Bundesweite Demo wg. Nazimorden in Heidenheim

organisierter Antifa 20.12.2003 19:08 Themen: Antifa
Ein vorsätzlicher dreifacher Mord an drei Jugendlichen ist heute verübt worden! Wichtig ist es jetzt nicht zur Tagesordnung und zum Adventshopping überzugehen, sondern Nazimorde nicht als Normalität hinzunehmen. Die Gründe der Tat müssen vollständig aufgeklärt und veröffentlicht werden. Nur betroffen und betrübt zu sein reicht nicht.
Es muss eine breite und überregionale Demonstration in Heidenheim stattfinden.
Die direkt betroffenen und alle antifaschistischen, demokratischen und humanistischen Menschen und Gruppen aus Heidenheim und Umgebung sollen sofort bekannt geben das am Samstag den 27.12. um 14 Uhr eine grosse noch zu organisierende Demonstration ab Bahnhof Heidenheim stattfindet!
"Wenn die Russen heute kommen werden die abgestochen" so eine weinende Augenzeugin, gegenüber einem zdf Journalisten, äusserte sich der Täter vor der Tat.
Ein vorsätzlicher dreifacher Mord an drei Jugendlichen ist heute verübt worden!
Wichtig ist es jetzt nicht zur Tagesordnung und zum Adventshopping überzugehen, sondern Nazimorde nicht als Normalität hinzunehmen.
Inständig bitte ich vor allem die Menschen aus Heidenheim, Zeugen, ReporterInnen (auch Indy´s) und Antifa Rechercheteams jedoch zuallererst genau und schnell zu recherchieren was passiert ist, die Namen der Opfer, Beweise/Hinweise für die rechtsextreme Gesinnung des Täters sind am wichtigsten.
Zentraler Ansatz der Cops um eine rechtsextremes Motiv zu verneinen ist zu sagen: "Selbst wenn der Nazi ein Nazi ist und auch schon andere wegen seiner Gesinnung angegriffen hat, (wie der Täter am gleichen Tatort in Heidenheim am 3.10.) so kann er auch drei Russlanddeutsche angreifen ohne daß die Tat aufgrund seiner faschistoiden Gesinnung begangen hat. Deshalb also kein rechtsextremes Tatmotiv vorliegt. Danach fragen die meisten Presseheinis nämlich. Nur wenn der Täter gegenüber der Polizei auf seinem faschistischen Motiv besteht " was Erklärtermassen eine Strafverdopplung bedeuten würde" würde wegen Mordes ermittelt und ein rechtsextremes Tatmotiv käme in Betracht. Wichtig für die Statistik und das ansehen des Standortes Heidenheims und Deutschlands...
Wir sollten ihnen nicht die Darstellung der Ereignisse und die Deutungsmacht überlassen!
Das Weltbild /Menschenbild spielt ja bekanntlich immer eine Rolle. Ein Mensch der noch halbwegs alle "Tassen im Schrank" hat würde niemals mit einem 20 cm langen Messer (was er sowieso nur in der Küche oder beim Extremcampen benutzt) in eine Discothek mitnehmen um es drei Jugendlichen ins Herz zu stechen. So ein Mordanschlag kann nicht unvorbereitet und spontan erfolgt sein. Die extrem menschenverachtende Gesinnung eines solchen Täters kann nicht ausgeklammert werden.
Die Gründe der Tat müssen vollständig aufgeklärt und veröffentlicht werden.
Alle Menschen die solche Morde nicht kalt läst sind aufgerufen sofort und in den nächsten Tagen ihre Trauer und Ihre Wut zu zeigen. Nur wenn Neonazis und Ihre Taten entschieden geächtet und bekämpft werden kann Ihre Menschenverachtende Ideologie, die Grundlage für solche Taten ist zurückgedrängt werden.
Nur betroffen und betrübt zu sein reicht nicht.

Es muss eine breite und überregionale Demonstration in Heidenheim stattfinden!

Die direkt betroffenen und alle antifaschistischen, demokratischen und humanistischen Menschen und Gruppen aus Heidenheim und Umgebung sollen sofort bekannt geben das am Samstag den 27.12. um 14 Uhr eine grosse noch zu organisierende Demonstration ab Bahnhof Heidenheim stattfindet!

Überlassen wir nicht den tatenlosen Betroffenheitsrhetorikern die Öffentlichkeit!
Da es in Heidenheim ja leider z.Z. keine Antifa mehr gibt und um es nicht nur bei Apellen zu belassen biete ich den Veranstaltern meine pers. Hilfe in Organisatorischen fragen an.

Ich finde es absolut erschreckend das in Heidenheim (an der A7 in Baden-Württemberg nicht weit von Stuttgart)drei Jugendliche Menschen ermordet worden bin!
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Ergänzungen

kritisch sein

x 20.12.2003 - 20:05
ich finde es unglaubwürdig, in einem berichtenden artikel die tat als
vorsätzlich zu beschreiben wenn man nicht mit dem täter oder jemand der den täter befragt hat, gesprochen hat.
es ist zwar klar, dass indy-artikel nicht von profis geschrieben werden, aber der autor/die autorin macht vermutungen zu fakten.diese art berichterstattung zu machen kostet indy glaubwürdigkeit.

selbst Lokalpresse erkennt rechte Motive

egal 20.12.2003 - 20:38
in der Internetausgabe der HZ steht:

Lokales aus Heidenheim
20.12.2003

HEIDENHEIM

Drei Jugendliche sterben durch Messerstiche

Rechtsextremer Hintergrund des Täters scheint wahrscheinlich

Am Samstag gegen 13 Uhr stellt sich der 17-jährige Leonhard S. der Heidenheimer Kriminalpolizei, nach dem diese eine Stunde zuvor mit Bild und Personenbeschreibung des flüchtigen Jugendlichen an die Öffentlichkeit ging. Er hatte am Freitag um 23.30 Uhr drei Jugendliche vor einer Heidenheimer Diskothek mit Messerstichen getötet.
Ein junger Mann mit Seitenscheitel, Nickelbrille und Hemd: Dieses Foto händigt die Kriminalpolizei am späten Samstag Vormittag an Journalisten aus. Gefahndet wird zu diesem Zeitpunkt nach Leonhard S., einem 17- jährigen Gymnasiasten aus dem Kreis Heidenheim, der in der Nacht drei Jugendliche vor dem K 2 niedergestochen hat. Eine Stunde später hat er sich gestellt, die Beklemmung weicht einer Fassungslosigkeit, die auch anhält, als immer mehr Fakten bekannt werden. Für Heidenheim ist die Tat, so der Kripo-Chef Bernd Ziehfreund, "beispiellos" und Beteiligte wie Unbeteiligte sind gleichermaßen erschüttert. Die Opfer sind Viktor (15), Waldemar (16) und Alex (17), drei russlanddeutsche Jugendliche, die am Freitag mit ihrer Clique in der Stadt unterwegs waren, um zu feiern. Die beiden Jüngeren waren Schüler, der 17-jährige im Berufsvorbereitungsjahr.
"Völlig überraschend und unvermittelt" habe er die Waffe eingesetzt, sagt Oberstaatsanwalt Harald Stephan. Ohne Vorwarnung, aber direkt auf das Herz seiner Opfer zielend, genügen Leonhard S. ganz wenige Messerstiche, um seine Gegner tödlich zu verletzen.
Zwei der Halbwüchsigen sterben auf dem Hinterhof des Clubs, neben dem Stacheldrahtzaun des angrenzenden Gefängnisses, zwischen parkenden Autos und hartgefrorenen Schneehaufen. Der 17-jährige Alex erliegt seinen Verletzungen im Krankenhaus.
Der Staatsanwaltschaft ist der 17-jährige Leonard S., der offenbar aus Berlin stammt und sich erst seit sechs Monaten in Heidenheim aufhielt, bereits bekannt: Gegen ihn läuft ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung. Am 3. Oktober hatte er genau vor der gleichen Diskothek einem Punk aus dem Stammpublikum des Clubs eine Flasche über den Kopf gezogen. In jener Nacht gab es Auseinandersetzungen zwischen Punks und Neo-Nazis, bei der einmal die eine, einmal die andere Gruppe die Oberhand hatte.
Diesen politischen Aspekt erkennt man beim dreifachen Mord nicht - deshalb mag die Staatsanwaltschaft auch nur bei der Schlägerei im Oktober einen rechtsradikalen Hintergrund erkennen.
Am Abend halten Jugendliche vor dem K 2, das vorerst geschlossen bleibt, eine Mahnwache mit Kerzen ab. Eine stille Nacht, wie man sie sich nicht vorgestellt hat in Heidenheim.

Einen ausführlichen Bericht lesen Sie morgen in der HEIDENHEIMER SONNTAGSZEITUNG.

Silja Kummer
 http://www.hz-online.de

Wie?Wo?Was?

h 20.12.2003 - 20:44
Ohne vorsätzlich pietätlos sein zu wollen, könnt ihr den Menschen, die keinen Fernseher haben nochmal nüchtern die Fakten erzählen? Der Artikel ist etwas stürmisch und unübersichtlich.

weiter Artikel zum Dreifachmord

immernoch egal 20.12.2003 - 20:52

Hintergrund-Infos von bürgerlichen Medien

egal 20.12.2003 - 20:52
Tja, so bitter es auch ist : Auch hier ( link von Tagesschau.de  http://www.swr.de/nachrichten/bw/2003/12/20/index1.html) kaum
eine Erwähnung auf einen rechtsradikalen Hintergrund des Täters.
Deutschland ich krieg das Kotzen !

Erste Bilder auf linkeseite

XXX 20.12.2003 - 22:27
erste Bilder von der Spontandemo gibts bei
 http://www.linkeseite.de/Texte/2003/dezember/20-5.htm

Ich möchte korrekte Informationen!

Klartexter 20.12.2003 - 23:57
Eine kurze Recherche ergibt: Die Passagen, in denen es über die Stellungnahmen von Polizei und Staatsanwaltschaft geht, sind in beiden Eröffnungs-Artikeln zum Thema schlichtweg falsch.

Der Oberstaatsanwalt hat in der im TV gezeigten Pressekonferenz ausdrücklich gesagt, die Ermittlungen seien noch nicht soweit, daß man "etwas Abschließendes über das engere Tatmotiv" sagen könne.

Und das ist auch die einzige zutreffende Erklärung, die er abgeben kann.

Denn daß die Ermittlungen - inklusive Zeugeneinvernahmen - noch nicht abgeschlossen sein können, ist ja wohl klar.

Und ein Staatsanwalt kann nicht einfach hergehen und sagen: "Der Täter ist ein Rechtsradikaler. Schon haben wir das Tatmotiv."

So schwer das zu akzeptieren ist: Auch ein Nazi ist nicht ausschließlich Nazi, und es muß nicht jede seiner Handlungen allein durch seine Nazi-Gesinnung begründet sein.

So wahrscheinlich ein durch Rechtsradikalismus begründetes Motiv ist - erwiesen ist es noch nicht.

Die Demonstration ist, unabhängig davon, wie der ganz konkrete Fall sich zugetragen hat, mehr als berechtigt.

Aber ein Staatsanwalt hat sich an die Fakten zu halten. Es ist abwegig, ihm das vorzuwerfen. Und es ist schäbig, seine Äußerungen zu verfälschen.

Konkret und ergänzend zum Eröffnungs-Artikel hier:

Der Satz "Selbst wenn der Nazi ein Nazi ist und auch schon andere wegen seiner Gesinnung angegriffen hat, (wie der Täter am gleichen Tatort in Heidenheim am 3.10.) so kann er auch drei Russlanddeutsche angreifen ohne daß die Tat aufgrund seiner faschistoiden Gesinnung begangen hat" ist, da führt kein Weg daran vorbei, korrekt!

Der folgende Satz dagegen ist völliger Unsinn: "Nur wenn der Täter gegenüber der Polizei auf seinem faschistischen Motiv besteht, 'was Erklärtermassen eine Strafverdopplung bedeuten würde' würde wegen Mordes ermittelt und ein rechtsextremes Tatmotiv käme in Betracht.'

Erstens muß er sein Motiv nicht selber gestehen, sondern es kann ihm auch aufgrund von Zeugenaussagen und Indizien nachgewiesen werden.

Und zweitens ist es schlichtweg Quatsch, daß ein faschistisches Motiv das Strafmaß verdoppelt.

Es geht in diesem Fall vielmehr über die Unterscheidung zwischen Totschlag und Mord.

Dazu gibt es einen guten Text beim SPIEGEL:
 http://www.spiegel.de/sptv/reportage/0,1518,120955,00.html

Letztendlich wird entscheidend sein, ob die Gerichte eines der Tat-Merkmale für Mord sehen.

Zitat aus dem Gesetz:
"Als Mörder gilt, wer aus Mordlust, zur Befriedigung seines Geschlechtstriebs, aus Habgier oder anderen niedrigen Beweggründen, heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln oder um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken, einen Menschen tötet."

Und faschistische Gesinnung ist nicht der einzige niedrige Beweggrund.

Um den Täter wegen Mordes zu verurteilen, muß man ihm also gar nicht unbedingt nachweisen, daß seine Nazi-Gesinnung ausschlaggebend war.

Aber auch für Totschlag kann es 15 Jahre geben. Mehr hat er ja auch wegen Mordes de facto nicht zu erwarten.

Und es komme mir bitte jetzt niemand mit dem Vorwurf, das sei alles zu formalistisch.

Noch einmal: Das war ziemlich sicher ein Nazi-Mord.

Aber es ist unredlich, die Bullen und die Staatsanwälte zu verunglimpfen, weil sie ihre Arbeit tun und sich an die geltenden Gesetze halten.

Erst wenn im weiteren Verlauf des Verfahrens offensichtlich etwas vertuscht werden sollte, wäre die Aufregung über Polizei und Justiz berechtigt.

Und noch was: Der Vorwurf, bei der ARD und dem SWR gebe es "kaum
eine Erwähnung auf einen rechtsradikalen Hintergrund des Täters", ist lächerlich.
Erstens: Was ist "kaum eine Erwähnung"?
Zweitens: Es steht klipp und klar da, im Zusammenhang mit der vorhergangenen gefährlichen Körperverletzung, daß der Täter ein Rechtsradikaler ist.



Die Demo am 27.12.3 muss statfinden!

antifa 21.12.2003 - 01:56
Es gibt leider vielfach schlechte Erfahrungen mit den Ermittlungen von Polizei und Staatanwaltschaft wenn es um Morde von Nazis an ihren Feindbildern geht.
Und zwar schon seit der Weimarer Zeit bis in die jüngste Zeit.
Leider gibt es eine nachweisbare kontinuität von Methoden und Personal in Politei und Justiz seit der Nazizeit.
Das aktuell ein faschistioider Messerstecher fast gewohnheitsmässig zum verwirrten Einzeltäter verharmlost wird, kam schon zu oft vor, als das der Polizei überlassen werden, kann allein über die Tathintergründe zu informieren.

So hat z.B. in Sulzbach leztes Jahr ein Neonazi einen 17 Jahre alten Menschen türkischer Herkunft erstochen. Zuhause fand die Polizei - die er auch mit einer schafen Waffe bedrohte - noch eine Hackenkreuzfahne...

Dann wurde das Urteil verkündet: 6 Jahre Knast wegen Totschlags und illegalem Waffenbesitz. In der Begründung hieß es, bei der Tat handele es sich um eine Kirmesschlägerei ohne fremdenfeindlichen Hintergrund. Im Gerichtssaal kam es daraufhin zu Auseinandersetzungen zwischen Achmeds Angehörigen und Freunden und den zahlreich anwesenden Staatsvertretern
 http://de.indymedia.org/2003/01/38707.shtml
der letzte Satz des Artikels lautete damals:
Die Antifa Saar protestiert auf`s Heftigste gegen den durchgeführten Polizeieinsatz und appeliert an MedienvertreterInnen und den Rest einer kritischen Öffentlichkeit, nicht schweigend hinzunehmen, dass Taten rechter Gruppierungen oder Personen bagatellisiert oder entpolitisiert werden.

Was sagen die Antifas aus der Region?


Demo Samstag 27.12.03

Antifas aus Ulm 21.12.2003 - 23:40
Ein Koordinierungstreffen von Gruppen aus Heidenheim und Ulm hat heute beschlossen, zu folgenden Aktionen in Heidenheim zu mobilisieren:

Dienstag, 23.12.03 18.00 Uhr Mahnwache vor der Diskothek K2,
Heidenheim (Brenz) Brenzstraße

Samstag, 27.12.03 14.00 Uhr Demonstration "Augen auf-Kampf dem
Faschismus". Treffpunkt: Eugen-Jaeckle-Platz.

Antifaschistische Aktion Heidenheim

AA HDH 22.12.2003 - 13:01
Aus aktuellem Anlass:
Die AA HDH wurde im Jahr 2001 aufgelöst, da sich die Naziszene völlig aus dem LK verzogen hatte. Aufgrund der Vorfälle in dem letzten halben Jahr wird sich die AA HDH neu formieren!

Nazis werden hier keine ruhige Minute mehr haben!
still believe! still fighting!
Nazis auf´s Maul!

DEMO 27.12. + PRESSEZUSAMMENSTELLUNG

ein Überblick 22.12.2003 - 16:40
HEIDENHEIM PRESSEZUSAMMENSTELLUNG
 http://www.de.indymedia.org/2003/12/70782.shtml

Demonstration in Heidenheim am 27.12.2003
 http://www.de.indymedia.org/2003/12/70777.shtml

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