LL-Demo am 12.1.2003 in Berlin: Kommunismus, schalalalala!

krasse zeiten 12.01.2003 15:52 Themen: Militarismus Soziale Kämpfe
Am 12. Januar 2003 fand in Berlin die traditionelle Liebknecht-Luxemburg-Demo zum Gedenken an Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg statt. Rund 15000 Menschen nahmen an der Demo teil, einige Hunderttausend gedachten auf dem Friedhof in Berlin Friedrichfelde an den Gräbern. Thema war dieses Jahr auf der Demo auch der drohende Irak-Krieg.

Hier gibt es ein paar Foto-Impressionen.
Vertreten war - wie jedes Jahr - ein breites Spektrum von "Linken". Viele rote Fahnen und etliche Sekten, darunter auch wieder solche, die Stalin-Bilder und "Viva Stalin!"-Rufe zu ihrem Repertoire zählen. Andere freuen sich über Lieder, in den junge Menschen der Fahne ins Morgenrot folgen, und der Antifa-Block vergnügte sich mit "Kommunismus, schalalala"-Sprechchören. Eben ein buntes Gemisch, mit viel Angriffsfläche für Kritik, aber eben auch die letzten Zehntausende, die überhaupt noch für "linke" Themen auf die Straße gehen.

Hier einige Bilder, mehr davon findet ihr auch unter  http://www.krasse-zeiten.de/foto.php?dir=ll030112.

P.S.
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Ergänzungen

man oh man,

pcp 12.01.2003 - 16:31
das is ja mal nen übler haufen!!! da kommt mir ja die suppe hoch!!!

ach du meine güte

max stirner 12.01.2003 - 18:18
ne demo,auf der stalin-bilder rumgetragen werden,ist nun
wirklich nicht meine tasse tee....
gibt's auch andere bilder?

brrrrrrrrrr, schüttel

judith 12.01.2003 - 18:24
da läufts einem ja echt eiskalt den rücken runter....
ich mein, dass das ganze immer ne ziemlich stalinistische veranstaltung is, weiß man ja, aber wenn ich das dann so im bild sehe, is es denn doch gruselig....
was ist eigenltich dran an dem gerücht, dass der demo-anmelder von der DKP mit seinem sohn von der kameradschaft tor in einem haus lebt und mit ihm die letzten jahre gemeinsam an der demo teilnahm?

Aufstehn und wieder setzten.

saul 12.01.2003 - 18:26
Betriebsausflug des Buchladens Dimitroff? Durften wohl nicht fehlen. War noch nie drin und meist ist da auch niemand. Gibt eh nix drin zu holen. Liegt auch versteckt genug, da verirrt sich kaum ein Frankfurter.

@judith

noname 12.01.2003 - 18:28
is kein gerücht. so ähnlich ist es in der tat.
kannst du hier nachlesen:

12.01.2003 - 18:41
gibts auch bilder vom AAB Block

Solidarität !

Rote Rübe 12.01.2003 - 19:11
Endlich mal wieder eine breite solidarische Bündnisdemo zehntausender Menschen unterschidlicher linker Postionen, Gruppen und Organisationen, einig in den Punkten antikapitalistisch und gegen den (imperialistischen) Krieg. Erfrischend und optimistisch stimmend, bei dem sonst oft kleingeistigen Gezänk, daß sich die deutsche Metropolenlinke auf den Leichenbergen des Trikont meint leisten zu können.

scheiß demo

biatch 12.01.2003 - 19:12
ich wollt eigentlich gar nicht hingehen aber den spaß wollte ich mir nich nehmen lassen(obwohls ja eigentlich ne Gedenkdemo sein soll aber ich hab heute mal wieder gemerkt
das es einfach nur noch zum auslachen ist) armer karl arme rosa.

karnevalsverein

Biatch 12.01.2003 - 19:18
ich wollt ja eigentlich gar nicht hingehen aber ich wollte mir den Spaß nicht nehmen lassen(obwohls ja eigentlich ne
gedenkdemo sein soll aber mittlerweile ist das nur noch zum
auslachen)schade,armer karl arme rosa

ich fand's klasse

tom 12.01.2003 - 19:25
ein sehr, sehr breites spektrum, buntgemischt von jung bis alt, aus allen ländern, netter antifa-block, ein paar exoten (darunter eine hand voll mit stalin-bildern), entspannte stimmung. die bullen hielten sich auch zurück. auf dem friedhof war das blumenmeer wieder mal feierlich. ich hab es nicht bereut, so früh aufzustehen.

Es gibt auch ein schönes Bild

Stalinisten fuck off 12.01.2003 - 19:29

DKP=Neonazipartei?

spassgesellschaft 12.01.2003 - 20:50
Der Anmelder der größten linken Demo in Deutschland hat einen Nazi zum Sohn.

Was soll mensch jetzt machen?
Wozu taugt diese Information?
Dass der Vater ähnliches denkt? Oder, dass die "Familie" nicht die einzige "Sozialisationsinstanz" ist?
Sollen wir jetzt nicht mehr auf eine solche Demo gehen?
Hätten wir '68 nicht auf Demos gehen sollen, weil wir Eltern hatten (haben) die Nazis waren oder es noch sind?
Dachten unsere Nazi-Eltern damals ähnliches wie wir, wo sie doch Kinder hatten, die auf Demos gegen Springer und "das System" gingen? Oder waren die Kinder ähnlich wie die Eltern, die '68er alles verkappte Nazis.
Einige '68er haben diesen Weg eingeschlagen und bei manchem war das vermutlich auch kein Zufall.
Was ist aber mit den anderen?
Es ist doch für Linke keine so neue Erkenntnis, dass ein, wie auch immer, linkes Elternhaus nicht automatisch dazu führt, dass die Kinder auch "links" werden.

Soll eine solche Meldung die Aufmerksamkeit gegen rechte Ideen in "der Linken" schärfen, dann hat sie ihre volle Berechtigung.
Wird sie aber in einen Kontext gestellt, in dem Nazis und Kommunisten gleich gemacht werden, dann ist sie reaktionär. Den KriegsbefürworterInnen der Jungle-World
passt es unter Umständen in den Kram Antimilitaristen und "traditionellen" Kommunisten eine Nähe zu Neonazis zu unterstellen. Es ist kein Wunder, dass die neue Rechte, wie auch die "bürgerliche Mitte", ein Interesse an der Verbreitung der Totalitarismustheorie hat. Selbst in den Beiträgen auf Indymedia zur Sowjetunion kann mensch mit ihr punkten.
Revolutionäre, die das Kapital ernsthaft herausgefordert haben, sind und bleiben dessen Todfeinde. Die anderen, die "Spassguerilleros", die "Kulturrevolutionäre" und sonstige Clowns dürfen auf Nachsicht hoffen und sich im Überbau austoben.
Also: Viel Spass noch und gute Unterhaltung im nächsten Film.






Nachtrag

spassgesellschaft 12.01.2003 - 21:57
Die bewusste Personalisierung des Falls und die denunzierende Form in der über den Demoanmelder berichtet wird, legt nahe, dass es nicht um die Verteidigung linker Theorie gegen rechte Ideologie, sondern um Liquidierung bestimmter politischer Positionen (Antimilitarismus, Klassenkampf) geht.

@spaßgesellschaft

Üba 12.01.2003 - 22:00
Ich denke auch, dass es nicht um Sippenhaftung gehen kann. Aber 3 Dinge sind ja schon erwähnenswert:

1. dass der DKP-Vater sogar am Küchentisch gar nicht MERKT, dass sein Sohn bei den Nazis ist. Das sagt ja schon entweder etwas über das Elternhaus, was hier nicht interessieren soll, oder über das Wesen der polit. Unterschiede zwischen den beiden aus.

2. dass der Nazi-Sohn an der LL-Demo teilgenommen hat. Was etwas über das politische Wesen der Demo sagt.

3. dass der Sohn nicht irgendein Rechter ist, sondern Mitglied der wichtigsten Berliner Anti-Antifa-Organisation, und mit deren obersten Chef befreundet. Und der Vater ist nicht irgendein linker Opi, sondern DER Veranstalter und Anmelder der LL-Demo.

Ich finde, dass das schon eine Information ist, die ein wenig zu denken gibt...

Coole Kids...

check your head 12.01.2003 - 23:49
...laufen nicht bei einer Demo autoritärer, staatsfixierter Grufties mit, auf der noch jedes Verbrechen gerechtfertigt wird, das im Namen des Kommunismus begangen wurde, was dazubeigetragen hat, den Kommunismus wirksamer zu diskreditieren, als es die Verteidiger der falschen Gesellschaft je gekonnt hätten.

Coole Kids wissen auch, dass es kein Zufall ist, dass auf der LL-Demo die Palituchdichte so hoch ist, wie sonst selten, weil der Parteikommunismus durch Lenin mit dem Gift des völkischen Gedankens in Berührung kam - Stalinismus und völkisches Denken also wunderbar harmonieren.

Coole Kids nehmen auch zur Kenntnis, dass AAB-Checker mit Palituch auf der LL-Demo aufgelaufen sind, um ihre Solidarität mit der durch und durch antisemitisch gefärbten "palästinensischen Nationalbewegung" zu demonstrieren und somit klar gemacht haben, dass die Kritik des Antisemitismus durch die AAB somit ab sofort unter dem Verdacht der Heuchelei steht, der erst dann ausgeräumt sein wird, wenn solche Leute nichts mehr zu melden haben.

noch mehr Coolheit

Cooler Anarchist 13.01.2003 - 00:13

Coole Kids wissen auch, daß neue Sekten-Strömungen innerhalb der dogmatischen Kommie-Linken (wie die Antideutschen) alles andere als Col sind. Coole Kids
brauchen weder Ideologie noch starre Weltbilder.
Coole Kids können selber denken und finden Flugis nicht nur deswegen toll, weil sie deren Meinung stützt. Coole Kids lachen Hammer und Sichel aus!

erst coole kids...

stalinator 13.01.2003 - 00:32
...dann ätzende spießer. weil sie vom anarchismus enttäuscht sind, aber schon zu antikomm und kraftlos sind um sich zu einer revolutionären perspektive durchzuringen, dem marxismus(-leninismus)

dont feed the troll

stalinos ins gulag 13.01.2003 - 00:33
(*lol*: es ist antikommunistisch für den kommunismus und gegen staatskapitalismus zu sein)

Bildung hilft

stalker 13.01.2003 - 19:56
Studiere mal besser den Kommunismus, bevor du dir eine Meinung darüber bildest. Dann wirst du erkennen, dass deine Logik absoluter Schwachsinn ist.

Ach du heiliger Bim Bam

15.01.2003 - 14:07
Und ich Idiot dachte noch der Antifablock wär ne gute Alternative. Hab mich da wohl getäuscht...