Wunsiedel 2003

Hanelore 29.07.2003 13:13
Kein Fußbreit den Faschisten in Wunsiedel und anderswo!
"Gedenkmarsch" am 16. August stoppen.
Kein Fußbreit den Faschisten in Wunsiedel und anderswo!!
Wie in den vergangenen Jahren, planen die Nazis am 16. August den "Rudolf Heß Gedenkmarsch" durchzuführen. Seit Wochen wird von den Nazis daführ im Internet und mit Aufklebern und Plakaten mobilisiert. Anmelder der Veranstaltung ist der bekannte Nazi und Szeneanwalt Jürgen Rieger. Im letzten Jahr nahmen ca. 2500 Nazis, aus dem Spektrum der NPD und des nationalen Widerstandes, an der Demonstration teil. Dies ist eine explosionsartige Zunahme der Teilnehmer (2001: ca. 800 Nazis), im Gegensatz zu den vorjahren. An der Veranstaltung nahmen auch Nazis aus Schweden, Dänemark, Finnland, Frankreich, Holland, Italien, Österreich und der Schweiz teil. Es ist davon auszugehen, das Wunsiedel zu einer der bedeutendsten Veranstaltung der Nazis wird.
Die Faschisten werden sich um 10 Uhr auf dem Festplatz in Wunsiedel treffen.
In den letzten Jahren wurde die Veranstaltung immer wieder verboten, daß Verbot aber immer wieder aufgehoben.
Es ist also auch in diesem Jahr, nicht mit einem Verbot zu rechnen.
Für einen aktiven und zahlreichen Widerstand!!
IL-Freising
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Ergänzungen

bürgerliche Antifa vs. Indymedia

antibürgerlicher Antifaschist 29.07.2003 - 14:06
Nicht nur, daß Antifagruppen heute lediglich den Kapitalismus vor ihren eigenen Auswüchsen (z.B. Nazis) schützen und jegliche Gesellschaftskritik abhanden gekommen ist... nein. Emanzipatorische Medienprojekte wie Indymedia werden kurzerhand als Litfassäule missbraucht, weil doch die OpenPosting-Funktion so schön bequem ist. Und schliesslich ist die eigene Gruppe/Organisation wichtiger als alles andere auf der Welt.

Hinweise im Posting-Formular wie:
"Du möchtest...
einen Termin
einen Demoaufruf, die Einladung zu einer Veranstaltung oder die Ankündigung einer Aktion ..veröffentlichen.... dann hier:  https://admin.de.indymedia.org/static/termine.shtml"
werden nicht nur ignoriert, sondern bewusst missachtet. Ansätze Alternativen zum Bestehenden zu schaffen werden nicht aktzeptiert. Keine andere Einpunktbewegung ist dermassen intolerant anderen Projekten gegenüber, wie Ihr!

Problem

Bayreuther KommunistInnen 29.07.2003 - 15:57
in diesen Jahr gibt es nur peinliche "Bürgerproteste".
Eine linke, antifaschistische Demo ist nicht angemeldet!

Schlimm, aber ist so!

@WUNSIEDEL (zu Beitrag & Kommentaren)

Mensch 08.08.2003 - 21:55
Hanelores bzw. IL-Freisings Anliegen, den "Gedenkmarsch" am 16. August mittels aktivem und zahlreichem Widerstand zu stoppen, findet sicherlich die Zustimmung vieler Gruppen und antifaschistisch eingestellter Menschen, weit über Bayerns Grenzen hinaus; ebenso wird die Einschätzung der Bedeutung dieser Veranstaltung fuer die Neonazis geteilt werden.

Allerdings scheint die dafuer erforderliche Vorbereitung der Gegenaktivitäten - so der Eindruck - in den vergangenen Monaten (von den vorrangig in Frage kommenden Kraeften in Nordbayern) nicht gerade sehr erfolgversprechend, professionell und zielstrebig in Angriff genommen worden zu sein; möglicherweise hat es auch an einem überzeugenden Konzept gefehlt.

Auch Indymedias Redakteur/inn/e/n scheinen damit ueberfordert gewesen zu sein, mit einem zeitlich ausreichenden Vorlauf das bevorstehende Groß-Ereignis der europäischen Neonazikreise (mit ihrem diesbezüglichen deutschen Kern) in Deutschland in den Blickpunkt zu ruecken und so die Vorbereitungen von Gegenaktivitaeten zu fördern.

Die Einschätzung von antibürgerlicher Antifaschist übersieht, dass eine Einpunktbewegung, wenn sie denn effektiv gegen Neonazis und ihre Ideologie in der Lage ist vorzugehen, damit nicht den Kapitalismus schützt, sondern vielmehr die Straßen und Plätze fuer eine Gesellschaftskritik und damit die Erschaffung von etwas Besserem als dem Kapitalismus frei hält. Das ist eine praktische Erfahrung und keine theoretische Annahme. Stell du dich mal mit antirassistischen gesellschaftskritischen Flugblättern z.B. in die Fußgängerzone einer Stadt, wo es keine effektive Anti-Nazi-Arbeit gibt ... Von daher koenntest du dich freuen, dass es sie gibt, und niemand hält dich davon ab, etwas sinnvolles Gesellschaftskritisches zu tun, was sie nicht tun. Versuch es einfach mal so zu sehen, als gewisse Arbeitsteilung, dann läuft vieles besser.

An die Bayreuther KommunistInnen waere die Frage zu richten, woran es liegt, dass es (bislang) keine breite Gegenmobilisierung, eingebettet in ein erfolgversprechendes Konzept (einschließlich linker Demo/s) gibt. Peinlich sein muss die ganze Angelegenheit doch wohl eher uns linken Antifaschist/inn/en als den bürgerlichen, die im Rahmen ihrer Sichtweise immerhin das praktisch tun, was sie für hilfreich erachten.

Ich denke, dass wenn Wunsiedel 2003 aehnlich wie 2002 verlaeuft, d.h. dass die Kraefte vor Ort in Nordbayern nicht in der Lage waren, aus den vergangenen Fehlern heraus ein besseres Konzept zu entwickeln und auszuführen, sind Antifaschist/innen aus anderen Bundeslaendern dazu aufgerufen, zum Jahresende ein Treffen mit unseren dortigen Mitstreiter/inne/n zu vereinbaren, wo Erfahrung und Wissen aus anderen Regionen in ein neues Konzept von Gegenaktivitaeten fuer Wunsiedel 2004 einfließen kann.

Persönlich würde ich es aus der Ferne für sehr hilfreich halten, wenn die Antifa-Zusammenschluesse der Redside/Nürnberg ggfs. zu einem solchen Treffen einladen könnten, da sie am ehesten dazu geeignet erscheinen, eine tragende Rolle bei der Vorbereitung von Gegenaktivitaeten zu spielen, als auch fuer ein groeßeres Treffen dieser Art logistische und sicherheitstechnische Vorarbeit zu bewaeltigen (das Treffen selbst muss ja nicht einmal in Bayern stattfinden ...).

Was aber jetzt mindestens geleistet werden muss, ist ein symbolischer Protest und eine gute Recherche.

Solidarische Grüße an alle Menschen, die das ihrige gegen den Neonazi-Aufmarsch in Wunsiedel unternehmen!

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Na gute Nacht — Hanelore