Berlin: Protest gegen den SPD-Parteitag

Schreimann Otmar 19.03.2004 12:20 Themen: Soziale Kämpfe
Berlin. Nach dem "Parteitag der Sieger" kommt jetzt der "Parteitag der Ausschlüsse". Am 21. März 2004 (diesen Sonntag) findet ab 11:30 Uhr im Berliner Hotel Estrel der SPD Parteitag statt auf dem "Abweichler" wieder auf Linie gebracht werden und Müntefering als Parteichef festgeklopft werden soll. Dagegen wird die soziale Bewegung Berlins aufmarschieren. Um 11.30 Uhr am Neuköllner Arbeitsamt Süd/ Sonnenallee. Während Münte und Schröder im Walde pfeifen, warnte Juso-Chef Niels Annen die SPD-Führung vor dem «Wunschdenken», in einer neuen Links-Formation keine Gefahr für die Partei zu sehen.
Vor dem SPD-Sonderparteitag an diesem Wochenende spitzt sich der Streit um die mögliche Gründung einer neuen Linkspartei in Deutschland weiter zu. Führende Sozialdemokraten riefen die Partei am Freitag zu Geschlossenheit auf und unterstützten den harten Kurs der SPD-Führung gegenüber den Abweichlern, denen ein Parteiausschlussverfahren droht. Gleichwohl will die «Initiative für Arbeit und soziale Gerechtigkeit» am Vormittag in Nürnberg ihre konkreten Pläne vorstellen. Die maßgeblich von fünf bayerischen IG-Metall-Funktionären und SPD-Mitgliedern getragene Gruppierung will als Sammelbecken dienen für Kritiker des «neoliberalen Kurswechsels der Regierungsparteien». Dabei wird auch «das Entstehen einer wählbaren sozialen Alternative» für die Bundestagswahlen 2006 nicht ausgeschlossen. Der hessische SPD-Fraktionschef Jürgen Walter sagte dazu, wer als Sozialdemokrat aufrufe, in eine andere Partei einzutreten, könne selbst nicht mehr in der SPD bleiben.

Gleichzeitig verstärkt sich die Kluft zwischen Gewerkschaften und SPD. Müntefering: Gewerkschaften seien "nicht Wortführer des Fortschritts".
Nach Ansicht des künftigen SPD-Vorsitzenden Franz Müntefering müssen alle politischen Interessengruppen «die Lebenswirklichkeit» stärker akzeptieren. «Es macht keinen Sinn, die Augen davor zu verschließen und notwendige Veränderungen einfach zu ignorieren.» Die Arbeitnehmerorganisationen hätten «mindestens ebenso wie die SPD» zu spät damit begonnen, darüber nachzudenken, wie man den Wohlstand im eigenen Land halten kann.

Dagegen wollen Demonstranten der Linken und aus den Gewerkschaften "internationale Solidarität und Kampf statt Standortlogik" setzen. Für die "Rettung des Standortes Deutschlands wollen wir nicht bluten". Deshalb startet gegen den SPD-Parteitag im Neuköllner Estrell-Hotel ab dem Arbeitsamt Süd, Ecke Sonnenallee/Ziegrastraße, Nähe S-Bahnhof-Sonnenallee eine Demo. Um 11:30 Uhr trifft sich dort der harte Kern der Berliner Sozialbewegung, der auch am Mittwoch gegen den Berliner Kürzungshaushalt durch die "neue Mitte" der "deutschen Hauptstadt" tobte. Arbeitslose Trinker, Sozi-Eckensteher, Gewerkschaftsaktivisten, ALB, FAU, SAV, Linkruckies und jede Menge "stinkende Punks" werden der SPD einen "schönen Sonnabend" bereiten. Kurzum, die "attac-Linke" und "das linksdeutsche Pack" wollen zeigen, wer in Berlin den Hammer in der Hand hat.
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Ergänzungen

SPD und Großmachtsreben

Anmerkung 19.03.2004 - 14:47
Die SPD ist in allen Bereichen reaktionäre und restaurative politische Kraft. Kritik sollte also nicht nur allein wegen der antidemokrtischen Struktur geübt werden... Die SPD hat Deutschland wieder in ein aggressiven Kriegs-Staat verwandelt (mit Vorarbeit der CDU), der mehr Soldaten in anderen Ländern zu kämpfen hat, als alle anderen europäischen Staaten. Zusätzlich dominiert Deutschland heute ganz Europa.

Ein Beispiel unter Hunderten dafür, wie die SPD diese Dinge schon seit Jahrzehnten vorbereitet:

MADRID/BERLIN - Der künftige spanische Premierminister Zapatero will die Politik seines Landes an wichtigen Vorgaben Berlins ausrichten. Dies betrifft unter anderem die außenpolitischen Prioritäten Madrids sowie die geplante EU-Verfassung. Zapateros Partei, der sozialdemokratische PSOE, wurde in den 1970er Jahren mit Millionenbeträgen der deutschen Sozialdemokratie aufgebaut, Zapateros politisches Vorbild, der langjährige PSOE-Generalsekretär und ehemalige spanische Ministerpräsident Felipe González, galt als Ziehkind der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung.
mehr:  http://www.german-foreign-policy.com/de/news/index.php?showtopic=Nachrichten

(Zusatz: Die PSOE hat übrigens Todesschwadronen aufgebaut, die in den 80ern Oppositionelle in Spanien und Frankreich getötet haben. Meist waren es vermeindliche ETAs)

Zurück zur alten Mitte - und dann?

SPD-Ablehner 19.03.2004 - 17:15
Natürlich werden Mitglieder einer Partei aus derselben ausgeschlossen, wenn sie in ihren Parteireihen für eine neue in Konkurenz stehende Partei Anwerbungsversuche unternehmen.
Was das Ganze allerdings hier so "überzogen" aussehen lässt, ist dass die Gründung einer neuen (alten) SPD nur wie billige Drohgebärden gegenüber der Parteiführung aussieht.
Jeder Sozialdemokrat, der nicht vollends sediert (unter bewußtseinsverändernden Drogen steht)ist, müßte beim leichtesten Aufkeimen einer politischen Alternative zur Neuen Mitte die Sozialverräter verlassen. Tut aber kaum einer, schließlich haben ja auch alle brav für die Agenda und Harz und so weiter gestimmt, sie sind alle selber daran Schuld! Wollen jetzt alle plötzlich Besserung geloben, ist die Angst vor Schrödi und Münti und Scholzi plötzlich verflogen?
Ja wir brauchen eine große Partei neben den Volks(verräter)parteien, aber diese hat nichts mit der SPD zu tun, sondern mit einem klaren Wertedenken und ich meine nicht Geldwerte. Der Mensch ist das Maß aller Dinge, nicht das Unternehmen! Sozialbeleckte Wirtschaftsliberale haben da nix verloren!

Initiative Arbeit & soziale Gerechtigkeit

Informant 19.03.2004 - 23:00
habe gerade ein Reuters Video mit den SPD Linken
 http://www.initiative-asg.de/
und kurz Schröder bei der Bundeswehrakademie
im braunen Locus gefunden
 http://focus.msn.de/

Sozialdemokraten sind grässlich

weiteres Video

Informant 19.03.2004 - 23:06
Müntefering zu den "Abtrünigen"
Partei Linke gegen die Rebellen
 http://www.tagesschau.de/

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@ zzz — hihihi