Chronologie: Neofaschismus in Senden (Ulm)

Antifa Ulm/Neu-Ulm 06.09.2003 08:52 Themen: Antifa Antirassismus
Eine aktuelle Chronologie (ausgewählte Beispiele) neofaschistischer Aktivitäten im Nazizentrum Senden bei Ulm seit 1990, erstellt von der Antifaschistischen Aktion Ulm/Neu-Ulm.
November 90 Neonaziskins um Dierk Zienecke bedrohen Jugendliche an der Neu-Ulmer Eislaufanlage. Kurze Zeit später greifen sie Jugendliche vor dem Jugendhaus in Senden an. Die Polizei empfangen sie mit "Sieg Heil" und sog. "Hitler-Gruß".

01. Dezember 90 Als wieder einmal Dutzende Neonazis in Ulm bewaffnet in Gruppen Jagd auf MigrantInnen, Punks und Linke machen, wie es zur damaligen Zeit oft der Fall ist, sind u. a. mit Daniel Sommerfeld und Jörg Schellenberger auch Sendener Neonaziskins dabei.

1. April 91 Neonaziskinheads jagen griechische Kinder durch die Ulmer Innenstadt und verletzen einen 13jährigen schwer. Unter den ermittelten Tätern sind mindestens zwei Nazis aus Senden.

15. April 91 An die Scheiben eines Geschäfts in Weißenhorn werden neofaschistische Parolen gesprüht, ausserdem wird aus der Auslage eine Schreckschußpistole, die dort Teil der Dekoration war, entwendet.

3. Mai 91 Zum Jahrestag der deutschen Kapitulation am 8. Mai rufen Naziskinheads aus Weissenhorn, Ulm und dem Landkreis Neu-Ulm zu einer öffentlichen "Klebeaktion" in Weißenhorn auf.

13. Oktober 91 Zwei Tage, nachdem die Biedermänner im Dietenheimer Gemeinderat eine Resolution "für schnellere Asylverfahren" verabschieden, schreiten die Brandstifter zur Tat und zünden im Eingangsbereich des Aussiedlerheims Dietenheim ein Benzingemisch.

1. Januar 92 Das AsylbewerberInnenheim in der Erbacher Bachstraße wird mit einem Böller angegriffen. Beim AsylberwerberInnenheim in der Erbacher Erlenbachstraße werden zwei Fensterscheiben eingeworfen.

13. November 92 Weil sie in Vöhringen "Juda verrecke" brüllten, stehen vier Naziskins vor dem Neu-Ulmer Jugendgericht.

Dezember 93 Neofaschisten aus Weißenhorn und Umgebung verüben Brandanschläge auf die Antonius- und die Lourdes-Kapelle in Weißenhorn. In der Günzburger- und Ulmer Str. werden rechte Parolen geschmiert.

21. April 95 In Biberach, wo es laut Polizei zu immer mehr Vorfällen mit Skinheads aus dem benachbarten Illertal kommt, greifen über zehn Neonazis eine Gruppe Jugendlicher auf einem Grillplatz im Naherholungsgebiet Burrenwald an. Es gibt sechs schwer Verletzte.

9. Februar 96 Naziskins aus Neu-Ulm und Ehingen dringen nachts in das Biberacher Jugendhaus ein und verwüsten es vollständig. In einer Gaststätte in der Nähe schlagen sie danach einen Mann nieder.

19. März 96 Brandanschlag auf das AsylbewerberInnenwohnheim in der Lehmgrube in Ritzisried.

27. Juni 96 Zwei Naziskinheads aus Senden dringen in die Lindenhofschule für Geistigbehinderte in Senden-Wullenstetten ein und verwüsten sie völlig (100 000 DM Sachschaden).

21. Dezember 96 Internationales Treffen neofaschistischer Skinheads mit 95 Teilnehmern in einer Gaststätte in Reutti.

14. März 97 U. a Naziskins aus dem Landkreis Neu-Ulm greifen mit einer Gruppe von insg. mehreren Dutzend Schlägern gezielt und geplant die Biberacher Musiknacht an, mehrere Jugendliche und Passanten werden zusammengeschlagen, es gibt einige Verletzte und hohen Sachschaden.

20. April 97 80 Neofaschisten treffen sich an einem Kiesweiher bei Riedheim, um, organisiert von Georg Hutzler aus Neu-Ulm, den Geburtstag von Adolf Hitler zu feiern. Die Teilnehmer werden zum Veranstaltungsort konspirativ über einen Schleusungspunkt am Neu-Ulmer Bahnhof gelotst.

20. Juli 97 Naziskinheads aus dem Landkreis Neu-Ulm und aus Krumbach zetteln beim Marktplatzhock in Feldstetten eine Schlägerei an.

16. August 97 Als Neofaschisten versuchen, sich in Hessen konspirativ zu einem "Rudolf-Heß-Gedenkmarsch" zu sammeln, sind auch Nazis aus dem Landkreis Neu-Ulm und dem Alb-Donau-Kreis dabei.

8. November 97 Nazis aus dem Raum Neu-Ulm randalieren auf dem Rummelplatz in Lindau.

31. Januar 98 Neonaziskins aus Senden greifen bei einem Faschingsball in der Gemeinschaftshalle in Reutti "türkische" Jugendliche an.

22. Februar 98 Fünf Skinheads greifen einen Gast im Café Servus in Nersingen an und verletzen ihn erheblich.

21. Mai 98 Am Himmelfahrtstsag kommt es vor dem "Gänstorstüble", der "Fankneipe" der SSV-Ulm-Fans in der Ulmer Gideon-Bacher-Str. zu rassistischen Krawallen: Rassistische Pöbeleien und Angriffe auf vermeintlich "türkische" Jugendliche und Kinder, an denen sich über 50 Nazis aus Ulm, Neu-Ulm und Biberach beteiligen. Fast alle Täter sind mit den Fan-T-shirts des SSV-Ulm bekleidet.

Mai 98 Vier Neofaschisten aus Altenstadt und Balzheim, die seit Jahren der Naziskinheadszene angehören, verüben einen Brandanschlag mit Benzinbomben auf einen Stadel in Balzheim und auf das vermeintliche Auto eines "Russlanddeutschen" in Altenstadt. Ursprünglich sollte auch ein Haus von "Russlanddeutschen" in Balzheim angezündet werden, wo sie bei der Tatausführung rechtzeitig gestört werden.

4. Juli 98 "Skinheads Schwaben" veranstalten südlich von Ulm ein als "Hochzeitsfeier" getarntes Neonazikonzert mit "Faustrecht", "Gesta Bellica" und "Mistreat".

August 98 Hakenkreuz-Schmierereien an der "Herrgöttleskapelle" in Dietenheim

2. September 98 Große Aufkleber-Klebeaktion von Neofaschisten in der Neu-Ulmer Innenstadt und in Ulm.

11. Oktober 98 15 Neonaziskins aus Senden und zehn aus dem Raum Krumbach greifen ein Narrenfest in der Gemeindehalle in Witzighausen an und verletzen einen Gast erheblich.

27. Januar 99 Nazis aus Ulm, Neu-Ulm und Ravensburg wollen die Gedenkfeier am Holocaust-Gedenktag im Stadthaus in Ulm stören.

Februar 99 Weil sie die rassistische Unterschriftensammlung der CSU öffentlich kritisierte, wird eine Stadträtin der SPD in Illertissen wochenlang anonym terrorisiert und bedroht.

April 99 Georg Hutzler, Neofaschist aus Neu-Ulm, provoziert und pöbelt bei einem Informationsabend der Ulmer KZ-Gedenkstätte.

8. Juli 99 Georg Hutzler, JN-Mitglied aus Neu-Ulm, "Anführer" der militanten Neonazigruppe "Skinheads Schwaben", Josef Renner aus Ichenhausen, Christian Nottebaum aus Krumbach, Michael Fischer aus Krumbach u. a. überfallen geplant einen bekannten Ulmer Linken, attackieren ihn mit einem Schlagring, treten ihn zusammen, verletzen ihn dadurch erheblich und rauben ihn aus.

18./19, September 99 Der Eingang der Grund-, Haupt- und Werkrealschule Dietenheim wird mit Hakenkreuzen und rechten Parolen beschmiert. Auch die Eingangstür zur Sporthalle in Dietenheim wird mit Hakenkreuzen besudelt. Zusätzlich zu den Schmierereien sind überall auf die Fenster NPD-Plakate zur Landtagswahl in Sachsen geklebt.

September 99 Mehrere größere Klebeaktionen der NPD/JN in Neu-Ulm.

September 99 Das AsylbewerberInnenheim in Neu-Ulm wird von anonymen Anrufern terrorisiert und bedroht.

2. Oktober 99 Eine große Gruppe neonazistischer Skinheads aus dem Illertal und aus Dietenheim zeigt in der Biberacher Innenstadt erst den sog. Hitlergruß und grölt neofaschistische Parolen, anschließend werden die Gäste einer Kneipe von ihr terrorisiert, PassantInnen und AutofahrerInnen bedroht und angegriffen und zwei junge Männer durch die Stadt gehetzt.

23. Oktober 99 Zehn Skinheads greifen bei der Musiknacht in Krumbach ein Lokal an. Ein Gast wird durch Messerstiche in den Oberkörper lebensgefährlich verletzt.

3. Dezember 99 Rund 15 Naziskinheads greifen an einer Bushaltestelle in Burgrieden Jugendliche an und misshandeln sie stundenlang. Es gibt mehrere Schwerverletzte.

31. Dezember 99 Neonazikonzert mit den Rechtsrock-Bands "Oidoxie" und "Weiße Wölfe" zwischen Ulm und Biberach.

16. Januar 00 15 Naziskins, u. a. aus Neu-Ulm und Pfaffenhofen, greifen eine Faschingsfete in der Kissendorfer Mehrzweckhalle an und verletzen mehrere Gäste schwer.

19. Januar 00 Bei Hausdurchsuchungen in Neu-Ulm, Wiblingen und Kötz bei Günzburg werden neben Heroin auch Waffen und zahlreiches neofaschistisches Propagandamaterial entdeckt.

22. Januar 00 Nazis aus dem Landkreis Neu-Ulm nehmen am neonazistischen Aufmarsch "Deutschland in Not" der NPD/JN in Neuburg an der Donau teil.

31. März 00 Größere Klebeaktionen der NPD in der Neu-Ulmer und Ulmer Innenstadt, v.a. "Organisiert die Anti-Antifa!" u. ä.

27. Mai 00 Neonazis aus Senden und dem Raum Neu-Ulm fahren mit einem Reisebus der Fa. Bader (Altenstadt) zum sog. "2. Tag des Nationalen Widerstands" der NPD nach Passau.

6. Juni 00 Nach einem Brand in Neu-Ulm beschlagnahmt die Polizei in der betroffenen Wohnung neofaschistisches Propagandamaterial.

Juni 00 Mehrfach größere Klebeaktionen der NPD in Neu-Ulm und Ulm, v. a. im Bereich Unterer Kuhberg und Ehinger Tor.

28. Juli 00 Beim Waldfest des Musikvereins Bubenhausen kommt es zu einer Schlägerei mit Naziskinheads aus Senden, Günzburg und Weißenhorn.

August 00 Ein Skinhead aus Babenhausen und einer aus Memmingen prügeln beim Dorffest in Rot an der Rot brutal auf drei Festbesucher ein. In den Wohnungen der Täter werden Nazi-Utensilien und scharfe Munition gefunden.

16. August 00 Zum Jahrestag des Selbstmordes von Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß bringen Neofaschisten zwei NS-verherrlichende Transparente an einer Autobahnbrücke nördlich von Illertissen an. Sechs Neonazis sprühen in Senden faschistische Parolen auf Garagenwände.

2. September 00 Schlägerei mit 30 Naziskinheads bei der "See-Party" am Baggersee in Buch.

16. September 00 Vier Männer sprühen nachts ein Hakenkreuz an ein Haus von Flüchtlingen in Oberkirchberg.

22. Oktober 00 Naziskinheads greifen BesucherInnen des Krumbacher Jugendhauses an, schießen auf sie mit einer Schreckschußpistole und schlagen mit Knüppeln und einer Zaunlatte auf sie ein.

Oktober 00 Die Wände der Grund- und Hauptschule in Dietenheim werden wieder mit Hakenkreuzen beschmiert.

November 00 Neonazis verkleben in Senden hunderte Aufkleber der neofaschistischen Zeitschrift "Unabhängige Nachrichten (UN)".

18. November 00 Neonazis verkleben unzählige NPD-Aufkleber auf dem Gelände des Neu-Ulmer Promarktes.

23. Januar 01 Hakenkreuzsprüherei an der Grundschule Weißenhorn.

27. Januar 01 Zehn Skinheads greifen eine private Feier in der Gemeindehalle Eggingen an.

2. Februar 01 Die Realschule in Pfuhl wird nachts aufgebrochen, verwüstet und mit Hakenkreuzen, SS-Runen und neofaschistischen Parolen besprüht.

21. Februar 01 Naziskins aus Illertissen schlägern nach einem Fußballspiel in Albeck.

1. Mai 01 Zum überregionalen Naziaufmarsch der NPD in Augsburg fahren Nazis aus Senden und dem Illertal mit einem Reisebus der Fa. Kargiett, Senden.

9. Juli 01 Neonazis bekleben die Einkaufswagen eines Neu-Ulmer Baumarktes mit NPD-Aufklebern.

17. August 01 Anlässlich des Todestags des Hitler-Stellvertreters Rudolf Heß besprühen Neonazis mehrere Häuser in Senden, darunter das Anwesen von Bürgermeister Kurt Baiker, mit neofaschistischen und antisemitischen Parolen, Hakenkreuzen, auf einen Rohbau in der Nähe des Sendener Friedhofes neben Hakenkreuzen auch SS-Runen. Desweiteren verkleben sie in Senden eine Vielzahl neofaschistischer Rudolf-Heß-Plakate, u. a. auch an die Sendener Polizeistation. Am Geländer der Brücke über die B 28 zwischen Freudenegg und Gerlenhofen bringen Neonazis ein NS-verherrlichendes Transparent an. Schon einige Tage zuvor wurden in der Sendener Brechtstraße Hakenkreuze und neofaschistische Parolen gesprüht. Bei einer darauffolgenden Hausdurchsuchung bei einem Sendener Neofaschisten wird einschlägiges Propagandamaterial gefunden.

20. August 01 Bei einem 18jährigen aus Nersingen werden nationalsozialistische Symbole gefunden.

25. August 01 Die Neonazis Angela Deininger, Michaela Nadine Bischoff und Ringo Gerd Frimmel greifen im Zug nach Ehingen einen behinderten Mann und am Bahnhof Ehingen einen Schwarzen an und zeigen den Hitlergruß.

3. Oktober 01 Naziskins, u. a. aus Weißenhorn, greifen BesucherInnen des Weinfestes in Weißenhorn an, es gibt vier zum Teil schwer Verletzte.

6. Oktober 01 International besuchtes Nazikonzert im nordwestlichen Schussental (Lkr. Ravensburg).

8. Februar 02 Neonazis aus Senden fahren mit einem angemieteten Reisebus zum Naziaufmarsch gegen die Ausstellung "Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht" nach Chemnitz.

4. April 02 Auftritt des vorbestraften neonazistischen "Liedermachers" Frank Rennicke vor 120 Skinheads in der Sportparkgaststätte in Vöhringen, organisiert von der Neu-Ulmer NPD. Zum Veranstaltungsort, der ursprünglich in Senden geplant war, werden die Besucher über den Inhofer-Parkplatz in Senden und vom Bahnhof Senden aus geschleust.

5. April 02 Sendener Neonazis und Teile der neofaschistischen Konzertbesucher vom 4. April fahren mit einem Reisebus zum Naziaufmarsch nach Leipzig.

6. Mai 02 Neofaschisten plakatieren und verkleben in Weißenhorn 80 Plakate und unzählige Aufkleber gegen die Ausstellung "Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht" des Hamburger Instituts für Sozialforschung, aber auch jede Menge NPD-Propaganda, z. B. gegen das NPD-Verbotsverfahren. Ausserdem werden, u. a. am Nikolaus-Kopernikus-Gymnasium, neofaschistische Parolen, z. B. "Ruhm und Ehre der Deutschen Wehrmacht" angebracht.

15. Juni 02 International besuchtes Neonazikonzert mit den Rechtsrock-Bands "Larp" und "Pork Hunter" in einer Gaststätte in Billenhausen bei Krumbach. Es werden mehrere Pistolen, Messer und Schlagwaffen beschlagnahmt, daneben kommt es zu Beleidigungen, und neofaschistische Symbole werden gezeigt.

29. Juni 02 Zehn bis zwölf Personen grölen in der Wannengasse in Vöhringen "Deutschland, Deutschland, über Alles".

30. Juni 02 Nach dem Fußball-WM-Finale kommt es in der Ulmer Innenstadt zu neofaschistischer Randale. Als schwarz-weiß-rote Fahnen geschwenkt, Hitlergrüße gezeigt, eine türkische Fahne verbrannt, "Judenclub", "Türken Raus" und ähnliches mehr gebrüllt, einige Passanten bedroht werden und später ein rechter Spontan-Aufmarsch durch Ulm marodiert, sind auch Neonazikader und neonazistische Skinheads aus Senden und dem Landkreis Neu-Ulm beteiligt.

17. August 02 Nazis aus Senden und Neu-Ulm um Stefan Winkler fahren mit einem Reisebus der Fa. Kargiett, Senden, zum neofaschistischen "Rudolf-Heß-Gedenkmarsch" nach Wunsiedel.

7. September 02 Kundgebung der NPD Neu-Ulm gegen einen Wahlkampfauftritt des bayerischen Innenministers Günther Beckstein vor der Jahnhalle in Illertissen. Die Stadt Illertissen erlässt lediglich ein Alkoholverbot.

13. September 02 Kundgebung der NPD Neu-Ulm (ca. 40 Teilnehmer) am Justizgebäude in Ulm gegen den Wahlkampfauftritt von Gerhard Schröder auf dem Münsterplatz

September 02 Nazis grölen in Weißenhorn faschistische Parolen, treten dann einen Passanten zusammen und schlagen mit Holzpfählen zu. Die gleichen Täter werden später auch für eine Hetzjagd auf dem Günzburger Volksfest im August 02 und einen Überfall im September 02 in Krumbach verantwortlich gemacht.

September 02 Mehrere Klebeaktionen und Flugblattverteilungen der NPD in Neu-Ulm, v. a. im Gebiet am Donauufer und in Ulm im Bereich Ehinger Tor.

29. September 02 Ein Dutzend Naziskinheads aus dem Landkreis Neu-Ulm und aus Günzburg greift ein Fest in einem Jugendtreff in Ersingen an. Es gibt zahlreiche Verletzte.

12. Oktober 02 Nazis aus Senden und Neu-Ulm fahren mit einem Reisebus der Fa. Kargiett, Senden, zum Naziaufmarsch gegen die sog. "Wehrmachtsausstellung" nach München.

27. Oktober 02 Eine Neonazigruppe greift in der Nacht in der Nähe des Inhofer-Möbelhaus in Senden "türkische" Jugendliche an (und tritt recht lädiert den Rückweg an).

November 02 Neonazis sprühen an mehreren Stellen der Sendener Innenstadt SS-Runen.

17. November 02 Bei den "Gedenkfeiern" zum sog. "Volkstrauertag" in Reutti und in Neu-Ulm auf dem Schwal kommt es, wie es kommen muss: Die Sendener Neonazis um Stefan Winkler marschieren jeweils in Formation mit schwarz-weiß-roten sog. "Reichsfahnen" auf und werfen einen Kranz ab (was zwei Wochen vorher schon einmal geprobt wurde). Dann versuchen sie sich noch im Absingen von "Ich hatt‘ einen Kameraden". Anschließend marschiert der braune Trupp auch auf dem Ulmer Hauptfriedhof auf. Mindestens ein bekanntes Fahrzeug der Sendener NPD fährt während der antifaschistischen Gedenkveranstaltung im ehemaligen Ulmer KZ am Kuhberg vor, dreht dann aber wieder ab.

23. November 02 Kundgebung der NPD Neu-Ulm (wieder ca. 40 Teilnehmer) in der Ulmer FußgängerInnenzone, diesmal gegen eine angeblich schlechte Presseberichterstattung über die NPD.

30. November 02 Nazis aus Senden und Neu-Ulm fahren schon wieder mit einem Reisebus der Fa. Kargiett, Senden, zum Naziaufmarsch gegen die sog. "Wehrmachtsausstellung" nach München.

20. Dezember 02 Zwei Naziskins schlagen in der Krumbacher Innenstadt einen 18jährigen brutal zusammen und fügen ihm schwerste Kopfverletzungen zu.

19. Januar 03 Neonazis der sog. "Freien Kameradschaften" um das Hamburger "Aktionsbüro Nord" und aus der militanten "Fränkischen Aktionsfront (FAF)" outen in einer Stellungnahme Stefan Winkler aus Senden als Informant und Mitarbeiter des bundesdeutschen Verfassungsschutzes, was Stefan Winkler diesen Kreisen gegenüber mehrfach offen eingestanden haben soll. Auch die Familie von Stefan Winkler bestätigt Journalisten direkt solche Verbindungen. Das Entlarven des Kreisvorsitzenden des NPD-KV Neu-Ulm und des Stützpunktleiters der "Jungen Nationaldemokraten (JN)" im Kreis Neu-Ulm, Stefan Winkler, als VS-Spitzel, beeinträchtigt die neofaschistischen Aktivitäten von ihm und seinem Anhang jedoch keineswegs.

19. Januar 03 Gründung eines sog. "Stützpunktes" der neofaschistischen „Junge Nationaldemokraten (JN)“ im Kreis Neu-Ulm. Nach Schleusung über den Inhofer-Parkplatz treffen ca. 70 Neonazis im Musikerheim in Gerlenhofen ein. Dort redet der bayerische Landesvorsitzende der neofaschistischen "Junge Nationaldemokraten (JN)", Stefan Göbeke-Teichert, anschließend Auftritt von "Liedermacher" Michael Müller, Anführer der neofaschistischen "Kameradschaft Regensburg" und auch im NPD-Verbotsantrag belastend erwähnt.

Januar 03 Größere Aufkleber-Klebeaktionen der NPD in der Neu-Ulmer Innenstadt.

1. März 03 In der Nacht zum 1. März besprühen Neonazis in der Memminger Str. und in der Bahnhofstr. in Vöhringen Häuser und einen Imbissstand mit Hakenkreuzen.

2. März 03 Neonaziaufmarsch (ca. 70 Teilnehmer) in Senden: "Junge Nationaldemokraten gegen US-Imperialismus" vom Festplatz aus. Ralf Ollert (Landesvorsitzender NPD Bayern, Funktionär der militant-neonazistischen "Bürgerinitiative Ausländerstopp" in Nürnberg) hält eine Hetzrede. Die Polizei nimmt drei Nazis zwei Revolver mitsamt Munitionsmagazinen, einen Schlagring und einen Dolch mit eingraviertem Hakenkreuz ab.

12. März 03 Veranstaltung der NPD Neu-Ulm mit dem antisemitischen Hetzer Albert Lämmel ("Deutsche Geldreformbewegung") vor ca. 70 Teilnehmern, darunter ca. 20 Skinheads, im Neu-Ulmer Restaurant "Bad Wolf". An der Veranstaltung nimmt auch der mehrfach vorbestrafte, ehemalige Bundesvorsitzende des neonazistischen "Freiheitlichen Volksblock", Konrad Petratschek aus Neu-Ulm/Schwaighofen teil.

22. März 03 Bei der Mahnwache des Ulmer Friedensnetzwerkes, das sich bis zu diesem Zeitpunkt partout nicht eindeutig gegen Rechts positionieren wollte, tauchen Sendener und Neu-Ulmer Neonazis auf.

27. März 03 Ca. 25 Neonazis tauchen auf der Demonstration von SPD und evangelischer Kirche gegen den Irak-Krieg in Senden auf und postieren sich mit NPD- und JN-Fahnen.

29. März 03 Neonazi-Aufmarsch in Senden unter dem Motto "Stoppt die Hetze gegen uns Nationale! Wir sind der Aufstand der Anständigen!"

29. März 03 Peinliche "Müllsammelaktion" der JN in Senden ("Junge Nationaldemokraten räumen in Deutschland auf – überall!") an Ortsein- und Ausgang.

19. April 03 Neonazi-Aufmarsch in Senden unter dem Motto "Todesstrafe für Kinderschänder!"

2. Mai 03 Von der NPD organisiertes neonazistisches Konzert mit dem Regensburger Burschenschafter Michael Müller ("Mit 6 Millionen Juden, da fängt der Spaß erst an" u. ä. Texte) und der "Liedermacherin" Annett Moeck vor 80 Neonazis im Gerlenhofener Musikerheim.

8. Mai 03 Sog. "Rechtsschulung" der NPD mit dem Bundesvorstandsmitglied Stefan Lux in Neu-Ulm.

31. Mai 03 An einem Fußballplatz bei Laupheim findet ein neonazistisches Konzert statt. Organisiert von der Nazikameradschaft "Widerstand Schwaben" spielt die Rechtsrock-Band "Act of Violence" aus dem Raum Ulm. Der Erlös geht an die Band "Oidoxie" aus Dortmund, die dem internationalen neofaschistischen Terrornetzwerk "Combat 18" nahesteht.

Mai 03 Mehrfach massive NPD-Klebe- und Propagandaaktionen in der gesamten Neu-Ulmer Innenstadt.

13. Juni 03 Gründung des NPD-Ortsverbandes Senden, vor allem, um zukünftig städtische Räume anmieten zu können, im Sendener Bürgersaal. Im Anschluss Vortragsveranstaltung vor ca. 60 Skinheads mit dem international berüchtigten Schweizer Holocaustleugner Bernhard Schaub, ebenfalls im von der Stadt vermieteten Sendener Bürgersaal.

Juli 03 Zeltlager der JN Neu-Ulm mit "Marschabzeichen".

16. Juli 03 NPD-Veranstaltung im städtischen Bürgersaal in Senden mit dem revanchistischen Hetzer und Funktionär des NPD-nahen "Freundschafts- und Hilfswerk Ost (FuHO)", Klaus Hoffmann.

15. August 03 Veranstaltung der NPD Neu-Ulm mit dem Holocaustleugner und früheren NPD-Bundesvorsitzenden Günter Deckert. Obwohl die Stadt Senden auch für diesen Abend den städtischen Heining-Saal zur Verfügung stellt, findet die Veranstaltung dann doch im Rahmen eines "NPD-Sommerfestes" im Sandwerk in Hittistetten statt. Der Veranstaltungsort wird konspirativ gehalten, BesucherInnen werden ab 13.00 Uhr über den Treffpunkt "Inhofer-Parkplatz" geschleust.

16. August 03 58 Neonazis aus dem Raum Senden/Neu-Ulm fahren mit dem Bus der Sendener NPD zur Verehrung des Hitler-Stellvertreters zum neonazistischen Rudolf Heß-Marsch nach Wunsiedel.

10. September 03 Geplante NPD-Veranstaltung in Neu-Ulm: "Die USA und die multikulturelle Gesellschaft" mit dem Bundesvorstandsmitglied der NPD, Stefan Lux.

13. September 03 Die JN Neu-Ulm plant mal wieder eine ihrer kläglichen "Müllsammelaktionen", diesesmal vor dem Möbelhaus interni in Senden. Anschließend soll noch ein sog. "Grillfest" stattfinden.

14. September 03 Stefan Winkler und die Neu-Ulmer NPD planen ein großes OpenAir-Konzert („Balladenabend“) mit den neofaschistischen „Liedermachern“ Frank Rennicke, Annett Moeck und Michael Müller. Die Stadt Senden hat ihnen dafür bereits den Sendener Festplatz von 11.00 –22.00 Uhr zur Verfügung gestellt!

20. September 03 Stefan Winkler hat für diesen Tag in Senden einen Naziaufmarsch angemeldet. Damit versucht die NPD, eine antifaschistische Demonstration an diesem Tag in Senden (zu der die Bürgerinitiative „Nazifreie Stadt Senden“ und die Antifaschistische Aktion Ulm/Neu-Ulm aufrufen) zu behindern und deren TeilnehmerInnen zu bedrohen und zu provozieren.

Weitere Infos über Senden:
 http://www.ulm.antifa.net/20092003_strukturen.html (Neofaschistische Strukturen in Senden)
 http://www.ulm.antifa.net/20092003_reaktionen.html (Öffentliche Reaktionen)


Daher findet am 20. September 2003 direkt in Senden eine Demonstration unter dem Motto "Gegen Nazizentren vorgehen statt":

10.00 Uhr Marktplatz Senden: Musik und Agit-Prop mit der Gruppe "Trotzdem"
11.00 Uhr Kundgebung
12.00 Uhr Demo
Anschliessend Redebeiträge, Djs und Konzert mit "Drosophila"


Der Aufruf:  http://www.ulm.antifa.net/20092003_aufruf.html


Infos zur Demo:
 http://www.ulm.antifa.net/20092003_anreise.html (Anreise)
 http://www.ulm.antifa.net/20092003_sonst.html (Aktuelles)
 http://www.ulm.antifa.net/20092003_demoeinmaleins.html (Demo 1x1)
November 90 Neonaziskins um Dierk Zienecke bedrohen Jugendliche an der Neu-Ulmer Eislaufanlage. Kurze Zeit später greifen sie Jugendliche vor dem Jugendhaus in Senden an. Die Polizei empfangen sie mit "Sieg Heil" und sog. "Hitler-Gruß".
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

kargiett

TazeOne 06.09.2003 - 17:53
Die Firma Kargiett, die laut diesem Text viel Geld mit Nazibustouren verdient freut sich über möglichst zahlreiche, offensive vorgetragene Einwände gegen ihre Nazitouren:
------------------------------------------------
Branche: Omnibusbetriebe

Kargiett K.


Siedlerstr. 29
89250 Senden

Telefon: (07307) 6655
-------------------------------------------------
Bitte nehmt euch doch die Zeit und ruft die Arschlöcher an und weißt sie freundlich darauf hin, dass ein Fortsetzen der Kooperation mit Neonazis sie zu einem Ziel antifaschistischer Politik macht.


Feuer und Flamme den Profiteuren!

smash Kargiett

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 3 Kommentare an

So... — Peter

Festplatz Senden — Mobile Abwehr gegen Faschismus

@peter — denkend