Thessaloniki: HUNGERSTREIK der Gefangenen

cinap on 10.10.2003 11:58
Mit ihrem Körper als Waffe...
Thessaloniki: HUNGERSTREIK der Gefangenen

Mit ihrem Körper als Waffe...

Fünf der sieben Inhaftierten von Thessaloniki haben den letzten Schritt getan im Kampf für ihre Freiheit, den Hungerstreik.

Kastro begann am 21.9., Simon, Fernardo und Carlos am 5.10. und Sryros Tsitsas am 7.10. mit der Forderung nach Einstellung der Strafvervolgung und direkter Freilassung. Kastro fordert ebenfalls, dass er nicht ausgeweisen wird und eine Aufenthaltserlaubnis.


Hintergründe zu den Repressionen beim EU-Gipfel (Juni 2003) findet ihr bei der Antiautoritären Versammlung Thessaloniki:
 http://www.resistance2003.gr/de/
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Ergänzungen

Solidarität mit den verhafteten Genossen in T

Antiautoritäre Versammlung 11.10.2003 - 15:42
Antiautoritäre Versammlung für Solidarität mit den verhafteten Genossen in Thessaloniki

"Kurze Chronik der Verhaftungen:

Inmitten einer von den Medien ausgelösten Hysterie über die "Randalierer" vom 21.Juni und in der Todesstille über den Mord an 250 Einwanderern, die kaltblutig von der italienischen Kriegsmarine umgebracht wurden, wurden 27 verhaftete DemonstrantInnen vor den Untersuchungsrichter gebracht. Am Dienstag, den 24.Juli, verwandelte der Samthandschuh des griechischen, demokratischen Rechtssystems alle kleinen Kriminaldelikte in Schwerverbrechen um. 19 der Verhafteten wurden gegen Kaution oder mit Auflagen wieder freigelassen. Am Mittwoch wurden die 7 Demonstranten, denen von Anfang an Kapitalverbrechen vorgeworfen wurden, einem Richer vorgeführt, der das von der Verteidigung vorgelegte, reichlich vorhandene Bildmaterial ignorierte und ihre Haft anordnete. Simon Chapman (England), Fernando Perez und Carlos Martin Martinez (Spanien), Suleyman Dakduk (Syrien) und Spiros Tsitsas (Griechenland) befinden sich im Gefängnis von Diabata, und Michalis Traikapis und Dimitris Fliouras (Griechenland) sind im Gefängnis in Avlona.

Solidaritätsaktionen bisher:

Samstag, 21.6.

- Kopenhagen (DK): Solidaritätsdemo mit 500 AnarchistInnen Sonntag 22.6.
- Thessaloniki (GR): Versammlung vor dem Gerichtshof, 250 AnarchistInnen, die von der Polizei angegriffen wurde, 2 Personen ins Krankenhaus und 4 Personen wurden festgenommen. Montag 23.6.
- Berlin: Besetzung des griechischen Konsulats Donnerstag 26.6.
- Rethymnon (Kreta/GR) : Solidaritätsdemo mit 200 Personen
- Madrid : Solidaritätsversammlung
- Berlin : Solidaritäts-Besetzung des Goethe Instituts

Freitag 27. 6.

- Graz (A): Solidaritätsdemo
- Berlin (D): Demo gegen Polizei-Repression in Evian (F) und Thessaloniki (GR)
- Valencia (E): Solidaritätsversammlung Samstag 28.6.
- Mytilene (GR): Solidaritätskonzert
- Xanthi (GR): Solidaritätsversammlung
- Kavala (GR) : Solidaritätskonzert im autonomen Sozial-Zentrum

Sonntag 29.6.

- Milano (I): Solidaritätsversammlung Montag 30.6: -Iraklio (GR): Solidaritätsaktion Geplante Solidaritätsveranstaltungen in Griechenland:

Mittwoch, 9.7.

- Thessaloniki: Solidaritätskonzert
- Athen: Solidaritätskonzert Donnerstag, 10.7.
- Thessaloniki (GR): Solidaritätsdemonstration mit Motorrädern zum Diabata-Gefängnis
- Athen (GR): Solidaritätsdemonstration

Donnerstag, der 10.7., wurde zum
Internationalen Solidaritätstag erklärt.



Eine antiautoritäre Versammlung wurde einberufen, die sich wöchentlich zu einem festen Termin trifft, mit den Zielen:

- Informationen auszutauschen und die Organisation von Solidaritätsaktionen zu planen
- die finanziellen Angelegenheiten für die Bedürfnisse der Inhaftierten auf Ebene der Gerichtskosten und Kautionsgelder, sowie deren persönlichen Ausgaben zu regeln
- Kontakte mit Gruppen in Griechenland und im Ausland herzustellen, um die Koordination von Solidaritätsaktionen auf internationaler Ebene zu schaffen, sowie um mit den GenossInnen der Verhafteten im Ausland zu kommunizieren
- die Lebensbedingungen der Verhafteten zu verbessern (z.B. mit Büchern, Kleidung und Telefonkarten)

Um die oben genannten Ziele in verantwortlicher Weise zu erfüllen, hat diese Versammlung drei Untergruppen gebildet: eine betreut die Finanzen, eine die internationalen Kontakte und eine die Verbesserung des alltäglichen Lebens der Häftlinge. Jeder Untergruppe hat ihre eigene E- Mail: Die E-Mails lauten  financial2003@disobey.net,  contacts2003@disobey.net und  solidarity2003@disobey.net.

Es ist bereits ein Bankkonto zur finanziellen Unterstützung bei der Piraeus- Bank eingerichtet worden: Konto-Nummer 5209-0164-58-443
Es wäre gut, wenn bei jeder Überweisung an die Finanz-E-Mail ( financial2003@disobey.net) eine Benachrichtigung schicken würde, sobald Geld auf das Konto eingezahlt wird. Das Geld derart gesammelt, dass angenommen wird, dass es von den an der Versammlung teilnehmenden Leuten akzeptiert wird. Falls bestimmte Gruppen wünschen Geld auf eine andere Art zu sammeln, können sie dies auf eigene Initiative und Verantwortung machen. Auf jeden Fall bleibt das letzte Wort in diesen Angelegenheiten den Genossen in Haft überlassen.

Wenn jemand an die Gefangenen schreiben will, müssen die Namen der Verhafteten in griechischen Buchstaben geschrieben sein (der Postbote im Gefängnis kann keine lateinische Schrift lesen)."

Folgt dem Link:
 http://www.thessaloniki.indymedia.org/front.php3?lang=el&article id=12691

Antiautoritäre Versammlung für Solidarität
 http://www.resistance2003.gr/de/

Festgenommen, gefoltert und angeklagt

cobolt04 11.10.2003 - 15:44
Thessaloniki: Festgenommen, gefoltert und angeklagt
- Letzte Information über die Situation des in Griechenland gefangenen Genosse Carlos Martinez Martin (Aktivist der CNT-IAA Aranjuez)

"In unserem Lokal haben sich am 30. Juni 2003 mehr als 50 Personen zusammengefunden und die "Versammlung zur Unterstützung der in Thessaloniki Festgenommenen" zu gründen. Ab jetzt - unabhängig davon, was wir in der CNT in bezug auf die Freiheit von Carlos und der anderen Festgenommenen unternehmen - wird diese Versammlung Informationen herausgeben und sich um einen Teil der Prozesskosten und der Kosten für die griechischen Anwälte kümmern. Die Versammlung kümmert sich auch um Aktionen, Demonstrationen, Auftritte, Konzerte und jede Art von Aktivität für die Finanzierung und Weiterverbreitung [von Informationen] über die Situation des Genossen.

Es gibt auch ein Konto, das die Genossen von SOV Aranjuez führen, wo alle die Einzahlungen gemacht werden können, die momentan wichtig und dringend sind.

Die Familie hat uns informiert, dass es Carlos im Vergleich zu dem Jungen aus Burgos einigermassen gut geht. Sie leben alle zusammen im gleichen Trakt, weshalb sie sich gelegentlich zufällig treffen und unterhalten können.

Die "Versammlung zur Unterstützung der in Thessaloniki Festgenommenen" hat bereits ihre erste Aktion geplant: am 10.Juli treffen wir uns, um den Tag des Kampfes und Protestes, der in Griechenland stattfindet, auf internationaler Ebene zu unterstüten und widmen uns Objekten des griechischen Interesses. In Madrid treffen wir uns am 10.Juli um 12 Uhr vor der griechischen Botschaft (c/ Arce 24 - Metro Santiago Bernabeu). Es ist eine Übergabe geplant und es wird um ein Treffen mit dem griechischen Repräsentanten in Madrid gebeten. Treffpunkt ist am 10.Juli um 20 Uhr im Aussenministerium (Plaza de las Provincias / Metro La Latina).

Von diesem Syndikat und von der Unterstützungsversammlung wollen wir euch aufrufen zu diesen Treffen und zu allen Veranstaltungen in allen Städten, Provinzen und Dörfern zu kommen.

Die Kontonummer ist die folgende:
La Caixa - 2100-1676-89-0200051753
Juan Antonio López S. Juridica y Pro-Presos/as
Comite Regional Centro - CNT-AIT

In den Morgenstunden des Samstag, 21. Juni, wurden als Ergebnis der Welle von Repressionen hunderte Demonstranten aus ganz Europa und unter ihnen eine Gruppe spanische Aktivisten nach intensiven und schweren Auseinandersetzungen zwischen Antiglobalisierungsgruppen und Anarchisten mit der griechischen Polizei und dem Militär festgenommen.

Nachdem sie befragt, gefoltert und bedroht wurden, wurden alle spanische Aktivisten - bis auf zwei - freigelassen. Under den beiden ist der anarchistische Genosse Carlos Martinez Martin, ein Aktivist des CNT- Syndikats von Aranjuez. Wir, die Mitglieder des "Comite Regional Centro", konnten nach mehreren Telefonaten mit Familienangehörigen, Genossen und Anwälten erfahren, dass die Situation, in der sich die Genossen befinden wie folgt ist:

Der Genosse Carlos (Aktivist der CNT) wurde auf der griechischen Polizeistation schwer misshandelt. Nach Information der Anwälte hat man ihm die Haare ausgerissen und ausserdem hat er Prellungen am ganzen Körper. Nach staatlichen, griechischen Quellen war das Anfangsmotiv seiner Verhaftung die Mitgliedschaft, Teilnahme und der Besitz von explosiven Stoffen. Die Nachrichten, die uns erreichen zeigen, dass Carlos konfrontiert wird mit einem Prozess, der ihn in Verbindung mit bewaffneten Banden bringt, was einen mindestens 18-monatigen Aufenthalt in griechischen Gefängnissen zur Folge haben kann.

Die griechischen Anwälte, die alle Mobilisierungen unterstützen, haben uns informiert, dass sie es geschafft haben, dass Carlos die erste und schwerste Anschuldigung zurückzieht. Es scheint so, dass sie ihn jetzt nur anklagen, weil er eine Steinschleuder dabei hatte. Alles hängt jetzt davon ab, ob die Staatsanwaltschaft diesen Einwand akzeptiert. Jetzt verbleiben wir in der Hoffnung, dass der Anwalt und die Familie uns über den Prozessverlauf informieren. Im Anschluss übersetzen wir euch das Protestschreiben, um es der spanischen und griechischen Botschaft als Zeichen des Protestes, der Entschlossenheit und Solidarität mit den festgenommenen Genossen zu schicken:

"Wir fordern die sofortige Freilassung unseres Genossen und Freundes Carlos Martinez Martin. Wir finden die Mittel, die die griechische Polizei und Justiz gegen einen Demonstranten angewendet hat - aufgrund der einfachen Tatsache, dass er seine Gegnerschaft zum Globalisierungsprozess, den vielen Problemen und Kriegen zum Ausdruck gebracht hat - ungerecht und unverhältnismässig. Ausserdem fordern wir die Freilassung der restlichen festgenommenen und gefolterten Demonstranten aus aller Welt. Wir werden nicht aufhören bis wir Gerechtigkeit für die Unsrigen erreicht haben. Wir werden nicht zurückweichen bis wir Schluss gemacht haben mit der Barbarei und dem Gewaltmonopol der Mächtigen."

Das wars für den Augenblick, den wir genutzt haben, um an eure Solidarität zu appellieren und wir wiederholen unsere kraftvolle Antwort gegen diese Ungerechtigkeit.

Es lebe die CNT - es lebe die Anarchie!
Ihre Welt zerstört uns - schaffen wir unsere eigene."

 http://www.cnt.es


Übersetzung:
Anarchosyndikat "eduCAT" ( http://anarchosyndikalismus.org)
(07.07.2003)

Auf Indymedia Germany findet ihr zu diesem Artikel mehrere Anmerkungen:
 http://de.indymedia.org/2003/07/56804.shtml

Mehr Infos zum Protest gegen den EU-Gipfel in Thessaloniki und über die Antiautoritäre Bewegung in Griechenland:
 http://www.resistance2003.gr/de/

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