Bildungsrevolte in Lateinamerika
Quelle: Revuelta educativa en América Latina. Indymedia Argentina 2003-06-17 14:49:59 http://peru.indymedia.org/news/2003/06/1453.php
Trotz Ausnahmezustand und Militarisierung in Perú, streiken LehrerInnen zusammen mit anderen GewerkschafterInnen seit mehr als 20 Tagen, was die missliebige [1] Regierung von Toledo in Bedrängnis bringt. In Uruguay veranstalteten Mitglieder des Antikapitalistischen Widerstandskommitees (Comité de Resistencia Anticapitalista) in Solidarität mit dem peruanischen Volk einen escrache [2] vor der peruanischen Botschaft in Motevideo und schmissen Steine und Farbbeutel.
In Chile gingen tausende DemonstrantInnen auf die Strassen um für die Finanzierung der traditionellen Universitäten zu demonstrieren. StudentInnen der mittleren und unteren Einkommen mussten bereits ihr Studium abbrechen, weil ihre Familien nicht mehr die finanziellen Möglichkeiten hatten, für ihren Lebensunterhalt zu sorgen. Vergangenen Freitag fanden zahlreiche Demonstrationen in Santiago, Valparaiso y Chillán statt, bei denen es zu Zusammenstößen mit der Polizei kam. Die spektakulärste Aktion war die Besetzung des CEP [3](Centro de Estudios Públicos), wo eine Versammlung zwischen dem Präsidenten Lagos und Unternehmern verhindert wurde.
Fotos der Demonstrationen und der Besetzung: 1 l 2 l 3 l 4 l 5 l 6 l 7 l 8 l
In México fanden im ganzen Land Demonstrationen für höhere Löhne und Haushalte im Bildungswesen statt. Aber die Zeichen der Ablehnung gehen nicht nur in Richtung der Regierung sondern auch in Richtung des Inhabers der Bürokratie der Bildungsgewerkschaft und des Führers der PRI (Partido Revolucionario Institucional), Elba Esther Gordillo, der der Veruntreuung öffentlicher Gelder beschuldigt wird und der Festnahme und dem anschliessenden Verschwindenlassen einer Lehrerin der 8. Klassenstufe.
In Ecuador, dauert der LehrerInnen-Streik für einen höheren Haushalt für den lokalen Bildungsbetrieb bereits mehr als 20 Tage an. Für Montag, den 9. haben die LehrerInnnen den Beginn eines unbefristeten Hungerstreiks angekündigt, der vom Präsidenten Gutiérrez für illegal erklärt wurde.
Unterdessen haben die Lehrergewerkschaften in Paraguay einen Aktionsplan bekannt gegeben, den sie Ende des Monats ausführen werden: Die Föderation der LehrerInnnen von Paraguay (Federación de Educadores del Paraguay) rief ihre Mitglieder zu 3-tägigen Streiks nächste Woche auf und die Organisation der ArbeiterInnen in der Bildung von Paraguay (Organización de Trabajadores de la Educación del Paraguay) rief für diesen Freitag zu einem Marsch für die Regulierung des Erziehungsstatuts und dafür, dass es wirtschaftliche Verbesserungen bringt, auf.
[1] Mehr als 80 % der PeruanerInnen lehnen mittlerweile den Präsidenten Alejandro Toledo ab
[2] konfrontative Demo, oft vor Privatwohnungen von Politikern
[3] Ca. 40 Studis dringen in die Küchenräume des Gebäudes ein und vernichten Teile des für die Unternehmer gedachten Essens
Links
- Kolumbien: 19. Juni landesweiter Streik in Staatsbetrieben 14.6.03
- Zum Lehrerstreik in Peru 2.6.03
- Der Ausnahmezustand in Peru (3. Tag) 1.6.03
- Massaker an protestierenden Studenten in Peru 30.05.03
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
Ergänzungen
SOLI-DEMONSTRATIONEN
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