Streik an der HU - einige Impressionen

FotoFixx 22.11.2003 16:52 Themen: Bildung
Seit einigen Tagen (genaugenommen seit dem 20.11.) ist die Humboldt-Universität in Berlin-Mitte von Studenten bestreikt. Damit ist die HU eine von knapp 20 Unis in Dtl, die bestreikt/besetzt wird. Neben täglichen Protestaktionen und Demonstrationen finden in der HU jede Menge Veranstaltungen statt, die zusammen der Ansatz zu einer Alternativ-Uni sein könnten. Insgesamt ist es kaum möglich alle Aktionen und Vernstaltungen zu dokumentieren - es passiert einfach zu viel. Gestern wurde u.a. Wowereit beim Anknipsen der Weihnachtsbeleuchtung Unter Den Linden gestört, wobei einige Studis das Licht etwas später wieder ausknipsten. Wowereit hatte zuvor erklärt, daß er die Protesten weiter ignorieren wird.
Gestern nachmittag hab ich am HU-Hauptgebäude (und einigen Nebengebäuden) einige Fotos gemacht, die ich hier veröffentliche....
Berichte der letzten Tage bei Indymedia.de zu den Ereignissen in Berlin

- Studierende belagern Wowereit
- Zum Plausch mit Wowereit
- FU Berlin im Streik
- Studentenproteste in Berlin - Fotos von Mittwoch abend
- HU-Berlin: Streik beschlossen - anschliessend Spontandemo
- HU Berlin besetzt


Überblick über Proteste

- update feature studentische proteste
Auflistung von dem, was bundesweit los ist
- 17 franz. Unis im Streik, Demos am 20.11.

Alternative Medien -und da gibt es mehr als nur Indymedia- werden von den Studenten bisher fast gar nicht genutzt. Dadurch wissen viele nicht, welche Ausmaße die gegenwärtige Protestwelle annimmt. Die bürgerlichen Medien berichten jeweils nur lokal über einige wenige Aktivitäten.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
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Ergänzungen

alternative medien

spaceman 23.11.2003 - 00:18
Kannst Du hier vielleicht aufzählen, welche alternativen Medien es noch gibt, die wir nutzen können?

Danke-

Alternative Medien

Medienfreak 23.11.2003 - 03:18
Die meisten alternativen Medien sind leider netzbasiert (das Interent demokratisiert halt Kommunikation/Medien). Radio bekommt man wohl nur piratenmässig hin. Allerdings gibts heute überall Computer und Artikel können ausgedruckt werden für Wandzeitungen oder mit ASten-Hilfe können Printausgaben erstellt werden (alle Artikel der letzten 2 Tage bei Indy wären so 8 Seiten) .. ausserdem können Terminals aufgestellt werden und Flyer mit Webadressen und Erläuterungen verteilt werden...

Alternativmedien, die mir grad einfallen:

- Also erst ma Indy natürlich, wobei Indy ja als Struktur vielseitig genutzt werden kann (jeder kann Printausgaben erstellen)

- www.kommunikationssystem.de .. sehr zu empfehlen, dort können thematische Unter-Projekte genutzt werden

- es können Blogs geschaffen werden oder nach geeigneten Blogs gesucht werden (www.blogg.de mal angucken!)

- allefueralle.tk kann OpenPosting bekommen

-  http://bildung.twoday.net/topics/Hochschule

- gabs nich mal ne überregionale OpenPosting-Seite für Studiproteste?

Gibt noch ne Menge eher hierachische Medien, die aber offen sind: Nadir, LinkeSeite.de, junge welt, ND, KanalB, Stressfaktor

Ausserdem könnten neben Indymedia lokale OpenPosting-Projekte entstehen, die sich mit Indy vernetzen.

zum veröffentlichen von videos:

gjkl 23.11.2003 - 11:40
 http://kanalB.de.

wird redaktionell betreut. also kein open posting wie hier bei indy. ist aber eigentlich offen für alle. schauen jeden tag 2500 - bis zu 80.000 leute (am 1. mai 2003) an.

Achtung: Fotos unkenntlich machen!

Martin 23.11.2003 - 20:24
Wir haben Gerüchte erhalten, dass eine Reihe von Studenten wegen des Uni-Streiks Strafanzeige wegen Nötigung bei der Staatsanwaltschaft gestellt haben. Es geht um die Streikposten, die darüber wachen das keiner das Uni-Gebäude betritt. Einige Fotos sind auch bei Indymedia zu finden.

§ 240 StGB untersagt, einen Menschen mit Gewalt oder durch Drohung mit einem empfindlichen Übel zu einer Handlung, Duldung oder Unterlassen zu nötigen. Der Gewaltbegriff der Nötigung ist umstritten. Man erinnere sich nur an die alte Diskussion der Nötigung durch Sitzblockade, die erst vor dem Verfassungsgericht zugunsten der Demonstranten entschieden wurde. Wenn aber eine „lernunwillige“ Gruppe eine „lernwillige“ Gruppe von Studierenden mit Blockade der Eingangstür daran hindert das „öffentliche“ Uni-Gebäude zu betreten, dann stellt dies eine Nötigung dar. Entscheidungen darüber gibt es aus dem Bereich des Arbeitskampfes. Betriebsbesetzungen und Betriebsblockaden stellen strafrechtlich dann eine Nötigung dar, wenn sie dazu dienen, arbeitswillige an der Arbeit zu hindern (vgl. Tröndle/ Fischer, StGB, 51. Aufl. München 2003, § 240; Rdnr. 49a).

Das bedeutet: Ein Streikposten darf sich zwar vor das Werkstor bzw. vor die Universität stellen. Ein solcher Streik ist rechtlich natürlich zulässig. Verboten ist es aber, andere das Betreten des Werkes oder der Uni zu verbieten, da es keinen Kollektivstreik gibt und jeder das Recht hat selbst zu entscheiden, ob er sich am Streik beteiligen will oder nicht. Die Anzeige der Studenten führt nun mit Sicherheit zu einer Kriminalisierung der Streikposten, die vornehmlich aus dem AStA stammen.

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