Ausnahme Tschernobyl? Gestern war der Jahrestag von Tschernobyl

historix 27.04.2003 17:46 Themen: Atom Bildung
Vergangenes historisch artikulieren heißt nicht, es erkennen ›wie es denn eigentlich gewesen ist‹. Es heißt, sich einer Erinnerung bemächtigen, wie sie im Augenblick einer Gefahr aufblixt (sic). (In Erinnerung an Walter Benjamin.)
aus einem Buch von Werner Stolz über "Otto Hahn/Lise Meitner" von 1989:

"Eingehende Studien haben aber ergeben, daß selbst für die im Umkreis von 3 bis 15 km wohnende Bevölkerung durch eine regelmäßige Gesundheitskontrolle das Risiko gesundheitlicher Folgen kompensiert werden kann. Für alle außerhalb der 15-km- Zone wohnenden Menschen liegt die Strahlenbelastung durch den Tschernobyl-Unfall innerhalb der Schwankungen des natürlichen Strahlungspegels, so daß sich kaum Langzeitwirkungen auf die Gesundheit in den nächsten 70 Jahren feststellen lassen werden. Angesichts dieser Prognose muß man dem Generaldirektor der Internationalen Atomenergieorganisation (JAEO), Dr. Hans Blix, zustimmen, der auf der Generalversammlung der Vereinten Nationen im November 1986 in New York ausführte:
Man kann mir Fug und Recht behaupten, daß mit der gravierenden Ausnahme von Tschernobyl die Gefahren der Kerenergieerzeugung für Gesundheit und Umwelt hypothetisch geblieben sind, während der tägliche Gebrauch von Kohle und Erdöl zur Stromerzeugung schwerwiegendsten Auswirkungen auf die Umwelt hat ... die Kernenergie wird uns den Übergang von der Energiegewinnung aus Erdöl zu einer anderen Energieform erleichtern, vielleicht zur Sonnenenergie oder zur Kernfusion. Aber diese neuartigen Energiequellen sind nicht sofort verfügbar ..."

In der Fogle von Tschnobyl gab es über 260 000 Tote und über 500 000 mußten ihren Heimatort (Wohnsitz) verlassen.
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Ergänzungen

Sorry, die Anzahl der Toten ist hier völlig

historix 27.04.2003 - 18:05
daneben. Aber noch immer leiden 600 000 Menschen (Michael Müller 1999) unter den gesundheitlichen Folgen des Unglücks.