Nazis in Berlin-Fhain! Silvio M-Demo (22.11.)

Autonome Antifas Berlin 21.11.2003 15:31 Themen: Antifa
In der letzten Nacht haben Mitglieder der neofaschistischen "Kameradschaft Tor" Aufkleber mit der Parole "Einer muss der erste sein - Fuck Silvio" im Südkiez von Berlin-Friedrichshain verklebt. Diese Nazi-Provokation ist im Zusammenhang mit den Vorbereitungen zur diesjährigen Silvio-Meier-Demo zu sehen, die sich gegen die immer dreister auftretenden Nazis in Friedrichshain und Lichtenberg richtet. Samstag (22.11.2003) gehts los, um 15 Uhr am Frankfurter Tor.
Elfte Silvio-Meier-Demo am 22. November 2003 in
Berlin-Friedrichshain und Lichtenberg.

Antifaschistisches Jugendbündnis mobilisiert gegen
neofaschistische Strukturen im Kiez.

Am 21. November 1992 wurde der Hausbesetzer und aktive Antifaschist Silvio Meier von Neonazis auf dem U-Bahnhof Samariterstraße in Friedrichshain ermordet. Seitdem findet jedes Jahr eine antifaschistische Demonstration in Gedenken an den damals 27-jährigen statt, bei der auch auf die gesellschaftlichen Hintergründe des Nazi-Mordes eingegangen wird und aktuelle Nazi-Strukturen im Kiez politisch angegriffen werden.

Ein breites Bündnis linker Jugendgruppen ruft für Samstag, den 22. November 2003 unter dem Motto „Antifa heißt Angriff! - Keine Kneipen für Nazis!“ zur traditionellen Silvio-Meier-Demo auf. Sie beginnt um 15 Uhr am U-Bahnhof Frankfurter Tor und wird anschließend an verschiedenen Lokalitäten der rechten Szene und der Wohnung eines Nazi-Kaders der im neofaschistischen Spektrum Berlins äußerst aktiven „Kameradschaft Tor“ vorbeiziehen, deren Mitglieder in der letzten Nacht Aufkleber mit der Parole „Einer muss der Erste sein – Fuck Silvio!“ im Südkiez von Friedrichshain klebten.
Zum Abschluss der Demo wird es eine Kranzniederlegung am VdN-Denkmal auf dem Loeperplatz für die während der NS-Zeit verfolgten AntifaschistInnen geben.

Das Hauptaugenmerk der Demo liegt in diesem Jahr auf der Fankneipe des BFC-Dynamo („BFC-Café“) an der Scheffelstraße/Ecke Alfred Jung Straße, in der bereits mehrmals Nazi-Feierlichkeiten unter Beteiligung führender Neofaschisten wie Oliver Schweigert stattfanden. Bei einer polizeilichen Razzia im Oktober 2003 wurden im in der Kneipe befindlichen Tattoostudio mehrere den Nationalsozialismus verherrlichende Gegenstände gefunden. Gleichzeitig richtet sich der antifaschistische Protest bei der Demo gegen Kneipenwirte, die ihre Räumlichkeiten immer häufiger für Trinkgelage von stadtbekannten Neonazis zur Verfügung stellen. Zu nennen sind in diesem Zusammenhang die Besitzer der Kneipen „Happy Station“ in der Petersburger Straße und „Franks Relax-Bar“ in der Pettenkofer Straße, aus der im September 2003 eine Gruppe vietnamesischer Jugendlicher von Neonazis brutal mit Baseballschlägern angegriffen wurde.

Ein Sprecher des Jugendbündnis: „Wir wollen mit der diesjährigen Silvio-Meier-Demo zum Ausdruck bringen, dass Nazis keinesfalls ungestört ihre Strukturen in Friedrichshain und Lichtenberg ausbauen können und deshalb immer wieder mit unserem offensiven antifaschistischen Widerstand konfrontiert werden. Das Motto „Antifa heißt Angriff!“ soll zum aktiven eingreifen auffordern, wenn Nazis versuchen, öffentliche Räume in dieser Stadt zu besetzen.“



Das Programm rund um die Silvio-Meier-Demo im Überblick:

- 21.11.2003 17 Uhr - Mahnwache für Silvio Meier am 11. Todestag - U-Bhf. Samariterstraße

- 21.11.2003 21 Uhr - Antifa-Soli-Party im „Tommy Weissbecker-Haus“, Wilhelmstraße 9, U-Bhf. Hallesches Tor

- 22.11.2003 15 Uhr - Silvio-Meier-Demo - U-Bhf. Frankfurter Tor – Kommt alle! – Nazis verpisst Euch!


Mehr Informationen und der Aufruf zur Demo im Internet auf:  http://www.stressfaktor.squat.net

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Hintergrundinformationen zur Nazi-Szene in Berlin-Lichtenberg, Hohenschönhausen und Friedrichshain:

In Lichtenberg, und Hohenschönhausen existiert eine Misch-Szene aus organisierten Nazis, Rockern und Hooligans des Fußballvereins BFC-Dynamo. Wir wollen mit der diesjährigen Silvio-Meier-Demo auch auf diese Entwicklung aufmerksam machen und die Fans des BFC auffordern, sich klar von Nazis abzugrenzen.

BFC und Nazis

Andre Sommer und Rayk Bernt betreiben das „Berliner Fußball-Café (BFC)“ in der Alfred-Jung-Straße im Bezirk Lichtenberg. Hier treffen sich Rocker der „Hells Angels“, Neonazis der Vandalen und der Kameradschaften und gewaltbereite Hooligans des BFC Dynamo. Jährlich finden hier Partys unter dem Motto „Tag der Germanen“ statt. Beim letzten "Tag der Germanen" (3.10.2003) traf die Polizei hier mindestens drei Mitglieder der Neonazitruppe „Vandalen“ an. Wahrscheinlich sogar fünf. Diese Gruppe gehört zu den ältesten und bedeutensten Nazi-Gruppen in Berlin und ist eng mit der Berliner Nazi-Band Landser verbunden. An das Berliner Fußball Cafe ist das Tattoo-Studio „Ost-Sektor“ angeschlossen. Der Laden wurde kürzlich durchsucht, weil im Schaufenster an der Straße auf einem Foto ein „Hakenkreuz“ zu sehen war. Drinnen fanden sich Stuhlbeine, die zu einem Hakenkreuz geformt waren.
Als am 23. August dieses Jahres das linke Festival „Kontrollverluste“ in der nahegelegenen Parkaue stattfand, nutzten Berliner Kameradschaftsnazis wie Oliver Schweigert (Nationaler Widerstand Berlin), Björn Wild und Daniel Meinel (Kameradschaft Tor) das Berliner Fussball Café als Treffpunkt, um linke Besucher des Festes zu beobachten und abzufilmen.

André Sommer hat noch bei weiteren dubiosen Einrichtungen im Bezirk seine Finger im Spiel. So beim Laden „Kategorie C“ am Prerower Platz in Hohenschönhausen. Hier werden u.a. CDs der Nazi-Hooligan-Band „Kategorie C“ verkauft. Der Laden stellt eine weitere Schnittstelle zwischen der Nazi- und der Hooligan Szene im Bezirk dar. Die Gewerbeanmeldung lief über die GbR Müller/Kozmaz von Ömer Horst Kozmaz. Dieser gründete zusammen mit dem Sänger der Berliner Nazi-Band „Spreegeschwader“ Alexander Gast und Christian Müller eine GbR namens „Druckcrew-Berlin“. Auch in die neu eröffnete Kneipe „Germanenhof“ in der Zingster Strasse in Hohenschönhausen ist André Sommer involviert. So verwundert es nicht, dass bei der Germanenhof Eröffnungsfeier nicht nur „Hells Angels“ und zahlreiche Nazis anwesend waren, sondern auch wieder Mitglieder der Vandalen wie Jean Rene Bauer.

Nazis und ihre Kneipen

Im Nachbarbezirk Friedrichshain finden sich weitere Lokale, die immer wieder gerne von stadtbekannten Neonazis besucht werden. Dazu gehört die Kneipe „Happy Station“, die sich Petersburger Straße/Straßmannstraße befindet. Auch dort treffen sich immer wieder Mitglieder der „Kameradschaft Tor“ und den „Autonomen Nationalisten Berlin“.
Außerdem findet jeden ersten Freitag im Monat in der „Happy Station“ der Stammtisch des „Trabant-Club Berlin e.V.“ statt, dessen Vorsitzender Albrecht Reither ist. Allerdings ist dies nur als ein Hobby von Reither zu sehen, Hauptaufgabenfeld ist seine Tätigkeit als Berliner Landesvorsitzender der NPD.

Neben der Kneipe Happy Station befindet sich in Friedrichshain noch ein weiterer Treffpunkt für rechte Jugendliche - das Lokal „Frank´s Relaxbar“ in Friedrichshain. Von dort gab es in den letzten Monaten mehrere Angriffe auf MigrantInnen.

Das Nazis versuchen ungestört im Szenekiez Friedrichshain zu wohnen, zeigt Daniel Meinel in der Thaerstraße. Meinel gehört zur „Kameradschaft Tor“ und den „Autonomen Nationalisten Berlin“. Vor einem Jahr wohnte er noch zusammen mit Corinna Hoffmann, Mandy Steinmöller und Björn Wild in einer WG in Lichtenberg. Die WG löste sich nach der Silvio-Meier-Demo letzen Jahres auf.

Daniel Meinel und Björn Wild gelten als die führenden Köpfe der Kameradschaft Tor. Diese versteht sich als eine „ANTI-Antifa-Gruppe“ (siehe  http://www.kstor.tk). So outeten sie in der letzten Zeit vermeintliche Antifaschisten und besprühten 2002 die Demonstrationsroute der Liebknecht-Luxemburg-Demo mit Hakenkreuzen, Wolfsangeln und anderen rechtsradikalen Symbolen.
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Ergänzungen

die Querfront Familie Meinel

egal 21.11.2003 - 16:36
KLAUS MEINEL, DER VATER VOM NAZI DANIEL MEINEL
Buchhalter und Vereinskassierer
des Querfrontprojekts "Philosophischer Salon"
Klaus Meinel (54 Jahre), LL-Demo-Anmelder und DKP-Direktkandidat im Wahlkreis 4 Berlin-Neukölln; früher Stasi-Major in der Abteilung Terrorismusbekämpfung im Außeneinsatz, heute PDS-Mitglied
 http://www.de.indymedia.org/2003/08/58827.shtml

Klaus Meinel beim Thälmann Gedenken
 http://de.indymedia.org/2003/04/48086.shtml

Klaus Meinel
Anmelder der LL Demo + Betreiber der webseite
 http://www.ll-demo.de/
Kassierer: Klaus Meinel beim
 http://www.philosophischersalon.de/
ein Projekt von Stefan Priebnow Kalaschnikow
ein Bericht auf einem weiteren Ableger von Kalaschnikow
 http://www.rbi-aktuell.de/Politik-Inland/07022003-03/07022003-04/11022003-01/11022003-02/17022003-02.html
Interview: Karl-Heinz Fischer Demonstration zu Ehren von Rosa und Karl: Sicherheit vor Polizeigewalt durch PDS-Aufruf? Klaus Meinel gehört seit Jahren zu den Organisatoren der traditionellen Berliner Demonstration zur Luxemburg-Liebknecht-Ehrung. jW sprach mit ihm
 http://www.jungewelt.de/2003/01-04/016.php
Klaus Meinel, Staatsrechtler, Berlin
 http://www.kommunistische-partei-deutschlands.de/05-publikationen/publikationen_buch_udssr.html
ein Artikel von K.M.
 http://www.unsere-zeit.de/3451/s0703.htm
Klaus Meinel, Platz der Vereinten Nationen 25, 10249 Berlin
 http://www.unsere-zeit.de/3344/s0704.htm

Aufklärung zu Klaus Meinel
Artikel zum Koschmieder Putsch in der Jungen Welt,der zur Gründung der Jungle world führte
"der ehemalige Stasi-Major in der Abteilung Terrorismusbekämpfung im Außeneinsatz,Klaus Meinel (jetzt KPF)"
 http://www.nadir.org/nadir/periodika/interim/heft/heft426/seite8.html
auch sehr aufschreicher Artikel aus der Jungen Freiheit von damals
 http://www.jf-archiv.de/archiv/23aa14.htm

SEIN NAZI SOHN DANIEL MEINEL:
Naziübergriff in Friedrichshain
von omehc, eidron & leppum - 26.01.2003 11:28
...in der Nacht vom 24. auf den 25 Januar... mal wieder ein Faschoübergriff... diesmal in Berlin Friedrichshain...
 http://de.indymedia.org/2003/01/39731.shtml

KNOW YOUR ENEMY!
Die "Kameradschaft Tor" - dummdreiste Jungnazis auf dem Weg nach oben
 http://www.linkeseite.de/Texte/antifatexte/1346.htm

Rechte Umtriebe vor der LL-Demo
Eine schrecklich nette Familie
 http://www.nadir.org/nadir/periodika/jungle_world/_2002/05/23b.htm

LL-Demo am 12.1.2003 in Berlin: Kommunismus, schalalalala!
von krasse zeiten - 12.01.2003 15:52
 http://de.indymedia.org/2003/01/38522.shtml

a propos LL-Demo und Rotbraun
von Frieda - 16.01.2002 18:27
 http://de.indymedia.org/2002/01/13653.shtml

Rot-braun bei LL-Demo? Gabs schon mal!
von frieda - 14.01.2002 16:32
Dass rechtsextreme Querfrontler das unklare verkürzt-antikapitalistische und autoritäre politische Profil der LL-Demo nutzen, um sich der Linken anzudienen, ist übrigens gar nicht abwegig. Das gabs schon mal vor Jahren. Da baute die rechte Querfront-Zeitung SLEIPNIR dort ihren Infotisch auf (bevor Antifas sie wieder wegschickten...)
 http://de.indymedia.org/2002/01/13553.shtml

RECHTE AUF VIELEN EBENEN + GEGENWEHR

ein Überblick 21.11.2003 - 16:50

pfui

antifa 21.11.2003 - 17:12
Diese Aufmachung einer Sippenhaft a là "der apfel fällt nicht weit vom stamm" ist ja mal richtig ätzend. Auch wenn ich mit Klaus Meinel politisch oft nicht einig bin, so kann man ihm dennoch nicht sein antifaschistisches Engagement absprechen, so war er anmelder unzähliger antifa-demos, z.B. am 1. Dezember 2001 in Mitte und hatte immerr eine solidarische Haltung zur autonomen Antifa.

Beobachter

- 22.11.2003 - 11:48
Vielleicht sollt man sich nicht nur um die Führungskräfte in der naziszene kümmern. Man sollte mal denen auf den zahn fühlen die nicht aktiv nach außen sind, dennoch ein großes potenzial haben. Z.B die (EX)Freundin von Daniel M. Ines W(a)(e)gner sieht man auf jeder Naziveranstaltung, hat sehr engen kontakt mit Daniel und mit den Nazipissern aus Treptow/Schöneweide oder nehmen wir mal die oben genannte Corinna Hoffmann nach außen hin unscheibar, aber sicherlich auch eine derjenigen die dumme Naziaktionen mit vorbereitet. Man kann die harten nazikader auch treffen in dem man sie nicht direkt angreift.
ANTIFA HEIßT ANGRIFF-KEINE GNADE FÜR NAZIS

weitere Artikel zum Themen Komplex+Sippenhaft

egal 23.11.2003 - 06:33
RECHTE AUF VIELEN EBENEN + GEGENWEHR
 http://de.indymedia.org/2003/11/66962.shtml

Repression und Flaschenwürfe in Berlin!
 http://de.indymedia.org/2003/11/67076.shtml

mahnwache für ermordeten antifa silvio meier
 http://de.indymedia.org/2003/11/66975.shtml

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Hallo pfui antifa 21.11.2003 17:12
Zitat:"Diese Aufmachung einer Sippenhaft"
Frage: Kannst du die Zusammenstellung einfacher Fakten nicht vertragen ?

Hier das letzte Erlebniss wo sich mir gegenüber jemand mit dem Totschlag"Argument" Sippenhaft gegen Fakten zu währen versucht hat

Nun zum Bü So eigenen Geheimdienst, der angeblich der „beste“ private Geheimdienst sein soll.
Kein Wunder ist doch der ehemalige Chef des Bundesamtes für Verfassungsschutz und des Bundes Nachrichtendienstes BND, Heribert Hellenbroich, ein Bruder des hohen Bü So Mitglieds Anno Hellenbroich.
Auf einer Veranstaltung in der Stadtbibliothek Berlin Breitestr. vor ca. 6-8 Jahren, bei der sich Heribert vehement gegen Wirtschaftsspionage aussprach (sein neues Tätigkeitsfeld),
nach der Beziehung zu seinem Bruder von mir gefragt gab es nur ein kurzes: „Es gibt doch keine Sippenhaft“. Trotzdem bedankten sich am Ende einige ältere Herren persönlich für die Information.
Hier nun ein alter Artikel zu der Connection und weiter Dokumente zu Heribert und Anno:...
Bürgerrechtsbewegung Solidarität Hintergründe + Zusammenhänge
 http://www.de.indymedia.org/2003/02/40636.shtml

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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ergänzung/tip! — Kerstin Jäger