gesellschaft und Staat. Am Sonnabend, den 24. April 2004, kurz vor 7.00 Uhr wurde die Hafenstrasse von über 100 LKW und Wohnwagen besetzt. Die Polizei riegelte die Gegend ab und setzte Wasserwerfer, Räumfahrzeuge, Knüppel und Tränengas ein. Fahrzeuge wurden von Polizisten aufgebrochen, beschädigt und abtransportiert. Teilnehmende einer Solidemo, die um 12.00 Uhr in der Innenstadt begann, wurden durch die Hamburger Polizei eingekesselt.
Die Vorgeschichte
Nachdem 1987 die Verhandlungen zwischen Hafenstrassenbewohnern und Hamburger Senat gescheitert waren, wurden von Anliegern und deren Sympathisanten um die Häuser Barrikaden errichtet, die die bevorstehende Räumung verhindern sollten.
Bald fand man einen Kompromis und unterzeichnete einen neuen Vertrag. Die Barrikaden verschwanden.
Unter dem Vorwand der Fahndung nach Personen aus dem RAF-Umfeld wurden 1990 alle Häuser von Polizei und Bundesstaatsanwaltschaft durchsucht.
In den folgenden Jahren rissen die gegenseitigen Provokationen von Behörden und Bewohnern nie ab, auch wenn Ausschreitungen immer seltener wurden.
Die Pläne der Stadtverwaltung und Polizei, die Hafenstrasse zu räumen, verschwanden jedoch nie vollständig in der Schublade.
Das Interesse der Bewohner der Hafenstrasse lag in der Verhinderung des Abrisses der Häuser und der Erhaltung preiswerten Wohnraums und Freiräumen für ein selbstbestimmtes Leben. Beim Hafenstrassenkonflikt ging es um mehr als eine bequeme Individuallösung für einige, wenige Hafenstrassenbewohner.
Der Kampf um diesen Freiraum stand auch in einem gesamtgesellschaftlichen Kontext, der auch das Ausmass staatlicher Repression erklärt.
Die 12 Häuser der Hafenstrasse in Hamburg werden nun genossenschaftlich verwaltet. Auf gemeinsamen Plena versucht man die Probleme der Anlieger basisdemokratisch zu lösen und einen gemeinsamen Konsens zu finden.
Einmal im Leben pünktlich sein: Die Hafenstrasse im April 2004
Am Morgen des 24. April 2004 wurde die Hafenstrasse unter dem Motto: Einmal im Leben pünktlich sein erneut besetzt.Damit hatte die Hamburger Polizei nicht gerechnet. Gegen 9 Uhr hatte die jedoch das Areal um die Hafenstrasse abgeriegelt und forderte die Besetzer zum Verlassen der Strasse auf. Später wurden Knüppel, Räumfahrzeuge, Wasserwerfer und Tränengas gegen die Besetzer eingesetzt und die Scheiben von LKW und Wohnwagen zerstört. Fahrzeuge wurden vond er Polizei aufgebrochen und abtransportiert. Weder der Hamburger Senat noch die Hamburger Polizei zeigten sich verhandlungsbereit. Samstag Mittag startete in der Feldstrasse in Hamburg eine Soli-Demonstration. Diese verlief über die Kastanienallee, Wohlwillstrasse und Reperbahn im Zentrum Hamburgs. Teilweise wurden Menschen von der Polizei eingekesselt.In Mainstream-Medien und der Hamburger regionalen Presse blieb das Thema vorerst weitgehend unbeachtet.Filme
Nachdem 1987 die Verhandlungen zwischen Hafenstrassenbewohnern und Hamburger Senat gescheitert waren, wurden von Anliegern und deren Sympathisanten um die Häuser Barrikaden errichtet, die die bevorstehende Räumung verhindern sollten.
Bald fand man einen Kompromis und unterzeichnete einen neuen Vertrag. Die Barrikaden verschwanden.
Unter dem Vorwand der Fahndung nach Personen aus dem RAF-Umfeld wurden 1990 alle Häuser von Polizei und Bundesstaatsanwaltschaft durchsucht.
In den folgenden Jahren rissen die gegenseitigen Provokationen von Behörden und Bewohnern nie ab, auch wenn Ausschreitungen immer seltener wurden.
Die Pläne der Stadtverwaltung und Polizei, die Hafenstrasse zu räumen, verschwanden jedoch nie vollständig in der Schublade.
Das Interesse der Bewohner der Hafenstrasse lag in der Verhinderung des Abrisses der Häuser und der Erhaltung preiswerten Wohnraums und Freiräumen für ein selbstbestimmtes Leben. Beim Hafenstrassenkonflikt ging es um mehr als eine bequeme Individuallösung für einige, wenige Hafenstrassenbewohner.
Der Kampf um diesen Freiraum stand auch in einem gesamtgesellschaftlichen Kontext, der auch das Ausmass staatlicher Repression erklärt.
Die 12 Häuser der Hafenstrasse in Hamburg werden nun genossenschaftlich verwaltet. Auf gemeinsamen Plena versucht man die Probleme der Anlieger basisdemokratisch zu lösen und einen gemeinsamen Konsens zu finden.
Einmal im Leben pünktlich sein: Die Hafenstrasse im April 2004
Am Morgen des 24. April 2004 wurde die Hafenstrasse unter dem Motto: Einmal im Leben pünktlich sein erneut besetzt.Damit hatte die Hamburger Polizei nicht gerechnet. Gegen 9 Uhr hatte die jedoch das Areal um die Hafenstrasse abgeriegelt und forderte die Besetzer zum Verlassen der Strasse auf. Später wurden Knüppel, Räumfahrzeuge, Wasserwerfer und Tränengas gegen die Besetzer eingesetzt und die Scheiben von LKW und Wohnwagen zerstört. Fahrzeuge wurden vond er Polizei aufgebrochen und abtransportiert. Weder der Hamburger Senat noch die Hamburger Polizei zeigten sich verhandlungsbereit. Samstag Mittag startete in der Feldstrasse in Hamburg eine Soli-Demonstration. Diese verlief über die Kastanienallee, Wohlwillstrasse und Reperbahn im Zentrum Hamburgs. Teilweise wurden Menschen von der Polizei eingekesselt.In Mainstream-Medien und der Hamburger regionalen Presse blieb das Thema vorerst weitgehend unbeachtet.Filme
- Terrible Houses in Danger, Winter 1984/85, ca. 45min
- Zwischen Dachziegel und Pflasterstein, 1985, ca. 45min, Film über die Hausbesetzungen Hafenstraße, Chemnitzstraße, Jägerpassage und Pinnnasberg
- Die Augen schließen um besser zu sehen, 1986, ca. 20min
- Irgendwie, irgendwo, irgendwann, 1987/88, ca. 100min, Wiederbesetzung und Barrikadentage
- Polizeiüberfall auf die Hafenstraße, 1989, ca. 20min, Räumung des großen Bauwagenplatzes
- Selbst das kleinste Licht durchbricht die Dunkelheit, 1990, ca. 60min, Film über die Durchsuchung der Häuser durch BKA und Bundesanwaltschaft und die darauf folgende Besetzung der Kantine des Stern (Zeitschrift)
- Die Hafentreppe, Regie: Thomas Tode & Rasmus Gerlach. D 1991, 75 Min.
Bezug über: MPZ – Medienpädagogisches Zentrum e.V., Susannenstraße 14 c,d, 20357 Hamburg
Audio
LIVE: aus Hamburg RADIO FSK, mp3-stream- Radio Hafenstrasse Ansage, wav 640k
- Radio Hafenstrasse Ansage, mp3 400k
Literatur zum Thema- Hermann, Michael u.a., Hafenstraße, 'Chronik und Analysen eines Konfliktes', Verlag am Galgenberg, ISBN ? ,1987
- Sigmund, Monika; Zu bunt..., Wandbilder in der Hafenstraße, ISBN 300000713X, 1996
- Mallet, Carl H; Die Leute von der Hafenstraße, Über eine andere Art zu leben, ISBN 389401346X, 2000
- Scheer; Hier spricht Radio Hafenstraße, Sendetexte eines freien Radios in Hamburg; Schriftenreihe Politische Untergrundsender, 5, ISBN 3860712055, 1987
- Kurzwellen-Pressedienst; [Ed.], Radio Hafenstraße, Heiße Phase in Hamburg (November 1987), Radio von unten Tonstudio, ISBN 3860711296, 1987
- Lehne, Werner; Der Konflikt um die Hafenstraße, Kriminalitätsdiskurse im Kontext symbolischer Politik, Hamburger Studien zur Kriminologie, 18, ISBN 3890858937, 1994
Quellen:
Wikipedia, Nadir, Indy.de
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
Erste Meldung in Mainstream Medien
Die anderen Medien schweigen jetzt (14:20) immer noch. Wahrscheinlich warten sie die Polizei-Version ab, die sie dann 1:1 übernehmen werden.
Hier eine Ergänzung, die unter einem anderen Artikel zu Besetzung steht:
Seit 12 Uhr hat auch das Deutschlandradio begonnen in den stündlichen Nachrichten über die Ereignisse in der Hafenstrasse zu berichten. In der Meldung heisst es, in der Hamburger Hafenstraße sei es zu Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und einer Gruppe von rund 150 Demonstranten gekommen.
Diese habe mit etwa 100 Bauwagen die vierspurige Straße blockiert. Die Polizisten seinen mit Brechstangen in die Fahrzeuge eingedrungen und hätten die Insassen gefesselt abgeführt. Ein Behördensprecher hätte eingeräumt, dass die Sicherheitskräfte von der nicht genehmigten Aktion überrascht worden seien. Die Demonstranten würden nach eigenen Angaben bundesweit mehr Bauwagen-Stellplätze für alternative Wohnprojekte fordern, so die Nachrichtenmeldung auf DeutschlandRadio Berlin.
URL: http://www.dradio.de
Auch der NDR berichtet
Proteste
Bauwagen-Anhänger blockieren Hamburger Hafenstraße
Für die "Akzeptanz alternativer Wohnformen" haben am Samstagmorgen rund 150 Anhänger der Bauwagenszene in der Hafenstraße demonstriert. Die fast 100 Bauwagen aus dem ganzen Bundesgebiet, den Niederlanden und Frankreich blockierten nach Angaben der Polizei für rund vier Stunden die vierspurige Straße im Stadtteil St. Pauli. Die Polizei war mit rund 500 Beamten vor Ort.
Zusammenstöße zwischen Polizei und Demonstranten – zwei Verletzte
Die Polizei nahm nach eigenen Angaben Nach etwa 85 Demonstranten in
Gewahrsam und schleppte etwa 60 Bauwagen ab. Zuvor waren Verhandlungen mit den Teilnehmern der nicht genehmigten Kundgebung über einen Abzug gescheitert. Als Demonstranten Widerstand leisteten, setzten die Beamten Wasserwerfer und Schlagstöcke ein. Dabei wurden zwei Beamte leicht verletzt. Zu möglicherweise verletzten Demonstranten gab es keine Angaben.
Recht auf dauerhafte Bauwagenplätze gefordert
Die Demonstranten forderten mit ihrer Aktion mehr Stellplätze für das Wohnen in Bauwagen in der Hansestadt und an anderen Orten. Sie kritisierten "eine immer stärker werdende Bedrohung von Freiräumen wie Wagenplätzen und anderen selbstverwalteten Wohn- und Kulturprojekten". "Keine weiteren Räumungen! Nicht in Hamburg und nicht anderswo!", hieß es auf Transparenten.
Dauerkonflikt zwischen "Bambule" und Behörden
In Hamburg gibt es seit der Räumung des "Bambule"-Bauwagenplatzes unter dem damaligen Innensenator Ronald Schill vor mehr als zwei Jahren einen schwelenden Dauerkonflikt zwischen den Bauwagen-Bewohnern und den Behörden. Bürgermeister Ole von Beust hatte vor wenigen Wochen Kompromissbereitschaft angedeutet.
stimmt so nicht ganz ....
ansonsten viele solidarische grüsze aus aachen
nochwas...
ndr zur hafenstrassen besetzung
http://www.ndr.de/ndr/regional/detail_line.phtml?docid=20040424121706
Die Medien waren nicht pünklich
http://news.google.de/news?hl=de&edition=de&scoring=d&q=hafenstrasse&btnG=News-Suche
Solidemo In Köln
English translation of this article
http://www.indymedia.org.uk/en/2004/04/289841.html
Additionally a short summary of yesterdays happenings in Hamburg has been posted on http://russia.indymedia.org in russian language.
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
@immer noch egal — wie gesagt...
Nee,nicht an die Achtziger — -