Aachen: Silvesterdemo "Radikal ins neue Jahr"

AachenerInnen 20.12.2002 14:24
Heraus zur Silvester-Demonstration!
Radikal ins neue Jahr!

31.12.2002 22.00 Uhr Auftakt Pontstraße Ecke Templergraben Aachen

vorher und nachher anlaufstelle im besetzten haus lochnerstraße 48

schlafplätze sind vorhanden - isomatte & schlafsack selbst mitbringen
Vor uns liegt ein neues Jahr, von dem abzusehen ist, welche alltäglichen Einschnitte für das Leben vieler Menschen es bereithalten wird. Kürzungen in allen sozialen Bereichen, ein immer größer werdender Zwang zur Drecksarbeit für einen Hungerlohn, massive Repression gegen die verbleibenden Freiräume sind hierfür nur einige Beispiele. Ebenso werden weiterhin Menschen gejagt und abgeschoben werden, weil sie den falschen Pass in der Tasche haben. Hand in Hand mit den staatlichen Behörden werden auch weiterhin Neonazis Jagd auf alle die machen, die anders aussehen, anders denken und anders handeln als es der gesellschaftliche Mainstream vorschreibt. Frauen müssen auch weiterhin mit der Angst vor gewaltsamen Übergriffen leben.

Alleine hier in Aachen stehen dutzende sozialer und kultureller Initiaven vor dem Aus. Gleichzeitig liegen sämtliche Pläne fertig in der Schublade, die Studierenden als eine der größten Bevölkerungsgruppen dieser Stadt mehr und mehr zu schröpfen. Durch die Grenzlage ist die alltägliche Präsenz von Polizei und Bundesgrenzschutz bereits heute kaum noch zu ertragen. Unterdessen wird die zunehmende Existenz von Neonazigruppen in der Region systematisch verharmlost und damit ihr Aufbau unterstützt.

Wer dem Mainstream selbstbewußt entgegentritt, muß mit staatlicher und sozialer Repression rechnen. Einrichtungen wie das Autonome Zentrum, das Flüchtlings-Café Zuflucht, der Notruf für vergewaltigte Frauen und Mädchen, Drogenhilfeeinrichtungen und viele mehr können bereits ein langes Lied über diese Entwicklung singen. Eine Gruppe von HausbesetzerInnen in Aachen, die den Aufbau eines Sozialen Zentrums vorantreiben will, wurde gar mit dem Einsatz von 850 Polizisten konfrontiert, die nichts als eine Abschreckung stellvertretend für alle, die sich zur Wehr setzen, im Schilde führten.

Doch nicht nur in Aachen regt sich Protest gegen die Neoliberalisierung, alltäglichen Rassismus und den sozialen Kahlschlag. Wie ein roter Faden zieht sich dieser Widerstand durch Deutschland und Europa - und damit auch die reflexartigen Repressionsmaßnahmen der Herrschenden. In Köln droht dem Bauwagenplatz "Wem gehört die Welt?" die Räumung, der Bauwagenplatz "Bambule" in Hamburg wurde bereits dem Erdboden gleichgemacht. In Düsseldorf muß eine Gruppe von Roma mit monatelangen Schikanen leben, seit sie ihre von staatlichem Rassismus geprägte Situation öffentlich thematisiert hat. Unsere Solidarität gilt allen, die sich - an welchem Ort und mit welchen Mitteln auch immer - gegen die zunehmende Ausgrenzung und Ausbeutung zur Wehr setzen und für eine bessere Welt kämpfen.

Unser Traum ist eine Welt ohne Konkurrenz, in der die Ellenbogen der Starken beiseite treten und Platz machen für die Köpfe und Herzen von allen. Doch die Interessen der politischen und wirtschaftlichen Führung in einem kapitalistischen System sind logischerweise ganz andere als das Wohlergehen aller Menschen, die dort und anderswo leben. So bleibt es an uns, die wir unseren Platz in diesem System vorenthalten bekommen oder freiwillig verweigern, aus eigener Kraft eine radikal veränderte Welt zu schaffen, in der viele Welten Platz haben und der Mensch nicht länger des Menschen Wolf ist.

Den sozialen Kahlschlag stoppen!
Der sozialen Repression entgegentreten!
Offene Grenzen & Bleiberecht für alle Menschen!
Gegen Faschismus, Rassismus und Patriarchat!
Soziale, kulturelle und politische Freiräume erkämpfen!
Radikal ins neue Jahr!

Weitere Termine:
Heiligabend ab 21 Uhr: "Frohes Fest!!!" Dezentrale Protestaktionen in der Innenstadt.
Freitag, 27.12.02, 20 Uhr: Vorbereitungstreffen zu der Demonstration. Ché-Haus, Pontstr. 41.

Es rufen auf und unterstützen: Autonome Gruppen in Aachen, antifaschistische gruppe S.P.U.N.K., Autonomes Antifaprojekt an den Aachener Hochschulen, BesetzerInnen und UnterstützerInnen der Lochnerstraße 48, Fachschaft 7/1 an der RWTH Aachen, Jugendantifa sXe XGetActiveX Stolberg, Antifa Düren, Antifa (x) Recklinghausen
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Ergänzungen

ach

schwarzer peter 20.12.2002 - 15:23
Müsst ihr denn Karlsruhe Konkurrenz machen ? ;)
In Karlsruhe gibt es dieses Jahr auch eine Silvesterdemo für den Erhalt der "Ex-Steffi" , einem Wohnprojekt und autonomen kulturellem Zentrum .
Na ja , selbstverwaltete Freiräume verteidigen in Aachen , Karlsruhe und überall !!
Lasst es krachen , lasst es knallen Deutschland in den Rücken fallen !!!

Keine Konkurrenz

E.G.A.L. 20.12.2002 - 15:44
Passt doch. Der Süden möge sich in Karlsruhe vergnügen, der Westen in Aachen - und in Leipzig & Hamburg wird's sicher auch ganz lustig. Frohes neues... :)

den HERRschenden

fhj 20.12.2002 - 16:18
den HERRschenden in jeder stadt sylvester und das neue jahr verderben !!