gew als rattenfalle

conny kramer 23.04.2004 19:05 Themen: Antifa
eine obskure geschichte aus verden über das bfe-oldenburg, nazis und der gew
dieser artikel wurde direkt aus der verden-aller zeitung entnommen. verden ist ein kleine kreisstadt in niedersachsen zwischen bremen und hannover. verschwendet eure energie beim lesen, nicht auf die schlechte form von jornalismus sondern eher auf den sachverhalt.

"Donnerschlag" gegen NPD-Szene
Mit gewiefter Taktik überraschte Polizei 25 Rechtsextreme / Neonazis mit Totschlägern störten GEW-Versammlung
Von Andreas Becker

VERDEN · Axel Rott war sichtlich zufrieden. Genüsslich lehnte sich Verdens Polizeichef gestern Mittag in seinem Stuhl zurück und schilderte den "gelungenen rechtsstaatlichen Donnerschlag gegen die NPD", den die Polizei am Mittwochabend im Niedersachsenhof gelandet hatte.

Zusammen mit Einsatzleiter Thomas Lissewski (Polizeikommissariat Verden) und Hans-Wilhelm Wacker (Polizeiinspektion Verden, Abteilung Staatsschutz) stellte Rott in einer Pressekonferenz fest, dass "sieben wasserdichte Strafverfahren wegen Verstößen gegen Waffen- und Versammlungsgesetz" eingeleitet wurden. Insgesamt waren den rund 20 Beamten der Polizeiinspektion Verden und einem 30-köpfigen Einsatzzug der Polizei Oldenburg 22 rechtsextreme Personen im Alter von 19 bis 28 Jahren ins Netz gegangen.

Dieses Netz hatten die Ordnungskräfte mit einer Mischung aus "siebtem Sinn" (Axel Rott) und einer gewieften Taktik im und um den Niedersachsenhof im Vorfeld gelegt. Ausgangspunkt der intensiven Polizeiaktivitäten war eine Versammlung der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW). Rund 60 Pädagogen hatten sich am Mittwochabend im Niedersachsenhof eingefunden, um über das Thema "Rechtsextremismus" zu diskutieren. "Eine engagierte Gewerkschaft, die auf einer Veranstaltung solch ein aktuelles Thema debattiert, sowie ein ausspionierender Telefonanruf bei einem GEW-Vertreter, wo und wann die Veranstaltung stattfinden solle, hatte uns sensibilisiert", berichtete der Polizeichef von einer "Kombination, bei der wir der Meinung waren, es könnte klappen".


Gesagt, getan: Bereits am Mittwochnachmittag versteckten sich starke Polizeikräfte im Hotel. "Der Wirt war sehr kooperativ", fand Rott lobende Worte für die Hotelleitung. Einsatzleiter Thomas Lissewski hatte seinen Beamten folgende Marschroute verordnet: "Auf der einen Seite mussten wir die Teilnehmer an der GEW-Versammlung schützen, auf der anderen Seite mussten wir die Rechtsextremen auch so dicht wie möglich an die GEW-Leute heranlassen, um sie auch wirklich auf frischer Tat zu ertappen. Eine Taktik, die aufging - Axel Rotts kriminalistische Spürnase hatte die richtige Fühlung aufgenommen.

Kurz nachdem die GEW-Veranstaltung gegen 19.45 Uhr begonnen hatte, tauchten 25 Rechtsextreme hinter dem Hotel auf. Die jungen Neonazis waren schwer bewaffnet: Totschläger, Axtstiele, Reizgase, Sturmhauben, mit Sand präparierte Handschuhe und NPD-Plakate. Mit Megaphon ausgestattet, versuchten sie mit rechtsextremen Parolen die Pädagogen im Saal massiv zu stören. "Auf Privatgrundstück", wie der Polizeichef mit tiefem Wohlbefinden ergänzte. Hintergrund: Sowohl Versammlungs- und Waffengesetz waren jetzt gebrochen - die Einsatzkräfte der Polizei durften zuschlagen.

Als die Rechtsextremen merkten, dass die Polizei bestens präpariert war, ergriffen sie die Flucht. Doch binnen weniger Minuten setzte sich die körperliche Überlegenheit der Ordnungskräfte durch. Rund um das Hotel wurden 22 Neonazis dingfest gemacht. Um 20.15 Uhr war der "Spuk" vorbei. Die GEW-Versammlung konnte fortgesetzt werden. "Jetzt folgt ein mächtiges gerichtliches Nachspiel", war sich Axel Rott sicher. Und: "Wir haben der rechten Szene in Verden einen empfindlichen Schlag versetzt."
[23.04.2004]
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Ergänzungen

link tip

platzanweiser 23.04.2004 - 19:18
Auf der Seite antifa-bremen.de findet Ihr weitere Hintergründe und Bilder, der Verantwortlichen Nazi Szene in Verden und dem Umland von Bremen.

weiterführende Links

F. Cordes 23.04.2004 - 19:53
Hier einige Links zu Seiten mit Infos über Nazis in Verden und Umland:


 http://bremen.antifa.net/was_ging/index_2003.php


 http://bremen.antifa.net/was_ging/index_2004.php


## Achim - Bremens rechter Rand? Überblick und aktuelle Einschätzung (mit Fotos) ##
 http://bremen.antifa.net/enemy/achim.php


## Nazi-Kundgebung in Verden am 07. Februar 2004 (sehr viele Fotos !!) ##
 http://bremen.antifa.net/was_ging/verden_070204.php


## JN-Nachwuchs aus dem Bremer Raum am 26.11.2003 in Lüneburg (Foto) ##
 http://bremen.antifa.net/was_ging/foto_lueneburg.php


## Nazi-Nachwuchs am 27. September 2003 in Achim (viele Fotos) ##
 http://bremen.antifa.net/was_ging/achim_270903.php


## Fotos vom Nazi-Aufmarsch am 28. Februar 2004 in Osnabrück ##
 http://bremen.antifa.net/was_ging/fotos_osnabrueck.php

von wegen siebter sinn ...

Sherlock 24.04.2004 - 11:42
... wenn das nicht ne V-Mann Nummer war, dann heiße ich Holmes. Wegen einer Gewerkschaftsveranstaltung, auch zum Thema Neofaschismus, und ein bißchen 7.Sinn würde nie so ein polizeilicher Aufwand getrieben werden. Das heißt, die Polizei hatte einen ganz heißen Tip gehabt, daß die Nazis mehr oder weniger bewaffnet zu dieser GEW-Veranstaltung wollten.

Verständnisfrage an die Mods

Gundel Gaukelei 26.04.2004 - 19:02
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