Naziaufmarsch am 13.3. in Bochum verhindern!

Jugendantifa Bochum 27.02.2004 09:55
Für die Demonstration am 13. März "Wiederaufbau der Synagoge unterstützen - Neonazi-Aufmarsch verhindern" in Bochum hat nun ein breites Bündnis einen Aufruf veröffentlicht.
Heute abend ab 17 Uhr Solidaritätskonzert im Bf Langendreer.
Wiederaufbau der Synagoge unterstützen
Neonazi-Aufmarsch verhindern


Seit einigen Wochen hetzen neonazistische Gruppen - angeführt von der NPD - gegen den Bau einer neuen Synagoge in Bochum. Mit der Parole "Stoppt den Synagogenbau - 4 Millionen für's Volk" wollen sie am 13. März in dieser Stadt demonstrieren.

Die Synagogen von Bochum und Wattenscheid wurden in der Pogromnacht vom 9. November 1938 von SA-Mitgliedern und anderen Anhängern der NSDAP in Brand gesteckt und vollkommen vernichtet. Jüdische Bürger wurden misshandelt, deportiert und umgebracht. Nur wenig später wurden Millionen europäischer Juden vom Nazi-Regime ermordet.

Die geplante Demonstration der Neonazis steht mit ihrer Forderung nach einem "Stopp des Synagogenbaus" in direkter Tradition der Pogromnacht und erneuert die nationalsozialistische Hetze gegen jüdische Menschen und ihre Einrichtungen. Der Versuch, die sozialen Ängste und Ohnmachtsgefühle vieler Menschen angesichts der aktuellen Sozialpolitik für ihre antisemitische Propaganda zu nutzen, setzt dies in widerlicher Weise fort.

Der Wiederaufbau der Synagoge in Bochum ist sichtbares Zeichen der in dieser Stadt wieder entstandenen und wachsenden jüdischen Gemeinde, und Symbol dafür, dass der Lebenswille und Kampf jüdischer Menschen über den nationalsozialistischen Vernichtungswillen gesiegt hat. Wir begrüßen die Wiederentfaltung jüdischen Lebens in unserer Stadt.
Daher werden wir am 13. März mit Entschiedenheit für den Bau der Synagoge auf die Straße gehen. Und sollte der Neonazi-Aufmarsch in letzter juristischer Instanz nicht verboten werden, sind wir entschlossen, ihn zu verhindern; wenn nötig auch mit Mitteln des zivilen Ungehorsams. Denn die Aufhebung des polizeilichen Demonstrationsverbots in erster Instanz durch das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen zeigt deutlich, dass der Widerstand gegen faschistische und antisemitische Propaganda nicht allein Polizei, Gerichten und anderen Behörden überlassen werden darf. Er ist vor allem eine politische und gesellschaftliche Herausforderung.

In den vergangenen Wochen haben viele verschiedene Gruppen, Organisationen und Einzelpersonen öffentlich erklärt, dass diese Neonazi-Demonstration nicht stattfinden darf. Auch der Oberbürgermeister und die Parteien im Stadtrat haben erklärt, sämtliche politischen und rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen zu wollen, um antisemitische und menschenverachtende Aktivitäten in Bochum zu unterbinden. Sollte also die Demonstration der Neonazis in letzter Instanz erlaubt werden, werden wir alle zeigen müssen, wie ernst es uns damit ist, antisemitische und faschistische Hetze in dieser Stadt nicht zuzulassen.


Wir rufen auf zu einer Demonstration, um den Wiederaufbau der Synagoge zu unterstützen und den Neonazi-Aufmarsch zu verhindern.


Treffpunkt: Hauptbahnhof Bochum, 13. März, 10 Uhr


Es rufen auf: AG soziale Grundrechte; AGOT Bochum; Alternative Liste Bochum; Alternative Liste Duisburg; Anti-Atom-Plenum; AStA der RUB; attac Bochum; attac campus; Bahnhof Langendreer/Politik & Nord-Süd Büro; Bochumer Friedensplenum; Bündnis 90/Die Grünen, Kreisverband Bochum; Deutsches Forum für Figurentheater; DKP Bochum; Fachschaftsrat Sozialwissenschaft; Frauen für den Frieden in der EKvW, Gruppe Bochum; Hans Martin Krämer (Ruhr-Universität Bochum); Heide Kasper-Demtröder, Personalrätin, GEW; IFAK e.V.; JungdemokratInnen/Junge Linke Bochum; Jugend-Antifa; Kinder- & Jugendring Bochum; LabourNet Germany; Ludwig Quidde Forum; PDS Bochum; Personen aus dem ehemaligen Antifa-Plenum und der Ex-Roma-UnterstützerInnen-Gruppe; Ratsfraktion der Grünen, Bochum; SDAJ Bochum; ['solid]-velbert; Uli Borchers, IG Metall-Mitglied, Betriebsrat; virus31; VVN - Bund der Antifaschisten, Kreisverband Bochum
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Ergänzungen

nazi kampagne geht weiter...

autonomes bochum 27.02.2004 - 18:14
POL-BO: Bochum
Fahrzeug des Bochumer Rabbiners beschädigt
[27.02.2004 - 16:03 Uhr]

Bochum (ots) - In der Zeit vom 26.02.2004, 19.30 Uhr, bis
27.02.2004, 04.00 Uhr, wurde der PKW des Bochumer Rabbiners, der am
Sudbeckenpfad abgestellt war, von bisher unbekannten Tätern stark
beschädigt. Eine Zeugin bemerkte am heutigen frühen Morgen, dass die
vier Reifen zerstochen, der Außenspiegel abgebrochen und auf allen
Türen sowie der Motorhaube Hakenkreuze eingeritzt worden waren. Die
Abteilung Staatsschutz der Bochumer Polizei ermittelt. Die Polizei
sucht Zeugen, die die Tat beobachtet haben, Tel. 0234/909-4905 oder
4441.

kommt am 28.2. nach bochum

ruhrpott 27.02.2004 - 20:07
Demonstration am kommenden Samstag
Für eine Synagoge in Bochum - gegen antisemitische Hetze!
Nach den Erfahrungen vom letzten Samstag, wo Neonazis in der Innenstadt fast zwei Stunden Flugblätter gegen den Synagogenbau verteilen konnten, hat ein breites Bündnis am Montagabend beschlossen, der NPD und ihren Kameradschaften keinen weiteren Raum für Hetzpropaganda zu lassen. Damit die Nazis nicht wieder "unter Polizeischutz" handeln können, weil die Einsatzleitung der Polizei zunächst keinen Anhaltspunkt sah, um einzugreifen, wurde für Samstag eine Demo und ein Infostand angemeldet. Es besteht die Hoffnung, dass dann die Polizei eher eine Möglichkeit sieht, die Nazis zu vertreiben. Treffpunkt für die Demo ist am Hauptbahnhof um 10:00 Uhr. Am Husemannplatz ist von 10:00 bis 15:00 Uhr ein Infostand, an dem Flugblätter verteilt werden.

offener Antisemitismus in BOCHUM + LEIPZIG

ein Überblick 03.03.2004 - 03:12
Nazi-Demos in Bochum erstmal verboten
 http://germany.indymedia.org/2004/03/76089.shtml

Bochum: BSV mobilisiert gegen Antisemitismus
 http://germany.indymedia.org/2004/03/76081.shtml

Bild/Bericht: Anti-NPD-Aktion in Bochum
 http://germany.indymedia.org/2004/02/75842.shtml

Bochum: Nazis aus der Stadt vertrieben
 http://de.indymedia.org//2004/02/75816.shtml

MIT MATERIALSAMMLUNG ZUM NAZIAUFMARSCH AM 13.3.
Für den Wiederaufbau der Synagoge in Bochum
 http://de.indymedia.org/2004/02/75198.shtml
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01.03.2004 Inland Markus Bernhardt
Antisemitische Kampagne in Bochum
Breiter antifaschistischer Konsens für den Neubau einer Synagoge in der Stadt
 http://www.jungewelt.de/2004/03-01/014.php
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LEIPZIG:

Antisemitisch? Klage gegen Baupläne der Jüdischen Gemeinde in Leipzig Anna Engel
 http://www.dradio.de/dlf/sendungen/kulturheute/242256/

Tätervolk, neue Folge Von Gaby Hommel Konkret Heft 03 2004
Deutsche Neonazis und Leipziger Bürger sind einig im Protest gegen den Bau jüdischer Einrichtungen
 http://www.konkret-verlage.de/kvv/in.php?text=&jahr=2004&mon=03

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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nur eine kleine frage..... — ketzer 6.66.

@ketzer — mr.anderson

welche antideutschen? — ruhrpott dieter3001

Dieter / "Antideutsche" — Ruhrpott-Prolet